Mastitis/Milchstaus nach 10 Monaten stillen

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Mysla
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Mastitis/Milchstaus nach 10 Monaten stillen

Beitrag von Mysla »

Hallo zusammen!

Ich bin neu hier und brauche dringend Rat von Stillexperten.
Mein Sohn ist 10 Monate alt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (abpumpen, zufüttern) führen wir generell eine schöne Stillbeziehung, die ich gerne weiterführen möchte. Das große ABER: Unsere Stillprobleme mit häufigen Milchstaus und Brustentzündungen mit Antibiotika-Einnahme begannen etwa mit Beginn der Beikost vor 4 Monaten. Unser Sohn ist ein begeisterter Essen und daher wurde das Stillen recht schnell weniger. Aktuell stille ich tagsüber etwa 4x und nachts 1-2x Mal. Momentan habe ich wieder eine Brustentzündung und nehme ein Antibiotikum. Ich bin völlig erschöpft, weil sich mein Alltag gedanklich viel ums Stillen dreht. Ich weiß einfach nicht, warum ich ständig Probleme habe. Irgendwas scheine ich wohl grundlegend falsch zu machen. Die Staus und Entzündungen habe ich übrigens immer an derselben Brust, die viel Milch produziert und größer und durchbluteter ist. Hin und wieder entdecke ich dort ein weißes Bläschen auf der Brustwarze, das ich dann unter der warmen Dusche entferne und ausstreiche.
Was kann ich tun, um Staus und Entzündungen vorzubeugen? Ich will sooo gerne weiter stillen!
Ich freue mich sehr über Tipps!
Lieben Dank schon mal!
Mitternachtssüppchen
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Re: Mastitis/Milchstaus nach 10 Monaten stillen

Beitrag von Mitternachtssüppchen »

Hallo Mysla

ganz herzlich willkommen hier im SuT!

Mein Mitgefühl zu den Milchstaus und Mastitis, das ist wirklich ätzend. Damit hatte ich beim ersten Kind auch vieeeel zu kämpfen (jetzt beim 2. bislang nicht - ich hoffe, es bleibt so!). Dabei habe ich das eine oder andere für mich herausgefunden, vielleicht hilft es Dir ja?

- Stress war bei mir der Hauptauslöser für fast alle Staus und Entzündungen. Ich bin das dann teils mit Homoöpathie, teils mit Akupunktur und mit einigen Änderungen im Alltag / Familienleben angegangen. Unterm Strich & Im Nachhinein hat es mir sogar genützt, eine Art "Berechtigungsschein" zu haben, dieses und jenes mal liegen zu lassen, den einen oder anderen Pflichbesuch nicht zu absolvieren etc. Ich wusste, achte ich nicht genug auf mich selbst, zeigt mir wieder meine Brust, wo meine Grenzen waren.

- Druck durch Tragetuch, Babystrampeln beim Wickeln, blöd liegen beim schlafen waren aus sehr beliebt als Auslöser für Knoten und Staus. BH mit Bügeln gingen gar nicht, nur weiche Stll-BH, die trotzem ausreichend stützen.

- leichte Brustmassage zwischendurch und beim Stillen / Ausstreichen war sehr nützlich.

- bei zu langen Pausen habe ich lieber einmal zuviel als zuwenig ausgestrichen.
ich habe beim ersten Kind nach der Neugeborenenzeit leider nicht an der Brust stillen können, sondern habe abgepumpt und Muttermilch gefüttert. Als ich dann "abstillen"wollte , musste ich sehr behutsam vorgehen und habe bei Spannungsgefühl immer mal wieder massiert und per Hand ausgestrichen. Dadurch ging das "Abstillen" fast ein halbes Jahr, aber die Probleme hielten sich in Grenzen.

- Bei akuter Mastitis haben mir sehr gut Kirsch-Wickel geholfen, auch bei den extremen Varianten mit hohem Fieber und ausgiebiger Kot**rei. Dafür nimmt man einfach Kirsch (den Obstbrand) tränkt damit eine Mullwindel und packt es auf die Brust (Brustwarze aussparen). Ich bin mir nicht ganz sicher, wie es sich mit dem Alkohol verhält?! Damals habe ich diese Milch nicht verfüttert.

- bei den verstopften Milchausgängen haben mir Salzbäden geholfen. Also gut warmes Wasser mit Salz mischen und die betroffene Brust darin baumeln lassen (aus dem Vierfüsslerstand war es am wirkungsvollsten).

- vielen Frauen hilft wohl eine vorbeugende Lecithin-Einnahme. Ich habe auch schon gehört, es würde helfen auf tierisches Fett zu verzichten - habe es aber nie ausprobieren wollen. Ohne Butter, Käse und Eier hätte ich ein Problem;)

Alles Liebe und ganz gute Besserung!!!
...mit Sohnemann (1/15) und Babylina (12/18)
Mitternachtssüppchen
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Re: Mastitis/Milchstaus nach 10 Monaten stillen

Beitrag von Mitternachtssüppchen »

P.S. ich bin übrigens keine Stillberaterin, also auch keine Expertin.
...mit Sohnemann (1/15) und Babylina (12/18)
Mysla
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Re: Mastitis/Milchstaus nach 10 Monaten stillen

Beitrag von Mysla »

Vielen lieben Dank für deine Antwort und sehr hilfreichen Tipps!
Ich habe ebenfalls das Gefühl, dass Staus und Entzündungen in stressigen Zeiten auftauchen bzw. wenn ich mich besonders belastet und überfordert fühle, müde bin, wenig Zeit für mich habe.
Lecithin nehme ich seit einigen Wochen ein.
Eine Trage benutze ich derzeit nicht mehr.

Ein paar Fragen sind mir zusätzlich noch eingefallen:
- Das Grundprinzip „wärmen-stillen-kühlen“ bei Staus/Entzündungen kenne ich natürlich. Sollte ich dann auch mehr stillen als ich es normalerweise tue? Oder lieber ausstreichen?
- Die Staus/Entzündungen treten wie gesagt nur an der Brust auf, die mehr Milch produziert. Sollte ich dort generell die Milchproduktion mit Salbeitee/Blockstillen etc. runterdrosseln?
- Ich stille bei jeder Mahlzeit beide Seiten. Ist das überhaupt sinnvoll?

Ich fühle mich gerade total verunsichert, wie ich nun weiterstillen sollte ohne diese ständigen Probleme.
Mysla
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Re: Mastitis/Milchstaus nach 10 Monaten stillen

Beitrag von Mysla »

Und noch eine Frage:
Ich stille meinen Sohn nachts von 18.30-6 Uhr nur noch 1-2x. Sollte ich ihn bei Staus/Entzündungen nachts wecken?
Mich irritiert, dass die Staus/Entzündungen bei mir eher nachmittags bzw. abends auftreten, obwohl ich dann vorher ja schon einige Male gestillt habe. Sie treten nie morgens nach der längeren nächtlichen Stillpause auf. Was mache ich bloß falsch?
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Angua
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Re: Mastitis/Milchstaus nach 10 Monaten stillen

Beitrag von Angua »

nur kurz zwischenrein: Staus sind nicht gleichbedeutend mit Entzündung. Von einer ordentlich entzündeten Brust würde ich Wärme ja fernhalten. Bei Stau (wenn man sich gerade nicht eh schon jenseits der 40° Körpertemperatur befindet) kann Wärme als Therapie sehr sinnvoll sein. Da was du schreibst sehr nach Milchstau klingt, du aber Antibiotika nimmst, bin ich grade grundlegend verwirrt, in welche Richtung Tipps nun gehen könnten.

Stress reduzieren ist auf jeden Fall immer gut. Nicht nur in der Stillzeit 8)
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Mysla
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Re: Mastitis/Milchstaus nach 10 Monaten stillen

Beitrag von Mysla »

Sorry wegen der Verwirrung! Ich habe immer wieder Milchstaus und nun aktuell die 2. Brustentzündung, wegen der ich gerade ein Antibiotikum einnehme. Die 1. Entzündung hatte ich vor 6 Wochen an derselben Brust und fast an identischer Stelle. Vorgestern hatte ich von jetzt auf gleich eine schmerzende, gerötete Brust, stundenlang Schüttelfrost und Gliederschmerzen des Todes und fühlte mich elend krank. Heute ist es wesentlich besser, aber ich will sowas nicht ständig haben und frage mich, inwiefern ich mein Stillmanagement ändern sollte.
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Angua
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Re: Mastitis/Milchstaus nach 10 Monaten stillen

Beitrag von Angua »

Mysla hat geschrieben: 01.08.2019, 18:54Vorgestern hatte ich von jetzt auf gleich eine schmerzende, gerötete Brust, stundenlang Schüttelfrost und Gliederschmerzen des Todes und fühlte mich elend krank.
und dein Arzt ist sicher, dass das eine bakterielle Ursache hat?
Das kann nämlich alles rein von Milchstau ausgelöst werden. Milch, die im Körper verbleibt, wird zersetzt und das Milcheiweiß sorgt dann für ruckzuck richtig hohen Fieber mit den beschriebenen Begleiterscheinungen und kaum ist es zersetzt ist es wieder gut.

Ursache finden ist trotzdem sinnvoll, aber die ist bei was bakteriellem (wo Antibiotika helfen) nochmal was anderes als bei nem fiebrigen Milchstau.
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Re: Mastitis/Milchstaus nach 10 Monaten stillen

Beitrag von Mysla »

Also der Arzt meinte nach dem Ultraschall, dass ich ein Antibiotikum benötigen würde.
Mir war gar nicht klar, dass auch ein „simpler“ Milchstau mit solchen Symptomen einhergehen kann. Ich dachte, bei einem Milchstau hätte man nur eine Verhärtung und bei einer Entzündung eben zusätzlich Fieber, Gliederschmerzen usw.
Woran erkenne ich denn dann selbst, ob ich einen Milchstaus oder eine Entzündung habe?
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Re: Mastitis/Milchstaus nach 10 Monaten stillen

Beitrag von Erdnuss »

Wie oft treten denn diese Staus auf?
Stillst du nach Bedarf? Auch nach deinem, d.h. wenn die Brust spannt?
Milchbläschen traten in meiner ersten Stillzeit recht oft auf und stauen natürlich (leichte Staus bei mir), da musste ich mich immer schnell kümmern.
Ich habe ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass die schlimmen Staus mit Fieber und Gliederschmerzen stressinduziert sind, und auch innerhalb von wenigen Stunden auftreten können.
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