Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

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Serafin
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von Serafin »

Ich argumentiere da mit dem Magen des Elternteils. Wann habt ihr denn Mittag gegessen? Ach, erst um eins? Tut mir Leid, dann kannst du jetzt keinen Kuchen haben. Und was zu trinken auch nicht. Sind noch keine vier Stunden rum.
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nougatcreme
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von nougatcreme »

Ich mag das kurz wieder auskramen… Sorry, es folgt ein Ego-Post:

Habe auch eine WhatsApp-Gruppe mit zwei Kolleginnen, die beide mit festen Mahlzeiten stillen. Ansonsten werden die Kinder zwischendrin durch Schnuller vertröstet; eins läuft fast den ganzen Tag „zugestöpselt“ rum. Ich habe grundsätzlich nichts gegen Schnuller (Bienchen wollte nie einen), aber diese Methode des dauerhaften Ruhigstellens war mir immer höchst befremdlich, wenn wir uns getroffen haben. Das Kind hat so ein schönes Lächeln, was man aber fast nie zu sehen bekommt.

Die andere Kollegin beklagt sich nun, dass ihr Kind ja plötzlich die feste Mahlzeit xy hat ausfallen lassen und sie nun unter Milchstau leide. Und fragt wie ich das denn mit dem Stillen Ü1 jetzt so mache.

Mir fällt der Austausch hier auch (ähnlich wie bei ShinyCheetah) wahnsinnig schwer, dass ich niemandem auf den Schlips trete, wenn ich über das Stillen nach Bedarf schreibe/spreche.

Ich hatte mich anfänglich so gefreut Kontakte mit Kindern ungefähr gleichen Alters zu haben, aber die sind durchweg so un-SuTig und ich merke dass mir das innerlich irgendwie nicht gut tut. Muss mich immer bremsen, nicht als Moralapostel aufzutreten und schlucke brav hinter. Also lieber komplett auf Mütter-Kontakte verzichten und warten, bis das natürliche Still-Alter vorbei ist? Wir wohnen hier leider in der Pampa, da sind alternative Mütter sowas von selten. :(

Ego-Post Ende. :lol:
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ShinyCheetah
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von ShinyCheetah »

Ich kann dich gut verstehen. Gestern war ich mit V das erste Mal beim Pekip und war entsetzt über die Stillquote. Es wurde überhaupt nur ein anderes Kind gestillt (das aber anscheinend nach Bedarf)... Und heute treffe ich mich mit einer Mutter, die ihr erstes Kind nach der Uhr gestillt hat - das erste Mal mit unseren jeweils zweiten Kindern. Bin gespannt, ob das eine gute Idee ist :?
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ShinyCheetah
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von ShinyCheetah »

Mit der Mutter, von der ich am Anfang schrieb, bin ich übrigens tatsächlich nicht mehr befreundet. Es hat mir einfach überhaupt nicht mehr gut getan.
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nougatcreme
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von nougatcreme »

ShinyCheetah hat geschrieben: 24.09.2021, 13:38 Mit der Mutter, von der ich am Anfang schrieb, bin ich übrigens tatsächlich nicht mehr befreundet. Es hat mir einfach überhaupt nicht mehr gut getan.
Darf ich fragen, wie es dir damit geht? Hast du noch Kontakte zu anderen Müttern, die ähnlich wie wir hier im SuT eingestellt sind?

Ich bin ganz ehrlich, dass ich mich an der Stelle oft einsam fühle und gerne Freundinnen mit etwa gleichaltrigen Kindern hätte, wo die Ansichten einigermaßen zusammenpassen.

An Kontakten mangelt es mir grundsätzlich nicht. Ich habe studiert und arbeite bei einem Arbeitgeber, wo es viele gebildete Frauen mit Kindern gibt. Normalerweise denkt man ja, die lesen auch das ein oder andere Buch über aktuelle Erkenntnisse zu den Themen Erziehung, Bindung etc.. Aber anscheinend hat das eine wirklich nichts mit dem anderen zu tun. Ich habe am Anfang (ähnlich wie du hier beschrieben hast), auch den ein oder anderen Link mit interessanten Artikeln zum Thema Stillen versendet, als die eine Kollegin über Probleme geklagt hatte. Aber bald schon fühlte ich mich, als ob ich ungefragt Ratschläge verteile und lies es bleiben.

Muss dazu noch sagen, dass ich hier aber echt auch nicht gerade in einem Ballungsgebiet wohne. Ich denke ca. eine Fahrstunde entfernt gäbe es schon ganz andere Angebote/Gruppen für bedürfnisorientierte Mütter. Da wünschte ich mir oft, ich wäre woanders…
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von Springerle »

Also hier bin ich (bis auf eine andere Mutter) echt alleine auf weiter Flur, was bedürfnisorientiertes Erziehen angeht. Klar ein paar Stillen, es gibt jetzt sogar zwei die verwenden Stoffwindeln, aber dann nur das und die anderen Sachen werden wieder ganz unsutig gelöst. Da gibt mir persönlich das SuT schon viel Rückhalt und die eine Freundin mit der ich mich anfangs wirklich ganz viel ausgetauscht habe.
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von Regenbogen3141 »

Darf ich fragen wo ihr wohnt? Also grob?

Ich kenne das so gar nicht.
So für die Statistik: Herkömmliche Krabbelgruppe mit 8 Kindern, 7 davon gestillt (und eins unfreiwillig abgestillt). Alle nach Bedarf. Alle mindestens 11 Monate lang.

So wie ich es auf Spielplätzen und Spielgruppen mitbekomme, ist im 1. LJ Familienbett Standard.

Ich habe noch niemanden erlebt, der Brust oder Flasche nach der Uhr gibt. Nur die kleinere Version davon („das letzte Stillen ist erst 2h her, das kann noch kein Hunger sein, hier ist der Schnuller!“, aber das ist dann eher Unwissenheit, kein gezieltes stillen nach Uhr, auch wenn es aufs selbe hinaus läuft).

In meinem Freundeskreis (Akademiker, MINT) bekommen langsam immer mehr ihre ersten Kinder und alle Familienbett/Beistellbett, nach Bedarf gestillt und viele werden regelmäßig getragen.

Irgendwie ist für mich das SuT recht nah an dem dran, was ich so im Alltag erlebe.
Okay, Tandemstillen und ohne Kinderwagen, damit bin ich schon eher Exot. Aber so die grobe Richtung (stillen U1 nach Bedarf, tragen von kleinen Babys usw), die finde ich hier ziemlich Mainstream.

Daher: wo in Deutschland ist das so anders? (Hier=NRW)
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von Lösche Benutzer 27440 »

Bei mir ist’s ähnlich wie bei Regenbogen…
Stillen U1 ist ziemlich selbstverständlich, es gibt einige wenige Frauen in meinem Freundeskreis die Probleme beim Stillen hatten und früh abgestillt haben. Aber das war eben nicht absichtlich gewollt.
Ich bin schon eine der wenigen die übers 1 LJ hinaus gestillt hat und die meisten ersetzen Stillmahlzeiten mit B(r)eikost…
Familienbett tatsächlich eher weniger und tragen tun auch nicht so viele.
Aber so so eine komplett andere Still- und Lebenseinstellung kenne ich auch nicht. Und stillen nach der Uhr hab ich noch nie wirklich bei jemandem erlebt geschweige denn gehört, dass es in Erwägung gezogen wird (Raum NRW/ NDS)
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ShinyCheetah
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von ShinyCheetah »

Meine Erfahrungen sind aus BaWü und RP. Auch hoher Akademikeranteil, tatsächlich.

nougatcreme, ich denke, dass ich nachher dazu komme, nochmal was dazu zu schreiben :)
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von Ninalein »

LinaJaSi hat geschrieben: 25.09.2021, 04:12 Bei mir ist’s ähnlich wie bei Regenbogen…
Stillen U1 ist ziemlich selbstverständlich, es gibt einige wenige Frauen in meinem Freundeskreis die Probleme beim Stillen hatten und früh abgestillt haben. Aber das war eben nicht absichtlich gewollt.
Ich bin schon eine der wenigen die übers 1 LJ hinaus gestillt hat und die meisten ersetzen Stillmahlzeiten mit B(r)eikost…
Familienbett tatsächlich eher weniger und tragen tun auch nicht so viele.
Aber so so eine komplett andere Still- und Lebenseinstellung kenne ich auch nicht. Und stillen nach der Uhr hab ich noch nie wirklich bei jemandem erlebt geschweige denn gehört, dass es in Erwägung gezogen wird (Raum NRW/ NDS)
Stillen nach der Uhr kenne ich von Freunden auch, aber nur tagsüber (nachts Dauernuckeln und Familienbett). Den ganzen Tag den Schnuller geben fände ich jetzt nicht so schlimm (auch wenn meine beiden hier ohne Schnuller auskommen müssen ;) ), wenn das Baby nicht dabei weint. Vermutlich weil ich genug Babies kenne die trotz Schnuller brüllen wenn was nicht passt. Aber ich kenne das Gefühl des Staunens natürlich auch. Generell würde ich aber dazu tendieren nicht vorschnell zu urteilen auch wenn andere vieles anders machen. Ich selbst bin sicher nicht in allen Bereichen bedürfnisorientiert aufgewachsen, aber mit sooo viel Liebe, tollen Eltern und ohne nachträglichen Groll auf irgendetwas. Und wer weiß wo unsere Kinder uns später den Vogel zeigen wenn wir erklären was wir gemacht haben 😁
...mit Sohnemann unterwegs seit 10/2017, mit LL seit 11/2020.
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