Zu viel Milch / Probleme beim Blockstillen

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Uschi2407
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Zu viel Milch / Probleme beim Blockstillen

Beitrag von Uschi2407 »

Hallo zusammen,
meine Tochter wird morgen 3 Wochen alt und mein Problem besteht aus zu viel Milch. Im Detail beschrieben habe ich es unter der Frage zum Stillstart, weil wir uns aktuell ja eigentlich noch in dieser Phase befinden.

*Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert, bekommt es abgepumpte Milch oder auch mal ein Flasche mit Pulvermilch, schreibt bitte die Mengen auf (wie oft wieviel täglich) und womit zugefüttert wird oder wurde.

In der Klinik wurde kurzzeitig mit kleinen Mengen Pre zugefüttert, als die Gewichtsabnahme am 3. Lebenstag nahe der 10 % war. Zugefüttert würde über Feeder, also Schlauch, während sie an der Brust getrunken hat. Seitdem wird nichts mehr zugefüttert und voll gestillt.

* Bitte beschreibt, wie Euer Stillalltag für gewöhnlich aussieht: wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt? Wie lang sind die Schlafpausen?

Stillpausen liegen bei 1 bis 4 Stunden und sind noch sehr variabel. Sie schläft in diesen Pausen meistens, hat mittlerweile häufiger kurze Wachphasen, ohne, dass sie direkt trinken will, besonders abends. Grundsätzlich sind die Stillpausen vormittags länger und verkürzen sich im Laufe des Tages zum Abend hin. Nachts kommt sie aktuell etwa alle 3 bis 4 Stunden. Die Mahlzeiten selbst dauern relativ lang und können sich über 1,5 bis 2 h hinziehen mit viel Nuckeln, so dass ich sie dann aktiv abdocke, zwischendurch ablege und warten, ob sie noch Hunger hat.

* Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig Stuhlgang?

Bis zu 6 volle, schwere Windeln mit Urin, davon 3 bis 4 mit Stuhlgang in unterschiedlicher Menge. Aktuell nachmittags/abends der große Stuhlgang, also eine sehr volle Windel. Der Stuhlgang ist gelblich, bräunlich.

* Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?

Nach der Geburt ist die Milchproduktion langsam angelaufen. In der Klinik habe ich nach den Stillmahlzeiten zusätzlich abgepumpt, was über Spritze/Feeder gegeben wurde und an Lebenstag 3 wurde etwas Pre zugefüttert. Zu Beginn ist meine Tochter sehr häufig an der Brust eingeschlafen und hat wenig effektiv getrunken. Entlassen wurden wir mit Rezept für Milchpumpe und Waage, das wir auch eingelöst haben, aber zu Hause kaum/nicht genutzt haben. In der ersten Nacht zu Hause (Lebenstag 4 auf 5) hat meine Tochter geclustert und dauergestillt, was den Milcheinschuss ausgelöst hat. Besonders die linke Brust war dadurch so prall und die Brustwarze so flach, dass meine Tochter ziemlich Probleme hatte anzudocken, was zu einer wunden Brustwarze geführt hat, die bis jetzt immer noch nicht komplett abgeheilt ist.
Als meine Tochter zwei Wochen alt war (also am vergangenen Wochenende), hat sie 2- bis 3 Tage tagsüber wieder etwas geclustert, was die Milchproduktion noch mal angekurbelt hat.

Mein aktuelles Problem: zu viel Milch. Seit Milcheinschuss läuft die jeweils andere Brust, die ich gerade nicht stille, massiv aus. Ich habe mir Auffangschalen besorgt, so dass ich die Menge gut abschätzen kann. Je nachdem wir lange die letzte Mahlzeit her ist, laufen 40 bis 80 ml, im schlimmsten Fall sogar 100 ml aus der anderen Brust aus. Die Milch sammle ich und friere sie weg, so dass innerhalb von 10 Tagen fast 2 Liter zusammengekommen sind.

Seit dem letzten Wochenende, wo meine Tochter wieder etwas geclustert hat, ist die Produktion noch höher. Beide Brüste sind fast dauerhaft prall und immer wieder schmerzhaft. Meine Tochter ist besonders am Anfang der Mahlzeit mit der Milchmenge überfordert und hat Probleme, an der sehr pralle Brust mit flacher Brustwarze anzudocken Sie dockt oft ab, Milch läuft aus dem Mundwinkel, sie leckt die von allein laufende Milch nur auf und lässt sich nicht richtig anlegen, verschluckt sich besonders am Anfang häufig, stößt während der Trinkens auf und spuckt neuerdings nach den Mahlzeiten. Während des Trinken ist sie oft sehr hektisch, bewegt viel den Kopf, fummelt mit den Händen an ihrem Mund und an meiner Brust rum, weint manchmal während sie trinkt und streckt den ganze Körper durch. Seit dem Wochenende hat sie mit Blähungen zu kämpfen, vermutlich, weil sie durch das hektische Trinken vermehrt Luft schluckt. Leider tritt nur selten die Situation auf, dass ich sie im ruhigen Zustand mit nur leichten Hungerzeichen anlegen kann. Häufig fängt sie beim Aufwachen schon an zu weinen und ist sehr ungeduldig, so dass ich sie kaum beruhigen kann. Ich trainiere das asymmetrische Anlegen, was grundsätzlich auch funktioniert, beim hektischen Baby aber nicht immer so leicht umzusetzen ist.

Vorgestern Abend habe ich nach dieser Anleitung und, wie ich heute gesehen habe, auch hier im Forum beschrieben wird, mit Blockstillen angefangen. Also beide Brüste mit der elektrischen Pumpe so gut wie möglich entleert, meine Tochter an beiden Seiten angelegt und danach in 6h Blöcken je eine Brust gestillt. Die 6 Stunden haben sich durch ich Still- und Schlafzeiten ergeben. Das mache ich nun seit 36 Stunden. Bisher hat sich leider noch nichts in Richtung verminderte Produktion getan und meine Sorge ist nun besonders folgende: Funktioniert das Prinzip des Blockstillens überhaupt, wenn sich die Brust, die gerade eigentlich nicht dran ist, beim Stillen der anderen quasi selbst entleert? Heute Nacht war die linke Brust dran und aus der rechten ist beim Auslösen des Milchspendereflexes so viel Milch wie nie ausgelaufen, so dass die Auffangschale innerhalb weniger Minuten tatsächlich übergelaufen ist.
Sollte ich die Blöcke noch länger, also 8 oder 10 h machen? Gibt es sonst irgendetwas, was ich tun kann, damit die gerade nicht gestillte Brust weniger stark ausläuft? Bisher habe ich die pausierende Brust noch nicht gekühlt, womit ich aber heute anfangen werde.

Außerdem verhalten sich die beiden Brüste in Bezug auf das Auslaufen unterschiedlich. Bei der rechten scheint die Produktion noch mal stärker zu sein als bei der linken, was eventuell daran liegt, dass ich durch die linke wunde Brustwarze diese Brust etwas seltener angelegt habe. Sollte ich das beim Blockstillen irgendwie beachten?

Besonders nachts kommt immer wieder der Gedanke auf, dass ich mir unter diesen Umständen kaum vorstellen kann, langfristig zu stillen, weil es immer mehr in einen Kampf ausartet und ich tagtäglich im wahrsten Sinne des Wortes in einem See von Muttermilch sitze.

Da ich aus dem Krankenhaus mit dem Gedanken „ich habe zu wenig Milch“ entlassen wurde, habe ich, wie schon im KH, Bockshornkleekapseln und Stilltee zur Milchbildung genommen und das auch noch relativ lange, weil mir nicht ganz klar war, dass mein Problem mittlerweile tatsächlich zu viel Milch ist. Da meine Tochter häufig und lange trinkt und am Wochenende eben wieder etwas geclustert hat, habe ich immer noch gedacht, dass ich ggf. zu wenig Milch für sie habe, um sie satt zu bekommen. Die Problematik mit Vorder- und Hintermilch bei zu viel Milchproduktion war mir nicht bewusst. Seit dem Wochenende lasse ich Stilltee und Kapseln weg und habe an den letzten beiden Tagen abends je eine Tasse Salbeitee getrunken.

* Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?
Nach Milcheinschuss habe ich vorübergehend bei der linken Brust ein Stillhütchen verwendet, damit meine Tochter überhaupt andocken kann. Benutzt wurde es etwa 5 Tage, oft nur am Anfang des Stillens bis sich die Brustwarze geformt hat und sie so ohne andocken konnte. Jetzt verwenden wir keines mehr. Ab und zu bekommt sie seit 3 Tagen einen Nuckel zum beruhigen.

* Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...?


Meine Hebamme berät mich in der üblichen Wochenbettnachsorge auch zum Stillen, sie ist aber nicht besonders in die Richtung Stillberatung ausgebildet. Der Tipp zum Blockstillen kam aber von ihr, weil sie selbst darüber gelesen hat

* Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen können? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?
Nein

* Falls dieses Kind nicht Dein erstes ist, beschreibe bitte kurz Deine Stillerfahrung mit Deinem/Deinen größeren Kind/ern.

Erstes Kind.

Gewichtentwicklung

22.06. – Geburt KH 3260 g
24.06 – Wiegen KH 2940 g
25.06 – Entlassung KH 2960 g
26.06 – Wiegen Hebamme 3000 g
29.06 – Wiegen Hebamme 3050 g
02.07 - Wiegen Hebamme 3100 g
06.07. - Wiegen Hebamme 3300 g
10.07 – Wiegen Hebamme 3600 g

Vielen Dank schonmal im Voraus für die Hilfe!
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Angua
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Re: Zu viel Milch / Probleme beim Blockstillen

Beitrag von Angua »

Hallo :-)

"Entleeren" der Brust find ich spontan seltsam. Leer ist die ja nie.

Meine Tipps wären:
- Brust sanft ausstreichen, bis dein Kind anständig andocken kann, mehr Pumpen regt nur noch mehr an
- nicht messen wie viel rausläuft und nicht den Stress damit machen alles aufzufangen. Du wirst nicht plötzlich aufhören Milch zu produzieren. Wenn du Freude dran hast dich oder dein Kind drin zu baden kannst du (nicht steril) auffangen, in Milchflaschen im Kühlschrank lagern und dann zügig aufbrauchen.
- Mulltücher/Handtücher sind ganz super zum in den BH stopfen während die andere Seite gestillt wird, ich hatte die ersten Wochen nach Geburt auch immer so 1-2 Ikea-Waschlappen im BH, mit den Stilleinlagen kam ich auch draußen nicht arg weit, wenn irgendwas an mir dachte, mein Kind will doch jetzt bestimmt Milch. Da war schnell alles tropfnass, selbst ohne Stillen.
- ruhig immer wieder mal zwischenrein kühlen, wenn zu viel vorproduziert ist und es droht schmerzhaft zu werden (kühlschrankkühle Gelpacks oder Linsen/Dinkel/... aus dem TK)

Ansonsten: es wird besser. Mein Kind ist jetzt ein halbes Jahr alt und ich habe vor ein paar Tagen mit Freuden festgestellt, dass ich ja mittlerweile ohne Einlagen draußen bin und ich das nachts unterliegende Handtuch problemlos noch einen zweiten Tag nutze. (die ersten Wochen waren Handtuch und Inkontinenzauflage schon gut nass morgens, das ist dann natürlich bis abends hart und riecht).

Falls du eher am unteren Ende bist in Sachen Normalgewicht auf genug Kalorien achten, ansonsten freuen, dass du schnell wieder auf das Gewicht von vorher kommst und vielleicht auch auf ne Kleidergröße eins kleiner kommst :-)
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Bumbine
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Re: Zu viel Milch / Probleme beim Blockstillen

Beitrag von Bumbine »

Ich schließe mich Angua an.

Am Anfang der Stillzeit produzieren die Brüste meist zu viel Milch, quasi für den Fall, wären es doch Zwillinge. Wenn man nicht zu sehr eingreift, pendelt sich das mit der Zeit wieder ein und wenn man Glück hat, kommt man irgendwann sogar ohne Stilleinlagen aus.

Dass die eine Seite läuft, während du an der anderen stillst, liegt daran, dass der Milchspendereflex nicht einseitig ausgelöst werden kann. Das ist also ganz normal und bei manchen Frauen läuft mehr raus, als bei anderen (und irgendwann evtl. Garnicht mehr).

Beim Stillen kannst du den ersten „Schwall“ in eine Mullwindel laufen lassen, um zu vermeiden, dass das Baby sich verschluckt. Auch gegen die Schwerkraft (Bergauf) Stillen ist eine gute Möglichkeit.

Bald wird sich Angebot-Nachfrage eingependelt haben! Es ist zwar echt nervig, aber -mamamantra- nur eine Phase :mrgreen:

Achso, ich habe gute Erfahrungen mit den Stilleinlagen von Lansin*h gemacht und habe zusätzlich beim Stillen eine mullwindel unter die Brust gelegt und eine zweite griffbereit gehabt für plötzliches Abdocken, Spucken etc.
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Teazer
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Re: Zu viel Milch / Probleme beim Blockstillen

Beitrag von Teazer »

Liebe Uschi,

herzlich willkommen im SuT und herzlichen Glückwunsch zur Geburt Deiner Tochter. :)

Blockstillen ist eine sehr effektive Maßnahme, um die Milchmenge zu reduzieren. Wichtig ist dabei das Kühlen (das reduziert die Milch und die Wahrscheinlichkeit von Milchstau und Mastitis). ABER: Dein Baby ist noch keine drei Wochen alt. Deshalb solltest Du es jetzt noch nicht anwenden. Das kann sich negativ auf Deine Milchmenge und die Fließgeschwindigkeit auswirken. Erst wenn die Milchproduktion etabliert ist und man immer noch zu viel Milch hat, ist Blockstillen eine Lösung. Vorher nicht!

Was Du jetzt schon ohne Nebenwirkungen machen kannst ist folgendes: Kompressiere die nicht stillende Brust bis zum Milchspendereflex mit der Handinnenfläche. Drück mit ihr fest auf die Brustwarze und das umliegende Gewebe. In den meisten Fällen verhindert dies, dass der Milchspendereflex dort ausgelöst wird.

Die gute Nachricht ist: Es pendelt sich bald ein. Hab etwas Geduld und Du wirst bald entspannt stillen. :) Gerne begleite ich Dich dabei.

Viele Grüße,
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Teazer
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Re: Zu viel Milch / Probleme beim Blockstillen

Beitrag von Teazer »

Kurzinfo:
Angua hat geschrieben: 12.07.2018, 12:44 "Entleeren" der Brust find ich spontan seltsam. Leer ist die ja nie.
Vor Beginn des Blockstillens sollten beide Brüst so gut wie möglich entleert werden. Irgendwann fließt die Milch für eine Weile nicht mehr, z.B. weil die Brust Pause für einen neuen Milchspendereflex benötigt. Das ist der Punkt, an dem man das Pumpen aufhört.
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Uschi2407
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Re: Zu viel Milch / Probleme beim Blockstillen

Beitrag von Uschi2407 »

Ich danke euch für die schnellen Antworten! Ich merke mal wieder: Meine größte Herausforderung in Sachen Baby ist die Geduld ;-)
Angua hat geschrieben: 12.07.2018, 12:44 Brust sanft ausstreichen, bis dein Kind anständig andocken kann, mehr Pumpen regt nur noch mehr an
Pumpen tue ich gar nicht. Nur das eine mal zum Start des Blockstillens. Das Ausstreichen vorm Andocken hört sich immer so einfach an. Mein Problem ist nur, dass die Kleine so ungeduldig ist und von jetzt auf gleich anfängt zu schreien, wenn sie Hunger hat. Da muss ich mich schon beeilen, schnell genug Stillkissen richtig hinzulegen und mich frei zu machen. Dann noch auszustreichen, stresst mich in der Situation einfach sehr, weil ich sie dann halt noch länger schreien lassen muss.
Angua hat geschrieben: 12.07.2018, 12:44 nicht messen wie viel rausläuft und nicht den Stress damit machen alles aufzufangen. Du wirst nicht plötzlich aufhören Milch zu produzieren.
Ich glaube das habe ich missverständlich ausgedrückt. Ich fange die Milch nicht auf, um zu kontrollieren, wie viel ausläuft, sondern weil die Menge so besser für mich händelbar ist, ohne mich und das Kind komplett einzusauen. Mullwindeln habe ich, bevor ich die Auffangschalen hatte, benutzt, aber das war trotzdem eine ziemlich Sauerrei. Aber du hast schon Recht - ich sollte das Auge von der Skala lassen. Stresst mich nur zusätzlich.
Bumbine hat geschrieben: 12.07.2018, 13:10 Auch gegen die Schwerkraft (Bergauf) Stillen ist eine gute Möglichkeit.
Das ist z. B. der Hoppe-Reiter-Sitz, oder? Da traue ich mich im Moment nicht so richtig dran, weil meine Tochter halt noch so klein ist und so gar keine Körperspannung hat. Ich werde es aber bald mal versuchen.

Ich finde es halt grundsätzlich so schwierig zu glauben, dass sich das tatsächlich von alleine reguliert :oops: Wie gesagt - meine Ungeduld steht mir im Weg und besonders nachts, wenn die Pausen etwas länger sind und die Brüste richtig voll und schmerzhaft werden, ich mich gleichzeitig wie der einzige Mensch auf der Welt fühle, der gerade wach ist und etwas mit meinem Schicksal hadere, fällt mir Geduld noch schwerer.
Teazer hat geschrieben: 12.07.2018, 13:52 Blockstillen ist eine sehr effektive Maßnahme, um die Milchmenge zu reduzieren. Wichtig ist dabei das Kühlen (das reduziert die Milch und die Wahrscheinlichkeit von Milchstau und Mastitis). ABER: Dein Baby ist noch keine drei Wochen alt. Deshalb solltest Du es jetzt noch nicht anwenden. Das kann sich negativ auf Deine Milchmenge und die Fließgeschwindigkeit auswirken. Erst wenn die Milchproduktion etabliert ist und man immer noch zu viel Milch hat, ist Blockstillen eine Lösung. Vorher nicht!
Okay - das verunsichert mich jetzt natürlich sehr und ich werde das Blockstillen wieder reduzieren. Puh - ich will ja auch nicht in einer Überschusshandlung alles ins Gegenteil verschieben. Woran merke ich denn, dass "die Milchproduktion etabliert" ist? Und kann ich denn trotzdem Kühlen, also ohne Blockstillen oder ist das auch schon zu viel?
Teazer hat geschrieben: 12.07.2018, 13:52 Was Du jetzt schon ohne Nebenwirkungen machen kannst ist folgendes: Kompressiere die nicht stillende Brust bis zum Milchspendereflex mit der Handinnenfläche. Drück mit ihr fest auf die Brustwarze und das umliegende Gewebe. In den meisten Fällen verhindert dies, dass der Milchspendereflex dort ausgelöst wird.
Das probiere ich mal aus. Danke. Besonders den ersten MSR fühle ich mittlerweile sehr stark in der anderen Brust, so dass ich hoffentlich früh genug reagieren kann.
Teazer hat geschrieben: 12.07.2018, 13:52 herzlich willkommen im SuT und herzlichen Glückwunsch zur Geburt Deiner Tochter. :)
Und danke auch dafür :D
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Re: Zu viel Milch / Probleme beim Blockstillen

Beitrag von Teazer »

Uschi2407 hat geschrieben: 12.07.2018, 17:01 Das ist z. B. der Hoppe-Reiter-Sitz, oder? Da traue ich mich im Moment nicht so richtig dran, weil meine Tochter halt noch so klein ist und so gar keine Körperspannung hat. Ich werde es aber bald mal versuchen.
Am besten ist das zurück gelehnte Stillen. Das geht ab Geburt: Video.
Ich finde es halt grundsätzlich so schwierig zu glauben, dass sich das tatsächlich von alleine reguliert :oops:
Ich weiß. :lol: Aber es wird so sein.
Okay - das verunsichert mich jetzt natürlich sehr und ich werde das Blockstillen wieder reduzieren.
Lass es bitte ganz. Biete bei jedem Stillen beide Seiten an, beginne abwechselnd mit der rechten und der linken Brust. Versuche den Milchspendereflex an der nicht stillenden Brust zu unterdrücken (s.o.). Wenn die Brust schmerzt, streiche vorsichtig die Brust aus, bis Du leichte Entlastung spürst. Nicht mehr, denn sonst "denkt" Dein Körper, Du brauchst mehr Milch als Dein Baby tatsächlich trinkt. Du kannst nach dem Stillen auch für 10-15 min kühlen, aber nicht länger. Ansonsten still ganz nach Bedarf.
Puh - ich will ja auch nicht in einer Überschusshandlung alles ins Gegenteil verschieben. Woran merke ich denn, dass "die Milchproduktion etabliert" ist?
Das ist für gewöhnlich am Ende des Wochenbetts der Fall. Sollte sich wider erwarten in den nächsten zwei Wochen keine Verbesserung ergeben, können wir noch einmal darüber reden. Dann wäre aber eine engmaschige Begleitung notwendig, um zu sichern, dass das Blockstillen Deinem Baby und Deiner Milchproduktion nicht schadet. Aber darüber reden wir, wenn es so weit ist. ;) Ich bin zuversichtlich, dass sich das Ganze bis dahin eingependelt hat.
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Re: Zu viel Milch / Probleme beim Blockstillen

Beitrag von Bumbine »

Das Ausstreichen vorm Andocken hört sich immer so einfach an. Mein Problem ist nur, dass die Kleine so ungeduldig ist und von jetzt auf gleich anfängt zu schreien, wenn sie Hunger hat. Da muss ich mich schon beeilen, schnell genug Stillkissen richtig hinzulegen und mich frei zu machen. Dann noch auszustreichen, stresst mich in der Situation einfach sehr, weil ich sie dann halt noch länger schreien lassen muss.
Ich weiß :( mich hat es aber echt genervt irgendwann, dass das Stillen durch die Milchmenge und die Fließgeschwindigkeit wirklich nienieniemals entspannt war, sondern vom verschlucken, Hustenanfällen, anschließendes weinen und spucken geprägt war, und dann ging’s von vorne wieder los :roll:

Ich habe mein Baby kurz angedockt -der MSR würde dann eigentlich sofort ausgelöst-, dann gleich wieder abgedockt, so 10-15. Sekunden (keine Ahnung, grobe Schätzung) in die Mullwindel laufen lassen. Dann Baby gleich wieder angedockt. Es war echt nicht lustig, Baby natürlich verzweifelt, aber lustiger als ständiges Verschlucken und pitschnasse Mama+Baby. Verschluckt hat sie sich manchmal trotzdem, aber nicht mehr so schlimm. Nach längeren Stillpausen musste ich manchmal wiederholen.
Ich habe keine Ahnung, ob mein Weg für andere empfehlenswert ist (vielleicht schreibt ja Teazer noch was dazu), aber bei uns hat es wirklich ein bisschen Ruhe einkehren lassen.

Ansonsten, ich wiederhole: Es ist nur eine Phase! Bald werdet ihr ganz entspannt stillen :-)
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Re: Zu viel Milch / Probleme beim Blockstillen

Beitrag von Teazer »

Vielleicht hilft Dir auch das: Hungerzeichen
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Re: Zu viel Milch / Probleme beim Blockstillen

Beitrag von Teazer »

Hallo!
Uschi2407 hat geschrieben:Ich muss ja sagen, dass ich das laid back nursing irgendwie nicht so einfach finde. Ich habe das ein paar mal ausprobiert und grundsätzlich funktioniert es auch. Meine Tochter ist aber irgendwie so instabil, dass ich sie doch in recht unentspannter Haltung festhalten muss, damit sie nicht von mir rutscht. Und ich kann so schwer kontrollieren, ob sie richtig andockt bzw. an der linken Seite, an der die BW immer noch nicht abgeheilt ist, tut das Andocken und Saugen doch meistens weh. In Wiegehaltung und Rückgriff kann ich besser kontrollieren, ob das asymmetrische Anlegen richtig klappt und sie ihren Mund weit genug auf macht.
Die verletzte Brustwarze ist natürlich eine Einschränkung. Beim laid back breastfeeding hält allerdings die Schwerkraft das Baby. Da sollte es eigentlich nicht rutschen. 🤔

Wie pflegst Du denn Deine Brustwarze?
Uschi2407 hat geschrieben:Für das Unterdrücken des MSR fehlt mir irgendwie eine Hand :D Ich habe in den letzten beiden Tagen versucht es auszupobieren, ich habe aber meistens eine Hand am Kind beim Anlegen und die andere hält die Brust. Wenn ich die Brust los lassen, um die andere Brust zu komprimieren, ldockt sie oft wieder ab. Ist das Unterdrücken wichtig, ähnlich wie beim Ausstreichen, um den Brüsten nicht das Signal zu geben, ich brauche mehr Milch als das Kind trinkt? Oder ist das eher "für mich", damit ich das Auslaufen verhindere?
Primär aus dem ersten Grund, das Nicht-Auslaufen ist ein Bonus.

Bald hast Du eine Hand frei. Dein Baby übt ja auch noch das Stillen. Bald seid Ihr Beide Profis. :)

Kannst Du seitlich im Liegen stillen?
Uschi2407 hat geschrieben:Mir fällt jetzt erst auf, dass bei all den Müttern in meinem Freundes- und Bekanntenkreis das Stillen immer so easy wirkt, ich die Frauen aber meistens das erste mal stillenden gesehen habe, als das Wochenbett vorrüber war. Über all die Probleme, die am Anfang aufgetreten sind, wurde nicht gesprochen (warum auch?) und ich kriege erst jetzt mit, dass eigentlich fast alle erst zu kämpfen hatten.
Das ist leider oft so, auch weil adäquate Unterstützung und wichtige Informationen fehlen. Wie schön, dass Du uns gefunden hast. Gemeinsam ist es doch wesentlich leichter. :)
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