Erfahrungsaustausch Ü1-Stillen

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Sophia85
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Re: Erfahrungsaustausch Ü1-Stillen

Beitrag von Sophia85 »

bluestar hat geschrieben: 28.05.2019, 13:17 Ich hab’s noch nicht fertig geschaut, aber bis jetzt hat mein Mann immer genau den als Negativbeispiel rangezogen wenn es um seiner Meinung nach zu langes Stillen geht :lol:
So eine fiktive Figur aus einer Fantasyserie ist da ja auch bestimmt total repräsentativ... :roll:

Ich fand es als das erstmals ausgestrahlt wurde aber schon echt ärgerlich, dass sie unbedingt betonen mussten, der wird ja sooooo lange gestillt, Mutter und Kind müssen natürlich völlig gestört sein. Als ob es dafür innerhalb der Geschichte nicht genug andere Gründe gäbe. Man hätte das auch einfach weglassen können, wie so vieles andere aus den Büchern auch. Da wird Stillen eines nicht-mehr-Säuglings wieder mal als schockierend und pervers dargestellt. Nicht hilfreich.
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Sam
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Re: Erfahrungsaustausch Ü1-Stillen

Beitrag von Sam »

Naja, er ist 11.
Ich muss sagen, als ich das Buch gehört habe, da hatte ich noch kein Kind, habe ich das ganz unreflektiert gesehen... so als „schockierendes abstoßendes Detail“. Jetzt, mit Stillerfahrung, sehe ich es natürlich auch etwas anders und finde es auch sehr unglücklich, dass wenn Stillen in einem Film aufscheint, dann gerade so, extrem negativ besetzt. „Normal“ finde ich aber auch als Stillmama das Stillen eines Teenagers eher nicht :wink: Ich glaube aber, die Macher der Serie haben natürlich ganz bewusst alles, was irgendwie ein Aufreger sein könnte, in die Serie gepackt.
Beim drüber nachdenken fällt mir auf, dass G.R.R.M. aber Stillen häufiger in den Büchern erwähnt und meistens ganz neutral oder positiv.
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TuB
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Re: Erfahrungsaustausch Ü1-Stillen

Beitrag von TuB »

In der Serie ist der Knabe 11 Jahre alt, in den Büchern immerhin schon 6. Das geht ja wir über Stillen im Baby- oder Kleinkindalter hinaus und ich bin mir sicher, dass bei vielen Frauen hier im Forum dritte persönliche Altersgrenze deutlich niedriger liegt, völlig unabhängig davon, wie sie auf ein so großes Stillkind reagieren würden.
Wie Sam schon schrieb, wird oft das Stillen sogar positiv beschrieben. Es wird beispielsweise erwähnt, dass Cercei Myrcella nicht zu einer Amme gegeben hat, sondern selbst zwei Jahre lang gestillt hat.
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TuB
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Re: Erfahrungsaustausch Ü1-Stillen

Beitrag von TuB »

TuB hat geschrieben: 30.05.2019, 11:58 In der Serie ist der Knabe 11 Jahre alt, in den Büchern immerhin schon 6. Das geht ja weit über Stillen im Baby- oder Kleinkindalter hinaus und ich bin mir sicher, dass bei vielen Frauen hier im Forum die persönliche Altersgrenze deutlich niedriger liegt, völlig unabhängig davon, wie sie auf ein so großes Stillkind reagieren würden.
Wie Sam schon schrieb, wird oft das Stillen sogar positiv beschrieben. Es wird beispielsweise erwähnt, dass Cercei Myrcella nicht zu einer Amme gegeben hat, sondern selbst zwei Jahre lang gestillt hat.
Da hat die Autokorrektur wohl zugeschlagen.
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Re: Erfahrungsaustausch Ü1-Stillen

Beitrag von Individuum »

Ich finde es als Stilmittel in einem Buch/Film/Serie oder was auch immer total in Ordnung. Da geht es doch nicht um Realität. Also mir als stillbegeisterte Mama ist das nie übel aufgestoßen. Ich fand, dass dadurch sehr gut rüber kam, wie seltsam die Beziehung der beiden ist (ich rede von dem 11-Jährigen)! In solchen FIKTIVEN Geschichten werden doch zig Millionen Sachen auf der Welt abstrus dargestellt.
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bluestar
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Re: Erfahrungsaustausch Ü1-Stillen

Beitrag von bluestar »

Herrje, jetzt musste ich direkt nochmal schauen was ich da geschrieben hab!
Ich hab da gar nicht weiter drüber nachgedacht weil ich es nicht so empfunden habe als würde es so dargestellt dass Robyn wegen dem langen Stillen so ist wie er ist.
Ich sehe das wie Individuum auch als Stilmittel um die ungesunde Abhängigkeit dieses fiktiven Charakters von seiner Mutter darzustellen. Also gar nicht um das Stillen an sich schlecht dastehen zu lassen sondern eine zu starke Nähe zwischen Mutter und Kind. Das stillen ist ja in dem Fall auch nichts inniges und schönes.
Ich kann mich an die Darstellung im Buch gar nicht mehr erinnern, ich muss eben nur immer daran denken dass das meinem Mann in der Serie so im Gedächtnis blieb (wahrscheinlich auch weil robyn da älter ist!).
Ich finde aber auch dass an anderen Stellen im Buch und in der Serie Stillen als etwas positives und normales dargestellt wird, mir fiel auch Cersei Lannister ein und beispielsweise auch in Bezug auf die Wildling-Frau mit der Sam sich zusammentut (Gilly?).
Was ich sagen will: Stillen muss ja nicht immer etwas uneingeschränkt positives sein. Es kann auch mal negativ dargestellt werden wenn es im Kontext passt - finde ich.

Musste übrigens direkt googeln was jetzt mit dem Herrn Arryn eigentlich so los ist und er wurde im Internet als der „Neville Longbottom von Westeros bezeichnet“. Weil der am Schluss auch so hot wurde?! Hab ich da was verpasst?
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Sophia85
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Re: Erfahrungsaustausch Ü1-Stillen

Beitrag von Sophia85 »

Eigentlich habt ihr Recht - es sollte total egal sein was irgendwelche fiktiven Einzelpersonen in einer Fantasyserie machen, in der sowieso die meisten Charaktere irgendwie gestört sind. Und einen Teenager würde ich auch nicht mehr stillen wollen. Keine Ahnung, wo da bei mir die Altersgrenze eigentlich liegt - 3,4, doch älter? Das sehen wir dann, wenn es so weit ist.

Es stört mich aber schon sehr, dass anscheinend mediale Darstellung von Ü1-Stillen so auf negative "Extrembeispie" beschränkt zu sein scheint, dass man sich als Mutter eines stillenden Kleinkindes Kommentare anhören muss wie "du willst doch nicht dass deiner später so wird wie...". Die Leute sehen halt beim Anblick von Menschen wie uns automatisch die Arryns vor ihrem geistigen Auge oder irgendwelche extremst alternativen Familien, die sie in reißerischen "Dokus" bestaunt haben. Da fühle ich mich zu Unrecht in eine Schublade gesteckt, in die ich nicht hingehöre.
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sanilii
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Re: Erfahrungsaustausch Ü1-Stillen

Beitrag von sanilii »

Das stimmt, liegt aber leider auch an der (zumindest in diesem Fall) extrem eingeschränkten Wahrnehmung mancher Menschen.
Sonja mit Bärchen *4/17 und kleiner Hummel *9/20

Meine Beiträge in der KK findet ihr hier.
Leominor
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Re: Erfahrungsaustausch Ü1-Stillen

Beitrag von Leominor »

Falls so ein Vergleich mit einer fiktiven Person mal kommen sollte, also „du willst doch nicht, dass sie so wird wie...“ Wäre meine Antwort wahrscheinlich irgendwas in Richtung: Eigentlich hatte ich eher gedacht sie soll mal wie Superman/ Micky Mouse... werden, warum?
Vielleicht fällt ihnen dann auf, wie blöd der Vergleich ist... 😂
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Re: Erfahrungsaustausch Ü1-Stillen

Beitrag von Leokardia »

Hallo ihr Lieben
Der Faden ist ja nun schon etwas älter, ich hole ihn aber gern hervor. Ich bin mir auch nicht ganz sicher ob meine Frage hierher gehört, aber habt ihr einen Einfluss des Langzeitstillens auf die Eingewöhnung in die Kita/Krippe erlebt? Positiv oder negativ?

Mir wurde jetzt von der Erzieherin an den Kopf geworfen "so lange du stillst, kommen wir eh nicht an ihn ran, um eine Bundung aufzubauen". Das hat mich schon arg getroffen und ich empfinde es eher als unpassen bzw wissenschaftlich nicht haltbar. Unser FV ist jetzt 15 Monate alt und wird zum einschlafen mittags und abends und nachts nach bedarf gestillt. Ich war eigentlich immer recht stolz auf unsere gute Bindung und sehe sie eher als Basis für ihn mutig die Welt zu erkunden. Ein paar Erfahrungen würden mir da sehr helfen in mir "ruhen" zu bleiben.

Liebe Grüße!
Leo (34), Träger des kleinen Bärchen (5_20), Partnerin eines großen Bären und Pflegerin von zwei Katzen.

Angehende Neurodermitis Expertin und Entfesselungskünstlerin im Tragetuch
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