Stillen und die eigene Karriere

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Nusserl
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Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von Nusserl »

Ich hatte bei jedem Kind nur 7 Monate Elternzeit und bin dann wieder 3 Tage arbeiten gegangen. Da habe ich einfach an den 3 Tagen tagsüber nicht gestillt und an den anderen 4 Tagen nach Bedarf. Ich musste die ersten Wochen einfach im büro etwas ausstreichen, aber grundsätzlich laufen meine Brüste einfach über und produzieren keine Stau. Nach der Anfangszeit hat sich das eingependelt. Ich habe einfach am morgen nochmal gestillt und dann abends sofort nach dem heim kommen (ich war immer 9-10 Stunden weg)
Nachts habe ich Kind 2 und 3 mit jeweils 1,5 Jahren abgestillt, damit ich wieder zu mehr Schlaf komme. Hat bei uns funktioniert. Wir hatten aber auch immer genügend Betten im Schlafzimmer. Also konnte ich nachts das Kind, das auf meiner Seite schlief wieder ins Beistellbett zurück rollen, wenns zu eng wurde. Und GG hat das mit "seinem" Kind auch so gemacht.

Abends weg gehen habe ich halt so gemahct, dass ich ausgiebig das Kind stillen lies und dann los bin. Teils blieb es einfach wach bis ich zurück war. (Ich wurde schon begrüsst mit "Psst, papa schläft schon" in Babysprache)

Probiere es au und sie wie es läöuft. Ich glaube man muss einfach schauen, was für alle Beteiligten passt und flexibel bleiben.
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Glyzinie
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Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von Glyzinie »

Guten Abend,

Ich würde mit dem Setzen von Prioritäten starten. Für deine Doktorarbeit muss das Kind ja nicht über Nacht bei Oma bleiben. Die Große freut sich doch sicher auch über einen Nachmittag oder Abend.
Wir haben stufenweise gestartet. Familienbett mag ich jetzt nicht, dieses Problem hatte ich daher nicht.
Ein Nachmittag mit Papa haben wir so 3x gemacht. Danach gab es 1x die Woche Arbeit von 8-17. Gut, da neigte ich noch etwas zum Platzen. War ab 10 Monaten. Krippenplatz ab 14 Monaten, da wurde morgens und danach gestillt und es hat rapide abgenommen während der 8-wöchigen Eingewöhnung mit viel Kranktagen dazwischen. Essen zu.
Also ohne laaaaangsaaaame Trennung von dir wirds schwierig. Wenn die Oma eine enge Bezugsperson ist, muss das ja nicht nur der Papa übernehmen.
Viele Kinder haben mit 12-15 Monaten und kommenden Backenzähnen den Durchbruch beim Essen. Davor kann man ja auch nix vernünftig zerbeissen. Vielleicht musst du solange auch noch Geduld haben.
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Arnat
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Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von Arnat »

Das auquartieren aus meinem Bett sodass mein Mann wieder bei mir schlafen kann stelle ich mit schwierig vor, solange sie noch so oft nachtd trinkt.
Ich hoffe das legt sich bald... Bzw frage ich mich, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist.
Sie ist so kuschelbedürftig und isst wie gesagt noch kekne großen Mengen. Aber vll wird dad wirklich bald anders...sie ist nun ja erst genau 13monate
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Nusserl
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Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von Nusserl »

Der richtige Zeitpunkt fürs nächtliche Abstillen ist dann, wenn es dich so nervt, dass du es wirklich willst :lol:
Man muss dann nacmlich (je nach Charakter des Kindes) mehrere sdhlecht Nächte und viel Protest des Kindes aushalten können. Das klappt nur, wenn man wirklich dahinter steht.
Aus dem Familienbett ausquartieren hatte ich mir beim ersten Kind auch so mit 1 Jahr vorgestellt. Dann beim Umzug mit 2 Jahren. Im Endeffekt ziehen meine Mädels anscheinend immer erst mit Schulbeginn ins eigene Zimmer. Mal schuaen, was die Kleine macht. Die hat gestern bei der Grossen übernachtet und plant heute, bei der anderen SChwester zu schlafen. :shock:
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Serafin
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Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von Serafin »

Ich promoviere auch mit Kind, unserer ist aber schon drei.

Was ich bis jetzt bei dir nicht herausgelesen habe: Wie wird das Kind betreut? Wenn du keine vernünftige Betreuungssituation hast, wird stillen oder nicht stillen null komma null an deiner Situation ändern. Und die Ausrede, du müsstest erst abstillen/weniger stillen, damit irgendwer dein Kind nimmt kannst getrost vergessen. Dein Kind ist nicht blöd. Wenn du nicht da bist, wird es entweder warten oder essen. Da muss sich die Betreuungsperson an der eigenen Nase packen. Und ich würde dir raten, auf Krippe oder Tagesmutter zu setzen. Da sind viele andere Kinder, die Betreuung wird nicht mal eben so wegen kein Bock oder so abgesagt.

Zum Bett: Wenn dein Mann keinen Platz im Bett hat, ist das Bett zu klein. Wir haben einfach angebaut mit einem ein Meter Bett. Wir brauchen ja irgendwann doch ein Bett fürs Kind, da haben wir gleich ein gescheites gekauft und eine Liebesbrücke in die Ritze gestopft. Unser Kind zieht erst dann aus, wenn es vernünftig schläft. Und er ist jetzt drei, schläft immer noch mies. Aber ganz ehrlich, stillen ist mir da noch tausend Mal lieber wie jeder andere Tanz, den ich aufführen muss, dass er wieder pennt. Und mit nem Jahr kam der alle 45 Minuten...

Ich habe mit 7 Monaten wieder angefangen. MEin Mann war dann zu Hause und hat das Kind alle 2 h zum STillen vorbei gebracht. War fünf Minuten zu Fuß. Dann mit neun Monaten hat er die Eingewöhnung begonnen. Anfangs ging er von halb neun bis ca 12. Dann irgendwann bis zwei. Mit nicht ganz zwei Jahren haben wir auf bis drei erhöht und so sind auch die Buchungszeiten im Kindergarten. Ohne diese Betreuung würde Promotion hier nicht funkionieren. Ich bin heilforh, dass ich mich nicht auf ein zusammengeschustertes Modell aus Oma-Bespaßung, Papa, ich eingelassen habe. Das wäre uns in den 2,5 Jahren schon regelmäßig um die Ohren geflogen. Wir haben eigentlich keinerlei Unterstützung durch die Familie. Derzeit bin ich quasi am Ende der Promotion, bin grad am zusammenschreiben und warte auf die Korrekturen...

Unser Kind hat und stillt immer noch viel. Wenn ich da bin. Wenn ich nicht da bin wird halt gegessen.

Zu deinem großen Kind: Warum musst du mit dem über Nacht irgendwas unternehmen? Ich würde in den Schulferien, wenn Kind klein betreuut ist, jede Woche einen Tag vormittags was machen. Und dann hin und wieder Nachmittags, wenn Papa oder Oma aufs kleine aufpassen können.
kleiner Maulwurf 12/15
kleiner Schildkröterich 05/19
Lösche Benutzer 24566

Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von Lösche Benutzer 24566 »

Vorab: Ich hatte meine Promierung gerade durch als Knirpsine kam, bin aber im UK (= 6 Monate bezahlter Mutterschaftsurlaub + 6 Monate unbezahlt). Aus diversen Gründen begann für mich die Jobsuche kurz nach Knirpsines Geburt.

Für mich ist die große Hilfe eine Kombi aus KiGa und pumpen. Knirpsine wurde mit 6 Monaten im Uni-Kindergarten meines Mannes eingewöhnt, weil ich 90-120 Minuten in eine Richtung pendele. Das bleibt leider auch erst mal so. Ich hätte sie aber auch in meinen Uni-KiGa bekommen, als Stillkind hätte man sie auch kurzfristig reingequetscht, das war aber Kulanz - dann hätte ich mittags etc. rüber "gedurft" um sie zu stillen. Nach einem Monat hatten wir ein System gefunden, mit dem wir auch ganztags glücklich waren.

Sagen wir es so: Meine Medela Freestyle und ich stehen uns sehr nahe. Dadurch, dass wir von zwei Wochen halbtags auf zwei Wochen ganztags gegangen sind, konnten sich meine Brüste relativ gut auf das viele Pumpen einstellen. Bis ca. November hat Madame Essen nämlich auch eher angelutscht als gekaut, von daher haben wir viel Milch mit in den KiGa gegeben. Das wird langsam etwas besser, weil das Essen der anderen Kinder lockt. Anfangs hat mein Mann als Mama-Still-Ersatz ihr dort dann ein Mittagsfläschen gegeben, mittlerweile machen das die Erzieherinnen - aber meistens wobbelt sie mit der Flasche ohnehin in irgendeine Ecke, macht es sich gemütlich, und döst dann erst einmal ein bisschen.

Mein Still- und Pumptag sieht/sah in etwa so aus:
5 Uhr: Lichtwecker startet, wir wachen auf, Knirpsine trinkt
7 Uhr: Schnelles Tschüssi-Stillen, bevor ich losfahre.
ca. 9-17 Uhr: Arbeit, 3-5 mal pumpen, je nach Zeit
17 Uhr: Heimfahrt - je nach Zeit am Tag pumpe ich manchmal auf der Heimfahrt (Ich hab hauptsächlich Sport-BHs zu Pump-BHs umfunktioniert - zwischen dem Pumpen kommen Stillvorlagen rein, um die Löcher zu verdecken - geht wunderbar freihändig)
19 Uhr: Zu Hause, Abendessen. Ausgiebiges Stillen und Kuscheln
ca. 21-22 Uhr: Alle ab ins Bett, wo sie sich dann über Nacht holt was sie möchte

Im Idealfall hätte ich sie innerhalb der Familie betreuen lassen aber ich vertrau dem Uni-KiGa voll und ganz. Ein sehr schöner Nebeneffekt ist, dass mein Mann sich genauso viel um Knirpsine kümmert wie ich und die beiden ein sehr inniges Verhältnis haben. Ich war außerdem ab 9 Monaten selbst ganztags in Betreuung und habe ein ganz tolles Verhältnis zu meiner (alleinerziehenden) Mutter, von daher mache ich mir in Bezug darauf auch keine Sorgen.

Grundsätzlich hätte ich sie lieber etwas später, ca. zwischen 9-12 Monaten eingewöhnt, aber es kam anders. Mir wäre einen kürzeres Pendeln auch lieber, aber es ist wie es ist. Ich bekomme auf Arbeit dafür wirklich alles erledigt, was erledigt werden muss. Zu Hause bin ich dafür komplett nur für meine Familie da. Bonus: Mein, "Ja ich bin da, meine Brüste aber auch"-Zeichen an der Tür (offizieller formuliert), hat genug Text über die Vorteile des Stillens, dass jeder Student der gerade anklopfen will, noch was dazu lernt.

Ohne Familienbett ginge es hier aber definitiv nicht, von daher kann ich dazu leider nichts sagen. Wäre ich ganztags zu Hause, wäre es vielleicht möglich. So braucht sie aber nachts unbedingt Mama und tankt dann auch merklich auf. Wir haben einfach angebaut, weil mein Mann und ich nachts genauso Nähe tanken - tagsüber kommen wir halt nicht dazu. Wir haben mittlerweile ein Gitterbett (120x60cm) zum Beistellbett umfunktioniert. Grundsätzlich könnte sie da auch mit allen Seiten dran drin schlafen, vielleicht wäre das eine Lösung für euch? Kind erst im Bett als Beistellbett, dann im Bett im selben Raum, und danach im eigenen Bett im eigenen Zimmer? Unseres ist von Mokee und auf Rollen. Das wichtigste daran war für mich, dass es auf 6 Höhenstufen verstellbar ist, auf DIY hatte ich nämlich keine Lust.

Solltest du sie zur Oma oder Tagesmutter geben und pumpen wollen, mir hat es sehr geholfen, dass sie mir 1-2 Bilder auf WhatsApp geschickt haben. Ich wusste, Knirpsine geht es gut und der Milchproduktion hat es auch geholfen. Vielleicht wäre das machbar?
Mariposa85
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Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von Mariposa85 »

Hier schreiben viele, dass die Kinder nicht oder erst viel später mal über Nacht auswärts (bei Oma) geschlafen haben. Bei mir wollen das ja sowohl der Papa des Kindes als auch die Oma selbst gerne schon seit Ewigkeiten (und „fiebern“ denn Abstillen entgegen). Tatsächlich höre ich öfter von Flaschenkindern, dass sie relativ früh bei den Großeltern oder so abgegeben wurden. Teilweise auch regelmäßig.

Machen das hier auch manche Stillmütter? Also einmal die Woche zB woanders schlafen (oder alle zwei Wochen)? Da hier im Forum ja eher das Langzeitstillen stattfindet, hieße das das die Kinder eher erst recht „spät“ auswärts schlafen (?). Oder machen es manche zumindest ab und zu mal, zB ein Oma-Wochenende? Danach hatte die TE ja auch gefragt.

Nicht dass ich das gerne selbst möchte, aber wie gesagt der Druck von außen nimmt immer mehr zu...wie handhabt ihr das? Es würde mich einfach interessieren (und die TE ja vermutlich auch 😊).
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Serafin
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Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von Serafin »

ich sehe kein HIndernis, dass ein Kind bei Oma oder mit Papa wo anders übernachtet, wenn noch gestillt wird (ab ca 1 Jahr, vorher ists halt blöd wegen dem Essen). Dazu muss Oma eine feste Bezugsperson sein. Das ist auch bei einem Flaschenkind nicht anders. Ich habe hier im Forum auch schon oft gelesen, dass die Kinder ab eins mal eine Nacht mit Papa allein waren.

ich bin der Meinung ,das kommt aufs Kind drauf an. Bei uns war das Kind noch nie mit Papa allein oder bei Oma übernacht. Bis vor einem halben Jahr wäre das Kind auch nicht allein bei Oma geblieben. Papa war auch lange nicht sehr beliebt. Das Kind will es nicht und ich sehe keine NOtwendigkeit, dass das Kind wo anders schläft. Wenn es das möchte, machen wir das. Wozu soll das Kind denn bei Oma schlafen? Finde ich nicht notwendig.
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Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von 08u11 »

Wirkliche Oma-Übernachtungen gab's bei uns tatsächlich erst recht spät bzw. gar nicht wirklich. Liegt aber eher daran, dass lange Zeit alle Großeltern 500-600km entfernt gewohnt haben und das eben für so eine erste Auswärtsübernachtung allein nicht so förderlich ist.
Nach dem 1. Geburtstag bin ich allerdings jeweils wieder arbeiten gegangen und ab da gab es dann auch immer wieder Mal einzelne Nächte (Fortbildungen/Konferenzen/...), die ich außer Haus war. Die Kinder waren dann immer beim Papa zum Teil mit Unterstützung von Großeltern. Das geht bei größeren Stillkindern ohne Probleme und hätte auch bei den Großeltern funktioniert. Die Frage ist dann wohl eher, ob die Großeltern sich das zutrauen und ja: Kleinkindern können in der Nacht anstrengend sein und da kann man dann ja wunderbar das Stillen auch vorschieben :D .
Nina mit A. (11/2008), J. (03/2011), Minimaus (28/01/15), Babyzwerg (15/02/2019) und Weihnachtsengel im Herzen (Januar 2018, 10. Woche)
tetris
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Re: Stillen und die eigene Karriere

Beitrag von tetris »

Zum Arbeiten und tags nicht stillen, habe ich bei beiden die Erfahrung gemacht, dass sie sofort mehr gegessen haben und klaglos damit klar kommen. Sobald ich da bin wird sofort gestillt.

Über Nacht hadere ich auch gerade mit dem Abstillen, da mich das 5 mal wach werden nervt. Ich weiß aber nicht ob abstillen helfen würde, bei der Großen hat es geholfen.

Demnächst werde ich zum ersten Mal eine Nacht weg sein, mal sehen wie es Kind und Papa danach geht. Sie ist an Betreuung durch Papa gewöhnt, der war 4 Monate alleinige Betreuung tagsüber.
Mit groß J 10/13 und klein J 9/17
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