Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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wendy
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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von wendy »

Frau Mahlzahn, danke für deine Offenheit und die ausformulierung!

Ich sende dir eine Umarmung.

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Omama
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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von Omama »

Aus der Situation rausgehen geht hier nicht, weil es genau DIE Situationen sind, in denen mir mehr fremde und eigene Bedürfnisse gegenüberstehen, erfüllt werden wollen, und ich zu wenig Ressourcen habe. Meistens muss man dann durch die Situation erstmal einfach durch, damit man die Chance auf Beruhigung aller Seiten hat (Müdigkeit, Hunger, beide Kinder schreiben, oder: einer muss kackern der andere essen, schlafen). Wenn man zu wenig für alle Wünsche und Bedürfnisse ist.

Mir gehts so wie Nido, ich kann sehr geduldig sein, aber irgendwann geht der Schalter rum. Ich hasse es und mich dafür, obwohl ich mir selbst natürlich viel Empathie und Verständnis schenken müsste, weil ich die deutlich mehr braucht. Der "Selbsthass" danach macht es nur noch schlimmer. Entschuldigen tue ich mich, aber ich sehe auch, dass meine Entschuldigung die Verletzungen des Momentes nicht wettmachen. Und ich versuche und versuche und versuche das abzustellen, besser damit umzugehen, aber es ist ein Automatismus. Ich habe allerdings auch psychische Gewalt (extremes Anschreien, Zusammenbrüllen trotz heulend in der Ecke sitzen, keine Entschuldigung hinterher) erlebt, immer wieder. Dafür wurde ich nicht geschlagen, obwohl mein Vater das in seiner Kindheit wie selbstverständlich erlebt hat. Jede Generation ein Stück, gneau. Und vielleicht können meine Söhne dann die 15% die an Gewalt über bleiben ganz hinter sich lassen.
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Omama
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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von Omama »

(Nebenbei wir hatten mal folgenden Dialog: "Ich geh kurz raus, reg mich ab und komm wieder" - "aber ich komm mit")
Ach gott, eigentlich sehr süß, wenn es nicht so wenig hilfreich wäre.
Ich wollte schon immer mal versuchen, Nähe statt Distanz zu suchen. Also Kind nehmen und knuddeln.
Aber ich werde körperlich und grob, fasse dolle am Arm, zerre die Kinder usw. Rausgehen ist hier die einzige Chance bevor ich wirklich gewaltvoll werde.
Ein einziges Mal gemacht, biede Kinder schreiend und heulend und verzweifelt im Wohnzimmer, am Ende haben wir alle geweint.
Ich kann dich voll verstehen jedenfalls ((()))
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Pelufer
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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von Pelufer »

Warum ist es so schwer, ais diesen eingefahrenen Erziehungsschemata auszubrechen? Ich merke langsam immer deutlicher, wie anstrengend es für mich ist, in bestimmten Situationen "nur" zu brüllen. Meine Kindheit war ziemlich gewalttätig, physisch und psychisch, was viele Jahre Grund für mich war keine Kinder zu bekommen. Ich hatte schlicht Angst ihnen das anzutun was mir angetan wurde. Und jetzt merke ich, wie schwer es ist, nicht einfach die eigene Erziehung an meine Kinder weiter zu geben.

mit heißgeliebtem
Räuberhauptmann (5/2013)
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romina
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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von romina »

In stresssituationen reagiert man mehr nach Instinkt. Also so wie man es kennt und es "funktioniert". Man muss sehr oft gegen das eigene Gefühl handeln bevor neu erlerntes in einem Automatismus übergeht. Was eben dazu führt, dass man in solchen stresssituationen anders Reagiert als der Intellekt dies möchte.

Ich bin auch der Typ der lange ruhig bleibt und dann wenn es zu viel wird überreagiert. Für mich ist auch die Strategie die Situation gemeinsam auflösen. Bzw in Extremfällen verlasse ich das zImmer. ZB wenn ich gehauen werden und ich merke das ich gleich überschäume. Natürlich klappt dies eben nur wenn ich es kommen sehe. Seit ich zwei Kinder habe sehe ich es leider öfter nicht kommen. Auch denke ich es ist z. T menschlich Nicht immer so zu reagieren wie man will. Das darüber reden empfinde ich als Sehr wichtig. Das entschuldigen. Das aussprechen. Kein schweigen. Und für sehr wichtig halte ich sie selbst zu verzeihen Omama. Ich weiß, dass es schwer ist. Deinen Selbsthass den du beschreibst kenne ich auch. Daher versuche ich mich dann auch auf mich zu konzertieren und nicht nur auf das was passiert. mir selbst zu verzeihen.ä statt mich innerlich zu Geiseln. Erst wenn ich das tue kann ich kommende Situationen besser auflösen und bin mit mir im Reinen.
~ ~ dezemberchen & novemberchen ~ ~
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romina
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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von romina »

Ach so ich beziehe mich auf das rum schreien. Ich gegenüber den Kindern.
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Puschel
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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von Puschel »

Ich bin gerade über diesen Wikipedia-Artikel gestolpert und bin echt erschrocken. Völlig pro Schlaftraining inkl. Schaden für nichttrainierte Kinder:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schlaftraining
Stolz auf die Zauberkinder: Januarjunge 2016 und Dezembermädchen 2018 per Hausgeburt
pqr
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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von pqr »

Ohje. Umschreiben bzw. Kritik anbringen?
Viele Grüße
pqr

pqr mit Mini 04/2015
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Puschel
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Re: Erfahrungsberichte und Links zum Thema Schreien lassen

Beitrag von Puschel »

Das wäre sicher sinnvoll, aber auch aufwändig. Die Diskussionsseite finde ich am Handy nicht, muss mal am Pc schauen
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