Abends zufüttern?

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Regenbogen3141
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von Regenbogen3141 »

Wenn ich es richtig verstanden habe, hast du auch privaten Kontakt zu einer Stillberaterin (die Mütterpflegerin)? Was sagt die denn zur Anlegetechnik?
Wurde mal aufs Zungenbändchen geschaut?

Ansonsten wäre ich auch mit zufüttern mit Flasche sehr vorsichtig. Gerade wenn man unsicher bzgl. Milchmenge ist, sollte man künstliche Sauger tunlichst meiden.

Wenn zufüttern notwendig sein sollte, würde ich empfehlen, nochmal einen Stillberatungs-Thread zu starten. Dafür bräuchte es natürlich Indikation.
Wie steht es denn ums Gewicht? Wiegst du regelmäßig?
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IndieRina
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von IndieRina »

Meibe Hebamme wiegt regelmäßig, morgen kommt sie wieder. Bislang war alles im grünen Bereich. Das Zungenbändchen ist auch okay.

Anlegen klappt tagsüber gut, nachts nicht so. Da macht sie - egal ob im Liegen oder im Sitzen - irgendwie das Mündchen nicht weit genug auf. Und ich stille dann leider oft trotzdem weiter, wenn es auch nach zweimal Ablösen nicht besser wird, damit hier nicht alle wach werden 😔

Ich muss sagen, dass sowohl meine Hebamme als auch die Mütterpflegerin eher auf dem Standpunkt sind, wenn es mir gut tut und Sicherheit gibt, soll ich halt abends die 50ml zufüttern. Gerade wenn meine Brustwarzen eh schon so weh tun, auch als Pause für mich. Ich vermeide das aber, wenn es irgendwie geht. Einfach auch weil ich denke, dass die Kleine viel mehr Nähe fühlt, wenn sie an der Brust ist und da irgendwie hingehört.

Ein paar Mal war ich aber dann doch so fertig, dass ich zu meinem Mann gesagt habe "dann gib es ihr halt" 😔
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IndieRina
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von IndieRina »

Asymmetrisches Anlegen kenne ich noch nicht, werde ich mal googeln.

Ich glaube, meine Brustwarzen sind einfach ach extrem empfindlich 😔 Ich bin sehr hellhäutig und die taten quasi ab dem ersten Tag weh.
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Serafin
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von Serafin »

Ich glaube, das mit der hellen Haut ist Quatsch. Ich bin blond, blauäugig und käsweiß. Probleme beim stillen mit Wunden Brustwarzen gab's hier nie.

Ich würde auch ne Runde draußen spazieren empfehlen abends. Dann ablegen und Brust rein. Ist normal, dass sie beim ablegen Aufwachen.
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Ella2017
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von Ella2017 »

Wegen dem nicht-anhalten-können, wenn du sie in der Trage hast: ich verbringe momentan sehr viel Zeit hüpfend auf nem Pezziball ;-) Hast du das schon versucht?
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MamaMonster
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von MamaMonster »

Natürlich sagen sie das, es ist auch dein gutes Recht. Du darfst so viel oder wenig stillen, wie du möchtest.
Du hast hier etwas Anderes gefragt, du wolltest wissen, ob du abends zufüttern musst, weil dein Baby zu wenig Milch bekommt. Und die Antwort war eindeutig: Nein, da dein Baby sich normal entwickelt und die Gewichtsentwicklung unauffällig ist (wie du sagst), bekommt es offenbar genug Milch. Seine Unzufriedenheit hat andere Gründe und viele hier kennen die Verhaltensweisen, die du geschildert hast. Das mit der hellen Haut halte ich auch für Quatsch, ich bin sehr hellhäutig und habe empfindliche Haut.

Die Frage ist jetzt nur, was du möchtest. Wenn du unter diesen Umständen nicht mehr voll stillen willst, musst du das nicht. Es ist dein Körper, du hast jedes Recht, das zu entscheiden. Wichtig finde ich, dass du dir bewusst bist, was du da entscheidest und welche Optionen du hast. Abends ein Fläschchen geben kann gut passen und ihr stillt ansonsten zufrieden weiter, bis einer von euch nicht mehr möchte. Es kann aber auch heissen, dass du weniger Milch hast, weil dein Baby ja nach dem Fläschchen lange schläft und die Milchproduktion nicht angekurbelt wird, 50ml sind ja auch nicht eben wenig und das Clustern ist wichtig für die Milchbildung. Und es kann sein, dass die Stilltechnik deines Babys sich leicht verschlechtert, oder auch dass es grosse Mühe beim Stillen bekommt, weil es eine Saugverwirrung hat. Die Risiken kannst du etwas minimieren, indem du eine kleinere Menge fütterst und mit einer stillfreundlicheren Methode, zb mit dem Becher. Da würde ich aber einen Mod fragen, ich bin Laie.

Du könntest aber auch versuchen, eure Situation anders zu verbessern. Hast du denn schon eine Federwiege ausprobiert? Die kann man auch mieten. Uns hat beim zweiten Kind auch feholfen, dass mein Mann mit dem Grossen woanders geschlafen hat. Dadurch war er ausgeschlafener und konnte abends ausgedehnte Spaziergänge mit Tragetuch machen (nicht dass er das geliebt hötte, aber es war eine Hilfe). Ausserdem war ich nachts entspannter, weil ich keine Angst hatte, den Grossen zu wecken.
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FräuleinPfoetchen
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von FräuleinPfoetchen »

Ich würde dir so gerne helfen, dass du mehr vertrauen in dich und eure Stillbeziehung gewinnst. Nur wie?

Wenn das Gewicht passt, dann ist das Stillen wirklich nicht die Ursache, sondern die ersten, sehr aufregenden Lebenswochen für dein Kind.
Mein Eindruck ist, du überträgst vieles aufs Stillen, wofür genauso gut ein Entwicklungsschub ursächlich sein könnte oder einfach die Anpassung an diese kalte, laute Welt außerhalb der Gebärmutter.

Ich weiß noch, unser 5 Wochenschub zeichnete sich dadurch aus, dass mein Kind nur noch eine Brust akzeptiert hat. Wieso die andere doof war - keine Ahnung! Ich musste ihn auf ein Kissen gestützt "verkehrtherum" anlegen, damit er denkt, er wäre an der bevorzugten Seite, um einem Milchstau vorzubeugen. Und nach zwei Wochen trank er wieder normale an beiden Seiten, als wäre nie etwas gewesen.
So verrückt kann es sein!

Du möchtest gerne stillen, die erste Zeit - die meiner Meinung nach die wichtigste ist - habt ihr gemeistert. Lass dich nicht entmutigen von den Unruhen, die kommen. Auch wenn es bei deinem ersten Kind anders war, jedes Kind ist anders. Vielleicht ist dein Kind sogar ein High need Baby, was nichts schlimmes ist, nur eben mehr von dieser Unruhe bedeutet. Ausgehend von dem, was du hier beschreibst, denke cih wirklich nicht, dass das Stillen das "Problem" ist, sondern andere Ursachen verantwortlich sind. Manche, wie einen Entwicklungsschub, kann man nur gemeinsam durchstehen. Andere wie Informationsüberlastung kann man eventuell durch Veränderungen im Alltag, die für mehr Ruhe sorgen, beeinflussen.

Ihr werdet sich euren Weg finden! Glaub an dich, deinen starken Körper, dein Kind und die Daten der Gewichtsentwicklung!
<3
Kind 1 (6 J.)
Kind 2 (2 J.)
<3
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Atsitsa
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von Atsitsa »

Liebe Anna,

mit Baby ist es oft sehr anstrengend, zermürbend und dann ja auch wieder wunderschön. Wir kennen das hier alle gut.

Es wurde schon viel geschrieben, gute Tipps hast Du bekommen. Wenn Du möchtest, kann ich mir gerne die Gewichtsentwicklung anschauen. Dazu bräuchte ich alle Daten, die Du hast.
Atsitsa
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IndieRina
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von IndieRina »

Danke dass ihr hier immer so lieb antwortet. Ja, uch bräuchte wohl wirklich mehr Vertrauen. Tagsüber ist auch oft alles in Ordnung. Ich freue mich oft richtig auf das nächste Stillen, wenn sie lange geschlafen hat. Dann klappt auch immer alles gut und nach dem Trinken ist sie entspannt oder schläft sogar wieder ein.

Aber diese Clusterfeeding-Phasen verunsichern mich wirklich sehr. Sie das übrigens nicht nur abends, sondern manchmal auch morgens. Wir wachen auf, ich stille sie - lange und auf beiden Seiten - aber danach bleibt sie unzufrieden, sucht und saugt an ihren Händchen oder wie wild an meinem Finger, wenn ich ihn ihr gebe. Es ist für mich so schwer zu glauben, dass sie dann keinen Hunger hat.

Ja, ihr habt recht. Dahinter steckt wohl eher die gesamte stressige Situation hier momentan. Mein Sohn packt die Entthronung wirklich schlecht. Die Tage sind sehr sehr anstrengend. Ich schwanke zwischen Ärger, Überforderung und schlechtem Gewissen. Nachts ist es besonders schwierig. Er macht schlimme Szenen, wenn er aufwacht, ich gerade stille und ihn nicht wie gewohnt sofort umarmen kann. Sein "Mama, ich will mit dir kuscheln!!" bricht mir natürlich das Herz. Dann schreit er richtig richtig laut oder zerrt am Stillkissen (und ist dabei selbst nur halb wach). Mein Mann hat versucht, mit ihm in einem anderen Raum zu schlafen, ich hab ebenfalls versucht, mit Baby in einem anderen Raum zu schlafen. Aber wenn er nachts aufwacht und ich bin nicht da, gibt es eine Riesen-Szene mit Gekreische und er gibt keine Ruhe, bis er bei mir ist und ich ihn umarme. Unter diesen Bedingungen ist natürlich besonders das nächtliche Stillen extrem ansgespannt. Und vielleicht heilen die Brustwarzen nicht nur deswegen schlechter (also weil ich nachts nicht so aufs korrekte Anlegen achten kann, in der Angst, den Großen zu wecken), sondern auch, weil ich generell so angespannt bin.

Tragen beruhigt sie ja auch, aber leider ist das auch nicht immer einfach. Keiner von uns reisst sich darum, abends und nachts und dann wieder morgens so lange hin und her zu laufen. Besonders mein Mann klagt, er habe schon Nackenschmerzen etc. Ihm macht der Schlafmangel leider auch sehr zu schaffen, mehr als mir. Heute z.B. sind wir alle um 5 Uhr wach gewesen (ich habe gestillt, der Große hat Theater gemacht, keiner konnte wieder einschlafen). Aber während ich das ganz gut wegstecke, geht mein Mann auf dem Zahnfleisch, klagt über Kopfschmerzen und ist ungeduldig mit unserem Großen.

Eine Federwiege haben wir noch nicht ausprobiert, aber die sind auch wahnsinnig teuer, oder? Ein Gymnastikball ist aber eine gute Idee.

Danke übrigens für den Tipp mit dem asymmetrischen Anlegen. Ich werde es gleich beim nächsten Stillen probieren. Ich glaube, oft lege ich sie instinktiv schon so an.

Ich habe übrigens von Natur aus recht große Warzenhöfe und jetzt in Schwangerschaft und Stillzeit sind sie sogar noch größer geworden. Nie und nimmer kann die Kleine das alles in ihr Mündchen bekommen. Könnte das Teil des Problems sein oder ist die Größe egal?
Mama von Knopf (09/15) und Knöpfin (02/19)
FräuleinPfoetchen
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Re: Abends zufüttern?

Beitrag von FräuleinPfoetchen »

Das klingt wirklich nach einer sehr anstrengenden Situation für euch alle und erklärt sicher, dass viel Unruhe herrscht, die eure Kinder auf ihre jeweilige Weise durch Nähe mit dir zu verarbeiten suchen.

Ich finde, dass die ersten drei Monate die schwersten waren. Das Kind ist da, die Situation ganz neu, der Alltag muss sich neu strukturieren und alle Familienmitglieder sind stark eingespannt. Vielleicht hilft euch allen der Gedanke, dass es jetzt "nur" so schwer ist, weil ihr euch neu einspielen und finden müsst als Familie? Es wird besser und leichter für euch alle werden, ganz sicher!

Dein Kind scheint ein starkes Saugbedürfnis zu haben, das hat nicht gleich etwas mit Hunger zu tun. Saugen ist ein wunderbarer Beruhigungsmechanismus. Denk mal daran, wie viele Erwachsene noch an ihren Stiften herumkauen, wenn sie angespannt oder konzentriert sind. :wink: Gefühle mit dem Mund zu verarbeiten ist in uns drin von Natur aus.

Und das lange stillen ist die Art, wie Babies kuscheln. Viele sind für Streicheln oder andere liebevolle Berühungen noch gar nicht so empfänglich.

Auch der große Bruder wird seinen Weg finden. Es ist schwer für ihn - vielleicht hilft es dir, hier im Forum auch in Geschwister-Themen reinzuschauen?
Zum Rückenstärken oder für neue Ideen, wie du ihm helfen kannst.

Federwiegen sind in der Anschaffung sehr teuer - aber:
1. Man kann sie von den Händlern auch sehr günstig mieten.
2. sie sind 2nd Hand massenweise zu einem günstigen Preis zu finden.

Was deinen Mann und seine Nackenschmerzen angeht - wie trägt er denn? mit einer korrekt eingestellten Tragehilfe/Tragetuch? Und ansonsten: Youtube, Tutorials raussuchen, die zum Entspannen der Muskulatur helfen. Sorry aber: da muss er jetzt durch bzw auch selbst kreativ werden, wie er sich helfen kann. Es hat nichts mit Stillen zu tun, dass Babies gerne getragen werden und auch das wird sich noch einspielen. Und körperlich bist du aktuell von Schwangerschaft udn Geburt wirklich nicht die, die sehr langes Tragen machen sollte, wenn es jemand anders übernehmen kann. Gerade, wenn dich zwei Kinder gleichzeitig sehr brauchen, muss er dir dort den Rücken freihalten, wo es geht. Es ist nur für eine kurze Zeit eures Lebens, konzentriert euch darauf. Es ist hart, aber es wird besser werden. Versprochen!
<3
Kind 1 (6 J.)
Kind 2 (2 J.)
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