Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

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bayleaf
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von bayleaf »

Hallo Mayama
Mayama hat geschrieben: 25.04.2019, 13:11 Ich habe auf deinen Hinweis für morgen nochmal einen Termin bei der Zungenbandspezialistin geben lassen. Ich hoffe so sehr, dass da nichts ist. Wir waren doch schon 2x bei der Durchtrennung
Eine gute Bekannte hat mir ausserdem zu einem Termin bei einem absoluten Spezialisten für myofasziale Therpaie verholfen. Ich bin mir nicht sicher, was imich dort erwartet, höre es mir aber mal an. Dann reicht es mir aber
Das kann ich gut verstehen, dass es Dir dann reicht. Was hat sich denn bei der Zungenbanduntersuchung ergeben?
Mayama hat geschrieben: 25.04.2019, 13:11 Ansonsten waren wir gestern das erste mal bei der Castillo-Morales-Therapeutin (Logopädin) und ich bin sehr Zwiegespalten. Sie probierte verschiedene Füttermethoden aus (Becher, Fläschchen, Softcup, eingedickte MuMi als Brei), konnte aber noch nicht sagen, warum Töchterchen Probleme beim Stillen i.S: von Verschlucken und fehlendem Unterdruck hat. Das was sie probierte, war mir eben gar nicht wichtig, denn Becherfütterung machen wir ja, wenn erforderlich, und klappt auch. Mir ist eben wichtig, dass das Stillen wieder funktioniert. Ihre Meinung ist, dass ich zu viel stille/Fütterversuche mache. Ich solle schon gar nicht im (Halb)Schlaf stillen, dass Töchterchen auch ein Hungergefühl entwickelt und ruhig längere Pausen lassen, bis sie sich selbst meldet. Gerne auch 4-6 Stunden und mehr.
Jetzt weiss ich gar nicht mehr, was ich tun soll. Einerseits denke ich schon, dass es nicht gut ist, wenn Töchterchen immer das Gefühl hat, sie ist satt ohne etwas dafür tun zu müssen, andererseits habe ich bei so langen Stillabständen Angst um meine Milchproduktion und um die Gewichtsentwicklung. Der heutige Wert hat mich nämlich schon wieder sehr beunruhigt, da sie wieder einmal angenommen hat. Ausserdem kann ich die Hungerzeichen bei ihr schon gar nicht richtig deuten, da sie ja fast permanent den Daumen im Mund hat.
Was meinst du/ meint ihr denn dazu?
Zur Castillo-Morales-Therapeutin kann ich nichts sagen. Als Stillberaterin kann ich nur zum Stillen nach Bedarf und Beikosteinführung bei Beikostreife raten. Alles andere ist nicht zielfördernd. Bei eurer Problematik ist es für dich nicht leicht Hungerzeichen zu deuten, bzw durch die zwischenzeitliche Brustverweigerung trotz augenscheinlichem Hunger fährst du am besten mit der Methode die sich für Euch beide bewährt hat, nämlich: immer wieder so entspannt wie möglich die Brust anbieten.
Mayama hat geschrieben: 25.04.2019, 13:11 Ach und mitt,erweile glaube ich wirklich, dass sie viele Beikostreifezeichen zeigt. Sie steckt sich begeistert den Löffel mit der MuMi-Sahne in den Mund und wenn wir essen, schmatzt sie mit und kommt unserer Gabel mit offenem Mund entgegen und ist dann ganz verdutzt, dass sie nix abbekommt. Meint ihr, dann sollte man tatsächlich schon mit 5 Mon. beginnen und wenn ja mit was am besten? Am besten doch hochkalorisch bei unserer Geschichte?!
Bei Beikostreife solltest Du ihr die Breikost nicht vorenthalten. Hier ist der Link zur Beikosteinführung. Am besten einfach ausprobieren was für Euch am besten klappt.
Mayama hat geschrieben: 25.04.2019, 13:11 er noch das aktuelle Gewicht:
22.11.18 (Geburt bei 38+0): 3250 g
24.11.18 (tiefstes Gewicht): 2930 g
05.12.18: 3280 g
14.12.18: 3590g
27.12.18: 4050 g
06.01.19: 4450 g
13.01.19: 4640 g
27.01.19: 4940 g
10.02.19: 5220 g
24.02.19: 5470 g
03.03.19: 5640 g
08.03.19: 5610 g
10.03.19: 5680 g
14.03.19: 5840 g
16.03.19: 5940 g
23.03.19: 5930 g
31.03.19: 5910 g
04.04.19: 5980 g
05.04.19: 6040 g
08.04.19: 6100 g
14.04.19: 6220 g
18.04.19: 6320 g
21.04.19: 6330 g
25.04.19: 6270 g
Sie hat übrigens nicht abgenommen, wir schauen uns nie Einzelwerte, sondern immer nur Messreihen an. Deine Tochter ist im 6. Lebensmonat, der Normbereich liegt bei 70g/Woche Gewichtszunahme. In den letzten 3 Wochen hat sie insgesamt 290g zugenommen (= komfortable, durchschnittliche wöchentliche Zunahme).
Du musst Dir um ihre Zunahme keine Sorgen machen. Sie hat schon immer ganz normal zugenommen. Ich bin mir nicht sicher, wie zielführend das häufige Wiegen ist. Kannst Du Dir vorstellen weniger zu wiegen?
Mayama hat geschrieben: 25.04.2019, 13:11 Oh, zum Schluss noch etwas positives: seit gestern Abend stillt Töchterchen wieder im wachen Zustand. Sie ist noch immer sehr leicht ablenkbar und ich weiss auch nicht, ob es ausreichend ist, aber es ist sooo schön und ein deutlicher Fortschritt. Heute früh sogar schon 3x innerhalb von 4 Stunden. Da habe ich aber auch einfach probiert, ob sie trinken will, nachdem ich nicht so recht wusste, ob das Daumenlutschen etwas zu bedeuten hat


Sehr gut, weiter so!

Viele liebe Grüße

bayleaf
Mit meinen 09/12/16 Jungs
Mayama
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

Ich wollte euch kurz von der gestrigen Untersuchung berichten. Die Ärztin meinte, dass alles in bester Ordnung wäre, alles fühle sich sehr weich unter der Zunge an und ich solle mir bzgl des Bändchens keine Sorgen machen.

Danke auch nochmal für die Erläuterungen zur Gewichtszunahme. Es beruhigt mich sehr, dass die Gesamtzunahme der letzten Wochen betrachtet wird. Denn eigentlich ist Töchterchen auch ganz fit und zufrieden bis eben auf die Tatsache, dass sie in der Perzentile langsam aber stetig abfällt.

Weniger wiegen wäre vielleicht eine Erleichterung, allerdings weiss ich nocht, ob ich das hinbekomme nach den ganzen Wochen und all dem Still- und Gewichtsstress.

Hallo Valencia. Schade, dass auch ihr solche Stillprobleme hattet. Interessant, du beschreibst genau mein Gedankenkarussell, in das ich mich immer wieder zurückkehre. Vielleicht sollte ich auch einmal ein paar Wochen einfach nur nach Bedarf stillen und gar nicht groß pumpen, zufüttern etc... Jetzt, da unser Stillalltag gerade wieder passt, werde ich das wirklich versuchen. Es wäre so schön, einmal ohne Druck zu sein. Gefühlt nimmt Töchterchen auch schubweise gut zu und dann wieder gar nicht. Wenn nur nicht ihre blöden Infekte immer dazwischenkommen würden.

Das mit dem verlorenen Unterdruck merkt man ganz deutlich: wenn Töchterchen beim Schlucken plötzlich schnalzende Töne von sich gibt und dies unangenehm an der Brust ist, dann verschluckt sie sich oft dabei. Das kann manchmal nur 1x pro Stillmahlzeit passieren (oder auch gar nicht), manchmal aber bei jedem Schluck. Allerdings muss ich sagen, dass auch das in den letzten Tagen wieder etwas besser geworden ist.

Ich traue mich ja gar nicht, zu hoffen, dass wir jetzt mal längerfristig normal stillen dürfen. Ich habe fast vor jeder Stillmahlzeit Angst, dass der Horror wieder losgeht.
Mayama
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

Als hätte ich es nicht gewusst...

Nach einer wundervollen, vorbildlichen Stillwoche, in der Töchterchen freiwillig alle 1,5-3 Std ausgiebig und zufrieden gestillt hatte, hat es uns wieder erwischt.
Sie hat seit gestern Abend leider wieder einen Harnwegsinfekt und direkt nach der ersten Antibiotikagabe ging der Stillstreik los. Wobei es evtl auch eine Mischung ist aus Streik und weniger Appetit.

Auf jeden Fall geht es mir richtig schlecht und ich weiss wirklich nicht, wie es mit uns weitergeht. Es kann nämlich sein, dass sie nun dauerhaft Antibiotika braucht zur Prophylaxe, was dann aber bedeuten würde, dass der Zustand des nicht-Essens bleibt. Andererseits macht meine Psyche das nicht mehr lange mit. Alles dreht sich nur noch um das Essen, das richtige Timing zum Abpumen, die ausbleibende Milch...
Kann es denn sein, dass der psychische Stress meine Milchproduktion quasi auf Null fährt, denn hatte ich bis gestern noch tendetiell zu viel Milch (Brust war richtig prall, so dass ich ausstreichen musste), ist heute nichts mehr da.

Und ich könnte heulen, wenn ich an die perfekte letzte Woche denke. Ich habe zuletzt so entspannt gestillt ohne jegliches Pumpen und Anstrengung und nun das... :cry:
pqr
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von pqr »

Ich lass Dir mal einen Drücker da. (())
Ich bin nur Mama. Dass nach mehrmonatiger Stillzeit die Milch von jetzt auf gleich auf Null weg gehen kann, kann ich mir nicht vorstellen, auch nicht durch psychischen Streß.Die ist bestimmt noch da. Tief durchatmen.
Viele Grüße
pqr

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Lissi23
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Lissi23 »

Mayama hat geschrieben: 02.05.2019, 00:11
Auf jeden Fall geht es mir richtig schlecht und ich weiss wirklich nicht, wie es mit uns weitergeht. Es kann nämlich sein, dass sie nun dauerhaft Antibiotika braucht zur Prophylaxe, was dann aber bedeuten würde, dass der Zustand des nicht-Essens bleibt.
Oh je, schon wieder ein Harnwegsinfekt. Hoffentlich geht es deiner Tochter bald wieder besser, aber aktuell ist sie ja wirklich krank, da darf die Zunahme und das Stillverhalten doch auch mal nicht so gut sein, wir haben bei Krankheit ja auch meist weniger Appetit.
Falls du wirklich Angst vor der Antibiotikaprophylaxe hast: Ich habe genau das Gleiche mit meinem Sohn durch, er musste ab etwa einem halben Jahr durchgängig für ein Jahr ein Antibiotikum nehmen. Aber das Antibiotikum wird dabei ganz ganz niedrig dosiert, also kein Vergleich zu der Dosis, die ihr wahrscheinlich jetzt nehmen müsst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich diese geringe Dosis so auf ihren Appetit und aufs Stillen auswirkt.
Alles Gute deiner Tochter!
Viele Grüße von
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Valencia
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Valencia »

Liebe Mayama,

ich leide mit euch.. Wie äußert sich denn bei deiner Tochter der Harnwegsinfekt? Und kann der Stillstreik mit dem Antibiotikum zusammenhängen? Wie musst du das verabreichen?
Und wie wirkt deine Tochter sonst? Auch wenn sie weniger stillt?

Aber Gratulation zur schönen Stillwoche davor! Das heißt, prinzipiell geht es und ihr könnt auch entspannt und gut stillen!! Versuche, das nicht aus den Augen zu verlieren! Mein Freund musste mich jedesmal aufs Neue erinnern, dass alle vorangegangenen Stillkrisen auch irgendwann wieder vorbei waren. Bei uns war es ein Zyklus aus Stillstreik, dann 2 Tage häufigeres Trinken (wahrscheinlich um die Milch anzukurbeln) und danach wieder "normales" Stillverhalten für eine gewisse Zeit.

Dass die Milch "weg" ist, kann ich mir auch nicht vorstellen. Und dass die Brüste mit der Zeit wieder "kleiner" werden bzw sich "leerer" anfühlen, ist glaub ich auch normal. Das war bei mir auch.
Hilft euch kuscheln und viel im Bett liegen zum Stillen? Ich konnte bei Stillkrisen auch oft nur im Schlaf/Halbschlaf stillen. D.h. wenn sie im Bett durch Einschlafstillen (wenn die Müdigkeit groß genug war ist das gegangen) eingeschlafen ist, bin ich einfach bei ihr liegen geblieben und sobald sie unruhiger wurde, sie gedreht oder bewegt hat, hab ich ihr die Brust angeboten. Oft hat sie sie im Schlaf genommen und hat dann weiter geschlafen oder es war halt ein Aufwachstillen, wo es auch ganz gut ging. Und in der Nacht hab ich mir wie gesagt ein paar mal den Wecker gestellt, damit sie genug trinkt.

Ich kann so sehr nachvollziehen, wie sehr das auf die Psyche geht. Man sich wünscht, dass die Gedanken nicht immer nur ständig ums Trinken, Trinkmengen, effektives Stillen, Stillabstände, Pumpen usw kreisen, sondern man einfach mal nur entspannt den Tag mit seinem Kind verbringen kann in dem Vertrauen, dass sie sich holt, was sie braucht.

Ich schick dir viel Kraft! es wird sicher wieder besser werden!
Valencia
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Valencia »

...ups, ich wollte fragen, wie der Stillstreik mit dem Antibiotikum zusammen hängen kann :wink:
Mayama
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

Danke für eure lieben Worte. Das tut so gut.
Wie der Stillstreik mit dem Antibiotikum zusammenhängt, weiß ich auch nicht genau. Den infekt hat sie sicher ein paar Tage schon zuvor gehabt, hat aber dennoch super gestillt. Es hat wirklich nach der ersten Einnahme begonnen. Sie bekommt es als Saft. Das letzte Mal habe ich es per Spritze in den Mund gegeben, dieses Mal hatte ich es per Löffel im Muttermilch gerührt probiert. Vielleicht trage ich ja auch einen großen Anteil dazu bei. Ich hatte nämlich insgeheim gleich Angst, dass das Antibiotkum wieder einen Stillstreik hervorruft?! Denn wenn ich mich richtig erinnere, hatte sie bei der ersten Einnahme desselben Medikaments noch relativ gut getrunken, aber das war auch im Skiurlaub. Da war ich evtl generell entspannter.

Immerhin gab es heute auch positive MOmente, in denen sie gestillt hat. Zwar nicht so richtig oft und viel, aber immerhin kein Komplettstreik. Mein großes Problem ist derzeit aber mein MSR. Gibt es Tipps, wie er schneller auslöst? So geduldig ist Töchterchen gerade nicht und gut Saugen ist gerade auch nicht ihre Stärke.
pqr
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von pqr »

Ich würde das Antibiotikum nicht mit Muttermilch vermischt geben, sondern pur mit der Spritze. Welches habt ihr denn?
Viele Grüße
pqr

pqr mit Mini 04/2015
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Valencia
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Valencia »

Wegen MSR: hilft es dir, wenn du bewusst an was anderes denkst?
Oder wenn du vor dem Anlegen kurz pumpst, bis der MSR einsetzt?
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