Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

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Grashüpfer
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Grashüpfer »

Mayama, ich habe gerade erst deinen letzten Beitrag gelesen. Wenn deine Kleine festes Essen mag, dann gib ihr das doch mit gutem Gewissen. Und Bayleaf hat ja eh die Gewichtsentwicklung als normal eingestuft, dann ist es ja nicht so wichtig, dass davon viel im Bauch ankommt. Sie darf einfach kennenlernen und ausprobieren und matschen. Das ist doch für euch beide total schön, dass ihr das ganz spielerisch angehen könnt.
Wenn es dich beruhigt, spricht ja auch gar nix dagegen, ein bisschen kalorienreicheres Essen anzubieten als Hirsekringel (ich weiß, Kinder finden die toll, meine auch :D ). Ordentlich Butter aufs Brot, oder Avocado oder Nussmuss, Banane. Auch sehr spaßig fanden meine Kinder Joghurt (da kannst du ja den mit 10% nehmen, wenn dich das beruhigt), Mango oder Banane rein, dann ist er auch schön süß. Und fantastisch zum rumschmieren.
Ich wünsche dir, dass du dich ein bisschen entspannen und deiner Tochter vertrauen kannst. Die holt sich schon was sie braucht.
Sohn (10/14), Tochter (07/17) und Babysohn (02/20)
Mayama
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

Oje ich habe gerade gemerkt, dass ich noch gar nicht auf eure Kommentare geantwortet habe. Hier war in der letzten Zeit so viel los, leider hauptsächlich krankheitstechnisch beim Großen.

Der momantane Stand ist... ich weiss nicht so recht. Bis vor kurzem dachte ich, es klappt total gut. MIttlerweile sind wir aber wieder in einer schwierigen Phase. Töchterchen will irgendwie nicht richtig stillen. Auch im Halbschlaf nicht immer. Ich wechsle pro Stillmahlzeit mehrmals die Position, da sie sonst nur wenige Schlucke trinkt, sie muss dabei immer irgendwie "spielen" oder "abgelenkt sein", sei es mit meiner Kleidung, meiner Kette oder auch mit meinen Haaren. Ich weiss auch nicht, ob es richtig ist, so dann auch zu stillen, oder ob ich ihr lieber nur die Brust anbieten soll und wenn sie sie auf normale Art nicht nimmt, es einfach sein zu lassen. Aber dann wird sie noch viel weniger trinken.
Ich weiss nicht, ob dass alles noch im normalen Rahmen der normalen Entwicklung zu sehen ist oder schon wieder auf einen Stillstreik hindeutet. Davor habe ich nach unseren Erfahrungen in der Vergangenheit nämlich immer noch mächtig Angst.

Gewichtstechnisch hat sie tatsächlich zuletzt ganz gut aufgeholt und wir haben mit 7 Monaten nun die 7 kg-Marke geknackt. Ich gebe aber zu, dass sie von mir auch immer wieder etwas hochkalorische Beikost und auch ein wenig der abgepumpten Muttermilchsahne bekommt.

Bei der Beikost sind wir dabei aber noch nicht wirklich viel weiter. Sie darf immer mitessen, aber da kommt noch immer keine große Menge beim Kind an und oft wird auch nur mit dem Essen gespielt und ihm beim zu Boden Fallen zugeschaut.
Dazu hatte ich gestern ein seltsames Gespräch mit der Logopädin, bei der wir wegen der Zungenbandnachsorge bzw dem Verschlucken waren. Sie war etwas schockiert, dass wir mit 7 Monaten noch keine volle Mahlzeit ersetzt haben und sie kaum Brei isst. Vielleicht sollte ich das doch noch ein wenig intensiver verfolgen, dann wäre sie auch nicht mehr so Muttermilch-abhängig?!

22.11.18 (Geburt bei 38+0): 3250 g
24.11.18 (tiefstes Gewicht): 2930 g
05.12.18: 3280 g
14.12.18: 3590g
27.12.18: 4050 g
06.01.19: 4450 g
13.01.19: 4640 g
27.01.19: 4940 g
10.02.19: 5220 g
24.02.19: 5470 g
03.03.19: 5640 g
08.03.19: 5610 g
10.03.19: 5680 g
14.03.19: 5840 g
16.03.19: 5940 g
23.03.19: 5930 g
31.03.19: 5910 g
04.04.19: 5980 g
05.04.19: 6040 g
08.04.19: 6100 g
14.04.19: 6220 g
18.04.19: 6320 g
21.04.19: 6330 g
25.04.19: 6270 g
24.05.19: 6620 g
27.05.19: 6560 g
22.06.19: 7010 g
Grashüpfer
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Grashüpfer »

Da hat deine Logopädin keine Ahnung, sorry.
Dein Kind muss in seinem Alter weder eine ganze Mahlzeit ersetzt haben, noch Brei essen!
So, wie du das Essverhalten deiner Tochter beschreibst, klingt das für mich (Laienmeinung) völlig normal. Erforschen, matschen, spielen viel Schweinerei machen, genau richtig :D

Dein Baby ist halt kein Schwergewicht, aber hey, sie hat in einem Monat 500g zugenommen. So wenig Milch kann da bei ihr gar nicht ankommen.
Ich verstehe, dass du mit eurer Vorerfahrung nicht ganz entspannt sein kannst.
Trotzdem mag ich dir mal ne Runde Mut machen: ihr macht das super. Deine Tochter darf stillen, sie bekommt Beikost angeboten, sie nimmt zu und verhält sich völlig alterentsprechend. Wenn du mal hier im Forum guckst, gibt es jede Menge Babies im Alter deiner Tochter, die keine Zeit zum Trinken haben, alles interessanter finden als stillen und ihre Mütter damit beunruhigen.
Sohn (10/14), Tochter (07/17) und Babysohn (02/20)
OrangerStier
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von OrangerStier »

Wenn du nach Breifahrplan Abstillen möchtest dann solltest du ganze Mahlzeiten ersetzen können. Aber du Stilllst ja nach Bedarf. Das Gewicht muss ein Mod genau beurteilen aber nach dem was ich bisher hier gelesen habe doch gut.

Wie ist es den bei euch mit verschiedenen Stillpositionen meine will z.b. momentan nur im liegen. Bei den anderen Positionen trinkt sie wenig.
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von pqr »

Ich hab Dir mal die Grundinfo Beikost dagelassen, das fand ich sehr hilfreich.
viewtopic.php?f=176&t=208349

Ich sehe es wie Orangerstier, der klassische Breifahrplan ist eben eine gängige Abstillmethode und Ihr stillt ja nach Bedarf.
Viele Grüße
pqr

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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von ShinyCheetah »

Wir haben hier übrigens auch noch keine "Mahlzeit ersetzt", obwohl F 2x Brei isst und seit kurzem auch echt einiges vom normalen Essen im Kind landet (obwohl "beim Runterfallen zugucken" auch total klasse ist ;)). Ich wüsste aber auch nicht, woran ich eine "ersetzte Mahlzeit" festmachen sollte, da man beim Stillen halt nie wissen kann, wieviel ml das Kind tatsächlich getrunken hat...
mit Sohn F (Ende September 18)
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Mayama
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

Oh, danke für die vielen lieben Rückmeldungen.
Die Aussage der Logopädin fand ich auch doof. Ich selbst habe ja gar kein Problem mit dem Stillen, mache das sogar sehr gerne. Nur Töchterchen scheint das anders zu sehen. Gibt es denn auch Kinder, die nicht gerne stillen bzw einfach keine Stillkinder sind? Ich will ihr ja nichts aufzwingen (so fühlt es sich nämlich gerade an :( ). Und v.a. habe ich Angst, dass durch meine Stillversuche, sie in eine generelle Abwehrhaltung gedrängt wird.
Heute zB ist so ein furchtbarer Tag, an dem sie jegliches Stillen ablehnt. Und das gerade bei der Hitze. Da kann ich einfach nicht entspannt bleiben. Sie hat nur um 8 Uhr im Schlaf gestillt und seither nur noch einmal ganz kurz gegen 11:30 Uhr beim Umherlaufen. Sonst wird vehement verweigert (auch nachts). Und im Hinterkopf ist dann immer auch die Sorge, dass meine Milch durch das seltene Stillen wieder weniger wird.
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von bayleaf »

Hallo Mayama,
Ich kann mich nur wiederholen:
Die Zunahme kann ab dem 7. Lebensmonat komplett individuell und unterschiedlich ausfallen, dementsprechend ist häufiges Wiegen schädlich (weil es mehr verunsichern, als beruhigen kann).
Trinkt sie Wasser? Sind die Ausscheidungen normal? Dann versuchen den Druck rauszunehmen.
Viele liebe Grüße
bayleaf
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Mayama »

Das Wiegen habe ich ja komplett reduziert auf 1x/Monat. Das würde ich eigentlich gern beibehalten, schon alleine aus dem Grund, um es in ihr Erinnerungsalbum einzutragen. Und bzgl des Gewichts sehe ich insgesamt auch weniger das Problem.

Wasser habe ich ihr bislang gar nicht angeboten, weil ich befürchte, dass sie dadurch noch weniger stillt und sie ja nur geringe Beikostmengen isst. Sollte ich das denn und wenn ja wie? Ist ein Trinklernbecher ok oder mit normalem Becher?

Wegen der Ausscheidung: was ist denn normal? Wenn sie so wie gerade im Streik ist, ist die Urinmenge natürlich deutlich geringer. Heute hatte sie bislang 4 Windeln mit wenig Urin. Wenn sie normal stillt, sind die Windeln deutlich voller.

Ich würde so gerne den Druck rausnehmen, aber dafür ist es jetzt irgendwie schon wieder zu spät. Töchterchen streikt total und brüllt schon beim Anlegeversuch. Meine Milch ist (stressbedingt?) schon wieder viel zu wenig und ich zweifle gerade, ob abstillen und Flaschenfütterung (die sie eigentlich bisher verweigert hat) nicht besser wäre. Sie ist wohl (leider) kein Brustkind. Wobei mir bei der Vorstellung schon wieder die Tränen kommen. Aber ich weiss einfach nicht, wie wir diese verfahrene Situation wieder hinbekommen und ich meine Milchmenge wieder steigern kann, wenn sie die Brust derart verweigert (was ja immer mein Problem ist).
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Re: Stillstreik und kein Ausweg in Sicht

Beitrag von Springerle »

Oh man (())! Ich kann mich auch nur wiederholen, aber das war bei uns echt genau so.
Bis mein Sohn 9 Monate alt war, dachte ich er lehnt meine Brust ab. Wir haben nur im ruhigen, dunklen Zimmer zuhause gestillt (und nachts im Schlaf). Und auf einmal, ohne erkennbaren Grund hat es sich geändert und wir haben danach überall entspannt und wieder viel mehr gestillt. Und vor allem auch zum Einschlafen!
Ich glaube bei mir hatte es auch viel damit zu tun, dass ich mir den Druck rausgenommen hab.
Es gab hier immer gleich alte Kinder die viel mehr die Brust wollten und sie auch selbst eingefordert haben. Und irgendwann dachte ich einfach, was soll's. Er isst am Tisch mit (bei mir dann schon relativ gut), ich schaue mal ob er von sich aus kommt. Und irgendwann tat er es. Immer noch nicht so oft wie andere, aber mittlerweile denke ich, liebt er das stillen genau so wie ich.
Bestimmt merkt dein Kind deine Anspannung! Natürlich sagt es sich leicht, aber versuche optimistisch zu werden. (war ich auch nie :oops:)
Mod-Team Trageberatung
Trageschule ClauWi Schweiz

mit F (04/18) und E (05/21)
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