Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

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delfinstern
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von delfinstern »

Bei mir spritzt die Milch erst seit ein paar Wochen raus, wenn ein starker MSR ausgelöst wurde, durchaus mal 40cm sprich ich werd selber im Gesicht nass, das Baby geduscht, das Sofa etc. Die ersten 6 Wochen war das nicht (!!) der Fall, da liefen nur Tropfen raus. Bei allen 3 Kindern. Und meine Kinder mögen es überhaupt nicht. Dafür möchte mein Baby gerne trockennuckeln, was eS leider noch nicht kann (ständig ab/andocken) Alternative passt ihr der Milchstrahl nicht (trifft eine bllde Stelle im Mund etc) , dann ist es am einfachsten sie anders anzulegen. Bisschen drehen, aufrechter stillen etc. . Weich ist meine Brust auch dauerhaft, das hat sich eingespielt und hat nichts mit der Milchmenge zu tun. Und je älter meine Kinder werden, umso weniger kann ich abpumpen.
Liebe Grüße
Delfin*
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ShinyCheetah
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von ShinyCheetah »

Mein MSR ist definitiv stärker geworden von Woche zu Woche :) Der muss nicht unbedingt gleich bleiben. Dass die Brüste nicht mehr so prall werden wie am Anfang ist oft ein gutes Zeichen, weil die Milchbildung sich einspielt. Bei F wurden meine Brüste nach einer Weile erst nach über 24h Stillpause etwas prall. Wenn er normalerweise an den (schlaffen 🙈) Brüsten getrunken hat, konnte ich ihn aber trotzdem nach wenigen Sekunden schlucken hören und, wenn er dann abging, spritzte die Milch ganz schön. Womit ich nur sagen will, dass das nicht mit der Stärke des MSR zu tun haben muss.

Ich gehöre zu denen mit einem eher starken MSR. V hat aber auch tatsächlich oft schaumigen Stuhl, verschuckt sich und hustet ab und zu beim Stillen. Das ist bei dir ja definitiv anders.

Alles Gute :)
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ShinyCheetah
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von ShinyCheetah »

Ich war langsamer als Delfinstern...

Solidarische Grüße, V kann leider auch noch nicht trocken nuckeln (außer ganz manchmal im Halbschlaf) und findet den starken MSR doof. Vorteil ist aber natürlich die Druckbetankung. Nach 3 min Stillen ist sie fertig :)
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Valencia
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von Valencia »

Liebe FraSa,

Bei meinem Baby und mir fingen die Still Probleme auch mit 6 Wochen an. Ähnliches Verhalten wie bei euch. Der starke MSR wurde zwischen 3 und 4 Monaten dann deutlich besser oder er hat gelernt, damit umzugehen.
Die Brüste werden wieder weich und kleiner, das irritiert anfangs voll, auch mich, obwohl er mein 2. Kind ist und ich das eh von der Großen kenne.
Bei ihm hatte ich ganz stark das Gefühl, dass er sich die Milchmenge runter reguliert und einfach nicht so viel trinken mag, wie anfänglich da gewesen wäre.

Ich war denn sehr verzweifelt und wollte ihn immer wieder anlegen. Wir waren in einem negativen Kreislauf aus ständigen Anlegeversuchen und er war dann schon teilweise ablehnend..
Geholfen hat hier der Rat einer Stillberaterin, mal 2 Stunden nachdem er getrunken hat, nicht ans Stillen zu denken. Ich bin dann mal mit dem Rad los, war draußen, einkaufen, einfach mal raus aus der Situation und Abstand.
Es hat unserer Stillbeziehung gut getan, den Druck diesbezüglich raus zunehmen!
FraSa
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von FraSa »

Danke euch Delfinstern, ShinyCheetah und Valencia für das Teilen eurer Erfahrungen :)

Ein starker MSR könnte also sein oder hätte sein können aber ich habe leider wirklich das Gefühl, dass die Milch immer weniger wird. In den letzten drei Tagen hat sie vielleicht einmal (!) richtig getrunken, sonst nur ein paar Schlücke und ist dann entweder eingeschlafen oder hat sich weinend abgewandt. Davon abgesehen hat sie in den letzten Wochen ja auch nicht zugenommen, also weniger Anlegen wäre ja eher kontraproduktiv, glaube ich.

Ehrlich gesagt bin ich kurz vorm Abstillen. Gestern hat sie fast den ganzen Tag geweint, Brust wollte sie nicht, mit dem Löffel füttern war auch mehr schlecht als recht und geschlafen hat sie wenn dann nur wippend auf meinem Arm. Ich weiss - das war vielleicht einfach nur ein schlechter Tag und heute wirds besser. Aber seit 3 Wochen haben wir ganz viel mühsame Tage und ich gehe echt auf dem Zahnfleisch.

Der einzige Grund, warum ich noch nicht aufgegeben habe, seid ihr, dieses Forum :)
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Serafin
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von Serafin »

Hat sie Schmerzen? Ich glaube, ich würde mal auf gut Glück ein Zäpfchen geben. Zähne können es jetzt schon sein.
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IdieNubren
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von IdieNubren »

Ob du abstillen oder weiter stillen möchtest ist allein deine Entscheidung und du musst dich vor niemanden rechtfertigen.

Ich würde dich trotzdem gern ermutigen durchzuhalten - die still Beratung hier im forum ist wirklich außergewöhnlich und ich hab schon viele threads gelesen wo Mütter verzweifelt waren aber mit der hilfe der großartigen Stillberaterinnen hier haben alle eine tolle stillbeziehung zu ihren kindern aufbauen können.

Ich selbst kenne es aus meinem mamasein dass es oft gerade dann wenn man denkt "es geht nicht mehr" plötzlich besser wird.

Ihr könnt das schaffen, daran glaube ich wirklich ((()))
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delfinstern
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von delfinstern »

Bei ein paar Schluck und dann weinen: hat sie Schmerzen? Zähne, Hals, Ohren? Oder Erkältet und die Nase (minimal) verstopft?
Liebe Grüße
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ShinyCheetah
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von ShinyCheetah »

V tut das oft, wenn sie Luft im Bauch hat. Nach einem Bäuerchen geht es dann wieder.

Bei F mussten wir nie bäuern...
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blueberry
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Re: Zurück zum Vollstillen oder doch lieber Abstillen?

Beitrag von blueberry »

Du klingst so erschöpft. Ich würde Dir am Liebsten eine große Portion Kraft schicken. Ich habe solch verunsichernde, an Nerven, Kondition und körperlicher Verfassung zehrenden Phasen mit meinen Kindern in der Babyphase noch genau in Erinnerung. Jetzt in der Rückschau sind es kurze Phasen, aber während man drinsteckt... :( Ich habe in solchen Situationen oft meine fünf Jahre ältere Schwester (und damals schon zweifache Mutter) angerufen, die sich alles geduldig anhörte, und mir immer und immer wieder versicherte "das kenne ich/kann ich mir vorstellen. Das ist soooo anstrengend. Aber das ist eine Phase. Das wird vorübergehen. Wirklich. Du schaffst das!" und dann mit mir geschaut, was (über Empathie hinaus) vielleicht noch helfen könnte.

Mir hat es bei den Stillproblemen mit meinem Großen geholfen, mir zu sagen, dass ich notfalls immernoch jederzeit beginnen kann, abzustillen. Niemand zwingt mich. Und welche Schritte ich vorher noch versuchen möchte - oder wieviel Zeit ich mir geben möchte. Und dass ich danach die Situation nochmal neu mit offenem Ende (gezielt Abstillen? erstmal Weiterstillen?) bewerten werde.

Du hast bis jetzt schon sooo viel geschafft, darauf kannst Du stolz sein, und niemand kann es Dir und Deinem Baby wieder nehmen :D . Du hast Dich gut informiert, musst weder Flasche noch Stillhütchen noch Schnuller abgewöhnen (das ist so hilfreich!), Und jetzt holst Du Dir Hilfe sogar über Ländergrenzen hinweg. Du bist echt toll!

Wenn das Füttern mit dem Löffel zu stressig wird, gibt es dazu auch stillfreundliche Alternativen, zu denen Du Dich hier beraten lassen kannst, was davon für Euch infrage käme:
z.B. Bechern mit kleinem Plastik(eier)becher [Schnapsglasgröße] oder mit speziellen Bechern/"Flaschen", oder Zufüttern an der Brust direkt beim Stillen mit einem kleinen Schlauch [Brusternährungsset (BES) oder Sonde mit Spritze].

Es gibt zwischen den beiden von Dir formulierten Optionen "Vollstillen" oder "Abstillen" noch ganz viele Zwischenschritte, die man übergangsweise oder längerfristig gehen kann - Du musst Dich nicht zwischen Abstillen und Vollstillen entscheiden.
Du kennst Saugverwirrung von Deinem großen Kind, aber es gibt Zufüttervarianten, die man mit dem Stillen kombinieren kann, ohne eine Saugverwirrung zu riskieren, und die dennoch alltagstauglich sind.
Hier im Forum gibt es zahlreiche Threads, wo Mütter z.B. nur bis zur Beikosteinführung Milch stillfreundlich zugefüttert haben, und dann mit (hochkalorischer) Beikost plus Stillen nach Bedarf weitermachen konnten. (Und solltest Du Dich irgendwann jetzt oder später doch für Abstillen entscheiden, gibt es auch dafür babyzugewandte, bedürfnisorientierte Möglichkeiten.)

Es gibt viele verschiedene Wege - ich bin sehr zuversichtlich, dass Du und Dein Baby mit Mondenkinds Unterstützung Euren Weg finden werdet. :D

Mondenkind meldet sich bestimmt bald bei Dir. Da Du von "Stillmarathon" sprichst (was in manchen klassischen Stillpositionen total an die Kräfte geht) und man mit diesem Hinweis eigentlich nichts falsch machen kann:

Hast Du es mal mit zurückgelehntem Stillen versucht? Besonders auf Englisch findet man zahlreiche Videos dazu auf YouTube (Stichwort "laid back breastfeeding"). Dieses z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=ZJan8xCNgY4&t=29s

Ich habe endlose Abende so mit meinem zweiten Kind auf dem Sofa verbracht - Hörbuch im Ohr, einhändig zu öffnende Trinkflasche und Snacks in Reichweite, bequem zurückgelehnt, clusterstillendes Baby allein durch die Schwerkraft auf meinem Bauch ruhend, nur leicht in meiner Armbeuge gegen Verrutschen gesichert, meine Füße auf dem Couchtisch aufgestützt (mit einer Yogamatte drunter gegen Wegrutschen)...

Alles Liebe Dir! Dein Baby kann sich glücklich schätzen, dass Du unter den schwierigen Rahmenbedingungen so am Ball geblieben bist und Dir weitere Hilfe gesucht hast!
blueberry mit großem und kleinem Frühlingskind (2010 und 2013)
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