Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

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ShinyCheetah
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von ShinyCheetah »

klecksauge hat geschrieben: 08.02.2019, 16:57 Es gibt einen Blog: Geschichte der Säuglingspflege.
Da findest du bestimmt was, das dir helfen kann. Vor allem zum Mythos 4-h-Rhytmus usw.

Deine Freundin scheint sehr stark fehlinformiert. Das ist sehr schade.
Zeigt aber wieder mal sehr deutlich, dass vor allem auch beim Fachpersonal noch viel Aufklärung nötig ist.

Ich sehe gerade die Vorschau und mag mich da anschließen.
Der Blog könnte vielleicht trotzdem ein gutes Mittel oder Anstoß sein.
Ich war auch echt baff, als sie meinte, ihr Kinderarzt hätte ihnen dazu geraten. Der gleiche Kinderarzt hat wohl auch sowas erzählt wie: Kinder müssen ab und zu schreien, weil sie sonst nicht richtig lernen können (also keine richtigen Verknüpfungen im Gehirn entstehen) :evil:

In jeder einzelnen Broschüre, die ich bekommen habe, und jede einzelne Aussage von Fachpersonal, mit dem ich zu tun hatte, war: Man kann sein Kind im ersten Jahr nicht verwöhnen, man sollte auf jeden Fall nach Bedarf füttern, ein Baby weiß, wann es Hunger hat...
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ShinyCheetah
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von ShinyCheetah »

Larala hat geschrieben: 08.02.2019, 18:07 Ich glaube, jemanden, der das Stillen absolut nicht mag, kann man mit Argumenten nicht dazu überzeugen. Wenn du es trotzdem versuchst, gefährdest du eure Freundschaft, denn damit zeigst du ihr, dass du ihre Bedürfnisse, die ihren eigenen Körper betreffen, nicht ernst nimmst. Wenn dir die Freundschaft wichtig ist, musst du wohl oder übel aushalten, dass sie manche Dinge anders macht als du.
Ich würde die andere Richtung einschlagen: Sie darin bestärken auf ihr eigenes Bauchgefühl zu hören, die Gemeinsamkeiten zwischen euren Erziehungsstilen suchen und dann, wenn du das Gefühl hast, dass sie offen dafür ist, ein paar Informationen anbieten bezüglich Füttern nach Bedarf.
Hi! Du hast vollkommen recht, und aus genau dem Grund werde ich ihr ins Fläschchen geben statt Stillen auch nicht reinreden. Aber wie oft man das Fläschchen gibt, sollte nicht so kritisch sein :wink: Ungefähr so, wie du das schreibst, hatte ich mir das auch gedacht :wink:
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AnnaKatharina
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von AnnaKatharina »

ShinyCheetah hat geschrieben: 08.02.2019, 18:28
pqr hat geschrieben: 08.02.2019, 16:06 https://onlinelibrary.wiley.com/doi/ful ... 010.514343


Aber immerhin ein Argument, um lang zu stillen: "However, each additional month of breast‐feeding duration was associated with 0.19 fewer unhealthy snacking occasions a week at age 2 (p <0.001)." :wink:
Wobei ich behaupten würde, dass Frauen die länger stillen tendenziell auf mehr wert auf gesunde Ernährung legen, sprich Korrelation und nicht Kausalität.
2jährige entscheiden ja noch nicht selbst über ihren zugang zu unhealthy snacks, d.h. sie werden ihnen von Bezugspersonen zugänglich gemacht.
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von AnnaKatharina »

Zitat verhauen. Sorry
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Angua
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von Angua »

wie wäre es mit einem Buch zu Stress: https://www.goodreads.com/book/show/327 ... Get_Ulcers und bei Bedarf der Info (das kommt auch im Buch), dass Hunger ein ganz grundlegend stressverursachendes Ding ist?

Aber Kinder überstehen viel, Resilienz ist eine der großen Stärken der Menschheit. Wenn das Kind von den Eltern begleitet wurde, ist das am deutlichsten messbare vermutlich der Stress, den die Eltern sich damit selbst gemacht haben. Bei allem anderen weiß man nie, was vielleicht hätte sein können. Wenn du möchtest, kannst du natürlich hinterfragen, wieso sie denn bestimmte Dinge tut (und "der Arzt hat gesagt" wäre mir da kein Argument), aber das wird immer konfliktträchtig sein, denn wenn sie da zu dem Schluss kommt, dass sie das falsch gemacht hat, hat sie es bei ihrem ersten Kind ja auch schon und ihm damit potentiell geschadet, und da gehen unsere Gehirne einfach nicht gern hin.
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von Sommermama2017 »

ShinyCheetah hat geschrieben: 08.02.2019, 18:42
Larala hat geschrieben: 08.02.2019, 18:07 Ich glaube, jemanden, der das Stillen absolut nicht mag, kann man mit Argumenten nicht dazu überzeugen. Wenn du es trotzdem versuchst, gefährdest du eure Freundschaft, denn damit zeigst du ihr, dass du ihre Bedürfnisse, die ihren eigenen Körper betreffen, nicht ernst nimmst. Wenn dir die Freundschaft wichtig ist, musst du wohl oder übel aushalten, dass sie manche Dinge anders macht als du.
Ich würde die andere Richtung einschlagen: Sie darin bestärken auf ihr eigenes Bauchgefühl zu hören, die Gemeinsamkeiten zwischen euren Erziehungsstilen suchen und dann, wenn du das Gefühl hast, dass sie offen dafür ist, ein paar Informationen anbieten bezüglich Füttern nach Bedarf.
Hi! Du hast vollkommen recht, und aus genau dem Grund werde ich ihr ins Fläschchen geben statt Stillen auch nicht reinreden. Aber wie oft man das Fläschchen gibt, sollte nicht so kritisch sein :wink: Ungefähr so, wie du das schreibst, hatte ich mir das auch gedacht :wink:
Genau. Zum Stillen überzeugen ist schwierig gegen den Willen der Frau, ist halt ihr Körper.
Aber man kann ja Pre schon nach Bedarf geben.
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von dingsda »

wie lange hat es denn gedauert bis dem kind der Rhythmus antrainiert wurde? wenn sie ihr kind dann immer auch getröstet haben, war es für sie dann letztlich auch mehr stress als es gewesen wäre einfach ein Fläschchen zu machen? vielleicht kommt man aus der Richtung an sie ran? gar nicht darüber dass sie womöglich dem ersten kind geschadet haben (so eine kritik ist einfach immer sehr schwer anzunehmen, egal wie man es formuliert) sondern was sie sich unnötigerweise für umstände und stress gemacht haben, nur weil der arzt noch den "alte milch auf neue milch"-mythos erzählt hat
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von Ranas »

ShinyCheetah hat geschrieben: 08.02.2019, 18:28
pqr hat geschrieben: 08.02.2019, 16:06 https://onlinelibrary.wiley.com/doi/ful ... 010.514343

Hier mal ein Beispiel. Stillen ließ sich als Faktor herausarbeiten, Füttern nach Bedarf in dieser Studie nicht.
Schade, hat die Wissenschaft mal wieder nicht rausgekriegt, was sie rauskriegen sollte :roll:

OK, danke, wieder was gelernt! "The present study was, to our knowledge, the first to examine the influence of feeding pattern, and found no significant association between feeding pattern and BMI, overweight, unhealthy snacking, or eating style."
Vielleicht kannst du die Studie ja doch für dich nutzen? Mir fallen nur zwei Gründe ein, die einen 4-Stunden-Abstand rechtfertigen würden:
- Es bedeutet merklich weniger Stress für die Eltern.
- Es ist gesünder für das Kind.

Da deine Freundin und ihr Mann ihre Kinder offensichtlich nicht unbegleitet schreien lassen, sorgen die 4-Stunden-Abstände vermutlich eher für *mehr* Stress. Und gesünder ist es laut der verlinkten Studie auch nicht.

So fühlt sie sich vielleicht auch nicht so stark angegriffen, denn du wirfst ihr ja damit nicht vor, dass sie ihrem ersten Kind geschadet hätte. Sondern sagst indirekt bloß, dass sie sich unnötig viel Stress gemacht hat :wink:

Sehe gerade dingsda in der Vorschau, schicke trotzdem ab.
Nina mit V (01/2017), T (01/2019) und J (01/2022)
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von ShinyCheetah »

Sie ist überzeugt, dass das für sie weniger Stress war. Die Studie sieht das übrigens genauso. Nach einer Übergangszeit scheinen sich Babys ja auch weitestgehend darauf einzustellen - sowie die meisten ja auch ohne Vorgabe ihren eigenen Rhythmus finden.

Nein, ohne ein wissenschaftliches Argument, dass sie ihrem Kind damit schadet - wenn vielleicht auch nur kurzzeitig - komm ich nicht weiter. Ich guck noch mal nach der Sache mit der Todesangst ;)
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Re: Literatur zu Stillen/Flasche nach Bedarf vs nach der Uhr

Beitrag von ShinyCheetah »

Achja, ein praktisches Argument hab ich: Sie hat sich oft beschwert, dass ihr Kind ein Spuckkind war. Kein Wunder, wenn man alle 4h eine riesige Menge Milch in das Kind gießt ;)
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