Zungenbändchen

[tapper510]

Bei unserer Kleinen (4 Wochen) wurde vor einer Woche das hintere zungenbändchen durchtrennt. Sie hatte und hat leider immer noch stillprobleme.


Sie verliert bei jedem 2. Zug den saugschluss - nachts noch schlimmer - schluckt viel luft und hört dann recht schnell wieder auf. Dafür würde sie immer den Busen nehmen wenn man ihn gibt bzw verlangt auch oft bis zu 3-4 mal innerhalb von 1h. Schreit aber dann meistens nur noch die Brust an nach 1-2 Zügen. Das ist zum wahnsinnig werden. Ich habe das Gefühl sie hätte schon noch Hunger oder würde zumindest gern nuckeln. Wenn sie auf dem Arm ist, sucht sie nämlich wieder. Sie hat ziemlich Blähungen dadurch

Könnt ihr mir von euren Erfahrungen berichten, wenn ihr ähnliche Probleme hattet? Wie lange hat es nach dem durchtrennen gedauert bis es besser würde? Habt ihr zusätzlich etwas gemacht, also außer der dehnübung?

Ich bin ein bisschen verzweifelt dass es noch gar nicht besser ist

[Valencia]

Hallo liebe tapper510,

erstmal willkommen im Forum! Schön, dass du hierher gefunden hast

Ich möchte dir gerne etwas Mut machen mit unserer Geschichte:

Bei unserer Maus wurde gleich am Tag nach der Geburt im KH das vordere Zungenbändchen durchtrennt. Der anschließende Stillverlauf war bei uns sehr schwierig. Wir mussten ein paar Wochen zufüttern und auch danach weinte unsere Tochter beim Stillen sehr viel. Sie dockte immer an, machte kurz ein paar Züge, drehte sich weg, weinte, dockte an, wieder ab, weinte usw. Es war wirklich SEHR SEHR zermürbend!!! Ich dachte tatsächlich, dass ich zu wenig Milch hätte oder dass mein Kind einfach keine "Brusttrinkerin" sei und habe wirklich sehr oft ans Abstillen gedacht.
Dann habe ich eine wirklich kompetente Stillberaterin kennengelernt, die erkannt hat, dass das hintere Zungenbändchen ebenfalls zu kurz war! Leider war das schon relativ spät, unsere Maus war bei der OP wenige Tage später schon 16 Wochen alt. Der Eingriff war leider für sie relativ schmerzhaft, sie hat dann ca 10 Tage kaum getrunken, aber dann wurde es Tag für Tag besser! Es hat ca 1 Monat gedauert, bis das Stillen jetzt wirklich super funktioniert!
Die eindrücklichsten Veränderungen waren, dass ich plötzlich den MSR spürte und die Milch beim saugen bzw schlucken hören kann Sie hat einen guten Zug entwickelt Das Weinen an der Brust hat komplett aufgehört, sie trinkt mittlerweile in allen möglichen Stellungen und ich muss sagen, ich bin soo froh, dass das erkannt wurde!! Es hat unsere Stillbeziehung gerettet

Wir mussten 6 Wochen lang die Dehnübungen machen. 4 Wochen lang 4x täglich und 2 Wochen lang 2x täglich.

Gib deinem Baby noch etwas Zeit. Es ist noch so klein, ich glaub in dem Alter ist stillen sowieso noch nicht so eingespielt und jetzt kommt da nochmal eine Veränderung durch die Durchtrennung!

Ich drück euch die Daumen und wünsche euch alles Gute und viel Kraft!

[Jonida]

Liebe Tapper,

ich habe jetzt deinen Beitrag gelesen. Dein Baby ist noch sehr klein und wird sicher schnell das richtige Trinken lernen. Es ist wirklich gut, dass du so schnell es durchtrennen lassen hast, weil deine Milchmenge wird sich gut etablieren können und dein Baby wird schnell das richtige Saugen lernen.
Meine Tochter war 8Wochen alt bei der Durchtrennung. Der Milchtransfer hat sich gleich gebessert (ich hatte keine Milchstaus mehr), aber total schmerzfrei war nach ungefähr 2Monate, aber die Schmerzen waren nie so schlimm wie vor der Durchtrennung und meine Brustwarzen heilten sehr schnell ab (die waren offen und blutig). Ca. 8Tage nach der Durchtrennung war wieder ganz schlimm bei uns und die Ärztin hat mir damals gesagt, dass ist ganz normal, weil die Wunde sich verhärtet und die Kleinen das alte Saugmuster wieder verwenden, so eine Art Schonhaltung.
Meine Tochter hat davor auch viel geweint und die Brust angeschrien. Bei uns hat Ostheopathie sehr viel geholfen. Die Kinder mit kurzem Zungenband können auch Verspannungen besonders im Nacken und Schulterbereich durch das Kompensationsmuster haben.
Der Arzt, der durchgetrennt hat, kann dir ein Rezept ausstellen und meistens übernimmt die Krankenkasse die Kosten.

[tapper510]

Wir haben das dieses Mal recht schnell verfolgt, weil wir bei der großen schon die Diagnose hatten und es damals aber nicht gemacht haben. Das war dann aber ein sehr langer Leidensweg und ich hatte aus Verzweiflung mit 4 Monaten bereits angefangen es mit Beikost zu probieren. Außerdem blieb es bei ihr beim extrem häufigen stillen, was sehr anstrengend war. Ich merke jetzt, dass mir das alles noch ganz schön im Nacken sitzt. Mit den Brustwarzen habe ich dieses Mal keine Probleme, aber dafür habe ich dieses mal das Phänomen, dass sich meine Brüste nie voll anfühlen. Ich kann gar nicht sagen, welche Seite ‚dran‘ wäre und lass einfach die kleine aussuchen. Milchspendereflex und Menge ist aber leider zusätzlich sehr stark, was sie denke ich ganz schön fordert. Aber dadurch hat sie ein gutes Gewicht.

Das ganze ist mit einem 2. Kind, um das man sich ja auch kümmern will, ganz schön amstrengend. Vielen dankender deine aufbauenden Worte!

[HerbstMama]

Meinem Sohn wurde mit ca 5 Wochen das hintere Zungenbändchen durchtrennt. Vorher hat er es einfach nicht geschafft, die Brust im Mund zu behalten. Das war für die Große auch blöd, weil ich mich sehr auf das Baby konzentrieren musste, um ständig beim Andocken zu helfen und das Stillen lang gedauert hat. Er hat etwa einen Monat gebraucht, um das neue Saugen zu erlernen und noch recht lange geschmatzt beim Stillen. Das macht er heute nach über einem Jahr noch manchmal...

Will sagen, das braucht leider ein paar Wochen, dein Baby wird es lernen. Und meine beiden Kinder lieben sich sehr trotz der geteilten Aufmerksamkeit. ♡