Wieder zufüttern oder doch Vollstillen von Anfang an?

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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äffchen
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Wieder zufüttern oder doch Vollstillen von Anfang an?

Beitrag von äffchen »

Liebe Forengemeinde, Liebes Mod-Team,

da mein erstes Kind lange Zeit am Rande einer Gedeihstörung gekratzt hat und ich am Anfang in dem hier bei vielen bekannten Mühlrad aus Stillen-Zufüttern-Pumpen und wieder von vorne hing und mich das sehr sehr viel Kraft und Zeit gekostet hat (die ich diesmal mit großer Schwester wohl einfach nicht haben werde), hoffe ich, dass es diesmal anders läuft. Zum Einen, weil ich diesmal mit vie mehr Vorwissen und Erfahrung an das Stillen herangehe und zum Anderen, weil ich dieses Forum schon kenne. (Beim letzten Mal war das Kind schon ca. 4 Monate alt..
Lange Rede kurzer Sinn: Ich wollte fragen, ob mich jemand -zumindest bis wir aus dem gröbsten raus sind- begleiten könnte, damit ich die Sorge über die Gewichtszunahme ein bisschen Abgeben kann.
Trotz intensiver Suche quasi ab positivem Schwangerschaftstest haben wir nämlich diesmal keine Wochenbetthebamme gefunden und alles auf eigene Faust zu entscheiden, kommt mir sehr gewagt vor.

Nun denn, kurz zu mir. Ich bin 35 Jahre alt. Unsere zweite Tochter soll demnächst (ET 2.7.) auf die Welt kommen.
Zur Vorgeschichte: Unsere erste Tochter kam vor knapp 3 Jahren auf die Welt. Sie war ein reif geborenes gesundes Negeborenes und wurde auch im Kreißsaal direkt angelegt. Trotzdem hat sie mehr als 7 (aber weniger als 10%) abgenommen und ab dem zweiten Lebenstag funktionierte das Anlegen auf einmal immer schlechter, sie hatte dann auch ein bisschen Fieber, weil sie zu wenig getrunken hatte und wir haben mit dem Zufüttern begonnen. Jetzt, als weise alte Frau, denke ich ursächlich war eine Kombination aus Saugverwirrung (mein Freund fand es sehr wichtig, dass sie sich bei ihm auch schnell beruhigt und hat sie sehr viel am Finger saugen lassen) und spätem Milcheinschuss (möglicherweise Veranlagung; meine Mutter hat mich die ersten 6 Wochen auch zugefüttert, meine zweitgeborene Schwerster nicht) und Kind (meine Tochter ist bis heute ein Spargeltarzan, essen zum Vergnügen liegt ihr weitegehend fremd).
Ich habe ca. 6 Wochen mit Pöttchen und mini- Magensonde (einem BES nicht ganz unähnlich) wie im Krankenhaus angeleitet, an der Brust zugefüttert, die Menge konnte ich mit der Zeit weiter reduzieren. Da meine (als Stillberaterin ausgebildetet) Hebamme der Meinung war es gibt keine Saugverwirrung, gab es 1x/Tag eine Flasche. Nach ca. 6-8Wochen war das die einzige Zufütterung und sie trank mit Hängen und Würgen ca. 20-30ml daraus aber ohne ging es irgendwie gewichtstechnich und für mich auch kopftechnich nicht. Ab ca. 4 Monaten war das Stillen/Anlegen/an die Brust bekommen katastrophal schwierig. Wahrscheinlich wieder Saugverwirrung. Da ich dann das SuT entdeckte :D ließ ich die Flasche weg und begann mit (hochkalorischer) Beikost, wovon sie bis ca. 12 Monate mal mehr aber eigentlich eher weniger aß. Das Stillen ging lange nur im abgedunkelten Raum und tragend. Aber auch so mit 11 Monaten wurde es besser und wir hatten bis sie 2 Jahre und 2 Monate war eigentlich noch eine echt schöne Stillzeit.
mit Mittelgroß 08/18 und Mittelklein 06/21 und Ministernchen 07/23
äffchen
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Re: Wieder zufüttern oder doch Vollstillen von Anfang an?

Beitrag von äffchen »

Guten Morgen!
Soweit hatte ich den „Vorbericht“ schonmal vorbereitet.. Nun ist unsere kleine Tochter am Donnerstag morgen geboren und wir sind noch im Krankenhaus und tatsächlich stellt sich für mich jetzt o.g. Frage.

Ich beantworte also erstmal die Fragen:

* Ist Euer Baby ein Junge oder ein Mädchen?
Mädchen
* Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, wenn ja, mit was (Muttermilch, Formulanahrung)? Schreibt bitte die Mengen auf (wie oft und wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.
Bisher nicht. Falls das nötig sein sollte, würde ich das wieder mit Sonde und pöttchen machen, da wir dafür noch alles zu Hause haben
* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: Wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?
So einen richtigen Alltag gibt es natürlich noch nicht. Sie hängt quasi seit der Geburt an meiner Brust (Aua). Tagsüber gab es bisher vielleicht 1-2mal die Situation, dass sie nach dem Stillen so für 30-60min auch ohne Brust auf mir geschlafen hat. Ansonsten dockt sie meist nach wenigen Minuten wieder an. Der Muskeltonus ist hoch, sie kommt kaum zur Ruhe (und ich auch nicht)
Nachts hat sie bisher so 3 längere Schlafphasen ohne Brust so ca.1-1,5/2h
* Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig hat es Stuhlgang?
In der ersten Nacht bis gestern Vormittag hat sie viel (so 7mal) gekackt. Seitdem nur noch ca. 5-6 pippiwindeln. Viel Bauchgegrummel und Aufstoßen, was sie auch ständig aufwachen lässt.
* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?
Das Andocken selbst klappt eigentlich gut (tut nur inzwischen ziemlich weh, da Brustwarzen ein bisschen wund sind) sie trinkt dann auch mal kürzer mal länger gut und schläft irgendwann ein und dockt mal kurz ab und fängt eigentlich gleich wieder an zu suchen. Mit kuscheln oder tragen beruhigen klappt eigentlich nicht. Es muss schon die Brust sein.
* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?nein
* Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...?
Nein. Die Stillberaterin des Krankenhaus hat uns gestern gesehen und das andocken für gut befunden und meinte es deutet alles daraufhin, dass es gut läuft und sie einfach viel Brust braucht und erstmal ankommen muss. Zufüttern je nach Gewicht (s.u.) aber eigentlich erstmal nicht. Heute gehen wir nach der u nach Hause, eine Wochenbetthebamme haben wir leider nicht
* Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen könnten? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?
Ich hab eine gut eingestellte (tsh von letzter Woche) Hypothyreose
* Falls dieses Kind nicht Dein erstes ist, beschreibe bitte kurz Deine Stillerfahrung mit Deinem/Deinen größeren Kind/ern.
S.o. Ich hab wirklich versucht mich kurz zu halten :oops:


Die Daten bisher:
24.6.21 3980g Geburt
25.6.21 (20 Uhr) 3695g Krankenhaus x-mal Stuhl, ca. 5x pipi
26.6.21 (5 Uhr) 3655g Krankenhaus

Mit der doppelten Wiegerei wollten sie mich glaube ich beruhigen. Dazwischen liegen 2pipis. Die Gewichtsabnahme liegt nun also über 7 aber unter 10%. Ich soll weiter abwarten. Einen richtigen merklichen milcheinschuss hatte ich bisher nicht. Die Brüste werden allerdings fester und nach dem Abdocken hört man sie meist so 3-5mal richtig schlucken. Mal mehr mal weniger.
Eine Milchpumpe,Babywaage und Bockshornkleesamen werden heute aus der Apotheke besorgt.

Meine Frage ist nun, ob sie wegen Hunger einfach nicht zur Ruhe kommen kann und ob mir hier ein Zufüttern empfohlen wird und mich jemand durch die nächsten Tage und evtl Wochen begleiten kann??
Vielen lieben Dank fürs Durcharbeiten.
Ich hoffe es ist nicht zu wirr..ich bin ziemlich müde.
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splischsplasch
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Re: Wieder zufüttern oder doch Vollstillen von Anfang an?

Beitrag von splischsplasch »

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt deiner Kleinen.

Ohne Nachsorgehebamme ist natürlich immer doof, auch wenn es schon das 2. Kind ist, tauchen doch immer wieder Fragen auf, die einen verunsichern. Und wenn die Hebamme auch „nur“ zum Wiegen kommt oder zum Bestätigen, dass alles ok ist.
Ich glaube es gibt in diversen Städten „Notfall“programme, ggf. gibt es sowas ja auch in deiner Nähe oder online.

Zum Thema: Es meldet sich bestimmt bald ein Stillmod bei dir, kennst du ja schon 😀
Daumen sind gedrückt für eine entspannte Stillzeit.
Mit großem Sohn (08/18) und kleinem Sohn (08/21) und ganz tollem Ehemann

Wir sollten immer unseren Träumen folgen. Wenn wir etwas wirklich wollen, können wir das Unmögliche möglich machen. Wir müssen nur zusammenhalten. Gemeinsam ist ALLES möglich.
Sueli Menezes - Nino, das Glühwürmchen
Sommermama2017
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Re: Wieder zufüttern oder doch Vollstillen von Anfang an?

Beitrag von Sommermama2017 »

Ich hatte beim 2. Kind auch weniger plötzlich den Milcheinschuss, die Brüste wurden nach und nach fester. Du bist ja erst am 3. Tag, das wurde bei mir noch mehr. Ich drück dir die Daumen und alles Gute!

Find ich super, dass du dir sofort Beratung holst, das sind gute Voraussetzungen.
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
äffchen
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Re: Wieder zufüttern oder doch Vollstillen von Anfang an?

Beitrag von äffchen »

Vielen lieben Dank für die Rückmeldungen!
Man sollte den Geburtstermin offenbar nicht in die Sommerferien legen..
Die Stillberaterin hier vom Krankenhaus hat eine offene Sprechstunde (Mi und Fr mit Anmeldung vorher) Da werde ich nächste Woche auf jeden Fall hingehen zum Wiegen etc (dass auch mal jemand life das Kind sieht)..
Ich will beim Thema zufüttern ungern was verpassen, aber eben auch nicht nur aus (vermeintlich falscher) Sorge das Vollstillen unnötig erschweren..glaube alleine für meinen Kopf wäre es gut ein bisschen engmaschiger betreut zu sein am Anfang und Verantwortung abzugeben
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Re: Wieder zufüttern oder doch Vollstillen von Anfang an?

Beitrag von Schnecke106 »

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt Eurer Kleinen Maus! Ich drücke Euch auch die Daumen, dass ihr eine Entspannung Stillzeit vor Euch habt. Schade, dass Du keine Hebamme gefunden hast. Aber ihr schafft das auch so.

Fachlich kann ich nichts beitragen, aber erstmal hört sich für mich soweit alles normal an. Ausscheidungen sind ja auch schon gut da. Zum Gewicht meldet sich bestimmt bald ein Mod.

LG
Muggel (August 2015)
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Lösche Benutzer 27615

Re: Wieder zufüttern oder doch Vollstillen von Anfang an?

Beitrag von Lösche Benutzer 27615 »

Hallo,
auch von mir herzlichen Glückwunsch!

Mein 2. Sohn ist mit ähnlichen Gewicht ins Leben gestartet und hat mehr Gewicht verloren und Temperatur bekommen. Ich hatte gefühlt gar keinen Milcheinschuss. Er ist aber auch 24/7 an der Brust geklebt anfangs. Wegen der Temperatur habe wir dann am 2. und 3. Tag etwas Pre mit dem Becher gegeben. Dann war der Spuk schnell vorbei.
Ich würde nicht am Finger nuckeln lassen, jedenfalls nicht, bis sich das Stillen echt gut etabliert hat und das Baby gut zunimmt.
Aber das ab 3 Monaten das Stillen oft schwierig wird, ist scheinbar völlig normal. Mein 2. hat vollgestillt immer sehr gut zugenommen, und trotzdem war's dann schwierig. Jetzt mit knapp 7 Monaten hat er auch die komischsten Angewohnheiten. Da war der Große, der ja praktisch Alles kannte, viel ruhiger beim Stillen. Egal, solange nicht gezwickt oder gebissen wird, bin ich da tolerant. :wink:

Viel Glück!
äffchen
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Re: Wieder zufüttern oder doch Vollstillen von Anfang an?

Beitrag von äffchen »

Danke für s Teilen der Erfahrung!das hört sich ja an als könnte es noch was werden bei uns :)
Jetzt hat sie seit heute morgen nicht mehr gepieselt und schwubs ist das kopfkino wieder an..ist aber auch mega heiß hier..wenn das so bleibt, gebe ich ihr zu Hause auf jeden Fall was.. hoffe wir sind bald dran und können schnell heim..!
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äffchen
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Re: Wieder zufüttern oder doch Vollstillen von Anfang an?

Beitrag von äffchen »

Guten Morgen,

die aktuellen Daten:
24.6. 3980g Geburt
25.6. 3695g Krankenhaus (20Uhr) 5-6mal Stuhl, ca. 5xpipi
26.6. 3655g Krankenhaus (5Uhr) 1x Stuhl, 4x Urin, 15ml pre zugefüttert (per Sonde an der Brust), 1,5x gepumpt, wenige ml
U2 (ca. 20 Uhr) 3660g
27.6. xxxxg ab heute Bockshornklee

Ich habe dann gestern Nachmittag, weil sie seit vormittags nichts mehr ausgeschieden hatte und es so heiß war ein bisschen zugefüttert. Nach 10 und 5ml hat sie jeweils abgedockt und ich hab dann nicht noch mehr angeboten. Gepieselt hat sie dann so 5min danach..
Die Nacht lief still- und schlaftechnisch eigentlich ganz gut. Die Windel ist auch einmal übergelaufen. Zwischendurch dachte ich oh heiße dicke Brüste Milcheinschuss und weil sie schon wieder schlief, bin ich pumpen.. es kam echt kaum was. Das war sehr deprimierend..Danach hab ich dann lieber geschlafen. Die erste Nacht zu viert im Familienbett war noch etwas unruhig.

Blöderweise gibt es leider doch erst morgen eine babywaage. Da muss ich jetzt durch. Das Kopfkino läuft und ich versuche es so gut es geht zu ignorieren. Sie hängt wieder den ganzen Tag an der Brust und ich hab kaum Zeit für die arme Große. Das gab schon Tränen auf beiden Seiten..Zum Glück ist Oma gerade da..
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Alpaka
ist nicht mehr wegzudenken
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Re: Wieder zufüttern oder doch Vollstillen von Anfang an?

Beitrag von Alpaka »

Hi Äffchen, nur ganz kurz um dein Kopfkino vl etwas in einen anderen film zu lenken; die Menge beim abpumpen sagt meist nix aus... Es liegt ja auch dran , ob sich der Milchspende reflex auslöst zb ... Alles gute !
:D Januar 2020
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