Verringerte Gewichtszunahme, Baby trinkt nur wenig, Hilfe erbeten!

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Valencia
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Verringerte Gewichtszunahme, Baby trinkt nur wenig, Hilfe erbeten!

Beitrag von Valencia »

Hallo!

Ich habe mich einige Zeit nach der Geburt meiner Tochter im Forum angemeldet und wende mich nun nochmal an dieses Forum, da die Stillsituation mit unserem kleinen Sohn (16 Wochen) im Moment sehr verfahren ist und ich mit den Nerven schon sehr am Ende bin.

Achtung, es wird lange – ich versuche mal, unseren bisherigen Verlauf, die aktuelle Situation und unsere Schwierigkeiten nachvollziehbar zu schildern:
Unser Sohn (zweites Kind), wurde am 19.3. spontan entbunden. Es lief die ersten 6 Wochen super, was das Stillen betrifft und er hat auch gut und perzentilgerecht zugenommen. Dann fingen leider die Schwierigkeiten an und mittlerweile sackt er vom Gewicht immer mehr ab und ich weiß leider nicht warum!
Ich stehe zwar schon in Kontakt mit einer Stillberaterin, die auch zuletzt geraten hat, eventuell etwas zuzufüttern, aber wir schaffen es weder mit Flasche noch BES.
Was uns auch noch sehr zögern lässt ist, dass seine große Schwester an Neurodermitis und einigen Nahrungsmittelallergien (darunter Milch) leidet. Alleine deshalb würde ich sehr gerne weiter stillen, da er mittlerweile auch Neurodermitis bekommen hat und sich nach einer geringen Menge Pre-Gabe auch das Hautbild wieder verschlechtert hat. Wir befürchten daher auch, dass er Milch (und daher auch Pre oder PreHA) nicht verträgt. Und wenn es geht, würde ich eine reine Fläschchen-Fütterung mit Neo*cate vermeiden.

Mir geht es nun aber leider mit dem ganzen Still- und Gewichtsthema gar nicht mehr gut und ich habe den Eindruck, je mehr inneren Druck ich habe, umso seltener und weniger gern stillt er bzw lässt er sich anlegen. Es ist ein negativer Kreislauf und ich weiß nicht, wie wir da wieder rauskommen können? Es schmerzt mich umso mehr, da alles so gut begonnen hat und ich mir so sehr gewünscht hätte, dass wir es diesmal ein wenig einfacher hätten.

Meine wichtigsten Fragen sind:
-) Wie können wir das Stillen wieder entspannen? (hier kommt erschwerend hinzu, dass die große Schwester das Stillen aus Eifersucht gerade sehr boykottiert. Wenn ich tagsüber alleine mit den beiden bin, schaffen wir kaum eine entspannte Situation. Sobald sie mitbekommt, dass ihr kleiner Bruder gestillt wird, kommt sie her, möchte ihn weg drängen, hat auch schon zweimal nach ihm gehauen. Sie bekommt dann schlimme Wutanfälle, die natürlich auch den Kleinen irritieren, so dass er dann auch aufhört zu stillen, manchmal auch selbst zu weinen anfängt. Ich habe schon extra spannendes Spielzeug gekauft, damit sie sich vielleicht in den 15 Minuten selbst beschäftigen kann, aber leider funktioniert das dann nicht. Nun überlege ich ernsthaft, ob ich sie für die Stilleinheiten eine Kinder-Sendung schauen lassen soll (bislang war TV überhaupt kein Thema bei uns), um uns ein ungestörtes stillen zu ermöglichen.
In der Trage zu stillen hab ich schon probiert, allerdings mag er leider jegliche Form von Tragen nicht wirklich (verschiedene Tücher und Tragen habe ich schon probiert, weil wir auch einiges von der Großen daheim haben – die wurde sehr gerne getragen). Er aber ist am zufriedensten und entspanntesten im Kinderwagen.
-) Wie können wir gut zufüttern? Die Große hat das BES gut angenommen und dann wirklich gut die abgepumpte MuMi daraus getrunken. Er hingegen ist irritiert und dockt ab, sobald die Milch tropft, auch wenn er an der Brust nur nuckelt.
Er ist jetzt 16 Wochen alt. Wir überlegen ernsthaft, ob wir es eventuell mal mit Brei versuchen könnten? Er sieht uns sehr interessiert beim Essen zu und schaut dem Löffel nach und lacht dabei. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, den Druck vom Stillen zu nehmen und eventuell nach dem Stillen mal 1 oder 2 Löffel zu probieren?
-) könnte es Sinn machen, nochmal das Zungenbändchen ansehen zu lassen? Hat jemand Erfahrungen mit späteren Frenotomien? Er hatte ja schon eine mit 2,5 Wochen.

Vom Theoretischen her weiß ich schon von der Großen viel über das richtige Still- und Pumpmanagement und stillfreundliches Zufüttern – es ist jedoch im Alltag mit ihr zuhause alleine für mich kaum machbar und ich habe im Moment das schlimme Gefühl, dass er sich zu wenig von der Brust holt, die Unterstützung (BES, Flasche) nicht mag und wir vielleicht wirklich auch in eine Fütterstörung geraten?

Ach, ich bin gerade sehr verzweifelt, vielleicht gibt es ja noch was, was wir tun können?

* Ist Euer Baby ein Junge oder ein Mädchen?
Junge

* Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, wenn ja, mit was (Muttermilch, Formulanahrung)? Schreibt bitte die Mengen auf (wie oft und wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.
Es gab in den letzten Wochen ein paar Versuche mit Flasche bzw BES sowohl mit MuMi als auch mit Pre (HA), was jedoch bis jetzt nicht genommen wurde. Auch MuMi mit Schnapsglas haben wir schon probiert, da geht aber nicht wirklich viel.

* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: Wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?
Unser Stillalltag ist etwas schwierig zu beschreiben. Ich lege ihn ca alle 2h an, in der Nacht meldet er sich 2-3 x. Er schläft meist von 22 Uhr bis 6 Uhr.
Das Stillen ist etwas schwierig. Ich bin im Moment 3x pro Woche alleine mit der 2,5-jährigen und dem Baby zuhause. Die Große ist derzeit sehr eifersüchtig und boykottiert das Stillen meistens.
Er stillt meistens kurz und nur wenige Minuten. Immer wieder kommt es vor, dass er wirklich gut stillt (die Milch kommt rasch, er schluckt viel und häufig).Nachdem sich abzeichnete, dass die Zunahme weniger wurde, habe ich oft versucht (ca stündlich bzw bei jedem Jammern oder Faust im Mund), ihn anzulegen, was aber dazu führte, dass er die Brust oft ablehnte und weinte. Eine Stillberaterin, mit der ich seit der Geburt in Kontakt bin, als auch die Osteopathin, bei der wir in Behandlung sind (er liegt oft wie ein C und stillt im Sitzen nicht gut) haben dann beide empfohlen, längere Pausen zu machen (ca 2h) bzw zu warten, bis er sich von selbst meldet. Ich denke, wir sind oder waren schon auf dem Weg in eine Fütterstörung.
Aber es wundert mich, dass er nie lange stillt und oft abdockt, obwohl noch Milch da wäre.

* Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig hat es Stuhlgang?
Wir wickeln mit Stoffwindeln ca5- 6x täglich. Stuhlgang mittlerweile ca jeden 2. Tag. Urin ist unserer Meinung nach aber mittlerweile schon weniger geworden.

* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?
Da ich bei unserer Großen ziemliche Startschwierigkeiten hatte, habe ich mich gut auf den Stillstart beim Kleinen vorbereitet. Die Geburt war spontan, rasch und ohne Interventionen 2 Tage vor eT. Wir hatten 1h tolles Bonding, in welcher er schon 5x gestillt hat. Er hat von Anfang an super und vor allem gerne getrunken. Keine wunden Brustwarzen. Ich habe sehr darauf geachtet, ihn alle 2h anzulegen, um die Milchbildung zu etablieren und er hat gut zugenommen. Da bei der Großen das posteriore Zungenband zu kurz war, haben wir es auch beim Kleinen nach ca. 2,5 Wochen ansehen lassen, da er häufig beim Stillen eingeschlafen ist und ich den Eindruck hatte, dass er sich anstrengen muss (bei derselben HNO, die damals die Frenotomie bei der Großen machte). Da es ein wenig zu kurz war bzw an der Grenze, hat sie einen kleinen Schnitt gemacht. Er hat dann auch danach deutlich ausdauernder gesaugt und ist nicht mehr so oft beim Stillen eingeschlafen.
Mit ca 3 Wochen hatte ich rechts leider eine Brustentzündung, die mit Antibiotika behandelt werden musste. Seither mag er rechts nicht mehr so gerne stillen bzw habe ich hier nur noch sehr wenig Milch (trotz häufigerem Anlegen bzw Pumpen an dieser Seite). Wenn er saugt, macht er meistens nur ein paar Schlucke und hört dann auf.
Die Zunahme und das Stillen in den ersten 6 Wochen waren toll und ich dachte, wir hätten es geschafft, da fing er auf einmal an, beim Stillen wenn der MSR einsetzte, viel zu weinen und die Brust abzulehnen. Die Stillberaterin hat empfohlen, vor dem Anlegen ein wenig zu pumpen oder Milch auszustreichen, was mir leider im Alltag mit Kleinkind nicht immer gelungen ist. Etwa zeitgleich hat sich etabliert, dass er eigentlich nur noch im Liegen stillen wollte, was ich dann auch gerne so gemacht habe, um mich auszuruhen. Nur mag er mittlerweile kaum mehr im Sitzen stillen, weswegen wir auch eine Osteopathie begonnen haben.

* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?
Flasche ca. 3x probiert, er wusste jedoch nicht, wie man daran saugt – hat dann gestillt. Ein Schnuller kam 2x nach einer furchtbaren Autofahrt zum Einsatz, aus Sorge wg Saugverwirrung haben wir ihn jedoch wieder verbannt. Wenn er im Auto oder im Kinderwagen quengelt, nuckelt er ein wenig an einer Mullwindel oder an seiner Faust und schläft darüber oft gut ein.

* Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...?
Die Stillberaterin, die bei der Großen damals erkannt hat, dass das posteriore Zungenbändchen zu kurz war und uns zur HNO überwiesen hat, hat auch bei ihm nochmal die Zunge angesehen und gemeint, dass ein wenig Spannung noch da sei. Sie steht aber einer neuerlichen Frenotomie skeptisch gegenüber und glaubt, dass es nicht die Verbesserung bringen würde, wie damals bei der Großen, wo es eindeutig war.
Zweimal waren wir nun auch bei einer Osteopathin, seither liegt er nicht mehr ganz so schief bzw stillt auch immer wieder mal im Sitzen.

* Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen könnten? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?
Baby: liegt oft in C-Form, evtl Verspannungen/Blockaden, da er hauptsächlich im Liegen stillt und kaum im Sitzen – wird durch Osteopathie-Behandlung schon besser. Weiters war das Zungenband grenzwertig und wurde mit ca 2,5 Wochen ein wenig durchtrennt (von derselben HNO-Ärztin, die darauf spezialisiert ist und uns auch bei der Großen so toll geholfen hat. Da erfolgte die Frenotomie mit 16 Wochen und hat unsere Stillbeziehung damals nach langer Odyssee endlich gerettet. Da er allerdings von der Zunahme abgesackt ist und ich anfangs eigentlich gut Milch hatte, ist die Frage, ob die Zungenbeweglichkeit doch noch eingeschränkt ist? Die Stillberaterin merkt eine leichte Spannung und wir sind sehr unsicher, ob wir nochmal einen solchen Eingriff machen würden – er kann ja eigentlich gut stillen. Zumindest höre ich die Milch und er schluckt gut. Das Problem sehen wir eher darin, dass er oft nach wenigen Schlucken aufhört zu trinken, obwohl noch Milch da wäre und entweder einschläft oder abdockt und dann aber auch trotzdem zufrieden wirkt.
Mutter: Bis auf die Brustentzündung mit 3 Wochen und der dadurch immer noch deutlich reduzierten Milchbildung keine Besonderheiten. Nehme täglich wenn ich dran denke Bockshornkleekapseln (3x3)

* Falls dieses Kind nicht Dein erstes ist, beschreibe bitte kurz Deine Stillerfahrung mit Deinem/Deinen größeren Kind
Unsere Tochter ist nun 2,5 Jahre alt. Damals war ich nicht so gut auf das Stillen vorbereitet und habe sie wohl zu selten angelegt. Sie hat viel geschlafen und ich hab mich oft nicht getraut, sie zu wecken bzw manchmal nur eine Brust gegeben. Hier zeichnete sich ganz am Anfang im Wochenbett bereits eine stagnierende Gewichtszunahme ab, weshalb ich dann mit Pumpen, BES-Füttern und Wechselstillen „das volle Programm“ hatte. Sie blieb die ersten Monate eine sehr unruhige Trinkerin, hat häufig geweint beim Stillen und hatte auch eine schlechte Technik (anfangs seeeehr wunde Brustwarzen, dann von den Kauleisten Abdrücke rund um den Brustwarzenvorhof). Unterwegs zu stillen ging kaum.
Durch Zufall bin ich dann in Kontakt mit einer Stillberaterin gekommen, die den Verdacht auf ein verkürztes posteriores Zungenbändchen hatte. Ein paar Tage später hatten wir den Termin bei der HNO, die das eindeutig gesehen hat. Nach der Frenotomie mit 16 Wochen hatten wir dann noch ca 10 Tage ganz arge Stillschwierigkeiten bzw hat meine Tochter fast ganz verweigert (Schmerzen, orale Irritation). Aber irgendwann stillte sie und hatte den Dreh raus – und ab da konnte ich das Pumpen und alles weglassen und es hat sich eine wunderschöne Stillbeziehung etabliert. Sie hat bis kurz nach ihrem 2. Geburtstag gestillt. Ich habe dann abgestillt, weil ich mir Tandemstillen überhaupt nicht vorstellen konnte.

- Gebt uns genaue Daten!
Wir haben eine geliehene Babywaage daheim.
19.3. 3.650 g Geburt KH
20.3. 3.550 g Entlassung KH
21.3. 3.420 g Hebamme
22.3. 3.460 g (Kinderarzt)
23.3. 3.500 g (Hebamme)
25.3. 3.600 g
29.3. 3.700 g
2.4. 3.920 g
5.4. 4.100 g
6.4. 4.140 g
13.4. 4.400 g
27.4. 4.700 g
30.4. 5.040 g
6.5. 5.260 g (Kinderarzt)
7.5. 5.290 g
14.5. 5.490 g
21.5. 5.600 g
4.6. 5.820 g
11.6. 5.980 g
24.6. 6.115 g
1.7. 6.250 g

Zu seiner genetischen Veranlagung ist zu sagen, dass der Papa sehr groß und dünn ist.

Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand sich das Gewicht ansehen und vielleicht noch Ideen zur Verbesserung unserer Stillsituation hätte? Abgesehen von den Stillsituationen wirkt er nämlich quietschvergnügt und zufrieden, rollt sich schon in beide Richtungen und vermittelt eigentlich nicht den Eindruck, als sei er hungrig.

Vielen Dank fürs Lesen!
travelmate
alter SuT-Hase
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Re: Verringerte Gewichtszunahme, Baby trinkt nur wenig, Hilfe erbeten!

Beitrag von travelmate »

Hallo Valencia,

ich kann deinen empfundenen Druck gut nachempfinden! Wenn mit dem Stillen irgendwas nicht klappt und das Gewicht nicht passt, kann das so einen Stress auslösen. Und die Situation mit einem Baby und einem 2,5jährigen Kind ist ja sowieso schon fordernd!

Ich wollte dir nur kurz eine Erfahrung zum Ablenken eines Kleinkindes mit dem Fernseher da lassen. Du schreibst ja eindrücklich, wie sehr dich die Situation belastet, und dass du das Stillen mittlerweile als verfahren empfindest.
Unser großer Sohn hatte in der Krippenzeit oft Bronchitis, die letztendlich auch mit Cortison-Inhalation behandelt wurde. Das hat ihm wirklich Schmerzen bereitet. Das Atmen tat eh weh und dann noch das scharfe Inhalat dazu. Aber er musste ja nunmal inhalieren und jeden Tag 2x unter Schreien das Kind festhalten und die Maske dabei aufs Gesicht pressen, war keine Option. Also durfte er dann immer kleine Tiervideos auf dem Handy gucken. Oder wir hatten Tiersendungen im TV aufgenommen. Das hat ihn gut abgelenkt und die Situation wahnsinnig entschärft.
Das ist insgesamt ein überschaubarer Zeitraum gewesen. Es ging um eine alternativlose Notwendigkeit (die Medikamentengabe) und ist für mich deshalb absolut vertretbar.
Da ihr ja insgesamt aktuell eine stressige Situation habt, gäbe es denn die Möglichkeit, dass du an den Tagen, die du alleine mit den Kindern bist, personelle Unterstützung bekommst? Großeltern, Nachbarn, Freunde, die entweder mal für eine Stunde das Baby schieben, tragen, schaukeln o.ä. Oder mit der Großen auf den Spielplatz gehen? Dann hättest du Exclusivzeit mit dem anderen Kind und könntest so entweder den Mama- Tank der Großen füllen oder eine zusätzliche Kuscheleinheit für das Baby einschieben.

Ich wünsche dir in jedem Fall alles Gute!
Mama von drei wundervollen Kindern (Sommer 2016, Sommer 2019 und Januar 2024)
Valencia
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Re: Verringerte Gewichtszunahme, Baby trinkt nur wenig, Hilfe erbeten!

Beitrag von Valencia »

Danke, travelmate!
Ja, ich denke auch dass ich sie morgen was ansehen lassen. Hab auch gestern mit meinem Freund gesprochen. Dass der Kleine gut stillt hat jetzt Priorität!
Valencia
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Re: Verringerte Gewichtszunahme, Baby trinkt nur wenig, Hilfe erbeten!

Beitrag von Valencia »

Aber gerade eben war schon wieder eine typische Situation: wir liegen im Bett und stillen. Er nuckelt einige Zeit und als der MSR einsetzt dockt er ab, dreht sich weg und schläft. Das ist so frustrierend! Weil ich ja sehe, dass da noch Milch wäre, die er aber nicht trinkt. Während er auf der Perzentile abrutscht und ich über jeden ml froh bin, den er sich holt.

Was kann denn das sein?
Multik90
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Re: Verringerte Gewichtszunahme, Baby trinkt nur wenig, Hilfe erbeten!

Beitrag von Multik90 »

Valencia, das hört sich wirklich anstrengend an, ich möchte mit dir gerne (unabhängig von der Gewichtsproblematik) meine Erfahrung teilen: bei beiden Kindern war es im vierten/fünften Monat vom Stillen her plötzlich ungewohnt anstrengend. Rückblickend würde ich meinen, dass es bei uns mit einem Entwicklungssprung zusammenhing: der Große brüllte gerne mal die Brust an, dockte an und wieder ab, drehte sich zur Brust und wieder weg, das wiederholte sich bei jeder Mahlzeit zig Mal und er trank dann erst nach einer halben Stunde normal. Nachts war alles wie immer. Stillen unterwegs ging überhaupt nicht, da alles um uns herum interessanter als die Brust war. Obwohl alle möglichen Positionen vorher okay waren, ging es in dieser Phase eine Zeit lang nur im liegen im abgedunkelten Raum zu stillen. Und irgendwann im 6. Monat war der Spuk vorbei und es klappte wieder unkompliziert zu stillen. Aber die wochenlange Sorge, dass mit meiner Milch etwas nicht stimmt, hätte ich lieber nicht gehabt. Beim zweiten Sohn war ich dann gewappnet: Abdocken beim MSR und Unruhe beim Stillen tagsüber/wenn irgendwas um einen herum los ist, kenne ich auch von ihm. Mittlerweile mit knapp 10 Monaten geht es aber auch wieder unterwegs und im Sitzen, gestern sogar im Bus etc.
Bei uns war es also tatsächlich nur eine Phase. Nun ist es klar, dass "in Ruhe stillen" mit einem Geschwisterkind nicht einfach umzusetzen ist. Ich habe den Großen von Anfang an sehr eindringlich gebeten, die paar Minuten keinen Krach zu machen und auch nicht von hinter anzusprechen, wenn ich K2 stille. Klappt nicht immer, aber zumindest gelegentlich. Und ich hatte Puzzle/Bücher/Spiele etc zum alleine ruhig in der Nähe spielen vorbereitet. Aber hier ist Eifersucht eigentlich kein Thema und K1 auch viel älter. Aber ehrlich, ich würde in eurer Situation, während du den Kleinen stillst, deine kleine Große auch altersgerechte Sendungen schauen lassen. Alles, was den Druck bei dir etwas reduziert, solltest du auch ohne Gewissensbisse nutzen dürfen. Und wenn der Druck raus ist, klappt es mit dem Stillen ja meist gleich besser. Zu dem Gewicht meldet sich bestimmt ein Profi.
Mitten im Abenteuer mit K1 (02/17) und K2 (09/20)
Valencia
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Re: Verringerte Gewichtszunahme, Baby trinkt nur wenig, Hilfe erbeten!

Beitrag von Valencia »

Danke, Multik90, auch dir für deinen Erfahrungsbericht!
Das klingt ja in der Tat ähnlich mühsam wie bei uns :shock:
Ich kann mich schon auch an diese schwierige Phase bei der Großen erinnern - nachdem es sich nach der Frenotomie dann so deutlich gebessert hat, habe ich es halt stark damit in Verbindung gebracht.
Es fällt mir auch sehr schwer, mich von der Wunschvorstellung zu lösen, dass es beim zweiten Kind aufgrund von Erfahrung und gutem Stillmanagement zu Beginn ganz easy laufen wird. Ich dachte mir in der Schwangerschaft, dass ich den Sommer mit Kleinkind und Baby im Bad oder auf dem Spielplatz würde, mit einem gut stillenden Baby, das ich in der Trage überall mitnehmen kann.

Und nun kommen wir zu dritt kaum raus, was ich auch für die Große sehr schade finde.
LaraLiv
schreibt ganz schön oft
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Re: Verringerte Gewichtszunahme, Baby trinkt nur wenig, Hilfe erbeten!

Beitrag von LaraLiv »

Valencia hat geschrieben: 12.07.2021, 17:18
Es fällt mir auch sehr schwer, mich von der Wunschvorstellung zu lösen, dass es beim zweiten Kind aufgrund von Erfahrung und gutem Stillmanagement zu Beginn ganz easy laufen wird. Ich dachte mir in der Schwangerschaft, dass ich den Sommer mit Kleinkind und Baby im Bad oder auf dem Spielplatz würde, mit einem gut stillenden Baby, das ich in der Trage überall mitnehmen kann.

Und nun kommen wir zu dritt kaum raus, was ich auch für die Große sehr schade finde.
Liebe Valencia, ich kann mir sehr gut vorstellen wie es dir geht. Und ich bin beeindruckt, dass du durchhalten willst für deine Kinder. Bestimmt wird dir eine Beraterin hier zur Seite stehen können.

Aber auch ich schlucke gerade täglich die bittere Pille des Einsehens, dass es mit einem zweiten Stillkind doch nicht so easy wird. Und auch ich dachte, ich könnte so viel mit beiden Kindern draußen rimdödeln, Baby im tragetuch, Kleinkind an der Hand. Aber auch hier, Noa findet tragen blöd. Ich will noch nicht akzeptieren, dass das so ist, da ich der Meinung bin die aller, aller, aller wenigstens Kinder finden es wirklich blöd, aber aktuell fehlt die Kapazität es immer und immer wieder zu versuchen. Und zum stillen, ja, auch hier war es anfangs soooo viel besser, aber es hat nicht gereicht ,also wieder zufüttern und ständig das thema gewicht.
Also auch ich hänge viel mit Noa drinnen, das nervt mich sehr, aber mein Mann hat auch elternzeit und das ist natürlich eine riesen Entlastung. Ohne hätte ich sicherlich schon auf die Flasche umgeswitscht, keine Ahnung wie ich sonst hätte stillen wollen. Ich hab mich auch gefragt wie ich es dann mit liv gemacht hätte, und ja.... Sicherlich wäre etwas auf tablet (haben gar keinen TV) gucken eine Option gewesen, auch hier ist das aber bisher auch nur beim Inhalieren zum Einsatz gekommen.
Und ich gebe dir vollkommen recht, das Stillen hat gerade Priorität und ganz bestimmt auch deine Entlastung...es ist okay! Ich hoffe es klappt.

fühl doch umarmt, wenn du magst.
Lara
mit Liv 05/19 und Noa 02/21
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Re: Verringerte Gewichtszunahme, Baby trinkt nur wenig, Hilfe erbeten!

Beitrag von Valencia »

Liebe LaraLiv,

danke für deine Worte! Ja - genau! Ich hab mir das auch alles sehr idyllisch vorgestellt und es fällt mir schwer, das loszulassen. Und unser Kleiner mag es auch nicht gerne, getragen zu werden. :| Er liebt den Kinderwagen, strahlt uns von der Babyschale heraus an und man kann sogar mit ihm und der Großen (mit dem Roller) eine Runde drehen, ohne dass er schläft! Das wäre mit der Großen nie gegangen!

Ich habe bei dir ein wenig mitgelesen und gesehen, dass ihr auch schon früh mit Beikost begonnen habt. Was soll ich sagen, wir haben gestern auch mal einen Versuch gestartet und er hat doch tatsächlich erst ein wenig skeptisch den Brei ein wenig herum geschoben und dann zu grinsen begonnen! Wir werden denke ich mal ganz ohne Druck immer wieder mal probieren glaube ich. Zumindest hat er den Brei nicht wieder rausgeschoben und das Interesse ist bei ihm definitiv da!

Ansonsten war der gestrige Tag wieder besser, was das Stillen betrifft. Die Stillpausen tun mir und uns gut - wenn er vorher wieder möchte, darf er natürlich jederzeit stillen. Aber ich bleib nicht dran, wenn er ablehnend reagiert. .Auch in der Nacht hat er 2-3x links gut getrunken und heute Morgen war die WIndel wieder deutlich nasser und er hat auch beim Abhalten nochmal in die Badewanne gemacht :D

Mein Freund arbeitet heute kürzer, am Nachmittag kommt die Babysitterin und unterstützt mich mit der Großen und ich hoffe sehr, dass es sich doch wieder ein wenig entspannt.
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Re: Verringerte Gewichtszunahme, Baby trinkt nur wenig, Hilfe erbeten!

Beitrag von deidamaus »

Ich melde mich gleich bei dir.

Liebe Grüße
deidamaus
Liebe Grüße von deidamaus, ModTeam-Stillberatung
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Re: Verringerte Gewichtszunahme, Baby trinkt nur wenig, Hilfe erbeten!

Beitrag von deidamaus »

Hallo Valencia,

zu dem Managment mit Baby und Kleinkind kamen ja schon einige Tipps hier. Was ich dir sagen mag ist, dass Babys im 4-6 Lebensmonat meist sehr unruhig beim Stillen sind, sich leicht ablenken lassen und eine Stillposition bevorzugen. Ich kenne das aus eigener Erfahrung und auch von sehr vielen Müttern. Hier hilft wirklich auch mal kurze altersgerechte Filme für das Geschwisterkind oder das Einbinden dieses in das Stillen ("Kannst du mir das Stillkissen holen?", "Kannst du deinem Bruder die Füße streicheln?"). Ich habe oft beimVorlesen mit den Großen gestillt, d.h. während des Stillens ein Buch vorgelesen. Das Baby fand das Vorlesen nach kurzer Zeit nicht mehr störend. Auf dem Spielplatz auf der Bank stillen, während das große Kind im Sand spielt, geht oft auch gut.

Warte mit der Beikost bitte bis zum vollendeten 4. Lebensmonat (also 19.7.).

Zu deinen Gewichtsdaten: Die durchschnittliche Zunahme im 3.-4. Lebensmonat liegt laut WHO bei 110-330 g pro Woche. Wenn man jetzt die letzten vier Wochen anschaut (4.6.-1.7), von denen ich die Daten habe, sind das knapp unter 110 g die Woche. Die Gewichtskurve ist leicht von der 50ten Perzentile auf die etwa 35te Perzentile ab etwa dem 2.ten Lebensmonat abgefallen. Meiner Meinung nach völlig im Rahmen des normalen. Besonders, da dein Kind genügend ausscheidet, du genügend Milch hast und von Seiten deines Babys keine gesundheitlichen Gründe dagegen sprechen (er dockt ja ab, obwohl die MIlch fließt).

Deswegen würde ich momentan eher auf Entspannung setzen und ein bisschen am Stilmanagment arbeiten, d.h.
- tagsüber alle 2 h nachts alle 3 h die Brust anbieten;
- möglichst immer die zweite Seite auch noch anbieten.
- insgesamt 10-12 mal in 24 h Stillen bzw. das Stillen anbieten.

Schläft dein Sohn bei dir mit im Bett?

Mehr würde ich nicht machen. Wenn dein Baby weint und die Brust ablehnt, akzeptiere das und biete sie später nochmal an oder dann, wenn er sie aktiv einfordert.

Es ist soweit alles okay, das Verhalten alterstypisch und die Zunahme zwar etwas langsamer als zuvor, aber noch nicht so, dass zugefüttert werden muss.

Hilft dir das weiter?

Liebe Grüße
deidamaus
Liebe Grüße von deidamaus, ModTeam-Stillberatung
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