Vollstillen sehr erwünscht - noch möglich nach schwierigem Stillstart?

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Bali
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Vollstillen sehr erwünscht - noch möglich nach schwierigem Stillstart?

Beitrag von Bali »

Hallo liebes Mod-Team, hallo liebe Foren-Mitglieder,
ich bin heute auf dieses Forum gestoßen und habe den einen oder anderen Thread quer gelesen. Ich bin zutiefst beeindruckt von dem Engagement und dem wertschätzenden Umgang miteinander. Ich habe mich direkt wohl gefühlt und traue mich daher, einen eigenen Thread zu öffnen, in der Hoffnung, Zuspruch und Rat zu finden.
Ich entschuldige mich schonmal für den ellenlangen Bericht!
Nun zu mir und uns:
Am 6.2. ist unsere Tochter M. auf natürlichem Wege geboren worden. Die Geburt verlief ohne Schmerzmittel. Lediglich zur Unterstützung der Geburt der Plazenta wurde mir ein Mittel (vermutlich Oxytocin) verabreicht. Die Austreibungsphase war ca eine Stunde lang. Am Ende hatte ich nicht mehr genug Kraft (ich hatte knapp zwei Tage lang gar nicht geschlafen), sodass die Ärztin zunächst mit meinem Bein auf meinen Bauch drückte, dann einen Dammschnitt machte und dann selbst mit ihrem Gewicht von oben auf meinen Bauch drückte, bis unsere M. dann geboren war.
Ich legte sie direkt im Kreißsaal auch an, weil ich mich im Vorfeld informiert hatte und wusste, dass das wichtig war.
Im Klinikum stillte ich M. nach Bedarf, weil ich der Meinung war, dass sie sich sicher meldet, wenn sie hungrig ist. Bei der U2 am dritten Tag dann der Schock: von 3380g Geburtsgewicht war sie auf 2980g abgerauscht. Die Ärztin war wenig empathisch und sagte nur: „Sie können heute nicht nach Hause und müssen zufüttern, da Sie wohl noch keine nennenswerte Milch haben. Zufüttern ist aber auch kein Drama.“
Als ich wieder auf dem Zimmer war, musste ich erstmal heulen, hatten wir uns doch so auf Zuhause und die Ruhe dort gefreut und machte ich mir gleichzeitig Sorgen um unsere Tochter. Sie hatte die ersten Tage auch etliche Male gespuckt, worüber ich mir sofort Sorgen machte. Gleichzeitig fühlte ich mich wie eine Versagerin und schlechte Mutter, weil meine Intuition offensichtlich nicht stimmte und ich nicht gemerkt hatte, dass sie zu wenig bekam.
Der Tag im Krankenhaus war dann vom Zufüttern bestimmt. Sie bekam die Flasche mit Pre-Milch nach dem „normalen“ Anlegen. Oft spuckte sie aber viel von der Milch wieder aus. In der Nacht machten wir Stillproben pro Brustseite und kamen auf Werte von 20ml (rechte Brust) und 4-8ml (linke Brust), was mich total frustrierte.
Wir schafften es aber, dass sie am nächsten Tag 3055g (also 65g Zunahme) auf die Waage brachte und wir nach Hause durften.
Unsere Hebamme war dann auch direkt da und empfahl uns, erst einmal weiter zuzufüttern. Zunächst taten wir das mit der Flasche (wenn ich mich recht entsinne waren es 30ml pro Zufütterung). Wir sollten immer dann zufüttern, wenn wir das Gefühl hatten, dass sie noch Hunger hat, also nach dem Stillen noch quengelig war. Das passierte so 3-4x am Tag, wenn ich mich recht erinnere. Ich stillte M. nach Bedarf (sie kam aber sehr oft und lag immer lang an der Brust) und in der Nacht weckten wir sie alle 2 Stunden. Ich bemerkte dann auch, dass ich anfangs nicht gut einschätzen konnte, wann sie trinkt und wann sie nur nuckelt.
Sie nahm dann auch gut zu (Gewichtsverlauf folgt weiter unten). Unsere Hebamme empfahl uns dann das BES, das wir dann nutzten und nach Bedarf zufütterten.
Parallel dazu versuchte ich mit Malzbier, Bockshornklee-Kapseln und Cashewkernen meine Milchbildung anzuregen. Wie ich jetzt hier aber gelesen habe, war meine Dosierung des Bockshornklees wohl viel zu gering. Meine Hebamme empfahl mir 800mg/Tag…
Mit dem BES lief es ganz gut. Ich merkte jetzt auch den Unterschied zwischen nuckeln und trinken. Ich war erstaunt, wieviel M. noch aus dem BES trank (und wie schnell), obwohl sie einen satten, zufriedenen Eindruck machte.
Nachdem M. nach 12 Tagen ihr Geburtsgewicht (bis auf 10g) wieder erreicht hatte, reduzierten wir das Zufüttern und die Häufigkeit des Wiegens. Das Weglassen der Pre-Nahrung machte M. den ersten Tag total nöckelig. Ab da hing sie gefühlt den ganzen Tag an der Brust. Sie trank ein paar Schluck und schlief ein, wurde wach, trank ein paar Schluck und schlief wieder ein usw.
Beim Wiegen nach 4 Tagen die Ernüchterung: sie hatte nur 50g zugenommen. Trotzdem sollten wir ohne Zufüttern weitermachen. Meine Hebamme sagte, das spiele sich schon ein. Es würde mich nur stressen, das alles kontrollieren zu wollen. So stillte ich weiter. Bei jeder Mahlzeit verzweifelte ich, weil ich hörte, wie wenig M. schluckte. Ich wechselte also immer die Brust, wenn sie bald einschlief. Manchmal schlief sie dann an der anderen Brust einfach weiter.
Bei jedem Quengeln machte ich mir Vorwürfe, dass sie „an der Brust verhungert“. Ich konnte überhaupt nicht einschätzen, wieviel Milch ich habe. Ich hatte manchmal den Eindruck, dass da auch nix mehr ist, was sie sich holen könnte.
Nach einer Woche hatte sie 50g zugenommen. Die Hebamme sagte, dass wir es noch eine Woche versuchen sollten, da sie ja insgesamt gut zugenommen hatte. Nach 4 Tagen hatte ich dann das Gefühl, dass M. nun besser trinkt und länger saugt. Eine Woche später bei der U3 dann der nächste Tiefschlag: Ihre Zunahme betrug nur 55g. Ich war zutiefst frustriert und traurig. Der KiA sagte dann, es brächte ja nichts, das Stillen auf Biegen und Brechen zu wollen. Ich solle zufüttern.
Am nächsten Tag kam die Hebamme wieder zu uns. Sie sagte, ich solle 60ml 3x am Tag zufüttern.
Das machen wir jetzt seit letzten Mittwoch. Vom Abpumpen hielt sie nix, da sie befürchtet, dass es mich zu sehr stresst und ich verzweifle, wenn ich nicht mehr viel „rausholen“ kann.
Ich bin in einem täglichen Kampf mit meinen Sorgen. Ich wüsste so gern, woran es liegt, dass sie nicht gut zunimmt.
Am Donnerstag waren wir beim Osteopathen. Er hat festgestellt, dass sie an ihrer rechten Halsseite Verspannungen hat, die wohl Auswirkungen auf das Saugen haben kann. Als sie an seinem Finger gesaugt hat, sagte er, dass sie auch mit der Zunge manchmal rausschiebt und eher mit dem Gaumen Druck macht. Das hatte ich das ein oder andere Mal auch schon bemerkt, dass sie das tut, und die Brustwarze dann platter aussieht. Er sagte auch, dass ihr Gaumen an einer Seite noch etwas hoch sei und ihre rechten Schädelplatten noch nicht so entfaltet seien wie die linken. Er war optimistisch, dass wir das Vollstillen schaffen würden. Er sagte, dass viel zu viel Stress wegen des Gewichts gemacht würde und es zu viele übergewichtige Säuglinge gäbe, da sie zu viel Pre-Nahrung bekämen.
Er meinte, wenn M. nach Lösen der Verspannungen effektiver sauge, würde sich meine Milch automatisch steigern, sodass wir voll stillen könnten. Er sah auch, dass ihr Zungenbändchen ein wenig verkürzt ist, sagte aber, dass es nicht so doll sei, dass es sich aufs Stillen auswirken würde.
Das gab mir doch wieder ein wenig Mut.
Tatsächlich habe ich seit gestern das Gefühl, mehr Milch zu haben. M. schluckt aber immer noch eher wenig und nuckelt viel. Den MSR spüre ich nicht, daher weiß ich nicht, ob er öfter kommt. Ich vermute das aber, da sie manchmal nach einer Weile dann nochmal in das Ziehen-Schlucken-Muster kommt, was aber meist nicht so lang anhält.
Beim BES hält sie dieses Muster länger. Ich habe den Eindruck, dass das Trinken an der Brust für sie so anstrengend ist, dass sie mit wenig „zufrieden“ ist, weil sie die Anstrengung nicht leisten kann.
Wie können wir daran „arbeiten“?
Es würde mir total helfen, hier ein paar Tipps zu bekommen, wie ich das mit meiner Maus angehen kann. Ich bin total verunsichert, was mein Gefühl angeht und möchte ja nicht, dass sie hungert.
Ich danke euch schonmal im Voraus für eure Hilfe!!
Liebste Grüße
Bali

Hier noch die Beantwortung der Fragen:
* Ist Euer Baby ein Junge oder ein Mädchen?
Mädchen
* Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, wenn ja, mit was (Muttermilch, Formulanahrung)? Schreibt bitte die Mengen auf (wie oft und wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.
In den ersten beiden Lebenswochen: Formularnahrung; erst per Flasche, dann per BES, 2-4x am Tag ca. 30ml/Mal; dann zwei Wochen ohne Zufüttern; seit Mittwoch 3x am Tag 60ml per BES
* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: Wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?
Wie oft tagsüber gestillt wird, kann ich gar nicht sagen, da die Phasen oft ineinander über gehen oder M. einschläft, wach wird, wieder ein paar Schlucke nimmt, wieder einschläft… Schlafpausen von 5 Minuten bis 2-3 Stunden (vor allem nach Spaziergängen)
In der Nacht stille ich 2-3 Mal mit 3-3,5 Stunden Pause dazwischen
* Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig hat es Stuhlgang? Täglicher Stuhlgang und mehrere nasse Windeln, die seit der Zufütterung wieder schwerer sind; genaue Anzahl bislang nicht festgehalten
* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?
s. Bericht manchmal dockt sie ab, wird hektisch und schafft es ohne Hilfe nicht, wieder anzudocken
* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?
Flasche aus der Anfangszeit, Schnuller mag sie nicht
* Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...? Hebamme und Osteopath
* Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen könnten? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?
ich bin ein wenig übergewichtig, aber nicht krankhaft; sonst keine Erkrankungen bekannt

Und der Gewichtsverlauf bislang:
6.2.: 3380g (Geburt KH)
9.2.: 2980g (KH)
10.2.: 3055g (KH) zugefüttert
11.2.: 3095g (Hebamme) zugefüttert
13.2.: 3110g (Hebamme) zugefüttert
14.2.: 3170g (Hebamme) zugefüttert
15.2.: 3255g (Hebamme) zugefüttert
18.2.: 3370g (Hebamme) zugefüttert
20.2.: 3420g (Hebamme)
24.2.: 3475g (Hebamme)
2.3.: 3525g (Hebamme)
8.3.: 3580g (Kinderarzt)
Elizi
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Re: Vollstillen sehr erwünscht - noch möglich nach schwierigem Stillstart?

Beitrag von Elizi »

Hallo Bali, da habt ihr schon einiges mitgemacht und vieles erinnert mich an meinen Stillstart. Es ist so schrecklich, wenn man ständig Angst hat, dass das Baby nicht satt wird... Ich kann von mir berichten, dass ich das erste halbe Jahr beim ersten Kind fast nur mit Stillen beschäftigt war. Zum Glück war mein Mann viel zuhause und hat mich umsorgt und ganz viel geholfen. Uns hat vor allem das Wechselstillen, was du ja auch schon beschreibst, geholfen. Also immer nur kurz trinken lassen, sobald das Schlucken aufhört, die Seite wechseln und das so lange, bis das Baby einschläft oder nichts mehr will. Dadurch wurde die Milch schnell viel mehr bei mir. Was bei meinem ersten Kind sicher ein Problem war und was mir jetzt erst bewusst geworden ist, ist das Zungenbändchen, das viel zu kurz ist. Leider hatten wir damals gar nicht darauf geachtet. Also vielleicht kannst du da noch einmal eine zweite Meinung einholen. Ansonsten glaube ich, dass ihr schon gut unterwegs seid mit dem BES usw und dass es bestimmt klappen kann mit dem Vollstillen :) das Dauerstillen und die Unzufriedenheit ist häufig bei Babys so. Was die Gewichtsentwicklung und konkrete Maßnahmen betrifft können dir die Stillberaterinnen hier auf jeden Fall helfen. Was ich außerdem empfehlen kann, ist auf Instagram nach Gleichgesinnten zu schauen, da kann man auch einige Stillgeschichten lesen, z. B. Wenn du mal nach #brusternährungsset oder so schaust. Es geht vielen so mit dem Stillstart... Ich habe mein erstes Kind dann gut 2,5 Jahre gestillt nach 8 Wochen Anstrengung am Anfang. :) ihr schafft das! :)
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IrisMads
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Re: Vollstillen sehr erwünscht - noch möglich nach schwierigem Stillstart?

Beitrag von IrisMads »

Hallo Bali ,

mir erging es ähnlich. Meiner kam am 5.1. Zur Welt und das Stillen hat erst geklappt, dachte ich... allerdings hat mich die Hebamme wohl etwas falsch beraten .... meiner nahm nicht genug zu sodass sich ein Kreislauf aus Zufüttern und wenig Milch eingestellt hat. Nun arbeiten wir daran , diesen zu durchbrechen. Und auxh ich Zweifel an meiner Intution ...ich dachte immer ich mach dixh alles richtig. Und i. Nachhinein stellt man fest vielleicht doch nicht....

Du bist hier sehr gut beraten.. und mittlerweile habe ich viele Meinjngen von unterschiedlichen Seiten gehört.... auch Kinderärzte haben nicht immer Recht...

Lass dich nicht entmutigen! Du schaffst das bzw. Ihr schafft das !

Wir haben zum Thema Zungenböndchen auch 3 Meinungen...

Osteopath sagt ist verkürzt, Kinderzahnärztin sagt ist leicht verkürzt, Kieferchirurg sagt da ist nichts.

Ich lasse es nun morgen behandeln und bin gespannt, ob das Stillen dann besser klappen wird.
Wenn du magst berichte ich gern.

Ich weiß nicht ob es egoistisch ist , weil ich natürlich sehr gern Stillen möchte, aber vielleicht erspare ich ihm auch eine lange Logopädie Behandlung.

Mot dem BES habe ich auch angefangen , das klappt sehr gut. Zusätzlich Pumpe ich ab, aber nur wenn es passt . Ich mache mir da keinen Streß mit, mal ist einmal am Tag und manchmal 4 mal.. Je nachdem .

Ich drück dir die Daumen das es bei euch klappt!
Mit Sternchen 01/07, dem Murkel 11/07 , dem langersehnten Wunder Knuti 01/21 und 2 tollen Katern
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Nane85
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Re: Vollstillen sehr erwünscht - noch möglich nach schwierigem Stillstart?

Beitrag von Nane85 »

Hallo Bali,

Willkommen im Forum! Schön, dass du hergefunden hast.

Ich melde mich morgen ausführlicher bei dir.

Viele Grüße,
Nane
Nane85 mit den Mädels (02/13 & 06/15 & 06/19)
Bali
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Registriert: 14.03.2021, 18:27

Re: Vollstillen sehr erwünscht - noch möglich nach schwierigem Stillstart?

Beitrag von Bali »

Liebe Elizi, liebe IrisMads,
vielen lieben Dank für eure Erfahrungen und Aufmunterungen! 🙏
Alleine, dass ihr diese mit mir teilt, hilft mir sehr. Ich habe im Freundeskreis nämlich eher das Gefühl, dass da immer alles „glatt läuft“. Objektiv betrachtet tut es das dort natürlich auch nicht, aber man kommt sich so vor. Die Tochter einer Freundin, die 4 Wochen vor unserer M. geboren wurde, ist zB ein totaler Wonneproppen. Daran habe ich schon ein wenig zu knapsen, dass es bei anderen so einfach scheint, voll zu stillen, und es uns bislang nicht möglich ist.
Danke auch für den Tipp, bei Insta zu schauen, liebe Elizi. Das habe ich kurz schonmal gemacht. Es ist schon spannend, andere Erfahrungsberichte zu lesen.
Ich wünsche dir, IrisMads, auch viel Erfolg auf dem Weg zum Vollstillen! 🍀
Liebe Nane85,
ich freu mich, dass du dich schon gemeldet hast, dass du dich meldest! ☺️ Ich bin echt gespannt, wie du unsere Situation einschätzt. Aus deinem Nick entnehme ich, dass du Jahrgang 85 bist... Das passt ganz prima, bin ich nämlich auch. 😉☺️
So, ich schlaf nochmal ne Runde, tut M. nämlich gerade auch, nachdem sie relativ gut gestillt hat. Ich habe das Gefühl, dass das nachts besser klappt als tagsüber. Ob es daran liegt, dass die Pausen größer sind, wodurch die Brüste voller sind? Irgendwie ist sie da wirklich länger in ihrem Ziehen-Schlucken-Muster und schläft dann entspannt wieder ein. 🥰
Liebste Grüße
Bali
Lösche Benutzer 27615

Re: Vollstillen sehr erwünscht - noch möglich nach schwierigem Stillstart?

Beitrag von Lösche Benutzer 27615 »

Hallo Bali,
du hast überhaupt keinen Grund, dich schlecht zu fühlen!
Ich musste meinen Großen anfangs auch zufüttern und das machen viele Frauen. Manche müssen und manche wollen. Wichtig ist, meiner Meinung nach, dass das Baby kräftig genug zum Saugen ist und da ist anfangs häufig kleine Mengen zufüttern am besten. Nur weil das Baby noch mehr trinken würde, heißt noch nicht, dass es in dem Moment auch mehr trinken muss. Es kann auch eine Stunde später wieder trinken. Ich habe immer zugefüttert, wenn sich kein ruhiger Schlaf eingestellt hat.
Übrigens finde ich nicht, dass Vollstillen das Wichtigste überhaupt ist. Aber eine schöne Stillbeziehung ist wichtig und die kann man auch mit zufüttern haben.
Du bekommst hier bald eine Top-Beratung!
Viel Glück!
Bali
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Beiträge: 259
Registriert: 14.03.2021, 18:27

Re: Vollstillen sehr erwünscht - noch möglich nach schwierigem Stillstart?

Beitrag von Bali »

Liebe Solina,
vielen Dank für deine lieben Worte!
Ich stimme dir zu, dass Vollstillen nicht das Wichtigste ist, sondern die Beziehung zwischen Baby und Mutter. Dank des BES ist die ja genauso, als würde ich voll stillen. Für mich wäre es einfach entspannter...
Liebe IrisMads,
ich habe heute Morgen ganz vergessen, euch alles Liebe und Gute für euren Zungenbändchen-Termin! Berichte gerne, wie es gelaufen ist! 🍀

Ich war heute mit M. bei meiner Hausärztin (hatte das mit ihr schon vor der Geburt ausgemacht, ihr M. vorzustellen). Sie ist ganzheitlich (schulmedizinisch und homöopathisch) unterwegs. Sie sagte mir, ich solle mir keinen Stress machen. Ihr erster Impuls war, M. einfach gar nicht mehr zu wiegen und nur ihr Gedeihen insgesamt zu beobachten. Ihrer Meinung nach würde den Müttern heutzutage zu viel Druck gemacht auf allen möglichen Ebenen. Ihrer Schwiegertochter, die bei ihrem Kind auch Stillschwierigkeiten hatte, die sie fertig gemacht haben, habe sie sogar empfohlen, um ihrer Seele Frieden willen auf Fläschchen zu wechseln, damit sie sich einfach keinen Druck mehr macht...
Ich kann diese Ansicht irgendwie auch nachvollziehen. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das gar nicht Wiegen mich als Perfektionistin und Kontrolltyp tatsächlich beruhigen würde... Ich habe eher Sorge, mich auf mein Gefühl und meine Intuition zu verlassen, da sie mich ja zu Beginn offensichtlich getäuscht haben. 🤷🏻‍♀️ es ist zum Mäusemelken!!
IrisMads
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Re: Vollstillen sehr erwünscht - noch möglich nach schwierigem Stillstart?

Beitrag von IrisMads »

Hallo Bali ,

Der Teemin ging sehr schnell. Wir haben es mit einem Laser behandeln lassen. Da wir eine sehr schlaflose Nacht hatten , holt der kleine noch viel Schlaf nach, sodass ich noch nicht berichten kann, ob es für das Stillen etwas bewirkt hat.

Der kleine hat es sehr gut weg gesteckt, man musste ihn danach nur etwas beruhigen. Das BES hab ich heute ausgesetzt, weil ich Angst hatte das der Schlauch gegen die Wunde drücken könnte und ich wollte das etwas abheilen lassen.

Wie läuft euer Tag bisher ?
Mit Sternchen 01/07, dem Murkel 11/07 , dem langersehnten Wunder Knuti 01/21 und 2 tollen Katern
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ShinyCheetah
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Registriert: 14.12.2018, 10:40

Re: Vollstillen sehr erwünscht - noch möglich nach schwierigem Stillstart?

Beitrag von ShinyCheetah »

Hi Bali,

so schön es ist, dass deine Ärztin so viel Empathie zeigt, bei einer vermuteten Gedeihstörung vom Wiegen abzuraten finde ich persönlich dem Kind gegenüber ziemlich fahrlässig. Aber, dass Wiegen stressen kann und damit unter Umständen kontraproduktiv fürs Stillen und damit für Baby und Mutter sein kann, damit hat sie natürlich schon recht. Umso besser, dass Nane sich das Ganze jetzt anguckt :) Hier im Forum läuft es ja extra so, dass die Stillberaterinnen das Gewicht beurteilen. Die Mütter sollten es am besten nach dem Posten sofort wieder vergessen und gar nicht groß versuchen, es zu interpretieren ;) Und wenn eine Stillende gar nicht gut damit klar kommt, gibt es z. B. auch noch die Möglichkeit, dass der Partner wiegt und die Daten postet :)

Ich wünsche dir alles Gute und dass ihr bald ganz entspannt und ohne Druck stillen könnt!
mit Sohn F (Ende September 18)
und Tochter V (Ende Juni 21)


The trick to happiness wasn't in freezing every momentary pleasure and clinging to each one, but in ensuring one's life would produce many future moments to anticipate. Shallan Davar/Brandon Sanderson
Bali
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Re: Vollstillen sehr erwünscht - noch möglich nach schwierigem Stillstart?

Beitrag von Bali »

Hallo IrisMads,
das klingt doch prima! Ich freu mich, dass der Eingriff schnell und unkompliziert geklappt hat! 🥳 Ich drück die Daumen, dass das Stillen nun noch besser klappt. ✊
Dass du das BSE heute weglässt, kann ich verstehen. Wäre da auch vorsichtig...
Mein Tag lief bislang ganz gut. M. war bei der Ärztin ganz gut drauf, wollte zwischendurch gestillt werden. Zuhause war sie ne ganze Weile noch ganz gut zufrieden bis sie wieder Hunger bekam. Musste dann leider das Telefonat mit meiner Mama beenden. 😉😅
Wir haben heute auch das erste Mal das Stillen in der Trage ausprobiert. Es hat dann auch ganz gut geklappt, war aber nicht so einfach, da sie ihr Gesicht immer in oder zwischen meine Brüste gedrückt hat. Am Ende hatte sie den Dreh aber raus. Sie ist dann auch stillend in der Trage eingeschlafen. Das war ganz cool.
Wir haben bislang einmal heute Morgen zugefüttert. Da hat sie aber nur 20ml aus dem BES getrunken. Ich habe heute das Gefühl, dass tatsächlich mehr Milch da ist...

Liebe ShinyCheetah,
vielen Dank für deinen Beitrag! Ich finde das auch schwierig, aufs Wiegen zu verzichten. Aber den Gedanken hinter ihrem
Impuls verstehe ich auch. Wie gesagt, ich weiß gar nicht, ob mich das Nichtwiegen nicht noch kirrer machen würde, weil ich mich immer fragen würde, ob wohl alles ok ist. Wenn ich regelmäßig das Gewicht kontrolliere (vllt nicht täglich, aber zweimal in der Woche oder so; bin gespannt, was Nane dazu meint) und sehe, dass M. zunimmt, bin ich sicher entspannter. So schätze ich das gerade zumindest ein. Unsere Hebamme hat „damals“ (es fühlt sich echt schon lange her an, dabei sind es gerade mal 5 Wochen...) empfohlen, keine Waage zu kaufen, weil man sich nur bekloppt mache. Jetzt fiebere ich aber jeder Messung der Hebamme entgegen, um beruhigt zu sein, dass alles ok ist... 🤷🏻‍♀️
Die Idee, dass mein Partner die Daten postet, ist ganz cool... Ich kenne mich da aber... ich würde dann hier lesen, was die Waage gesagt hat 🙈🙈😅😅 Das Loslassen fällt mir manchmal halt schwer 🙈
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