Wie mit Daumennuckeln bei Stillbaby umgehen?

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Springerle
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Re: Wie mit Daumennuckeln bei Stillbaby umgehen?

Beitrag von Springerle »

Ich stille E auch viel viel weniger als F. Aber ich kann ihn doch nicht an die Brust zwingen er definitiv nicht möchte? Er dreht sich ja weg und motzt.
Daher bin ich ja eben so froh, dass er den Daumen nimmt, da das ja scheinbar sein Bedürfnis in dem Moment ist. Beim Schnuller hingegen hätte ich immer etwas Angst ein Bedürfnis falsch zu verstehen und ihn ruhig zu stellen.
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Caitrionagh
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Re: Wie mit Daumennuckeln bei Stillbaby umgehen?

Beitrag von Caitrionagh »

Ich hab diesmal auch ein daumennuckelndes Kind :) Meine Große hat ja zuerst schlecht zugenommen und deshalb leg ich jetzt die Kleine "bei jedem Pieps" an. Wenn sie fertig ist, dockt sie ab - und steckt sich die Hand in den Mund ;) Sie könnte so lange nuckeln, wie sie wollte, tut sie aber nicht. Sie kann auch schon trocken nuckeln, glaub ich, jedenfalls nuckelt sie manchmal nur noch ganz leicht.
Ich glaube, das ist etwas, was manche Babys einfach tun und was nix mit dir zu tun hat.

Übrigens hat sie bisher auch keinen Schnuller genommen, war auch nicht besonders nötig. Vorgestern haben wir es nochmal probiert, und da hats plötzlich geklappt. Sie hat sich beruhigt, ihn nach einer Minute wieder ausgespuckt und war zufrieden. Also, jedenfalls kurz.... aber immerhin hat sie danach ruhig gestillt und ist eingeschlafen, das ging vorher nicht. (Ich schreib es nur, falls du doch nochmal irgendwann den Schnuller statt Daumen ausprobieren willst.)

Warum denkst du denn, dass das Lutschen nicht angeboren ist? Ich hätte jetzt gedacht, dass das Saugbedürfnis einfach da ist. Die Brust ist zufällig auch super zum Nuckeln. Aber warum soll sie denn immer (!) daran nuckeln statt an der Hand? Gibts da direkte Erkenntnisse dazu? Meine hängt auch oft vor meiner Brust und nuckelt erstmal lieber an der Hand :lol:

In dem Seminar ging es darum, dass viele Frauen erstmal den Schnuller geben, wenn ihr Kind jammert, statt zu stillen. Das ist doch eine ganz andere Situation als bei dir, sie steckt sich ja die Hand in den Mund, wenn sie zufrieden ist.
Ich glaube, du beziehst das zu sehr auf dich, du suchst bei dir den Fehler. Aber du bist eine tolle Mama, die ihr Kind soviel stillen lässt, wie sie will.
Ich verstehe, dass du denkst, dass es am MSR liegt, aber dann könntest du daran auch nix ändern. Der gehört zu dir, und dein Kind hätte gelernt, damit umzugehen - mit seiner Hand statt mit Trockennuckeln, wenn es denn tatsächlich so wäre.

Das ist ein bisschen viel und verworren, aber ich hoffe, es hilft dir ein bisschen.
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Pelufer
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Re: Wie mit Daumennuckeln bei Stillbaby umgehen?

Beitrag von Pelufer »

Meine Kinder haben beide im Mutterleib am Daumen geluscht. Also wenn DAS ein ungestilltes Bedürfnis ist, was ich als Mutter verursacht habe, ja dann bin ich die schlechteste Mutter der Welt. 🤣
Ich weiß auch gar nicht wie ich das hätte verhindern können.
Nach der Geburt waren beide voll gestillt und beide hatten ihre Phase mit Finger lutschen, erkunden, Faust versuchen aufzuessen......
Ich würde mir da echt keine Sorgen machen 😉
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Lösche Benutzer 22277

Re: Wie mit Daumennuckeln bei Stillbaby umgehen?

Beitrag von Lösche Benutzer 22277 »

Ich finde es ganz gut, zu sehen, dass kleine Menschen neben der wichtigen Co-Regulation durch die Eltern auch die Fähigkeit, wenn auch zu Anfang sehr begrenzt, zur Selbstregulation haben. Das ist ein Entwicklungsschritt, kann man durchaus auch positiv sehen.

Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass es nicht nötig ist, 24 Stunden am Tag Co-Regulation anzubieten. Dass Kinder ganz, ganz allmählich entdecken, Bedürfnisse selbst regulieren zu können. Warum sollte man diesen Prozess so bedrohlich empfinden? Gar als eigenes Versagen? Das finde ich ehrlich gesagt ziemlich bestürzend.
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Sabina
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Re: Wie mit Daumennuckeln bei Stillbaby umgehen?

Beitrag von Sabina »

Man könnte es sogar umdrehen und sagen, dass man dem Kind ein wichtiges Lerngebiet weg nimmt wenn man das allmähliche Entdecken der Selbstregulation/Selbsthilfe abwürgt indem man immer sofort alle Bedürfnisse stillt. Das ist zwar nur ganz weit entfernt meine Meinung (ich finde gerade bei Babies darf man Bedürfnisse stillen so viel wie man geben kann) aber vielleicht hilft ja der andere Blickwinkel nochmals zu merken, dass man überhaupt nichts falsch macht wenn das Baby am Daumen und nuckelt oder man ein Saugbedürfnis mit einem Schnuller befriedigt.
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blauelagune
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Re: Wie mit Daumennuckeln bei Stillbaby umgehen?

Beitrag von blauelagune »

Ich finde es wirklich ganz wichtig, dass einem Kind, das diese Art der Selbstregulation für sich entdeckt hat, diese nicht wieder genommen wird. Kinder haben zu allen Zeiten an den Fingern gesaugt oder Stoffzipfeln oder sonst was und nicht ausschließlich an der Brust. Bei Ratschlägen wie Fäustlinge anziehen, läuft es mir kalt den Rücken runter.
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Alpaka
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Re: Wie mit Daumennuckeln bei Stillbaby umgehen?

Beitrag von Alpaka »

Tendenziell würde das Kind dann wahrscheinlich auch einfach eh am fäustling lutschen ...
:D Januar 2020
vam
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Re: Wie mit Daumennuckeln bei Stillbaby umgehen?

Beitrag von vam »

Eine Bekannte, die Pädagogin ist und lange auch mit kleinen Kindern gearbeitet hat, sagte mal, dass Kinder, die außergewöhnlich lange Daumen lutschen oder am Shirt saugen, oft die sind, die man früher davon abgehalten hat. Also das Saugen ist halt mal dran und verschleppt sich, wenn man es unterbindet. Sie konnte das professioneller erklären und es gilt nicht pauschal für alle späten Daumenlutscher, aber das klang so logisch, dass ich mir keine Gedanken über Saugen und Nuckeln mehr machen wollte (und da war mein Kind schon um einiges älter als deine Tochter).
... mit dem kleinen Wilden (2019) und Pünktchen (2022)
Kieselstein
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Re: Wie mit Daumennuckeln bei Stillbaby umgehen?

Beitrag von Kieselstein »

Seit wann hat sie denn ihren Daumen entdeckt? Also wie lang nutzt sie ihn zur Beruhigung?
Mups hat auch einige Zeit am Daumen genuckelt, es dann aber auch wieder sein lassen. Und ich teile die Sichtweise, dass sich eher eine Verhinderung des Bedürfnisses negativ auswirkt, als wenn du ihr jetzt die Möglichkeit gibst, ihr Bedürfnis zu befriedigen.

Was hat es denn mit dir gemacht, dass du gehänselt wurdest? Also, was möchtest du bei V verhindern, indem du das Daumenlutschen verhinderst? Hänseln an sich ist ja zwar nicht schön, aber prinzipiell etwas, was zur sozialen Entwicklung dazu gehört. Würde es dir helfen, wenn du dir bewusst machst, was du ihr mitgeben kannst, um selbstsicher mit solchen Situationen umzugehen?
Mit dem Kind 6/2019
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Glyzinie
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Re: Wie mit Daumennuckeln bei Stillbaby umgehen?

Beitrag von Glyzinie »

Bei unserem fing das mit 4 Monaten an und heute noch bei extremen Stress und Müdigkeit. Er wird bald 5. Aber es wurde immer weniger und weniger, inzwischen nur noch in Ausnahmefällen. Bis zu Einschulung ist er vermutlich dann damit durch.
Er hat keinen offenen Biss, aber wurde mit komischem Kiefer geboren und bekommt den Mund nicht gut zu, was aber auch an Madeln und Polypen liegen könnte. Da steht jetzt schon die 2. OP an. :roll:
Solange sie nicht permanent mit Schnuller oder Daumen herumlaufen, passiert da wohl nichts.
Mit eiligem Piffi (11/2016)
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