Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

Moderatoren: klecksauge, Teazer, Mondenkind, SchneFiMa, deidamaus

Antworten
Mayama
gut eingelebt
Beiträge: 45
Registriert: 13.03.2019, 16:38

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

pqr hat geschrieben: 02.05.2019, 21:15 Ich würde das Antibiotikum nicht mit Muttermilch vermischt geben, sondern pur mit der Spritze. Welches habt ihr denn?
Wir haben Cotrim und ich habe es jetzt die letzten Male wieder mit der Spritze gegeben. Das ist wirklich besser.

Heute waren wir wieder bei der Behandlung. Die Logpädin hat mir ein paar Übungen für zuhause mitgegeben und meinte -was ich ja auch weiss- dass ich entspannter werden muss und auch nicht mehr im (Halb) Schlaf stillen soll, weil Töchterchen sich das dann so angewöhnt und gar nicht mehr "normal" stillen mag.
Ich weiss auch nicht weshalb, aber seit dem Termin trinkt sie wieder deutlich besser und häufiger. Noch nicht so locker und unkompliziert (sie ist einfach furchtbar ablenkbar) und ich muss sie mehrer Male pro Mahlzeit zur Brust führen, aber immerhin ein Schritt vorwärts. Wenn ich nur wüsste, wie "locker bleiben" funktioniert?!
Benutzeravatar
Springerle
Forumsleitung
Beiträge: 3097
Registriert: 18.06.2018, 14:27
Wohnort: Südschwarzwald

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Springerle »

Das mit dem Ablenken wurde bei uns besser als ich einfach immer im Schlafzimmer auf dem Bett gestillt habe. Also falls das praktikabel für dich ist.
Als es bei uns generell dann einfacher wurde mit Stillen wurde er auch nicht mehr so schnell abgelenkt.
Mod-Team Trageberatung
Trageschule ClauWi Schweiz

mit F (04/18) und E (05/21)
Mayama
gut eingelebt
Beiträge: 45
Registriert: 13.03.2019, 16:38

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

Ich will mich mal wieder melden und den aktuellen Stand der Dinge schildern und erneut um Hilfe bitten.
Nach kurzer Zeit, in der wir tatsächlich wenig Probleme hatten, kommt gerade wieder eins zum anderen. Töchterchen will einfach nicht trinken. Ich mache mir große Sorgen, denn von dem, was sie tgl. zu sich nimmt, kann sie eigentlich weder satt sein noch zunehmen. Sie war ja noch nie eine Vieltrinkerin, aber seit ihrer Erkältung vor ein paar Tagen ist es zum Verzweifeln. Wir haben riesige Stillabstände -heute hat sie zB seit dem Aufstehen nur 1x gestillt- und versuche ich, sie häufiger anzulegen, verweigert sie komplett. Ich will sie ja nicht stressen und habe Angst, dass ich sie durch meine Anlegeversuche nur noch mehr vergraule, andererseits muss sie doch auch mal hunger haben und zunehmen und meine Milchproduktion muss auch unterhalten werden (das ist ja trotz Domperidon immer mein Problem). Ich weiss einfach nicht mehr weiter. Wo ist der gesunde Mittelweg? Wie kann ich den Appetit meiner Tochter anregen? Liegt es an mir bzw ist es wieder ein Stillstreik oder hat sie tatsächlich keinen Hunger/Appetit? Ich frage mich tatsächlich die ganze Zeit, was ich falsch mache? In meinem Umfeld sowie im INternet lese ich immer nur von gegenteiligen Problemen, nämlich wie man die Babys von der Brust, sprich von "zu viel Stillen/Nuckeln" wegbekommt bzw dass kürzere Stillabstände völlig normal und gut sind. Zu langen Stillabständen bzw wie lange Stillabstände sein dürfen und ab wann bzw was man dagegen tun kann, finde ich nichts.
Wie gerne würde ich sie in den Schlaf stillen, nachts beiläufig im Liegen stillen oder sie damit einfach nur trösten oder beruhigen. Habe ich etwas falsch gemacht, dass Töchterchen nicht mich/meine Brust, sondern lieber ihren Daumen will?

Ich trage noch kurz ein aktuelles Gewicht nach:

22.11.18 (Geburt bei 38+0): 3250 g
24.11.18 (tiefstes Gewicht): 2930 g
05.12.18: 3280 g
14.12.18: 3590g
27.12.18: 4050 g
06.01.19: 4450 g
13.01.19: 4640 g
27.01.19: 4940 g
10.02.19: 5220 g
24.02.19: 5470 g
03.03.19: 5640 g
08.03.19: 5610 g
10.03.19: 5680 g
14.03.19: 5840 g
16.03.19: 5940 g
23.03.19: 5930 g
31.03.19: 5910 g
04.04.19: 5980 g
05.04.19: 6040 g
08.04.19: 6100 g
14.04.19: 6220 g
18.04.19: 6320 g
21.04.19: 6330 g
25.04.19: 6270 g
24.05.19: 6620 g
Benutzeravatar
Springerle
Forumsleitung
Beiträge: 3097
Registriert: 18.06.2018, 14:27
Wohnort: Südschwarzwald

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Springerle »

Oh du Arme! Ich kann so mitfühlen. Du hast bestimmt nichts falsch gemacht! Dieses Gefühl abgelehnt zu werden hatte ich auch ganz oft, das ist echt schwer zu ertragen... Ich habe auch das Einschlafstillen sehr vermisst immer.
Kann dir leider aber auch nicht weiter helfen. Aber versuche optimistisch zu bleiben, auch wenn es schwer ist.
Isst sie denn mittlerweile Beikost?
Mod-Team Trageberatung
Trageschule ClauWi Schweiz

mit F (04/18) und E (05/21)
Mayama
gut eingelebt
Beiträge: 45
Registriert: 13.03.2019, 16:38

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

Danke für deine lieben Worte, Ellies. Es tut gut zu wissen, dass du ähnliches erlebt und gefühlt hast. Hier komme ich mir immer wie der totale Exot vor mit meinen Stillproblemen. Entweder wird hier gar nicht oder völlig unproblematisch gestillt.

Mit Beikost haben wir ganz langsam angefangen vor 2-3 Wochen. Vom Brei war sie nur mäßig begeistert bzw will sie lieber alles selbst machen und schnappt sich immer den Löffel und kämpft mit mir. Bei BLW kommt halt nicht wirklich etwas an, das darf sie aber immer mal wieder probieren. Brei habe ich dann erst einmal wieder sein lassen, denn irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie dadurch -trotz geringer Menge- noch weniger gestillt hatte.
Mayama
gut eingelebt
Beiträge: 45
Registriert: 13.03.2019, 16:38

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

Es tut mir gerade gut, mir hier meinen Kummer von der Seele zu schreiben. Und vielleicht hat doch jm noch eine Idee bzw kann mir sagen, wie schlimm unsere (Gewichts-) Situation gerade ist?!

Bei uns ist es gerade wieder der totale Still-Horror. Ich weiss einfach nicht mehr weiter: Wie sind wir nur wieder in diese Abwärtsspirale gekommen?
Ich kann nicht einmal sagen, ob Töchterchen einfach keinen Appetit hat oder wir wieder mitten im härtesten Stillstreik sind, geschweige denn, wie wie wieder herauskommen. Zudem nimmt sie natürlich jetzt wieder ab, was mich noch ängstlicher macht. Das ist so ein Teufelskreis bei uns. Und ich glaube, sie reagiert einfach ganz sensibel auf meine Stimmung/Ängste und kann sie sogar tlw besser erkennen wie ich selbst. Aber wie komme ich aus der Anspannung um Stillen und Gewichtszunahme und um Abpumpen und nachlassende Milchbildung heraus?

Ich versuche gerade, das was sie tagsüber nicht trinkt, in der Nacht nachzuholen und stelle mir regelmäßig den Wecker und pumpe danach gleich ab. Eine Logopädin meinte vor einiger Zeit, dass ich Töchterchen nicht im Schlaf stillen soll, sonst würde sie das unbewusst erwarten und nicht mehr wissen, was Hungergefühl ist und wie man es (mittels Stillen) beantwortet. Hört sich logisch an, aber mein Mama-Herz bekommt das vor lauter Sorge irgendwie nicht lange hin. Was haltet ihr davon?

Ich glaube, wenn ich mich dazu durchringen könnte, abzustillen, würde es mir wahrscheinlich besser gehen, aber irgendwie schaffe ich diesen Schritt einfach nicht.
Morgen haben wir einen Kinderarzt-Termin zur U5, da werde ich auch mal schauen, was er dazu meint.

22.11.18 (Geburt bei 38+0): 3250 g
24.11.18 (tiefstes Gewicht): 2930 g
05.12.18: 3280 g
14.12.18: 3590g
27.12.18: 4050 g
06.01.19: 4450 g
13.01.19: 4640 g
27.01.19: 4940 g
10.02.19: 5220 g
24.02.19: 5470 g
03.03.19: 5640 g
08.03.19: 5610 g
10.03.19: 5680 g
14.03.19: 5840 g
16.03.19: 5940 g
23.03.19: 5930 g
31.03.19: 5910 g
04.04.19: 5980 g
05.04.19: 6040 g
08.04.19: 6100 g
14.04.19: 6220 g
18.04.19: 6320 g
21.04.19: 6330 g
25.04.19: 6270 g
24.05.19: 6620 g
27.05.19: 6560 g
Benutzeravatar
ShinyCheetah
Power-SuTler
Beiträge: 5612
Registriert: 14.12.2018, 10:40

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von ShinyCheetah »

Mayama hat geschrieben: 27.05.2019, 22:08 Es tut mir gerade gut, mir hier meinen Kummer von der Seele zu schreiben. Und vielleicht hat doch jm noch eine Idee bzw kann mir sagen, wie schlimm unsere (Gewichts-) Situation gerade ist?!

Bei uns ist es gerade wieder der totale Still-Horror. Ich weiss einfach nicht mehr weiter: Wie sind wir nur wieder in diese Abwärtsspirale gekommen?
Ich kann nicht einmal sagen, ob Töchterchen einfach keinen Appetit hat oder wir wieder mitten im härtesten Stillstreik sind, geschweige denn, wie wie wieder herauskommen. Zudem nimmt sie natürlich jetzt wieder ab, was mich noch ängstlicher macht. Das ist so ein Teufelskreis bei uns. Und ich glaube, sie reagiert einfach ganz sensibel auf meine Stimmung/Ängste und kann sie sogar tlw besser erkennen wie ich selbst. Aber wie komme ich aus der Anspannung um Stillen und Gewichtszunahme und um Abpumpen und nachlassende Milchbildung heraus?

Ich versuche gerade, das was sie tagsüber nicht trinkt, in der Nacht nachzuholen und stelle mir regelmäßig den Wecker und pumpe danach gleich ab. Eine Logopädin meinte vor einiger Zeit, dass ich Töchterchen nicht im Schlaf stillen soll, sonst würde sie das unbewusst erwarten und nicht mehr wissen, was Hungergefühl ist und wie man es (mittels Stillen) beantwortet. Hört sich logisch an, aber mein Mama-Herz bekommt das vor lauter Sorge irgendwie nicht lange hin. Was haltet ihr davon?

Ich glaube, wenn ich mich dazu durchringen könnte, abzustillen, würde es mir wahrscheinlich besser gehen, aber irgendwie schaffe ich diesen Schritt einfach nicht.
Morgen haben wir einen Kinderarzt-Termin zur U5, da werde ich auch mal schauen, was er dazu meint.

22.11.18 (Geburt bei 38+0): 3250 g
24.11.18 (tiefstes Gewicht): 2930 g
05.12.18: 3280 g
14.12.18: 3590g
27.12.18: 4050 g
06.01.19: 4450 g
13.01.19: 4640 g
27.01.19: 4940 g
10.02.19: 5220 g
24.02.19: 5470 g
03.03.19: 5640 g
08.03.19: 5610 g
10.03.19: 5680 g
14.03.19: 5840 g
16.03.19: 5940 g
23.03.19: 5930 g
31.03.19: 5910 g
04.04.19: 5980 g
05.04.19: 6040 g
08.04.19: 6100 g
14.04.19: 6220 g
18.04.19: 6320 g
21.04.19: 6330 g
25.04.19: 6270 g
24.05.19: 6620 g
27.05.19: 6560 g
Zur Gewichtssituation kann ich nichts sagen, aber das mit dem Hungergefühl kommt mir nicht plausibel vor. Im Halbschlaf stillen ist für nach Bedarf gestillte Babys ganz normal. Außerdem hat das für mich so einen Beigeschmack von veralteter Einstellung zum Stillen, a la "Die Brust ist zum Essen da". Ja, auch, aber zumindest mein Stillbaby stillt meiner Meinung nach hauptsächlich aus anderen Gründen (Sicherheit, Vertrautheit etc.)

Das hilft dir zwar nicht weiter, konstruktiv kann ich nämlich leider nichts beitragen, aber lass dich nicht zu sehr verunsichern! Schreib doch noch mal einen Stillmod per PN an.
mit Sohn F (Ende September 18)
und Tochter V (Ende Juni 21)


The trick to happiness wasn't in freezing every momentary pleasure and clinging to each one, but in ensuring one's life would produce many future moments to anticipate. Shallan Davar/Brandon Sanderson
Benutzeravatar
bayleaf
ModTeam-Stillberatung
Beiträge: 1420
Registriert: 22.06.2011, 21:51
Wohnort: London

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von bayleaf »

Hallo Mayami
Die Gewichtsentwicklung ist weiterhin völlig im Normbereich. Nach Vollendung des 6. Lebensmonats ist die Zunahme nicht mehr mit wöchentlichen Normen erfassbar. Dementsprechend kann ich Dir nochmals empfehlen weniger zu wiegen, da häufiges Wiegen ohne Indikation zu invasiv ist.
Es klingt sehr anstrengend und ich wünsche mir für Euch, dass ihr wieder entspannter werdet.
Bleib dran mit der Beikost. Bietest Du Wasser zu den Mahlzeiten an?
Was meint denn der Kinderarzt?
Viele liebe Grüße
bayleaf
Mit meinen 09/12/16 Jungs
Mayama
gut eingelebt
Beiträge: 45
Registriert: 13.03.2019, 16:38

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

Oh nein, jetzt hat es tatsächlich meine ausführliche Antwort gelöscht :cry: Also noch einmal von vorne.

Zuerst einmal vielen Dank, dass du dich noch einmal unserer Gewichtsentwicklung angenommen hast, bayleaf. Es ist für mich sehr beruhigend, zu hören, dass Töchterchens Gewicht noch nicht bedenklich ist. In Kombi mit dem seltenen Stillen-Wollen hat es mich einfach beunruhigt, zumal es in meinem Umfeld wirklich nur gut genährte Dauerstiller zu geben scheint.

Der Kinderarzt war wie erwartet total entspannt bzgl des Gewichts (im Schnitt hatte sie in den letzten Wochen ca 50 g / Wo. zugenommen), gerade auch weil die Größenentwicklung sowie Motorik und kognitive Entwicklung völlig unauffällig ist. Weitere Diagnostik würde er machen, wenn Kinder mit 1 Jahr die 7 kg-Marke nicht geknackt haben. Da er aber meine Sorgen bemerkt hat, schlus er vor, ich solle nächste Woche noch einmal zum Wiegen kommen, dann sehen wir weiter. So lange soll ich auf sämtliche Anstrengung und vergebliche Fütterversuche verzichten.

Beikost ist so eine Sache. Mit Brei brauche ich Töchterchen gar nicht kommen, den findet sie gar nicht gut und verweigert entweder glaich oder macht ihn angewidert wieder raus. Sie liebt hingegen feste Nahrung und will immer mit uns essen. Ich gebe ihr dann einfach, was gerade da ist (Kartoffel, Pommes, Nudel, weiches Brot, Hirsekringel). Es wird dann auch kräftig untersucht, angesabbert und gekaut (ohne Zähne), allerdings kommt da nicht wirklich viel im Magen an. Das meiste landet auf dem Boden. Wasser biete ich daher noch keines an. Ich will eigentlich, dass sie ihren Durst noch an der Brust stillt.
hope1
hat viel zu erzählen
Beiträge: 173
Registriert: 02.04.2019, 10:08

Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von hope1 »

Wie läuft es denn inzwischen?
Zuckermaus 11/18
Antworten

Zurück zu „Stillforum“