Müde, Schwindel, Übelkeit

[Gnomimama]

Hallo,
Ich lasse dir auch mal einen Drücker hier, wenn ich darf.
Sprich mit deiner Hebamme. Es gibt Hilfen, die du dir holen kannst.
Halte durch, unser Wochenbett war ähnlich anstrengend. Das Verhalten deines Mannes finde ich absolut nicht ok. XBox spielen... da gäbs hier aber Streit. Klar, es kann sein, dass er nicht weiß, wie er einen Zugang finden soll, wenn er sieht, dass das Baby vor allem dich will. Aber ein erwachsener Mann sollte da doch reflektiert sein und wenn ihr darüber redet, einen anderen Weg finden.
Falls er wirklich eine Depression hat, ist sein Verhalten erklärbar, aber nicht die Lösung. Jeder muss mal abschalten. Aber nicht permanent. Ich würde das übrigens auch der Hebamme gegenüber ansprechen. Meine Hebammen (ich war in einer Ambulanz) haben meinen Freund immer wieder miteinbezogen und ihm ins Gewissen geredet. Sie haben auch drauf geachtet, wie er sich dem Baby gegenüber verhält.

Entschuldige, wenn das hart klingt. Du kennst deinen Mann am besten.

[Sisqi]

Unsere Kleine ist nur etwas jünger als dein Sohn und als drittes Kind sind wir da auch schon besser eingespielt, aber auch hier geht es nicht ohne das mein Mann mithilft wenn er da ist.

Meine Kind/er liegt/lag gern im Fliegergriff auf dem Arm während man zügig durch die Gegend läuft, hinsetzen oder stehen geht meist erst später. Das kann auch der Papa!

Wenn er Probleme mit der Lautstärke hat kann dein Mann ja vielleicht Kopfhörer oder Ohrstöpsel verwenden. Die Zeit die du zum Duschen oder was auch immer mal brauchst sollten sich so überbrücken lassen.

Am besten versuchst du auch gar nicht hin zuhören. Mich macht es immer verrückt, wenn ich mein Kind weinen höre und nicht selber tröste. Ich habe immer das Gefühl ich müßte doch etwas tun. Es hilft, wenn man akzeptiert, dass ja jemand da ist der sich ums Kind kümmert und es wahrscheinlich bei mir genau so geschrien hätte bzw. wenn ich weiß die Person würde mir das Kind bringen wenn es gar nicht geht.

[Sisqi]

Achso, was mir noch einfällt.
Warum hat deine Hebamme nicht genug Zeit für eure Probleme bei ihren Terminen?
Wenn du dich gut bei ihr aufgehoben fühlst sprich sie darauf an, dass sie für die nächsten Termine mehr Zeit einplanen soll, da du Hilfe brauchst. Dafür ist sie doch da! Regulär kann die Hebamme in den ersten 12 Wochen zu dir kommen und bei Problemen sogar länger.

[Individuum]

Ach je, das klingt wirklich furchtbar anstrengend!! Auch von mir ein fester Drücker. ((()))

Ich denke, du solltest dir dringend Hilfe suchen. Sprich unbedingt mit deiner Hebamme. Mach ihr klar, wie schlecht es dir geht!! Sage, dass du sehr überfordert bist und Angst hast, umzukippen. Ich vermute stark, dass sie nicht ahnt WIE schlecht es dir geht. Es gibt bei uns hier sog. Frühe Hilfen beim Jugendamt. Habt ihr das vielleicht auch? Organisiere dir Snacks neben deinem Stillplatz. Ich hab mich monatelang tagsüber fast nur von Snacks ernährt weil alles so schlimm war. Außer jemand hat für mich gekocht. Bitte deine beste Freundin um Hilfe. Vielleicht kann sie Urlaub machen für 2 Tage. Frag deine Mutter ob sie dir etwas kochen und vprbeibringen kann.

Gibt es eine ehrenamtliche Stillberaterin in deiner Nähe?

Zu deinem Mann: er hat die Geburt nicht mit erlebt und scheint mir völlig überfordert mit der Situation und zeigt dies durch Vermeidung und Ablehnung. Könnt ihr noch ruhig mt einander reden? Veilen Männern geht es leider so. Es fehlen die entscheidenden Momente der Bindung. Es ist nichts da, was ver-bindet. Habt ihr eine Badewanne? Könnt ihr zu dritt baden damit er ihn mal Haut an Haut spürt? Im warmen Wasser?

Dein Mann braucht Erfolgserlebnisse. Gibt es eine Beruhigungstechnik, die recht gut bei dem Kleinen klappt? Dann sollte er diese mal versuchen wenn der Kleine nicht total außer sich ist. Vlt auch dass er erstmal ein Shirt trägt, mit dem du nachts geschlafen hast. Kennt ihr den Trick mit dem Fön? Kennt ihr weißes Rauschen?

Der Weg zur Entlastung für diCh führt über den Vater und andere Helfer.

[Individuum]

Was mir noch einfällt:

Falls es für sich körperlich mit einem Bad noch nicht in Frage kommt, können die beiden das natürlich auch allein machen und du setzt dich mit dazu. Euer Kleiner ist ja nicht mehr ganz frisch, da könnte man auch nochmal Schnuller probieren, wenn es mit dem Gewicht keine Probleme gibt und er gut gedeiht.

Ich hielt gar nichts von Schnuller aber ich finde ihn jetzt Gold wert, weil mein Kleiner nämlich nicht an meiner Brust nuckeln kann ohne das Milch kommt und das hat ihn wahnsinnig gemacht. Kannst du ausstreichen? Dann kann man den Nuckel vorher in Muttermilch tauchen. Hilft auch dem Vater. Alternativ kann man auch den kleinen Finger zum Saugen anbieten. Einfach auch kurz in Muttermilch tauchen und sanft über Wangen und Lippen streichen und dann anbieten zum Ansaugen. Wir haben das in den ersten Wochen oft gemacht. Habt ihr schon Pucken probiert? Das hat uns nachts Schlafpausen von bis zu 3,5 Stunden beschert. Vielleicht kann euch das die Hebamme zeigen.

Mein Kleiner hat anfangs übrigens auch in der Trage immer geschrien. Unsere Hebamme hat gesagt, einfach ein paar Minuten weiter probieren, richtig soll bewegen, also fast schon richtiges Tanzen und Hüpfen. Irgendwann wurde er dann plötzlich ruhig. Ich denke mal, er kann sich im Moment nur mit stillen beruhigen... aber ich bin kein Experte.

[Gnomimama]

Noch ein Tipp... Federwiege?

[dinosauriermama]

Ich mag dir auch eine Umarmung da lassen, das klingt wirklich furchtbar anstrengend, und dein Mann bekleckert sich wirklich nicht mit Ruhm.

Mein Mann war zwischendurch ähnlich drauf (abends lange zocken, wenig mit unserer Tochter machen, mich rufen sobald sie weint, falls er sie doch Mal hatte), er hat auch zwischenzeitlich auf dem Sofa geschlafen weil er ja arbeiten muss, das hat aber irgendwie dazu geführt, dass er sich total distanziert gefühlt hat. Er war dann tatsächlich bei einer auf Postpartale Depression spezialisierten Familienberatungsstelle, was ihm sehr geholfen hat mit seinen Gefühlen über das Vater sein besser klarzukommen (er hatte vorher schon mit Depressionen zu tun, die Geburt und der ganze Stress hat ihn dann endgültig zerlegt, er hat aber nach außen nicht klassisch depressiv gewirkt).

Ich hoffe, du kannst dir Unterstützung holen, und die Situation wird bald besser!

[Regenbogen3141]

Wie geht es dir aktuell?
Hast du dich schonmal zum Thema High Need Baby eingelesen?

Der Mensch ist nicht dafür gemacht, ein Baby alleine zu versorgen, insbesondere kein so anspruchsvolles. Da geht man zwangsläufig irgendwann am Stock.
Du brauchst also DEFINITIV Unterstützung. Idealerweise natürlich von deinem Mann, dessen Verhalt geht so einfach gar nicht und ist ziemlich rücksichtslos dir gegenüber.
Da würde ich zuerst dran arbeiten. An der Depression-Hypothese kann durchaus was dran sein, ich finde da passt auch, dass er sich eine xBox gekauft hat.
Viele Depressive ziehen sich zurück in so eine "alternative Welt" des Videospiels, Internet o.ä., weg vom Alltag, von den dortigen realen Problemen.
Aber er muss mitziehen, ohne Einsicht seinerseits geht es nicht.
Unabhängig vom Mann - zumal der tagsüber nicht zuhause ist - brauchst du weitere Unterstützung. Hier wurde schon auf Wellcome (https://www.wellcome-online.de/) hingewiesen, ansonsten wäre natürlich deine Hebamme eine passende Ansprechpartnerin, die sicherlich weiß, wo es bei euch vor Ort geeignete Hilfen gibt für Mütter, die kein soziales Netz aufweisen können.

Nochmal: du musst das nicht alleine schaffen! Und du sollst auch gar nicht!

Ich hab auch das Gefühl, meine Milchmenge würde sowohl innerhalb des Tages, aber auch von Tag zu Tag extrem schwanken. Generell hab ich das Gefühl, dass Abends nicht genug kommt, denn er weint dann ständig an der Brust und sie fühlt sich auch leer an. Morgens, bzw. wenn er dann mal endlich geschlafen hat, platzt dafür meine Brust fast. Und ab und an hab ich so 1 bis 3 Tage, wo meine Brust extrem voll ist und fast platzt, fast den ganzen Tag. Ich weiß, dass er auf den gesamten Tag und die gesamte Zeit genug bekommt. Aber abends denke ich, ist er quasi verwöhnt, weil er tags so leicht kommt, dass ich teils gezwungen bin, laid back zu stillen, und abends muss er dann so ziehen, dass er nörgelig wird, denke ich.

Das klingt alles ziemlich normal.
Meine Brüste sind abends auch "leerer" im Sinne von "fühlen sich leer an", sind also sehr weich und gefühlt halb so groß wie morgens.
Vielleicht ist es für ihn dann auch anstrengender, weil er sich mehr anstrengen muss als morgens, aber ich finde das Wort "verwöhnt" irgendwie unpassend, weil es irgendwie eine Art Absicht unterstellt. Aber ich weiß was du meinst, ich hatte auch schon solche Gedanken.

Auch innerhalb mehrerer Tage kann die Milchmenge variieren, das ist völlig normal, die Milchproduktion passt sich stetig dem Bedarf des Kindes an.

[Edelsteinchen]

Also, zu erst einmal die Gewichtsdaten vom kleinen Mann:

17.11.18 3160g Geburt
18.11.18 2970g Krankenhaus
26.11.18 3240g Hebamme
10.12.18 3600g Hebamme
13.12.18 3720g Hebamme
19.12.28 4000g Hebamme
28.18.18 4400g Hebamme
02.01.19 4700g Kinderarzt U3
09.01.19 5060g eigene Waage

Die letzten zwei Tage hat mein Mann sich ein bisschen mehr mit ihm beschäftigt. Heute Abend war dann wieder echt toll. Ich hab den kleinen soweit bettfertig gemacht und mein Mann hat ihn vom Wickeltisch mit ins Bett genommen, den ich wollte noch auf Toilette. Als ich von der Toilette ins Schlafzimmer kam, weinte der kleine, Papa drückte mir ihn in den Arm und meinte, wegen dem hab ich jetzt wieder Kopf- und Ohrenschmerzen. Wenn das so weitergeht, schlafe ich wirklich auf der Couch. Der kann mir nicht ständig ins Ohr schreien. Das halte ich nicht aus.

Bzgl. Stillen in der Trage. Er trinkt halt teilweise sehr lange, daher das Problem, dass mir der Rücken danach weh tut. Naja und ich hab halt noch einen schwachen Rücken, weil ich halt kaum aus dem Stillen rauskomme.
Wenn ich fertig bin, ziehe ich die Trage wieder straff.

Nein, ich habe leider niemanden hier, der helfen kann. Bzgl. der Organisation habe ich geschaut, danke!
Leider gibt es hier niemanden in der Nähe!

Bzgl. Baden mit. Kind. Das will er nicht, weil er Angst hat, dass der Kleine Stuhl oder Urin absetzt. Ja, er hat einen absoluten Ekel vor allem. Letztens hat der kleine in an gespuckt, da ist er wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen und hat sich gewaschen und ein neues T-Shirt angezogen. Als ich dann meinte, dass das doch nur Muttermilch sei, meinte er, ne das sei eklig, dass ist ja verdaut Muttermilch.

Leider habe ich noch keine zuverlässige Methode zur Beruhigung gefunden. Der Fön hilft ab und an, genauso, wie entsprechende Apps.

Ja ausstreichen kann ich immer ein wenig zumindest. Nucki hat er bisher nicht bekommen von uns und im KH wollte er ihn auch nicht. Finger ging anfangs gut, mittlerweile auch nicht mehr. Aber wir werden mal die Kombi Muttermilch und Finger versuchen.

Pucken habe ich schon versucht, aber ich kriege das nicht hin, dass er sich da nicht doch rauswindet.

Ja, tum Thema High Need habe ich schon ein bisschen was gelesen, aber auch, dass das Schwachsinn sei!?

Die letzten zwei Tage waren recht erholsam. Er hat tagsüber doch sehr viel geschlafen und sogar nachts ganz gut durchgehalten. Jetzt hatte er heute Abend wieder kaum in den Schlaf gefunden und dann ich bisher auch nicht. Deshalb hab ich jetzt mal Zeit gefunden zu schreiben.

Ein Problem was ich auch habe, ich würde gerne in einen Rückbildungskurs. Der Kurs hier ist aber ohne Babys und das ist leider so undenkbar wollte ich einfach auch mal loswerden.


Und zum Schluss möchte ich mich einmal für die zahlreichen Antworten bedanken! Das hilft schon sehr.

[Individuum]

Liebe Edelsteinchen,

schön, dass die letzten beiden Tage etwas erholsamer waren. ((()) Du liest dich etwas aufgeräumter.

Sag mal, wollte dein Mann ein Baby? Hat er verstanden was das bedeutet? Leidet er selbst darunter, dass er nichts positives für sein Baby empfindet? Ihr könnt ihm auch eine Badewindel um machen, wenn er da so übertrieben empfindlich ist. Ich habe nur das Gefühl, er wird dann eine neue Ausrede finden. Ich fürchte fast, ihr kommt um ein Grundsatzgespräch gar nicht mehr herum.... irgendwie muss es ja in den nächsten Monaten gehen. Vielleicht wäre ein Termin bei einer Familienberatungsstelle eine Idee, am besten bei einem MÄNNLICHEN Berater!?