Stillen: kurze Frage- kurze Antwort (Bitte ersten Beitrag beachten!)

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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ShinyCheetah
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort

Beitrag von ShinyCheetah »

Oh je :( Ich weiß, wie du dich fühlst, weil ich die Situation auch schon hatte.

Versuch dich von diesem Missionierungsgedanken frei zu machen. Ihr Baby wird nicht verhungern und wahrscheinlich besser mit der Situation klar kommen, als du ihm gerade zutraust. Und in einem halben Jahr habt ihr höchst wahrscheinlich beide fröhliche, aufgeweckte Kleinkinder, denen man im Alltag überhaupt nicht anmerkt, dass das eine nach Bedarf stillen darf und das andere nicht.

Wenn dich das zu sehr mitnimmt schränk den Kontakt so lange ein. Und/oder hört einfach auf, über diese Themen zu reden.

Eine andere Wahl als ihre Erziehungsentscheidung zu akzeptieren, hast du eh nicht. Gerade wenn zwei Autoritätspersonen auf ihrer Seite sind, wird deine Meinung sie ganz sicher nicht zum Umdenken bringen.

Klar, auf diese Weise wird sie sehr schnell abgestillt haben (höchstwahrscheinlich), weil sie im nächsten Schritt Stillmahlzeiten durch Brei ersetzen wird (so das klassische Vorgehen). Das ist aber ihr gutes Recht, auch wenn du es schrecklich für das Kind findest.
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Lämpchen
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort

Beitrag von Lämpchen »

Kriegt das Kind denn dann stattdessen noch die Flasche dazu? Dann würde es ja gehen (wenn es auch wegen möglicher Saugverwirrung vielleicht nicht so klug ist). Aber du klingst nicht so, als hätte sie vor, Stillmahlzeiten mit Flasche zu ersetzen?
Ich bin natürlich kein Profi, aber falls das Kind wirklich schon gut Brei isst (was mich mit 5,5 Monaten wundern würde, aber es scheint ja alles zu geben - oder sie will das doch erst etwas später so einführen?), könnte es möglicherweise trotzdem reichen, je nach Kind ...
Ich glaube, ich habe zu keinem Zeitpunkt (in keinem Alter meines Kindes) öfter als 9-10x täglich gestillt, meistens eher nur 8x. Mein Kind war kein so Totalvielstiller. (Disclaimer: in der Anfangszeit, wo mein Baby bestimmt mehr als 8x hätte stillen müssen, haben wir sowieso zugefüttert, daher kann man bei uns da sowieso erst die Zeit ab 4-5 Monaten zählen.) Aber deine Bekannte käme dann ja nur auf 5-7x täglich, das wird schon ziemlich knapp. Da wird das Kind bis zu 3x täglich schon richtig Brei essen, vermute ich? So oder so ist es zwar nicht mehr empfohlen (von der WHO und hier usw.), mit 5-6 Monaten schon so viele Stillmahlzeiten zu ersetzen, vermutlich sind sowohl Arzt als auch Hebamme da dann aber vom alten Schlag und gehen da nach dem klassischen Breifahrplan, da wäre das glaub ich relativ normal gewesen. Also wahrscheinlich gibt es Kinder, mit denen das klappen und denen das genügen kann, aber ich wäre da auch erst mal sehr vorsichtig anstelle deiner Bekannten, aber sie merkt ja hoffentlich, wie es ihrem Kind damit geht und kann dann ggf. wieder "zurückrudern" ...
Nur wie oft ein Kind nachts aufwacht (und dann ggf. auch jeweils stillen will) oder eben nicht, ist echt superunterschiedlich, das kann man kaum beeinflussen (sonst muss man halt oft Flasche geben, wenn man nicht stillen will).
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ShinyCheetah
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort

Beitrag von ShinyCheetah »

Oder du gibst sie halt nicht und beruhigst das Kind anders. In meinem Bekanntenkreis ist das total üblich, in deinem nicht? Da bekommen manche Kinder auch schon mit ca 2 Monaten die Flasche nach Rhythmus, also alle 4h, und ab ca 5 Monaten dann manchmal auch nicht mehr nachts. Die Kinder werden eben anders beruhigt. Das geht schon und erfolgt (traurigerweise) sogar auf Empfehlung des Kinderarztes.

Abgesehen von diesem gruseligen Umgang mit dem Stillen werden die Kinder auch total liebevoll behandelt - getragen etc. Ich persönlich finde es schrecklich (ich hatte dazu mal nen eigenen Thread), habe für mich aber einfach hingenommen, dass man es nicht ändern kann. Immerhin kenne ich niemanden, der seine Kinder schreien lässt. Das wär mit persönlich dann eben doch zu viel und wäre ein Grund, den Kontakt vollständig abzubrechen.
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Klarrti
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort

Beitrag von Klarrti »

Da kann ich ShinyCheetah nur beistimmen. Ich bin immer ziemlich offen mit meiner Einstellung zum Stillen umgegangen, aber ich habe den anderen Müttern nie den Eindruck vermittelt, sie machen was falsch. Anderseits hat mich nie eine von dennen versucht zuüberzeugen, dass LZS nicht gut ist. Ich treffe mich einmal im Monat mit 5 Müttern, deren Kinder im gleichen Alter sind, wie die Löwin. Alle haben zwischen 6 und 12 Monaten abgestillt, aber keine hat ein Problem damit, dass ich meine 3 jährige noch stille. Wir verstehen uns gut und tauschen uns gerne aus, aber versuchen uns nicht gegenseitig zu überzeugen. Egal ob es ums Stillen, Schlafen, Fremdbetreuung oder Trocken werden geht. Denn für eine Mutter gibt es nichts schlimmeres, wenn ihr "unterstellt" wird, sie schadet ihrem Kind. Wenn diese noch die Meinung einger "Experten" vertritt, endet jegliches Gespräch in Abwehrhaltung.
Also wenn du dich mit ihr sonst gut verstehst, versuche vielleicht zu dem Thema Abstand zu nehmen (ich versteh natürlich, dass es bei deiner Vorgeschichte nicht einfach ist, denn du hast unglaublich stark und erfolgreich dafür gekämpft). Wenn dich sonst nicht viel mit ihr verbindet, dann schränk den Kontakt ein, um dich damit nicht zu belasten.
mit der Löwin 08/16 an der Hand.
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort

Beitrag von splischsplasch »

Nadine212 hat geschrieben: 15.10.2019, 09:54 Danke ihr Lieben.
Ich nehme es mal einfach so hin das meine Maus tagsüber viel zu abgelenkt ist zum trinken :lol:

Ich hab gerade aber auch eine heiße Diskussion darüber die leider zu eskalieren scheint. Eine Mama möchte ihr Baby nachts nur noch 1-2 stillen und tagsüber 4-5 mal da das ja ausreichend ist (5,5 monate alt und bekommt Beikost und Wasser).
Ich sagte das das nicht korrekt ist aber sie sagt ihre Hebamme und Kinderarzt sagten das reicht.
Und das was ich mache entwickelt sich dann später zur schlechten Gewohnheit da das Kind lernt nachts ständig zu trinken (wir stillen meistens stündlich). Ich sage ihr es ist nächtliches abstillen aber sie sagt ein Baby muss nicht ständig trinken.

Ich finde es schlimm und denke ernsthaft darüber nach den Kontakt abzubrechen :(
Ich wäre auch bei ShinyCheetah und würde sagen, leben und leben lassen. Klar ist es nicht optimal, aber wenn sie regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen geht wird doch hoffentlich geschaut ob alles vom Wachstum her in Ordnung ist (Hoffe ich ganz doll). Der größte Teil der Mütter will doch nur das Beste für das eigene Kind. Es gibt halt unterschiedliche Vorstellungen was das Beste ist. Und missionieren hilft leider meistens nicht, vllt. will sie ja auch abstillen und vermehrt die Flasche einführen.
Aber ich verstehe dich voll, dass du Angst hast, das Baby würde nicht genug bekommen.
Wenn dir aber der Kontakt gerade nicht gut tut, würde ich den auch eher verringern/abbrechen.
Mit großem Sohn (08/18) und kleinem Sohn (08/21) und ganz tollem Ehemann

Wir sollten immer unseren Träumen folgen. Wenn wir etwas wirklich wollen, können wir das Unmögliche möglich machen. Wir müssen nur zusammenhalten. Gemeinsam ist ALLES möglich.
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ShinyCheetah
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort

Beitrag von ShinyCheetah »

Ich wollte noch kurz ergänzen: In dem Fall wo ich das mit Stillen nach Rhythmus mitbekommen habe, bekam das Kind alle 3h tagsüber die Brust, nachts nur noch 1x, und ab 4 Monaten wurde nach Breifahrplan abgestillt. Mit 6 Monaten waren alle Stilleinheiten ersetzt und kurz später hat das Kind die nächtliche Stillmahlzeit verschlafen und war auf Brei abgestillt, ohne Flasche. Die ganze Zeit über war die Gewichtszunahme prima. Der Kinderarzt fand das OK, solange das Kind genug Milchprodukte kriegt. Ist ein fröhliches, zufriedenes Kind, soweit ich das beurteilen kann. Ich verstehe nicht, warum man das tut, aber so ist es eben. Die besagte Mutter versteht genauso wenig, dass ich F nachts immernoch locker 8x stille. Verbieten kann sie es mir auch nicht. Manche Kinder hier im Forum sind ab 6 Monaten weit von der täglich durch die BZgA empfohlenen Eisenaufnahme entfernt. Aber solange die Kinder offenbar gesund und zufrieden sind, ist das genauso wenig ein Grund, den Eltern in ihre Methoden reinzureden wie denen, die nach Rhythmus statt nach Bedarf stillen.
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Nadine212
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort

Beitrag von Nadine212 »

Danke für eure Antworten
Sie gibt erst seit ein paar Tagen Brei und mittags und nachmittags aber es wird nicht viel davon gegessen, dazu gibt es eine Flasche Wasser. Pre möchte sie nicht geben, sprich sie stillt tatsächlich nur 5-7 mal in 24 Stunden und gibt den Schnuller.
Ich mag sie aber eigentlich schon sehr gerne, aber ich finde es nicht okay einem Baby die Milch vorzuenthalten und das hab ich ihr nun auch freundlich gesagt.
Eben so kann sie nicht verstehen warum ich so lange stillen möchte, kein Schnuller gebe und eher blw machen möchte als nur Brei und wieso ich so spät angefangen habe damit.
Fakt ist alle Mamas machen es so wie sie es für richtig halten (ob es dann auch immer richtig ist ist eine andere Sache).
Je nachdem wie sie nun reagieren wird, werde ich überlegen ob ich den Kontakt einschränke oder gar abbrechen werde. Selbst wenn mir ein Arzt etwas sagt bemühe ich mich doch darum mich zu informieren? Vor allem wenn es um die Gesundheit meines Kindes geht.

Wir stillen nachts alleine schon 6 - 9 mal, tagsüber sicher auch 6-8 mal. Meine Maus braucht es nun mal :)
♡ mit Minni Mausi 02/19 ♡
Pirouge
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort

Beitrag von Pirouge »

Ein bisschen ot: In der Krabbelgruppe damals war eine Mutter, die ihr Kind so ganz anders behandelte, als ich es tat und gut fand. Eine andere Mama - eher mir ähnlich - und sie freundeten sich an und ich war sehr verwundert, well ich sie instinktiv eher gemieden habe.
Das hat mir voll die Augen geöffnet, weil mir plötzlich klar wurde, dass aufeinander zugehen letztendlich so viel sinnvoller ist. Und ändern tut man die Menschen durch Abwenden erst recht nicht.
2014 und 2019
Erdnuss
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort

Beitrag von Erdnuss »

Nadine, ich glaube, die innere Löwenmutter in uns allen lässt uns, dich, deine Freundin, in solchen Situationen heftige Emotionen empfinden, die den eigenen Weg schützen sollen. Ich erlebe derzeit etwas ähnliches, meiner Einstellung widersprechendes, im engsten Freundeskreis und es ist nicht leicht. Ich übe mich sehr darin, mich von "übergriffigen" Gedanken zu distanzieren und die Familie ihren Weg ohne meine Worte gehen zu lassen (keine Beratung ohne Auftrag!) - das klappt mittlerweile meist, da ich weiß, dass es sich nur um Einstellungsfragen handelt und es dem Kind gut geht.
Wenn aber etwas möglicherweise wirklich falsch läuft, wie du es erlebst - ich kann das aber nicht beurteilen - ist das dann eine ganz schwierige Situation. Weißt du denn, ob der Rat des Arztes lautete, keine Pre zu geben, oder es nur ihre Entscheidung ist?
Erdnüsslein (9/2014) und Erbslein (11/2017) another love (*3/16)
Nadine212
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Re: Stillen: kurze Frage- kurze Antwort

Beitrag von Nadine212 »

@Erdnuss
Also ich habe mir die Nachrichten nochmal durchgelesen, sie schreibt wirklich das sie tagsüber ca 4-5 mal stillt und nachts 1-2 mal und jemand der Ahnung hat (ihre Hebamme) meinte dieses stündliche stillen nachts oder auch tagsüber muss nicht sein, vor allem nachts nicht die Babys müssen ein paar Stunden am Stück schlafen, sie soll das Baby anders beruhigen wenn es wach wird. Und Pre soll sie nicht geben da es ausreichend ist so zu stillen wie oben beschrieben.
So gern ich sie auch habe aber das ist nicht richtig was sie macht.

Da sie sich aber auch nicht mehr gemeldet hat denke ich das sie sauer auf mich ist, aber eigentlich ist mir das egal da ich defintiv der Meinung bin das das mal gesagt werden musste.

@Pirouge
Du hast voll und ganz Recht!
Und ehrlich gesagt hat mir diese Situation und dein Beitrag mir die Augen geöffnet - nämlich das ich ab sofort nie wieder etwas zu einer Mama sagen werde außer sie fragt mich nach meiner Meinung.
♡ mit Minni Mausi 02/19 ♡
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