Einfache Hütchenfrage?

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Svensa
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Einfache Hütchenfrage?

Beitrag von Svensa »

Hallo liebes Forum!

Ich bin neu hier und unsicher, ob mein Thema im Gegensatz zu den anderen hier diskutierten nicht doch irgendwie gar kein Problem darstellt. Dennoch beschäftigt es mich gerade sehr und meine Hebamme konnte mir bisher nicht so recht weiterhelfen (oder ich bin einfach nur zu ungeduldig?).

Meine Tochter ist jetzt 4,5 Wochen alt und wir stillen seit dem dritten Tag mit Hütchen. Nachdem sie mir direkt nach der Geburt angelegt wurde und da glaube ich auch getrunken hat, hat sie danach 24std gar nicht getrunken, dann in den folgenden 12 Stunden glaube ich ein bisschen (das konnte ich aber da noch gar nicht einschätzen und alle sagten ich würde auch nicht spüren, wenn sie trinkt) und dann wurden die Schwestern ungeduldig. So wurde mir ein Hütchen gegeben, weil ich sehr große Brüste habe und meine Brustwarzen nicht so recht "hervorstehen", sodass meine Tochter diese erkennen könnte. Eine zweite Schwester (die wohl auch Sitllberaterin ist) hat sie mir dann 2x recht unsanft irgendwie an die Brust buxiert und nun ja, seitdem stillen wir also mit Stillhütchen.

Nachdem ich vor etwa einer Woche eine leichte Krise hatte, dass das Stillen nur zuhause mit einem Berg aus Stillkissen und mit Hütchen klappt, haben wir zumindest verschiedene Positionen geübt und sie dockt inzwischen ziemlich zuverlässig an und ich glaube auch, dass sie eine ganz gute Technik hat, wenn ich drauf achte dass sie den Mund auf macht und sich nicht am Hütchen "entlangnuckelt".
Seit Ende der ersten Woche versuche ich, sie auf anraten meiner Hebamme immer mal in einer guten Situation direkt an die Brust zu legen. Meine Hebamme machte mir Hoffnung, dass nach 1-2 Monaten die meisten Babys auch wieder von den Hütchen weg kommen. Ich habe jetzt hier ein bisschen quer gelesen und es scheint zwar eher eine längere Zeitspanne zu sein, aber bestimmt schaffen wir es auch irgendwann ohne!

Nun zu dem Grund, weshalb ich den Thread eröffnet habe. Wie gesagt glaube ich, meine Tochter hat eine relativ gute Technik. Und daher bin ich unsicher, ob ich bisher zu zaghaft an die Umstellung heran gehe. 1-2x am Tag lege ich sie zu Beginn des Stillens ohne Hütchen an. Das funktioniert links sehr viel besser als rechts, die Brustwarzen sehen auch unterschiedlich aus. Sie hatte sogar schon Tage, da hat sie es gute 15 Minuten so ausgehalten (das ist etwa die normale Stillzeit mit Hütchen). Sie greift die Brustwarze, löst den MSR aus, es kommt auch wunderbar Milch raus, sie nuckelt etwa 4x und dann wirft sie den Kopf umher, verliert die Brustwarze, muss wieder andocken. Und das Spiel spielen wir dann eine bestimmte Zeit, sie nuckelt, schluckt auch manchmal zwischendurch (aber vielleicht nur weil dann schon genug Milch in ihren Mund gelaufen ist?), dockt ab oder schiebt die Brustwarze nach vorne und wird immer unruhiger.
Bisher habe ich an einem gewissen Punkt, kurz bevor sie anfängt zu weinen oder nach den ersten frustrierten Schluchzern, das Hütchen aufgesetzt. Man sieht richtig in ihrem Gesicht wie sie sich freut, dass endlich ihr Hunger gestillt wird und dann dockt sie an und saugt, bis sie satt ist (egal wie lange sie vorher schon an der Brustwarze direkt versucht hat). Mit Hütchen verliert sie das Vakuum nichtmal, wenn sie an der Brust einschläft und dann zwischendurch immer mal wieder nur nuckelt. Nun ist das Hütchen aber auch doppelt so lang wie meine Brustwarze und ragt viel weiter in ihren Mund hinein, ist verhältnismäßig hart...

Ich frage mich, ob das, was uns gerade vom Loskommen von den Hütchen abhält, meine Ungeduld ist. Ob ich eigentlich viel länger aushalten müsste und sie zwingen, die Brust ohne Hütchen zu nutzen, denn scheinbar kann sie es zumindest links?

Und die zweite Frage ist: Ich möchte langsam beginnen, auch mal abzupumpen, damit mein Mann ggf. mal zufüttern kann, während ich noch unterwegs bin ohne die Kleine. Der Standard wäre ich stille, sie schläft ein und ich fahre los und bin innerhalb von 2 Stunden wieder zuhause (ihre normale Schlafzeit sind 3 Stunden), aber mein Mann hat ein Milch-Backup für den Fall der Fälle. Sonst mag ich die beiden nicht allein lassen und er muss immer mit. Unter anderem habe ich gehört, dass wenn man sowas nicht früh genug ab und zu probiert, später das Kind ggf. alles außer der Brust verweigert, das wäre hier auch problematisch.
Jedenfalls frage ich mich, ob ich das überhaupt schon anfangen kann, bevor wir von den Hütchen los gekommen sind, oder ich eine Saugverwirrung riskiere, wenn ich da jetzt noch was anderes mache als nur die Umstellung auf die Brust zu versuchen?

Puh, viel Text dafür, dass es nur um Kleinigkeiten geht, aber ich hatte das Gefühl mehr Informationen helfen hier, um die Situation besser beurteilen zu können... Ich fürchte die Antwort auf meine Fragen wird sein "Hab Geduld und warte noch einige Wochen mit dem Zufüttern", aber ich als Erstmama bin echt unsicher...

Zu den Fragen:
Wird oder wurde Euer Baby zugefüttert?
Nein, noch nie.

Wie oft und wie lange wird üblicherweise gestillt?
Etwa 6-7x pro Tag, erst wird gewickelt, dann gestillt, meist 1 Brust ca 15-20 Minuten (nachts auch kürzer), vormittags häufig einmal beide Brüste

Wie lang sind die Schlafpausen?
3-5 Stunden, die meisten 3 Stunden, abends/nachts gibt es in der Regel eine Phase mit 5 Stunden
1-2 Wachphasen am Tag, eine vormittags bis zu 4 Stunden, dann manchmal abends 1-2 Stunden

Wie oft pro Tag scheidet das Baby aus? Wie häufig Stuhlgang?
Wir wecken sie nicht zum Windel wechseln, so wird die Windel immer nach dem Aufwachen und vor dem Stillen gewechselt, etwa 7-8x am Tag
Stuhlgang ist 5-6x am Tag zu finden (es kommt eigentlich nicht vor, dass kein Stuhlgang war und nur Pipi in der Windel ist)

Berichtet auch von Eurem Stillstart und den ersten Wochen nach der Geburt, v.a.: Wie klappt(e) das Stillen? Unruhiges Baby? Andock-Probleme?
Siehe oben, zuerst hat sie nicht angedockt, wurde immer müder durch die ersten 48std, wurde dann "wach gemacht" und auf das Hütchen an meiner Brust gelegt, die Lippen von der Schwester auseinander geklappt.
Unruhig ist sie nur wenn sie mit großem Hunger aufwacht und dann nicht schnell genug an die Brust kommt, das ist aber viel besser geworden.

Kennt es künstliche Sauger, also z.B. Flaschen, Hütchen, Schnuller?
Bisher kennt sie nur Hütchen und hat auch schon ein paar Mal einen kleinen Finger im Mund gehabt.

Seid Ihr (bzw. Ist Euer Kind) bereits woanders in Behandlung/Beratung? Stillberatung, Kinderarzt, Hebamme, Osteopath, Krankengymnastik...?
Nein, meine Hebamme ist jetzt für einige Wochen im Urlaub. Ggf. kommt ab Ende der Woche eine "neue" Hebamme zu uns.

Gibt es medizinische Besonderheiten, die das Stillen betreffen können? Z.B. Orthopädische Auffälligkeiten, Frühgeburt, Gelbsucht beim Baby? Brust-Operationen, Schilddrüsen- und andere chronische Erkrankungen (Übergewicht, Diabetes, PCOS,...) bei der Mutter? Medikamenteneinnahme?
Nein.

Vielen Dank schonmal für eure Antworten!

Svensa
Glyzinie
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Re: Einfache Hütchenfrage?

Beitrag von Glyzinie »

Herzlich willkommen im Forum!

Es meldet sich sicher bald eine Beraterin.

Natürlich akzeptieren gestillte Kinder auch was anderes später.
Viele hier sind ja Langzeitstiller. Da wird zur Beikost dann gern ein richtiger Becher gereicht. Wegen möglicher Saugverwirrung. Das Trinken aus einem Becher ist dem Stillen sehr ähnlich.
Wenn man das nicht so eng sieht, geht auch eine gute Trinklerntasse. Die wird selten verweigert. Mein Sohn mochte sie z.B. nicht.
Flaschen sollte man wegen der Zähne dann sowieso drastisch reduzieren. Das wird auch für Flaschenkinder so empfohlen.
Mit eiligem Piffi (11/2016)
Svensa
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Re: Einfache Hütchenfrage?

Beitrag von Svensa »

Danke schonmal für deine Antwort :) im Moment stelle ich mir die Frage, ob so ein Hütchen nicht auch doof ist für die Zähne. Das hat sie ja auch so lange zwischen den Kiemen wie sie einen Flaschensauger da hätte...

Passend zu meinem Post hier hatte ich gestern ein riesiges Erfolgserlebnis. Ich konnte sie ohne Hütchen satt stillen (zumindest hatte ich den Eindruck). Sie hat etwas Milch gespuckt und hat dann wieder geschätzt und gesucht, daher war ich dann doch unsicher ob sie trotz 30min stillen (etwa wie mit Hütchen, damit ist sie aber häufig auch nach 20min schon fertig) vielleicht doch nicht genug bekommen hat. Jedenfalls fühlte es sich das erste Mal richtig und gut an, nicht wie verkrampftes Brustwarze-irgendwie-in-den-Mund-stopfen.
Danach hat sie sogar nochmal an der anderen Seite gut angedockt und sich dann 2min in den Schlaf gestillt.

Nachts und auch heute Morgen konnten wir das leider nicht wiederholen. Heute Morgen deckte sie wieder ständig an und ab, fing dann an zu schreien und war sooo dankbar als ich das Hütchen aufgesetzt habe...
Daher bleibt meine Eingangsfrage bestehen, bin ich zu ungeduldig, müsste ich es eigentlich vehementer versuchen statt gleich das Hütchen raus zu holen? Oder brauche ich wirklich nur Geduld und versuche es einfach weiter wie bisher?
Serafin
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Re: Einfache Hütchenfrage?

Beitrag von Serafin »

Die meisten docken beim Abgewöhnen erst mit Hütchen an und klauen das dann weg. Oft geht im Halbschlaf wohl am besten. Das könntest du auch mal probieren.
kleiner Maulwurf 12/15
kleiner Schildkröterich 05/19
Glyzinie
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Re: Einfache Hütchenfrage?

Beitrag von Glyzinie »

Man kanns später wegnehmen, genau.
Unser Kleiner musste auch erst viel üben und hat anfangs die Brust nicht gut packen können. Ich habe es immer mal weggelassen und irgendwann gings dann eben. Da musste er sich erst mal eben etwas plagen. Da wir ihn täglich gewogen haben, konnten wir eine Mangelernärhung ausschließen.

Noch hat sie ja keine Zähne. :mrgreen: beim Flaschentrinken liegt es wohl auch an der Milch selber. Sie greift die Zähne mehr an als Muttermilch, die z.B. ab dem 2. Lebensjahr mehr Zahnschutz in Form von Lactoferrin enthält. Dagegen hat man ja bei Folgemilchen oft Stärke etc. mit bei.
Mit eiligem Piffi (11/2016)
Svensa
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Re: Einfache Hütchenfrage?

Beitrag von Svensa »

Danke ihr beiden! Das habe ich bisher tatsächlich noch nicht probiert. Auch weil ich eben Angst habe, dass sie dann nicht ganz ihren Hunger stillt bzw die Brust nicht richtig leer trinkt. Ich hatte Mittwoch wieder einen Milchstau inkl erhöhter Temperatur... Da ist mir ziemlich wichtig dass das funktioniert. Aber vielleicht sollte ich das einfach mal probieren.
Im Halbschlaf macht sie meist den Mund nicht mehr so weit auf, aber auch das können wir nochmal probieren.

Heute scheint sie jedenfalls sowieso einen Schub zu haben. Oder einen schlechten Tag. Mal sehen ob wir nochmal die Ruhe haben weiter zu üben oder das heute ausfällt.
Svensa
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Re: Einfache Hütchenfrage?

Beitrag von Svensa »

Um ein kurzes Update zu geben:
Ich habe jetzt wegen eines ständigen Auf und Abs beschlossen, erstmal nur mit Hütchen zu stillen und an der Technik des Mund öffnens zu feilen. Das hindert sie zwar nicht daran, direkt danach meine Brustwarze aus dem Mund zu schieben, selbst wenn ich sie tief in den Mund bekomme, aber das wäre schonmal ein Anfang.
Außerdem haben wir zwischendurch 3 Tage den Schnuller genutzt, das versuche ich grad auch gänzlich zu vermeiden und wirklich nur mit Hütchen zu stillen.

Gibt es noch etwas, wie ich ihr helfen kann, die richtige Technik zu finden?

Auch habe ich den Eindruck, dass es teilweise am starken MSR liegt, dass sie abdockt. Der wird aber im Laufe des Stillens nicht wirklich weniger, ab und zu spritzt eine Drüse einfach unaufhaltsam in die Gegend... Das spürt sie natürlich mit Hütchen nicht so. Und ich kann scheinbar nichts dran ändern, da das eben nicht nur am Anfang so ist.
Nehme ich das Hütchen nach einer Weile weg nachdem wir mit Hütchen gestartet haben, guckt sie die Brustwarze nur angewiedert an und man nicht andocken. Macht sie den Mund auf und ich gebe die Brustwarze in den Mund, schließt sie diesen auch nicht.
Svensa
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Re: Einfache Hütchenfrage?

Beitrag von Svensa »

Kleines Update. Wir haben die letzten Tage nicht mehr versucht, ohne Hütchen zu stillen. Nachdem letzte Woche meine eine Brust plötzlich nicht mehr auslief hatte ich einen leichten Anflug von Panik (von wegen mit Stillhütchen geht auch gern mal die Milch zurück) und seitdem einen Anflug von Dankbarkeit, dass Stillen überhaupt funktioniert. Also wenn es denn mit Hütchen sein muss, dann ist es halt so.

Grad eben habe ich es also das erste Mal wieder ohne probiert, und nachdem sie andockt und auch sofort brav Milch aus der Brust schoss (und aus zwei Drüsen spritzte) ließ sie wieder los und sich auch nicht mehr zum Mundöffnen überreden. Ich hab dann das Hütchen aufgesetzt, aber nach ein paar Zügen und dann Hütchen - Rumgeschubse ist sie jetzt stattdessen doch wieder eingeschlafen :roll:
Lösche Benutzer 24617

Re: Einfache Hütchenfrage?

Beitrag von Lösche Benutzer 24617 »

Hi, falls sich kein Stillmod. meldet, kannst du auch einen per PN kontaktieren.
Und ich hab dir nochmal 2 Links zum Stillhütchen rausgesucht: viewtopic.php?f=2&t=181645&p=3531745#p3531745
und
viewtopic.php?f=2&t=135627
:)
Svensa
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Re: Einfache Hütchenfrage?

Beitrag von Svensa »

Hallo sens, danke für die Links. Ich hatte sie schon gelesen. Jetzt aber nochmal. Und ich habe das Gefühl es fehlt mir an Geduld. Und die letzten Tage haben wir wieder mit der Technik geschludert.

Witzige Anekdote: als die Kleine vorhin wieder wacher wurde, war Hütchenstillen schwierig und sie wollte es immer wieder ausspucken :roll: ohne wurde aber auch verweigert.

Ich dachte ich schubse erstmal den Thread wieder hoch, es gibt ja deutlich kritischere Themen als meins. Und dann schreibe ich demnächst mal jemanden an :)
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