Erfahrungsbericht zum Stillen auf Medium

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Katha
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Erfahrungsbericht zum Stillen auf Medium

Beitrag von Katha »

Ihr Lieben,

bin durch Zufalls über meine Medium-Empfehlungen auf diesen Text gestoßen:
https://medium.com/s/story/lucky-babies-25a888a0b53b
Und weiß gerade nicht wirklich wohin mit meinen Emotionen.

Ich verstehe die Frustration der Autorin, aber es sind so viele Sachen drin, die eben nicht stimmig sind (woher sollte der Arzt plötzlich wissen, dass diese Brust angeblich nie stillen können wird, etc. Haben denn die Health Consultants vorher nicht gewoben?), so dass alleine diese Überschrift:
"‘Breast Is Best’ Nearly Cost My Baby Her Life"
genügend Frauen die Bestätigung geben wird, wie kompliziert etc. das Stillen ist.
Und damit macht sie eigentlich genau das, was sie den anderen vorwirft: Eben keine freie Meinung zu befördern, ob eine Frau stillt oder nicht.

Wollte es einfach mal als "Debattenbeitrag" jenseits der SuT-Welt dalassen. Hoffe, das ist okay.
Katha mit dem Hasen *01/2012
"Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch, Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken, Denn sie haben ihre eigenen Gedanken." Khalil Gibran[/color]

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Lösche Benutzer 22277

Re: Erfahrungsbericht zum Stillen auf Medium

Beitrag von Lösche Benutzer 22277 »

Der Text sollte wohl besser "My incompetent Health Visitor nearly cost my baby her life" heißen. Keine vernünftige Hebamme/Health Visitor kontrolliert das Gewicht eines Neugeborenen nicht...

Dass bei bestimmten Fehlbildungen des Brustdrüsengewebes das Stillen erschwert sein kann, ist allerdings glaube ich nicht komplett falsch.
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Katha
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Re: Erfahrungsbericht zum Stillen auf Medium

Beitrag von Katha »

aber die kann kein Arzt mit Tastbefund feststellen, soweit ich weiß.
Katha mit dem Hasen *01/2012
"Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.
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Lösche Benutzer 22277

Re: Erfahrungsbericht zum Stillen auf Medium

Beitrag von Lösche Benutzer 22277 »

Tubuläre Brüste kann man zum Beispiel sehen und ertasten und das kann (muss aber natürlich nicht) problematisch fürs Vollstillen sein. In anderen Fällen bringt erst der Ultraschall Aufschluss über die Menge an Brustdrüsengewebe (die mit der reinen Größe der Brust nicht 1:1 korreliert ist).
Ganz von der Hand weisen würde ich die Möglichkeit nicht, dass ein Gyn im Vorfeld berechtigte Zweifel hatte.
AnnaKatharina
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Re: Erfahrungsbericht zum Stillen auf Medium

Beitrag von AnnaKatharina »

Tubuöäre Brüste lassen sich tatsächlich optisch und durch palpieren ziemilch sicher diagnostizieren.
Und meines Wissen nach ist (voll-)stillen mit tubulären Brüsten ausgeschlossen.

Hab den Artikel nicht gelesen, weil mir die Überschrift zu reisserisch ist.
Mit K1 (2010) und K2 (2015)
Lösche Benutzer 22277

Re: Erfahrungsbericht zum Stillen auf Medium

Beitrag von Lösche Benutzer 22277 »

Wen es interessiert, hier ein Text über insuffizientes Brustdrüsengewebe und wie sich das z.T. auf die Optik der Brust auswirken kann:

https://www.breastfeeding.asn.au/bfinfo ... hypoplasia
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thuri
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Re: Erfahrungsbericht zum Stillen auf Medium

Beitrag von thuri »

Also ich kann schon verstehen, dass diese Frau es einfach nicht mehr hören kann. Natürlich ist ihr Hauptproblem die Unfähigkeit des Heath visitors. Aber ganz egal warum, ihre Tochter hat von ihr keine Milch bekommen. Jeder Spruch, der nun die Vorteile der Muttermilch preist, und auch der als Trost gemeint Spruch über die drei Monate, die doch besser sind als nichts, sind Ein schlag ins Gesicht.
Gerade bei solchen Geschichten vergessen viele leider, dass man mit dem gegen Propaganda anreden auch mal über das Ziel hinausschießen kann.
Hier mit Eule (2/14) und Lerche (9/18)
Glyzinie
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Re: Erfahrungsbericht zum Stillen auf Medium

Beitrag von Glyzinie »

In Großbritannien hat es so ziemlich die niedrigste Stillrate weltweit. Dafür muss es ja Gründe geben. Meine Vermutung wäre doch, dass die Betreuung der Mütter in Krankenhaus und daheim schlecht ist und das ein wichtiger Faktor ist. Kommt ja im Bericht auch sehr deutlich raus. Trotz einer evtl. erschwerenden Vordiagnose werden Mama und Kind nicht umfassend betreut. Ich selber habe aufgrund von Frühgeburtlichkeit bisher keinen Geburtsvorbereitungskurs absolviert aber lernt man da nicht auch was über Babys Hunger und Anzeichen? Auch hier scheinbar Desinformation bei Mutter und Vater.
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Sommermama2017
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Re: Erfahrungsbericht zum Stillen auf Medium

Beitrag von Sommermama2017 »

Glyzinie hat geschrieben: 17.02.2019, 22:01 In Großbritannien hat es so ziemlich die niedrigste Stillrate weltweit. Dafür muss es ja Gründe geben. Meine Vermutung wäre doch, dass die Betreuung der Mütter in Krankenhaus und daheim schlecht ist und das ein wichtiger Faktor ist. Kommt ja im Bericht auch sehr deutlich raus. Trotz einer evtl. erschwerenden Vordiagnose werden Mama und Kind nicht umfassend betreut. Ich selber habe aufgrund von Frühgeburtlichkeit bisher keinen Geburtsvorbereitungskurs absolviert aber lernt man da nicht auch was über Babys Hunger und Anzeichen? Auch hier scheinbar Desinformation bei Mutter und Vater.
Hm, ich kann mich gerade nicht erinnern, ob wir sowas konkretes wie Hungeranzeichen im GVK gesprochen haben. Es ging mehr um die ganzen allgemeinen Vorteile und um Pumpen oder so? Hungerzeichen haben die Schwestern im KH und meine Hebamme bei der Nachsorge erwähnt.

Den Artikel les ich dann mal lieber nicht, regt mich nur auf. :lol:
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
Seelentattoo
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Re: Erfahrungsbericht zum Stillen auf Medium

Beitrag von Seelentattoo »

OT: Also ich habe beim Großen damals einen GVK gemacht, da wurde nur rudimentär über das stillen gesprochen. Weil mir das stillen so wichtig war und ich eine Ahnung hatte, dass es eben nicht „so einfach“ sein wird zu stillen (weil keine Erfahrung und meine Mutter auch immer sagte, dass sie nicht stillen konnte), habe ich zusätzlich einen stillvorbereitungskurs gemacht. Der war Gold wert. Und konnte trotzdem nicht alles abfangen, was dann als unsere Herausforderungen erschienen (sehr zappeliges Baby, also pucken beim stillen, ich hatte viel zu viel Milch, brauchte daher abstilltabletten zur Eindämmung. Das es Blockstillen gibt und was es bewirken soll, hatte ich im Kurs zwar gehört, aber bei mir ist es nicht so effektiv).

Ich habe den Artikel zwar nicht gelesen, wusste bisher aber nicht, dass GB die niedrigste Stillrate weltweit hat. Da kann ich aus eigener Erfahrung aber auch nur sagen: ja, schade das uns oft das soziale lernen durch Vorbilder fehlt und darum ist es so so so wichtig, jemanden kompetentes zu finden, der mit diesen ganzen Ammenmärchen aufräumt oder einen eben betreut, wenn das stillen nicht klappt und evtl. vielleicht auch, warum nicht.
Mit Mann, drei Bonuskindern (*97, *04, *07) und drei Kindern (*12, *16, *18) sowie unserem Sternchen fest im Herzen (05/11)
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