Hauptprobleme an den Brustwarzen nach 8 Monaten erfolgreichen stillen

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TaniB
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Hauptprobleme an den Brustwarzen nach 8 Monaten erfolgreichen stillen

Beitrag von TaniB »

Hallo zusammen,

nachdem ich unangemeldet schon viele Beträge gelesen und viele ähnliche Fälle, aber keine Lösung gefunden habe und mir meine Stillberaterin vor Ort mitgeteilt hat, dass Sie mir auch nicht mehr helfen kann, habe ich mich dazu entschlossen, mich hier anzumelden.

Ich bin Mama einer 10 Monate alten Tochter und wir stillen aktuell noch einmal am Tag und in der Nacht zwischen 3 und 5 mal. Ich habe immer gerne gestillt und hatte nie Probleme. Selbst am Anfang hatte ich kaum Schmerzen und war überglücklich so eine gute Stillbeziehung zu haben.

Seit Juli habe ich allerdings Probleme mit meinen Brustwarzen. Angefangen hat alles auf meiner linken Seite nach einem Biss meiner Tochter. Zuerst war da eine schuppige Stelle unterhalb der Brustwarze auf dem Vorhof, die immer größer wurde, stark gerötet war, juckte und nach einiger Zeit dann auch nässte. Eine offene Wunde gab es nicht (mehr), Schmerzen hatte ich nicht.

Anfang August bin ich dann zu meinen Frauenarzt, der einen Soor vermutete und mir ein Mundgel mit Nystatin aufschrieb. Eine Woche später hatte ich einen Kontrolltermin. Das Gel fand ich aber sowas von unpraktisch (ekelhaft klebrig), dass ich es nur wenige Tage nutze. Tatsächlich wurde das nässen aber besser. Bei der Kontrolle bekam ich dann ein anderes Pilzmittel, das ich aber nicht benutze, da es laut Packungsbeilage nicht auf der stillen Brust angewandt werden dürfe. Ich glaubte auch ehrlich gesagt nicht an einen Soor, da ich keinerlei Schmerzen und meine Tochter keine Symptome hatte.

Zwischenzeitlich war fast der ganze Vorhof der linken Brust und mittlerweile auch ein kleiner Teil der rechten Brust betroffen, nachdem mich mein kleines Beißerchen auch da reingebissen hatte.

Gleichzeitig zum Arzttermin habe ich Kontakt zu meiner Hebamme (die mir außer abstillen nichts raten könnte) und einer Stillberaterin aufgenommen. Per Telefondiagnose riet mir die Stillberaterin zu einer Kombicreme aus Kortison und Pilzmittel mit antibakterieller Wirkung. Diese Creme habe ich 3 Tage angewandt. Es wurde deutlich besser, war aber nicht ganz weg. Nach absetzen der Creme kam aber alles wieder, Nässen, Jucken, schuppig, keine Schmerzen. Zudem ist meine Brustwarze immer wieder aufgerissen. Ich vermute Rhagade.

Also hatte ich einen persönlichen Termin mit der Stillberaterin. Sie schloss einen Soor aus und ging von einer Kontaktallergie aus. Ich sollte die Creme nochmals 5-7 Tage 3-5 mal täglich verwenden.

Gesagt getan. Es ist auch tatsächlich abgeheilt. Letzte Woche habe ich die Creme dann abgesetzt, jetzt geht es wieder von vorne los. Ich könnte heulen!!!

Die Stillberaterin hat mir jetzt mitgeteilt, dass sie mir nicht mehr helfen kann, da eine lokale Behandlung wohl nicht ausreicht. Ich solle zu einem Hautarzt. Dieser wird mir aber vermutlich auch zum Abstillen raten, wenn ich in 6 Monaten dann mal einen Termin habe :(

Bei meinem Hausarzt war ich in der Zwischenzeit auch schon. Der war sichtlich überfordert und hat mich an die Stillberaterin verwiesen. Er hat nur was bakterielles ausgeschlossen, da es sich sonst auch über die Brust ausweiten würde. Er vermutete so etwas wie ein Leckexzem. Außerdem solle ich nachts abstillen, ein Kind mit 10 Monaten brauche nachts keine Nahrung mehr 🙄

Ich hoffe, ihr meine Verzweiflung lesen und mir helfen! Ich habe so Angst davor, abstillen zu müssen…

Danke und liebe Grüße
Tani
Tani mit Mäuschen (11/20)
Erdnuss
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Re: Hauptprobleme an den Brustwarzen nach 8 Monaten erfolgreichen stillen

Beitrag von Erdnuss »

Herzlich willkommen im Forum!

Das hört sich nicht schön an, und zieht sich ja auch schon so lange. Ich bin keine Fachfrau, aber nach deiner Aussage, dass es bei dem kortisonhaltigen Mittel besser wurde und nach Absetzen wiederkehrte, musste ich an eine allergische Reaktion denken. Benutzt du Stilleinlagen oder kannst einmal dein Waschmittel wechseln? Eine Zeitlang einen ganz anderen BH als sonst nutzen? Oder was könnte noch mit der Haut in Kontakt kommen?
Leckekzem wäre so etwas, das sich bei einem Kind um den Mund herum entwickelt, wenn es sich oft die Lippen leckt? Ob so etwas an der Brusthaut entstehen kann, hört sich nicht sehr wahrscheinlich für mich an. Wenn, dann aber doch nur an den Stellen, die wirklich mit dem Speichel in Kontakt sind, oder nicht?
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ShinyCheetah
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Re: Hauptprobleme an den Brustwarzen nach 8 Monaten erfolgreichen stillen

Beitrag von ShinyCheetah »

Mein spontaner Gedanke war: Mich erinnert das an das Verhalten der Haut bei Schuppenflechte. Da ist "der Trick", die cortisonhaltige Creme nicht plötzlich abzusetzen, sondern gaaaanz langsam auszuschleichen. Das würde ich einfach mal probieren.
mit Sohn F (Ende September 18)
und Tochter V (Ende Juni 21)


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delfinstern
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Re: Hauptprobleme an den Brustwarzen nach 8 Monaten erfolgreichen stillen

Beitrag von delfinstern »

Ich würde soor nicht ausschließen, wenn es mit Pilzcreme besser wird. Pilzcreme muss allerdings min 1Woche länger als die Symptome benutzt werden, sonst kommt es wieder. Es gibt nicht nur das Mundgel, es gibt auch Cremes mit dem gleichen Wirkstoff. Und Kind mitbehandeln, sonst macht ihr pingpong
Liebe Grüße
Delfin*
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Re: Hauptprobleme an den Brustwarzen nach 8 Monaten erfolgreichen stillen

Beitrag von Theolino »

Nur ein Gedanke, aber manchmal kommt es bei Beikoststart zu allergischen Reaktionen an der Brust, auf Dinge die das Kind gegessen hat. Sind bei Dir evtl. Allergien auf Nahrungsmittel bekannt?
Theolino mit Lieblingssohn 01/15 und Lieblingstocher 06/17
TaniB
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Re: Hauptprobleme an den Brustwarzen nach 8 Monaten erfolgreichen stillen

Beitrag von TaniB »

Vielen Dank für eure Antworten!

@ Erdnuss: ich hab bei allem noch das wie am Anfang, meinst du So etwas kann auch noch nach 8 Monaten kommen? Wegen dem Speichel: es ist schon lokal darauf begrenzt, wo sie saugt…

@ ShinyCheeta: daran hatte ich auch schon gedacht. Hab die Stillberaterin auch extra wegen ausschleichen gefragt, sie meinte aber das müsse nicht sein 🤷🏻‍♀️🤷🏻‍♀️

@ delfinstern: tut ein Soor nicht aber immer weh? Ich würde meine Tochter ungern behandeln, wenn es das gar nicht ist…

@ Theolino: ich dachtest auch, aber ich hab keinerlei Allergien. Als Kind hatte ich mal Neurodermitis und auf Orange reagiert, aber das ist ewig her. Könnte das noch sein?
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Re: Hauptprobleme an den Brustwarzen nach 8 Monaten erfolgreichen stillen

Beitrag von Erdnuss »

Wenn es so lokal begrenzt ist, passt Theolinos Idee recht gut, finde ich. Eine Allergie kann sich ja immer zeigen, und wenn du als Kind eine zeitlang eine hattest bzw. auch Neurodermitis aufgetreten ist, würde das ins Bild passen. Es ist auch mit der Beikost aufgetreten, nicht vorher.
Womöglich kannst du dich erinnern, was es damals neu gab ... ich würde bei rohem Obst suchen ... Carotin kann beim Kind zu Ausschlag führen, das würde ich beim Erwachsenen mal ausschließen ...
Und genau, wie ShinyCheetah schreibt, cortisonhaltige Mittel bei Hautgeschichten ausschleichen - klappt aber nur, wenn ihr den Auslöser auch zu fassen kriegt.
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GemeineEsche
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Re: Hauptprobleme an den Brustwarzen nach 8 Monaten erfolgreichen stillen

Beitrag von GemeineEsche »

Wenn es doch in Richtung Pilz geht könntest du auch vielleicht eine entsprechende Ernährung versuchen, Pilze mögen Stärke, Zucker, also streng auf Süßigkeiten und Weißmehl verzichten kann einen Pilz von innen aushungern und dementsprechend die Ausbreitung eindämmen.
Kleine 02/21
Kleiner 06/23
TaniB
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Re: Hauptprobleme an den Brustwarzen nach 8 Monaten erfolgreichen stillen

Beitrag von TaniB »

Erdnuss hat geschrieben: 28.09.2021, 20:29 Wenn es so lokal begrenzt ist, passt Theolinos Idee recht gut, finde ich. Eine Allergie kann sich ja immer zeigen, und wenn du als Kind eine zeitlang eine hattest bzw. auch Neurodermitis aufgetreten ist, würde das ins Bild passen. Es ist auch mit der Beikost aufgetreten, nicht vorher.
Womöglich kannst du dich erinnern, was es damals neu gab ... ich würde bei rohem Obst suchen ... Carotin kann beim Kind zu Ausschlag führen, das würde ich beim Erwachsenen mal ausschließen ...
Und genau, wie ShinyCheetah schreibt, cortisonhaltige Mittel bei Hautgeschichten ausschleichen - klappt aber nur, wenn ihr den Auslöser auch zu fassen kriegt.
Ich weiß es leider nicht mehr, was sie zu dieser Zeit gegessen hat, aber es waren auf jeden Fall schon frische Sachen dabei. Um überhaupt rauszufinden, ob es eine Allergie ist, könnte ich ja einfach mal eine Creme ausschließlich mit Cortison verwenden. Ich glaube die Kombisalbe darf man nicht so lange anwenden.
GemeineEsche hat geschrieben: 28.09.2021, 20:34 Wenn es doch in Richtung Pilz geht könntest du auch vielleicht eine entsprechende Ernährung versuchen, Pilze mögen Stärke, Zucker, also streng auf Süßigkeiten und Weißmehl verzichten kann einen Pilz von innen aushungern und dementsprechend die Ausbreitung eindämmen.
Das werde ich probieren, danke!
Tani mit Mäuschen (11/20)
Lösche Benutzer 27123

Re: Hauptprobleme an den Brustwarzen nach 8 Monaten erfolgreichen stillen

Beitrag von Lösche Benutzer 27123 »

Hallo TaniB!

Das hört sich wirklich fies und kompliziert an. Ich hatte nach langem unkomplizierten Stillen auch plötzlich Hautprobleme an den BWen, es war furchtbar und ich echt verzweifelt. Es hat sich dann aber alles wieder gegeben und inzwischen stille ich über fünf Jahre durchgängig (3 Zwerge nacheinander). :konfetti Vielleicht macht Dir das etwas Mut.Mein Thread damals hieß „Wunde Brustwarzen als Langzeitstillerin“, ich bekomme allerdings keine Verlinkungen hin. :oops:

Bei mir war der Ursprüngliche Auslöser Soor und nach dessen Abheilung war die Haut einfach längere Zeit merkwürdig „drauf“. :shock: Hier hat feuchte Wundheilung nicht gut funktioniert, wenig (!) Lanolin und Brustdonuts gingen besser. Ich habe damals etwas herum probiert, jede neue „Methode“ einzeln für drei Tage nur an einer Brust, um die Verbesserung/Verschlechterung im Vergleich zur unbehandelten Brust beurteilen zu können.
Das funktioniert aber nicht bei akutem Soor, denn sonst geht der Kreislauf ja ewig weiter. Kann vielleicht ein Abstrich (Brust und Kindermund) wegen Pilzbesiedelung gemacht werden? Mein Kind hatte damals nur komische gelbe Beläge auf den Zähnen, sonst keine Beschwerden.

Vielleicht gibt es auch noch andere äußere Veränderungen seit Beginn der Symptome? Ich habe z.B. festgestellt, dass ich KunstfaserBHs direkt auf den BWen überhaupt nicht mehr vertrage. Auch ohne Auslaufen müssen Baumwolle-Stilleinlagen her. :?

Alles Gute und baldige Besserung!
Juna
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