Wie alles anfing - und aktuell

Babys ohne Windeln? Gibt's denn das? Klar....

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Mümüchen
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Wie alles anfing - und aktuell

Beitrag von Mümüchen »

Hallo ihr Lieben,

erstmal vorweg, wir machen nur Teilzeit-Windelfrei. Wir haben ein Set Stoffwindeln vor der Geburt angeschafft und durch "Zufall" bin ich noch in der Schwangerschaft auf Windelfrei gestoßen, da irgendwo im Internet, als ich mich zum Thema Stoffwindeln informiert hatte, auch eine Frage aufgeworfen wurde "warum überhaupt Windeln?" und entsprechende Links dazu. Fand ich sehr interessant und mein Mann war auch überzeugt :wink:

In der ersten Woche nach der Geburt hatte ich erstmal Probleme mit dem Stillen (Stillhütchen) und war erstmal mit allem neuen insgesamt (erstes Kind) genug beschäftigt. Mit der Routine fingen wir dann auch an, auf Zeichen zu achten. Irgendwie hat es erst ungefähr im Alter von 6 Wochen geklappt, dass wir die
ersten richtigen Abhalteversuche gemacht haben. Auslöser dafür war, dass unser Sohn mit Vorliebe losgepinkelt hat, wenn wir ihm beim Wickeln die Windel abgemacht haben. Als sich das gehäuft hat und er auch sein großes Geschäft bis zu einer der Wickelsessions "aufgespart" hat und dann auf der Wickelauflage gemacht hat, haben wir ihn dann über der Toilette abgehalten. Für nachts habe ich es mit der Babybadewanne neben dem Bett probiert zum da rein pinkeln lassen, das ist aber auch nur 1-2 Wochen gut gegangen dann hat er nur noch geweint oder ist beim Abhalten eingeschlafen ohne zu machen :wink:
Da ja dann so schön Sommer war, war er in der Wohnung teilweise auch unten ohne, da wir öfter auch mal unterwegs waren, fand ich es ganz praktisch dass er z.B. auch im Urlaub in die Toiletten gepinkelt hat und es für ein Wochenende doch mit den Stoffies gereicht hat.
Was aber nicht heißt dass es immer geklappt hat, es gab immer auf und abs: Tage, an denen wir mit 2-3 Stoffies ausgekommen sind und dann wieder Tage, wo gleich mal 6-8 Stück nass wurden.

Woran ich mich noch gut erinnere, war ein Wochenende im Kurzurlaub (Hotel), das war Mitte Oktober. Da hat er sogar nachts zuverlässig gemeldet und dann im Halbschlaf in die Toilette gepinkelt und größtenteils auch sich im Auto unterwegs gemeldet, so dass wir einen Parkplatz aufsuchen konnten. Zu dem Zeitpunkt war er also 5 Monate alt. Zeichen waren da vor allem quengelig schreien (tagsüber) und nach dem Stillen unruhig wälzen / leise mauzen (nachts).
Da waren wir also sehr begeistert, mein Mann und ich und wie es so ist dachten wir dass es jetzt immer so bleibt :wink: , weil er ja auch immer älter wird.

Geändert hat sich auch die Pinkel-Frequenz, da hält er jetzt schon tagsüber oft 2-3h aus, nachts auf schon mal 6h. Durch den geänderten Rhytmus habe ich nachts auch oft mal zu früh abhalten wollen, obwohl er nur stillen wollte u. deshalb unruhig war. Was natürlich mit Geschrei endete u. die Windel später dann nass wurde... Hab natürlich auch dazu gelernt und ihn wenn er unruhig wurde immer erst gestillt u. dann ist er aber immer öfter gleich wieder eingeschlafen - nichts mit abhalten - auch egal. Schlaf geht vor.

Mit ca. 5,5 / 6 Monaten hat er zu robben angefangen, da war fast ständig die Windel nass bzw. der Boden wenn er im warmen Wohnzimmer mal stundenweise ohne war. Habe dann auch noch ein E-Book zum Thema windelfrei heruntergeladen, war wieder voll motiviert - aber unser Kerlchen nicht. Im Buch war auch von Streiks die Rede - wahrscheinlich passte das auch. Egal ob tags, er bog sich immer mehr durch beim Abhalteversuch oder wehrte sich lautstark (und er schreit eher selten). Also zeitweise wieder abhalten ganz eingestellt u. Stoffies gewechselt. Ach ja, wir haben ihn meist auch mit ins Badezimmer mitgenommen u. auf den Boden gelegt, wenn mein Mann oder ich auf der Toilette waren. Da hat er uns auch immer angegrinst, wenn wir auf dem WC saßen u. ihm gesagt haben z.B. "Mama macht auch Pipi" :lol: Er hat in letzter Zeit (7 Monate geworden) dann auch auf das Handtuch gepinkelt, während wir Erwachsenen uns erleichtert haben.

Jetzt gestern war ich sowieso bei dm einkaufen u. bin auf einen Toiletten-Sitzverkleinerer mit Polster gestoßen. Den habe ich also auch gleich mitgekauft u. daheim getestet. Das erste Erfolgserlebnis hatte mein Mann heute morgen damit, ich heute Nachmittag auch gleich 2x, dass er damit auf dem WC gepinkelt hat. Erklären kann ich es mir nur so, dass er es mag, in die gleiche Richtung wie wir Erwachsenen auf dem WC zu sitzen (ja - wohl auch leicht gestützt selbstständig sitzen zu können). Er fängt langsam an, sich aus dem Knien in den Stand hochzuziehen und krabbelt auch schon von Zimmer zu Zimmer. Vielleicht kommt ihm das in seiner Entwicklungsphase entgegen.
Ich werde nach ausgiebigerer Testphase noch berichten, ob die Begeisterung auch anhält...
Was wir auch derzeit am Einführen sind, ist ein einfaches "Fausthandzeichen" für Toilette. Mal schauen ob er es in ein paar Wochen versteht und es nachahmt. Das würde uns die Kommunikation sehr erleichtern. Bei ihm ist es nämlich auch so, dass er 1-2x am Tag ein großes Geschäft macht, dies aber ohne Signale macht (während dem fröhlichen Spielen, beim Krabbeln - egal wo). Ist ja schön, dass die Verdauung gut klappt - nur sieht u. merkt man ihm echt nichts vorher an (von wegen roter Kopf oder Rumdrücken).

So, jetzt ist es viel geworden - wollte doch schon lange auch mal berichten u. nicht nur mitlesen im Forum.
Viele liebe Grüße,
Jana

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Re: Wie alles anfing - und aktuell

Beitrag von Keksssii »

Hallo Jana :)
wie läuft es bei dir im Moment mit Windelfrei? :)

Viele Grüße
Annette
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Mümüchen
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Re: Wie alles anfing - und aktuell

Beitrag von Mümüchen »

Hallo Annette,

jetzt ist er ja 8 Monate alt geworden im Januar - und es ist echt von Woche zu Woche verschieden wie es läuft. Letzte Woche zum Beispiel waren wir viel unterwegs (Auto, Einkaufen, Veranstaltungen,...) da hab ich ihm oft eine WWW dran gemacht und bin auch nicht wirklich zum Abhalten gekommen.
Diese Woche klappt es schon wieder besser, allerdings auch mit einigen "Unfällen" die auf dem PVC-Boden landen (die meisten davon konnte ich aber unmittelbar gleich aufwischen, wenn ich beim Spielen bei ihm daneben saß und gesehen hab, dass er was macht bzw. er kurz abgelenkt war.
Wenn wir zu Hause sind ist im Wohnzimmer schön warm und da darf er auch mal einen ganzen Vormittag / Nachmittag ohne Windel spielen (nur Body an oder Oberteil mit Beinstrümpfen oder unten Spielhose (und wenn die Nass wird kommt sie auf die Heizung zum Trocknen).
Der Toiletten-Sitzverkleinerer wird auch nur noch teilweise akzeptiert, dasselbe ist aber auch mit der Dusche (pinkeln im Stehen), wenn er Lust hat.
Gerade heute erst am Nachmittag (habe ihn nach Timing abgehalten u. war sehr sicher dass er muss) wollte er im Bad gar nicht machen und dann 5min später dafür auf dem Wohnzimmerboden. Aber seine Beinstulpen sind trocken geblieben und durch das gleich aufwischen fast so gut wie abhalten ;-)
Irgendwie freue ich mich doch schon drauf, wenn er dann älter wird und auch anfängt mit sprechen - vielleicht erleichtert das die Kommunikation.
Ach ja, mit den Handzeichen haben wir nicht konsequent durchgezogen und machen im Moment auch keine mehr.
Viele liebe Grüße,
Jana

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Mümüchen
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Re: Wie alles anfing - und aktuell

Beitrag von Mümüchen »

Zur Zeit bin ich wieder sehr motiviert mit dem Windelfrei. Wir haben wieder eine "Phase" erreicht, wo es recht gut läuft. Natürlich immer noch täglich ein paar Pannen, aber wenn zwischendurch tags und nachts wieder Erfolgserlebnisse zu verzeichnen sind, dann macht das irgendwie trotzdem Spaß. Und mich motiviert es natürlich auch, die Signale von meinem Kind zu deuten und auch wenn ich mal zu spät dran bin zu wissen, die "Panne" lag an mir...

Seit knapp 1 Woche ist es so, dass der Stuhl bei ihm in "Häufchenform" rauskommt und er deshalb auch etwas konzentrierter dabei ist und sich dafür gerne wo hinstellt und festhält (das macht er zwar eigentlich den ganzen Tag, aber so kann ich es wenigstens etwas einschätzen ob da was Großes kommt oder nicht.
Im ersten Bericht hatte ich es glaub erwähnt, dass der reine Stillstuhl immer sehr breiig bis halb-flüssig war und ihm das keine Anstrengung bereitet hat. Wir haben zwar schon seit ein paar Monaten kleinere Mengen Beikost eingeführt, aber nun etwas mehr (zusätzlich zum Stillen nach Bedarf u. nachts).

Der totale Renner bei ihm ist jetzt das Pinkeln in der Dusche (sie hat einen etwas erhöhten Rand) und er hält sich dann mit den Händen an der Fliesenwand, den Schiebetüren von der Dusche oder am herunterhängenden Duschbrausenschlauch fest. Oft darf auch etwas zum Spielen mit in die Hände. Ihm macht es so viel Spaß. Ich setze ihn in also in die Dusche bei leichten Signalen oder nach Timing (wie nach dem Aufwachen) und er kann sich selbstständig in seinem Tempo erleichtern und ich hole ihn danach raus. Er mag es auch das Klopapier abzurollen ;-) - Mama nimmt dann immer ein paar Blatt um seine Beine / Füße abzutupfen, wenn sie mal angepinkelt sind.

Heute war auch so ein besonderes Erlebnis (hoffe ihr findet es nicht eklig) - er konnte / wollte keinen Mittagsschlaf machen, so hab ich ihn wieder vom (Familien-)Bett rausgenommen und ins Büro gesetzt, damit er dort spielen konnte, während ich noch ein Telefonat erledigen musste (nur ca. 2min) gleich als ich mich wieder zu ihm wende, saß er mit den V-förmigen Beinen auf dem Boden und vor sich sein Häufchen, dass er gemacht hatte. Mein erster Gedanke war: "o nein, bitte nicht damit spielen oder reintreten bis ich es wegmachen kann" - aber er saß ruhig da und hat es nur interessiert angeschaut.
Ich habe also Zeit gehabt ein Papiertuch zu holen, konnte es "rückstandslos" vom (Teppich-) boden aufnehmen und habe ihm währenddessen auch gesagt was ich da mache.
In einer Hand das Papier mit Inhalt und im anderen Arm ihn hochgenommen sind wir dann ins Badezimmer und ich habe ihm erklärt dass wir das jetzt in die Toilette werfen und wegspülen...

Ach ja, noch eine Neuerung haben wir seit ca. 10 Tagen eingeführt - dass ich auch mal nachts windelfrei ausprobieren wollte. Ich wusste immer nicht recht wie dran gehen, da er zwar nachts ab und zu aufwacht wenn er muss aber es immer zu großes Geschrei gab bzw. er auch zu wach wurde, wenn ich mit ihm ins Badezimmer gehen wollte. Zudem brauchte ich eine Lösung während er schlief (ab ca. 19:00 Uhr) bis ca. 22.00 Uhr / 22:30 Uhr wenn ich dann auch ins Bett ging.
Jetzt haben wir also eine Testphase am Laufen, die folgendermaßen aussieht und sich für uns zu bewähren scheint:
Im ganzen Familienbett und Babybalkon-Bett haben wir wasserdichte Unterlagen. Das war mal meine Grundvoraussetzung, da wir neue Matratzen haben.
Wenn er ins Bett gebracht wird und gestillt wird hat er eine Stoffwindel an (davor wird er nochmal in die Dusche gestellt falls er muss). Er schläft dann mit auf meiner Seite vom Familienbett, gleichzeitig ist aber der Babybalkon "Pinkelzone" für die Nacht, da habe ich mehrere Lagen Handtücher aufeinander u. Molton- u. Schnuffeltücher zum Wechseln bereit liegen. Sicherheitshalber auch noch Stoffwindeln und eine Taschenlampe.
Wenn er aufwacht dann lege ich ihn provisorisch auf diese Pinkelszone (inzwischen kenne ich auch seinen Rhythmus besser: meist gegen 22:00 Uhr / 04:00 Uhr und dann morgens 05:30 Uhr (alle Angaben plus/minus ;-). Dort stille ich ihn und mache gegen Ende das "Ssschhh"-Signal u. dass er Pipi machen kann. Oft klappt es auch dass er dann macht. Wenn ich ihn dann schnappe und wieder ins normale Bett zurücklege, schläft er meist gleich wieder weiter. Dann mache ich inzwischen kurz die Pinkelzone wieder "frisch" - nasse Handtücher in einen Plastikeimer der bereit steht oder nur feuchte Tücher werden gleich am Balkonbettchenrand zum Trocknen aufgehangen.
Am Morgen ist er manchmal auch schon etwas zu wach, dann nehme ich ihn manchmal auch schon mit ins Badezimmer in die Dusche, dann macht er auch da. Zurück ins Bett, stillen und dann schläft er gewöhnlich bis ca. 7:00 Uhr.
Ich finde unsere Nächte sind dadurch fließender geworden, wenn auch ich etwas länger nach dem Stillen noch für die "Nachbereitung" brauche. Aber es geht so ganz gut.

Soweit mal das Update.
Viele liebe Grüße,
Jana

mit Sohn Benaja, geboren am 12.05.2015 (1. Kind)
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