Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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Sophia85
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Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von Sophia85 »

Mein größtes Problem mit dem Schlafen im selben Bett ist nach wie vor der Sicherheitsaspekt. Ich hab unterschwellig immer das Gefühl, über das Kind wachen zu müssen. Und wie zum Geier schafft er es eigentlich immer, sein Gesicht in mein Kissen zu drücken? Egal wie ich ihn zurückgelassen habe, wenn ich wach werde, liegt er immer auf dem Bauch eingerollt und mit der Nase in meinem Kopfkissen. Furchtbar.

Meine Mutter meinte dazu neulich, ach was, er ist doch jetzt schon so groß, da ist das SIDS Risiko eh gering, und du stillst und rauchst nicht, außerdem hast du auch bei mir im Bett geschlafen und ohne diesen komischen Schlafsack. Und du lebst auch.

Aber ich hab trotzdem Angst.
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Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von Glückskatze »

Lenja hat geschrieben: 05.03.2018, 21:33
Glückskatze hat geschrieben: 04.03.2018, 10:18 Bei der U 5 wurde mir von meiner Ärztin gesagt, dass das Schlafverhalten meines Babys stark behandlungsbedürftig sei. Alle zwei Stunden oder häufiger aufwachen, das ist nicht normal. Ein bisschen zum Zweifeln hat es mich gebracht. Sie hat mir vom Schlafen lernen, Ferbern und vielen Methoden erzählt. Getan habe ich es nie, denn...
Was heisst denn behandlungsbedürftig?
Das kann ich Dir nicht genau sagen. Da ihre erwähnten Methoden auch nicht im entfernteren Sinn für mich in Frage kommen. Aber sie hat ganz klar gesagt, dass so häufiges Aufwachen nicht normal ist und mit Ferbern, Fläschchen mit Folgemilch, allein einschlafen ect. entgegengewirkt werden sollte.
Da ich nicht nachgefragt habe, ist sie auch nicht weiter darauf eingegangen. Aber sie hat mich im ersten Moment mit einem blöden Gefühl entlassen. Und wäre ich nicht so überzeugt vom Gegenteil und wüsste ich nicht, dass der andere Weg für uns alle der Beste ist, ich hätte wohl etwas ihrer Vorschläge ausprobiert. Schließlich wurde das Verhalten meines Babys fast wie eine Krankheit dagestellt.
Aber keine Sorge: Mein Baby bekommt weiterhin, was es benötigt. Jederzeit :-D
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Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von pqr »

behandlungsbedürftig finde ich das auch nicht, Glckskatze.
Hier hat die Ärztin medizinisches Urteil mit ihren persönlichen Erziehungstipps und ihrer persönlichen Einstellung vermischt oder eher verwechselt.
Viele Grüße
pqr

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Serafin
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Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von Serafin »

Meine Ärztin meinte, dass das ganz normal ist. Als sie vom Familienbett hörte, hat sie nur gefragt, ob wir ein Problem mit seinem Schlafverhalten haben und als ich meinte, es ist anstrengend aber normal war das Thema abgehackt.
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Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von Lenja »

Glückskatze hat geschrieben: 06.03.2018, 07:15 [quote=Lenja post_id=5086356 time=<a href="tel:1520281990">1520281990</a> user_id=24625]
[quote=Glückskatze post_id=5084994 time=<a href="tel:1520155089">1520155089</a> user_id=24888]
Bei der U 5 wurde mir von meiner Ärztin gesagt, dass das Schlafverhalten meines Babys stark behandlungsbedürftig sei. Alle zwei Stunden oder häufiger aufwachen, das ist nicht normal. Ein bisschen zum Zweifeln hat es mich gebracht. Sie hat mir vom Schlafen lernen, Ferbern und vielen Methoden erzählt. Getan habe ich es nie, denn...
Was heisst denn behandlungsbedürftig?
[/quote]
Das kann ich Dir nicht genau sagen. Da ihre erwähnten Methoden auch nicht im entfernteren Sinn für mich in Frage kommen. Aber sie hat ganz klar gesagt, dass so häufiges Aufwachen nicht normal ist und mit Ferbern, Fläschchen mit Folgemilch, allein einschlafen ect. entgegengewirkt werden sollte.
Da ich nicht nachgefragt habe, ist sie auch nicht weiter darauf eingegangen. Aber sie hat mich im ersten Moment mit einem blöden Gefühl entlassen. Und wäre ich nicht so überzeugt vom Gegenteil und wüsste ich nicht, dass der andere Weg für uns alle der Beste ist, ich hätte wohl etwas ihrer Vorschläge ausprobiert. Schließlich wurde das Verhalten meines Babys fast wie eine Krankheit dagestellt.
Aber keine Sorge: Mein Baby bekommt weiterhin, was es benötigt. Jederzeit :-D
[/quote]

Tut mir leid wenn es so rübergekommen ist, das war überhaupt nicht so gemeint, klar bekommt dein Baby alles was es benötigt! Ich habe grossen Respekt wie du dies mit zwei Kindern machst, ich finde es mit einem schon mega anstrengend! Ich finde es wirklich krass das Schlafverhalten als behandlungsbedürftig zu bezeichnen. Uns wurde auch gesagt man müsse das Schlafverhalten verhaltenstherapeutisch behandeln, sprich JKKSL-Methoden anwenden. Ich glaube eher unsere Gesellschaft braucht "Behandlung" im Sinne von Entlastung. Ich lebe in der Schweiz und hier sind gerade mal vier Monate Mutterschaftsurlaub bezahlt. Ich habe meinen Job gekündigt denn ich würde es nicht auf die Reihe kriegen so arbeiten zu gehen. Ich hatte einen tollen Job aber entweder der Job oder mein Sohn hätte darunter gelitten. Und sicher auch unsere Ehe. Das ists mir dann doch nicht wert. Finanziell müssen wir halt momentan unten durch aber das ist mir lieber als meinen Sohn "verhaltemstherapeutisch" zu behandeln, bzw. könnte ich ihn niemals schreien lassen.
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Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von Lenja »

Sorry das Zitieren hat nicht richtig geklappt...
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Larala
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Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von Larala »

Sophia85 hat geschrieben: 06.03.2018, 01:35 Mein größtes Problem mit dem Schlafen im selben Bett ist nach wie vor der Sicherheitsaspekt. Ich hab unterschwellig immer das Gefühl, über das Kind wachen zu müssen. Meine Mutter meinte dazu neulich, ach was, er ist doch jetzt schon so groß, da ist das SIDS Risiko eh gering, und du stillst und rauchst nicht, außerdem hast du auch bei mir im Bett geschlafen und ohne diesen komischen Schlafsack. Und du lebst auch.
Im Elternbett mit der großen Decke und wenig Platz hatte ich diese Angst auch immer, oder auch, dass sie doch irgendwie rausfallen könnte. Jetzt mit der großen Matratze und kleinen Bettdecke bin ich da viel ruhiger.
Himbeerchen hat geschrieben:Wie Koalina nutze ich ein festes Seitenschläferkissen, das mir entweder im Rücken oder unter dem Arm Halt gibt
Hinter dem Rücken habe ich auch ein Kissen, aber wie funktioniert das unter dem Arm?
Himbeerchen hat geschrieben: Die Nähe zum Kind ist schön. Sich nachts umdrehen und die Decke bis zur Nase ziehen auch. Es geht vorbei und dann kommt die Zeit wo einem das Zwerglein nachts fehlt.
Das ist eine schöne Zusammenfassung :)
Serafin hat geschrieben:In der Nacht schlaf ich, da hab ich keine Zeit zum Erziehen.
Der Satz gefällt mir auch sehr gut!
Sophia85 hat geschrieben:Das finde ich auch herausfordernd. Andererseits aber auch sehr befreiend, weil es eben nicht das Schema F gibt, nach dem es klappen muss, und sonst ist alles hin.
Genau dieses Gefühl wurde mir aber beim Kinderarzt und der Erziehungsberatung (und überhaupt durch alle möglichen Bekannten und Omas) vermittelt. "Tja, ihr habt dem Kind das falsche Schlafverhalten beigebracht. Jetzt erwartet sie, dass sie ständig getragen wird."
Und dann auch immer wieder dieses "dein Kind ist halt auch komisch" und "der XY schläft immer in seinem eigenen Bett".
Gar nicht so einfach sich davon abzugrenzen.
FloppyDisk hat geschrieben:Zu guter Letzt ist es ja auch Definitionssache. Ich zum Beispiel nenne unsere Variante mit angestelltem Kinderbett nicht Familienbett. Und ich könnte jederzeit den Spanngurt lösen, die Gitterseite hochklappen und das Bett ins Kinderzimmer rollen. Vielleicht hilft dir ja auch eine Variante, die dir nicht so "endgültig" vorkommt.
Das stimmt, das hilft mir auch. Dadurch, dass ich mit der Kleinen in ihrem Zimmer schlafe und vorher noch ein Weilchen im Ehebett, wo ich manchmal sogar noch kurz mit meinem Mann kuscheln kann, habe ich zumindest das Gefühl, dass es noch keine endgültige Situation ist. Vielleicht mache ich mir da was vor, aber im Moment fühlt es sich so ganz gut an.
Mandala345 hat geschrieben:Könnte ein Auslöser evtl auch das Zahnen sein? Meine Tochter hatte genau zu dieser Zeit für ca ein halbes Jahr lang auch Schlafprobleme und musste nachts auch sehr oft gestillt werden. Es war wirklich anstrengend, aber ging dann auch fast so schnell wieder vorbei wie es gekommen ist.
Sie hat ganz sicher Zahnungsschmerzen zurzeit. Kann sehr gut sein, dass das etwas damit zu tun hat. Sie ist im Moment auch tagsüber recht anhänglich. Vorher hat sie ja immer so gut geschlafen. *seufz* Ich hoffe einfach mal auf eine Phase.
mit der Ritterin vom "Ni" 5/17
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Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von FräuleinPfoetchen »

Ich wollt noch als Idee von unserer Schlafsituation berichten - wir praktizieren Familienbett und eigenes Bett (letzteres aber im Elternschlafzimmer).

Eigentlich wollte ich immer FB, maximal Beistellbett. Aber der Kleine hat da einen anderen Plan. Er wechselt immer hin und her.
Das sieht so aus:

Wir hatten ein Gitterbett (auf Rollen) angeschafft, als der Kleine mobiler wurde und wir - wenn er sich mal alleine zum Schlafen ablegen ließ - eine sichere Schlafmöglichkeit brauchten. Ansonsten war die Idee aber, dass er die Nacht mit uns im FB schläft.

Nun kommt es immer wieder vor, dass er nachts nach dem Stillen nicht schafft neben mir im Bett einzuschlafen. Und da hilft dann tatsächlich, ihn ins Gitterbett legen und es für ein paar Minuten hin und her zu schieben. Dann schläft er dort für eine Weile. Oftmals lege ich mich dann verkehrtherum ins unser Bett, also mit dem Kopf ans Fußende und kann das Gitterbett im Liegen erreichen, um ihn evtl sogar nochmal durch etwas Bettchen bewegen zum Weiterschlafen zu bewegen, wenn er sich zwischendurch regt. Klappt das nicht, hole ich ihn wieder zu mir ins Bett. Und nach dem Stillen entscheidet sich wieder, ob er es schafft, bei mir einzuschlafen oder im Gitterbett.

Also Familienbett und eigenes Kinderbett muss sich nicht ausschließen. Ich genieße beides sehr - auch mal wie ich will alleine in meine Bettdecke eingekuschelt zu schlafen aber auch ihn nachts zu mir zu holen. :D
<3
Kind 1 (6 J.)
Kind 2 (2 J.)
<3
Lösche Benutzer 24537

Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von Lösche Benutzer 24537 »

Leider auch von mir: das IST zu viel verlangt. Und das vermutlich noch eine ganze Weile lang.

Ich war vor meiner Tochter auch extreme Schlechtschläferin. Ich bin NUR mit Schlafmittel und Sitcoms schauen eingeschlafen. Durch die Schwangerschaft Viel das Schlafmittel weg. Mit der Geburt meiner Tochter dann die Sitcoms.

Für mich war aber von Anfang an klar, dass die Kleine bei mir im Bett schläft. Ich habe nie versucht, sie irgendwo abzulegen. In den ganzen neun Monaten nicht. Für mich war auch klar, dass ich lernen musste, zu schlafen, weil es sonst für mich keinen Schlaf mehr geben würde. Und so schlafe ich nun. Ohne Schlafmittel und ohne Sitcoms, dafür mit Baby an der Brust.

Vor der Decke würde ich keine Angst haben, nur nicht zu weit hoch ziehen. Und das Schlafzimmer so warm halten, dass du trotzdem nicht frierst. Kalte Hände finde ich beim Schlafen auch schlimm!
Sophia85
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Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von Sophia85 »

Ich mache es mit der Decke so, dass ich mich halb in sie einrolle. Also, ich liege auf einer Längskante und stopfe einen großen Teil hinter dem Rücken fest, was die Seitenlage stabilisiert. Dann bleibt ein Stück übrig, dass ich bis zum Ohr ziehen kann, aber nicht mal mehr die obere Brust und somit auch nicht das Gesicht des Babys bedecken kann.

Warum ich mir die Mühe überhaupt mache, wo er doch eh sobald ich endlich mal schlafe, hoch wandert und die Nase in mein Kissen steckt, ist eine andere Frage...

Zu diesen ganzen "verhaltenstherapeutischen" Ansätzen: Ich frage mich da auch, wer da eigentlich behandelt wird. Ich habe vollstes Verständnis für Eltern, die am Ende ihrer Kräfte sind, und bin der Meinung, lieber Schlaftraining als kranke, ausgebrannte, verzweifelte Eltern, die dem Kind am Ende erst recht schaden. Aber das heißt noch lange nicht, dass das Kind irgendwie "falsch" ist.

Komischerweise hat mich ausgerechnet ein Interview mit Richard Ferber am meisten darin bestärkt, meinen Weg weiterzugehen. Wenn der Papst des Schlaftrainings persönlich darauf hinweist, dass Schlafprobleme bei Babys vielfältige Ursachen haben, die mitnichten allesamt mittels "ferbern" (was er im übrigen selbst gar nicht so benannt haben möchte) adäquat behandelbar sind, und zugibt, dass es Kinder gibt, bei denen das eh nicht funktioniert und betont, dass er niemandem etwas vorschreiben will, dass die Leute von ihm aus gerne Familienbett machen können, wenn das für alle Beteiligten okay ist? Dann können mich die ganzen selbsternannten Experten, auf die ich im Alltag so treffe, mal gern haben. Ich hab schon echt überlegt, das Interview auszudrucken und zur nächsten Familienfeier mitzunehmen.
Zum ersten Mal Mama, Sohn wurde 04/2017 geboren.
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