ich hoffe sehr, dass ihr mir weiterhelfen könnt.
Mein Sohn ist jetzt 3,5 Wochen alt und ich habe leider ein paar Herausforderungen beim Stillen. Unter der Geburt kam es zu einer Mekoniumaspiration und deswegen einem Infekt, weshalb wir seine ersten 10 Lebenstage in der Klinik verbracht haben und einen entsprechend schwierigen Stillstart hatten, dessen Folgen ich nun versuche auszubügeln. Durch das seltene Stillen am Anfang und das massive Zufüttern in der Klinik füttern wir nun auch zu Hause noch zu und ich würde sehr gerne vollstillen - bisher ist das leider trotz noch nicht gelungen.
Meine konkreten Fragen sind:
Gibt es etwas, was ich bei mir oder dem Baby medizinisch noch abklären lassen sollte?
Im Folgenden noch die Antworten auf die Fragen:
* Ist Euer Baby ein Junge oder ein Mädchen?
Junge
* Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, wenn ja, mit was (Muttermilch, Formulanahrung)? Schreibt bitte die Mengen auf (wie oft und wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.
Wir füttern zu mit abgepumpter Muttermilch (je nachdem, wie viel vorhanden, aktuell nicht mehr viel, da ich nur noch selten abpumpe) und Hipp Pre Nahrung. Wir nutzen die Flaschen von Lansinoh mit Sauger S. Ich habe auch ein Brusternährungsset, das ich grds. gerne konsequent bei jedem Zufüttern nutzen würde, bisher bin ich damit etwas verzweifelt. Ich habe es ganz gut befestigt bekommen und an sich saugt der Kleine auch daran aber es kommt sehr wenig raus (beim letzten Versuch mit mittlerem Schlauch ca. 15 ml in 15 Minuten). Oft traue ich mich auch nicht es zu verwenden weil der Kleine schon ganz kirre ist, wenn wir zufüttern und ich unnötiges Geschrei vermeiden will. Mein Partner ist dabei leider auch nur bedingt unterstützend, da ihn das Babygeschrei dann immer sehr stresst,
* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: Wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?
Bis vor ein paar Tagen haben wir uns an den natürlichen Schlafphasen unseres Babys orientiert. Diese waren oft recht lang, er hat durchaus 4-5h am Stück geschlafen. Vor einigen Tagen habe ich entschieden, ihn zwischendrin zu wecken um auf häufigere Stillzeiten zu kommen. Nun stille ich tagsüber konsequent alle 2-2,5h, nachts alle 3-4h.
Die Stillmahlzeit dauert in der Regel ca. 30 Minuten, ich stille so gut wie immer beidseitig, außer er schläft nach der ersten Seite fest ein (kommt SEHR selten vor). Dann schauen wir ob er einschläft/ruhig ist, oder wir nachfüttern müssen. Falls wir das tun nochmal ca. +10-15 Minuten.
Die Schlafpausen kommen sehr drauf an. Manchmal schläft er direkt ein, dann kriegt er ca. 1,5h Schlaf. Manchmal ist er sehr unruhig, wir füttern nach, schuckeln ihn, füttern nochmal etwas nach, dann bleibt kaum noch Zeit zum Schlafen. Dann mache ich eher ein 2,5h Intervall, damit zumindest 1h zum Schlafen bleibt.
* Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig hat es Stuhlgang?
Wir wickeln vor jeder Mahlzeit, manchmal nochmal danach wenn er während des Stillens ausscheidet. Stuhlgang ist in jeder 3. Windel im Schnitt würde ich sagen.
* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?
Leider hatte ich ihn nur ca. 10 Minuten auf der Brust nach der Geburt, sodass es nicht zum ersten Andocken kommen konnte. Das erste Mal gestillt habe ich am nächsten Tag mittags (Geburt war 22:55), das hat auch spontan sehr gut geklappt. Die Tage darauf habe ich ca. 1-3× pro Tag gestillt, leider war es schwer zu timen mit den Klinik"fütterungen" und die Unterstützung seitens der Klink mir Bescheid zu sagen nicht sehr groß. Ich habe zudem abgepumpt und versucht dies so regelmäßig wie möglich zu tun, auch nachts - ist mal mehr oder weniger gut gelungen, da ich natürlich auch oft bei meinem Sohn zu Besuch war (ich lag auf einer anderen Station als Begleitperson). An Kliniktagen 7-10 konnte er zu mir aufs Zimmer und ich habe grds. vollgestillt, mit häufigem Zufüttern da er da schon so gewohnt dran war und wenn er Hunger hat auch sehr laut und vehement schreit und sich nicht anderweitig beruhigen lässt. Ich habe ihn damals nicht zum Stillen geweckt und daher eher alle 4-5h gestillt, nachts war es häufiger glaube ich.
Grundsätzlich klappt das Trinken und Andocken meines Erachtens sehr gut. Manchmal wenn er schon sehr hungrig aufwacht, ist es herausfordernd, weil er dann total kirre ist, wild mit dem Mund und Armen und Beinen fuchtelt, kurz saugt, wieder loslässt, da kommen wir dann meist nicht weit. Ich bin dann aber manchmal auch nicht sicher, ob er dies in Situationen macht, wo aus meiner Brust nicht mehr viel rauskommt.
Manchmal schläft er auch beim Stillen wiederholt ein, und trinkt dadurch sehr wenig. Das kommt aber eher selten vor.
* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?
Ja, Flasche siehe oben. Stillhütchen hatte ich in der Klinik einmalig verwendet, dann nie wieder. Schnuller aus der Klinik, mein Freund nutzt ihn auch hier zu Hause ab und an zur Beruhigung.
* Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...?
Meine Hebamme hat mich beraten, war dabei aber sehr medikamenten- und geräteorientiert. War für mich bisher nicht so hilfreich. Sie hat mir Bockshornklee und Piulatte verordnet und das BES, sowie die Möglichkeit von Domperidon falls alles anderweitig nicht klappt. Auf den Dreh mit alle 2h Wecken bin ich letztlich selber gekommen. Da ich mich gerade auch emotional (ich erlebe die Situation je nach meiner eigenen Tagesform teilweise als recht herausfordernd und belastend) nicht so gut begleitet fühle und auch fachlich nochmal eine fundiertere Meinung haben wollte, bin ich diese Woche zu einer Stillberaterin gegangen. Sie hat den Kleinen angeschaut, es ist alles ok. Er saugt gut, Zungenbändchen ok, wenn auch wohl etwas hart (was auch immer das heißt...?), sie hat den Hinweis gegeben, dass er eine große Mundhöhle hat und ich deshalb sicherstellen soll die Brustwarze vollständig in seinen Mund zu tun. Da achte ich jetzt noch gezielter drauf, habe aber ehrlicherweise auch nicht das Gefühl, es gäbe damit ein Problem. Ansonsten hat sie empfohlen so weiter zu machen und gesagt, ich soll zuversichtlich sein. Und das BES nutzen.
Nächste Woche haben wir noch einen Termin beim Osteopathen weil der Kleine seinen Kopf häufig nach hinten überstreckt. Meine Hebamme hat empfohlen, das mal abklären zu lassen. Ich habe nicht das Gefühl, er hat Schmerzen, aber vielleicht bringt es dennoch etwas und es lösen sich nochmal Blockaden.
* Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen könnten? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?
Baby: siehe oben. Frage: Sollte ich das Zungenbändchen ggf. nochmal von der HNO anschauen lassen? Habe in einigen Beiträgen hier gelesen, dass durch Korrekturen da echt Wunder geschehen können... Ich weiß nicht, was genau das mit dem harten Zungenbändchen bedeutet...?
Mutter: mir ist nichts bekannt, ich glaube alles bestens. Ich nehme 3x3 Bockshornklee + 1x Piulatte und trinke Proteinshakes, da ich ein ziemlich schlanker Typ bin und aktuell ständig hungrig und ich gelesen habe, dass Proteine für die Milchbildung wichtig sind.
* Falls dieses Kind nicht Dein erstes ist, beschreibe bitte kurz Deine Stillerfahrung mit Deinem/Deinen größeren Kind
es ist mein erstes Kind
Gebt uns genaue Daten!
Gewichtszunahme (leider habe ich die genauen Daten nicht da, daher grob das was ich weiß. Grds. sehr gute Gewichtszunahme).
Geburtsgewicht 30.6. 2960 g
Zunahme innerhalb der ersten Tage mehrere hundert Gramm, kein Gewichtsverlust
Gewicht bei U2 3090g
12.7. 3530g
22.7. ca. 4100g
Zufüttermenge:
Wir haben nicht von Beginn an bzw. seit wir zu Hause sind konsequent aufgeschrieben. Im Folgenden die Werte seit wir konsequent dokumentieren - es ist immer Mix aus Muttermilch + Pre, in den letzten Tagen hauptsächlich Pre
16.7. 600 ml
17.7. 605 ml
18.7. 560 ml
19.7. 595 ml
20.7. 560 ml
21.7. 270 ml (das war der erste Tag mit 2h-Fütterintervall und wecken)
22.7. 300 ml
23.7. 235 ml
24.7. 415 ml
Zu dem 24.7. Heute war er sehr unruhig und vor allem nachts und zum Tagesbeginn sehr hungrig. Wir haben uns ehrlicherweise kurz die Frage gestellt, ob wir die letzten Tage zu knapp gefütter haben. Wir versuchen natürlich auf die Hungerzeichen zu achten und zuzufüttern wenn er wirklich hungrig ist aber finden das manchmal schwer einzuschätzen, gerade wenn er so unruhig ist - wann ist es wirklich Hunger, wann ist er nur zu überdreht und kommt nicht runter? Fällt uns manchmal schwer zu differenzieren.
Abpumpmenge:
bei beidseitigem Abpumpen in der Regel 10-50ml (10-20 beim Nachpumpen, 50 bei gefüllter Brust)
Als ich noch mehr abgepumpt habe und seltener gestillt kam ich in Summe auf ca. 200ml/Tag (+/- 40 ml)
Viele Grüße und vielen Dank für eure Unterstützung!
Tabea