Stillen und Essen - alles ist erlaubt?
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Stillen und Essen - alles ist erlaubt?
Ich habe mal eine Frage bezüglich Nahrungsmittel und Stillen: Bei meinen beiden Kindern habe ich gerade in den ersten Wochen immer genau drauf geachtet, alle blähenden Nahrungsmittel wegzulassen. Beim zweiten Kind habe ich dann sogar mal versucht, den Kaffee wegzulassen, weil ich schauen wollte, ob der vielleicht am Aufstoßen der Kleinen dran schuld ist. Und - zum Glück - hat die Kleine genauso schlecht geschlafen, dass ich schnell wieder Kaffee trinken konnte Welche Bestandteile können denn jetzt in die Muttermilch übergehen und welche nicht? Soweit ich weiß, sagt man mittlerweile, dass die Nahrungsmittelaufnahme überhaupt keinen Einfluss auf Blähungen oder geröteten Popo des gestillten Kindes hat, andererseits spielt doch z.B. bei Neurodermitis die Nahrungsaufnahme der stillenden Mutter schon eine Rolle? Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungsberichte und Antworten, danke schon mal dafür!
Großer Bruder 29.06.2008
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Re: Stillen und Essen - alles ist erlaubt?
Ich war und bin was dieses Thema angeht immer sehr sorglos und konnte keine wirklichen Zusammenhang mit etwaigen Beschwerden meines Kindes feststellen.
Nun haben wir auch nur selten mit wundem Windelbereich oder dauerhaftem Bauchweh zu kämpfen gehabt. Vielleicht hätte ich es dann anders gemacht? Ja, vielleicht, wenn ich auch nicht gewusst hätte, wo anfangen, wo aufhören.
*Während ich der Rechtschreibung und Interpunktion mächtig bin, hat das iPhone oftmals ganz eigene Vorstellungen....*
Nun haben wir auch nur selten mit wundem Windelbereich oder dauerhaftem Bauchweh zu kämpfen gehabt. Vielleicht hätte ich es dann anders gemacht? Ja, vielleicht, wenn ich auch nicht gewusst hätte, wo anfangen, wo aufhören.
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- Lyra
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Re: Stillen und Essen - alles ist erlaubt?
Gegessen hab ich alles nur Kaffee hab ich nicht getrunken, da ich der Meinung bin Koffein geht genauso in die Milch, wie Alkohol.
Hab I-Phonitis.....
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Viele liebe Grüße
Lyra mit dem Mann, der Püppi (09/08), dem kleinen Mann (04/11) und einem * (05/10) für immer im Herzen.
Schau doch mal in meinem Blog die Rumpelbutze vorbei.
Es ist ein alchemistischer Augenblick, in dem sich Wissen in Verstehen verwandelt.
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Re: Stillen und Essen - alles ist erlaubt?
Ich glaub zu dem Thema hat echt jeder eigene Erfahrungen und Meinungen - je länger Du im Internet recherchierst, desto weniger kannst Du essen ... "Offiziell" kannst Du glaube ich sorglos vor Dich hinessen (natürlich keine Liter Cola und Kaffee, Wein und Schnaps ...), aber manche stellen halt fest, dass ihr Kind stark auf Kaffee / Zitrusfrüchte / was auch immer reagiert. Ausprobieren, würde ich sagen.
Mit der wilden Bande 2010, 2013 und 2015.
Ich nähe mit Brother innovis-100, Babylock Desire3, Bernina L220
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- Jusl Almighty
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Re: Stillen und Essen - alles ist erlaubt?
Da stellst Du eine gute Frage, die wohl die allermeisten stillenden Mütter irgendwann einmal mehr oder weniger beschäftigt. Generell kann man sagen, dass bei diesem Thema oft viele Aspekte vermischt werden, was und wie so alles "in die Milch übergeht". Zum Verständnis dieser Vorgänge sind anatomische und physiologische Grundkenntnisse notwendig.Welche Bestandteile können denn jetzt in die Muttermilch übergehen und welche nicht? Soweit ich weiß, sagt man mittlerweile, dass die Nahrungsmittelaufnahme überhaupt keinen Einfluss auf Blähungen oder geröteten Popo des gestillten Kindes hat, andererseits spielt doch z.B. bei Neurodermitis die Nahrungsaufnahme der stillenden Mutter schon eine Rolle? Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungsberichte und Antworten, danke schon mal dafür!
Ganz sicher ist in diesem Bereich auch noch nicht ALLES bis ins kleinste Detail wissenschaftlich verstanden, aber als gut belegte Fakten können folgende Punkte gelten:
* Nahrungsmittelspuren können die mütterliche Darmwand passieren, ins Blut gelangen und auf diese Weise auch in die Milch. Dies spielt bei hochallergischen Babys eine Rolle, da diese auch auf diese winzigen Spuren allergisch reagieren können. Normalerweise müssen Mütter, deren Babys nachgewiesen allergisch auf z.B. Kuhmilchproteine reagieren, Kuhmilchprodukte NICHT meiden.
* Starke Aromen passieren ebenfalls die mütterliche Darmwand. Nach Knoblauchgenuss z.B. riecht ja mitunter die Haut nach Knoblauch usw., d.h. irgendwie ist das Aroma offensichtlich vom Magendarmtrakt in andere Organe gelangt. Entsprechend können Aromen wie Knoblauch, Zwiebel, Lakritz, Vanille usw. auch in die Milch gelangen. Man weiß aus Untersuchungen, dass Baby diese aromatisierte Milch lieber(!) trinken und später ein abwechslungsreicheres, aufgeschlosseneres Essverhalten zeigen. Entsprechend kann abwechslungsreiche, geschmacksintensive mütterliche Nahrung nur als empfehlenswert betrachtet werden.
* Es gibt kein Erklärungsmodell für das Phänomen "wunder Po durch (Kohlen-)Säure", sei es durch Sprudeltrinken oder saures Obst essen. Säure wird im mütterlichen Verdauungstrakt neutralisiert (die Magensäure ist ohnehin viiiel stärker als Säure aus Südfrüchten oder Erdbeeren - von daher MUSS eine Neutralisation stattfinden, wenn die Mutter nicht innerlich verätzt werden will ). Nach Obstgenuss ist weder das Blut noch die Muttermilch saurer. Entsprechend ist es UNMÖGLICH, dass das Baby "durch die Säure" einen wunden Po bekommt, ausgeschlossen.
* Es gibt kein Erklärungsmodell für das Phänomen "Baby-Blähungen durch Mamas blähende Lebensmittel". Es gibt Lebensmittel, die bei deren Verstoffwechselung eine erhöhte Produktion von Darmgasen bei der Mutter(!) verursachen (das sind bestimmte Kohlenhydrat-Sorten wie Rhamnose und Raffinose). Diese Gase können aus dem Darm nur auf einem Wege heraus - in die Milch können diese Gase nicht gelangen. Die Muttermilch enthält nach Zwiebel- und Knoblauchgenuss nicht mehr "Gase" als sonst, entsprechend sind kausale Blähungsreaktionen des Babys überhaupt nicht plausibel.
* Die meisten Babys reagieren auf geringe Mengen mütterlich konsumiertes Koffein nicht. In seltenen Fällen können Unruhezustände bei jungen bzw. neugeborenen Babys ausgelöst werden.
* Geringer Alkoholkonsum ist mit dem Stillen vereinbar.
* Die Neigung zu atopischen Reaktionen scheint vererbbar zu sein. Wenn die Eltern Allergien, Neurodermitis usw. haben, ist das Risiko beim Baby ebenfalls erhöht.
* Aussagekräftiges "Austesten" hinsichtlich (Un-)Verträglichkeiten beim Baby ist hinsichtlich der Durchführung NICHT EINFACH. Oft werden viel zu wenig Daten genommen. Hier ist fachkundige Begleitung z.B. durch KiA, Stillberaterin oder Ernährungsberaterin unbedingt sinnvoll.
Hier im SuT findest Du zahlreiche weitere Themen zu dem Thema Ernährung - schau mal über die Boardsuche.
LG
Julia
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Re: Stillen und Essen - alles ist erlaubt?
ich achte da auf gar nichts. mit fünf wochen hatten wir einmal die situation, dass sie wirklich verdauungsbeschwerden hatte, als ich bei freunden eine sehr zwiebellastige soße gegessen habe. könnte zufall sein, könnte einen zusammenhang geben. ich hab dann enerell ein wenig darauf geachtet, wenig zwiebeln zu essen und die menge dann langsam wieder hoch geschraubt.
kaffe hab ich damals beim ersten kind gar nicht getrunken. das war bei allen müttern, die ich kannte, absolut verpönt und wurde mit rauchen und alkohol gleich gesetzt. jetzt trink ich kaffee, weil mir da ehrlich gesagt die wissenchaftliche grundlage fehlt. ich hab das komplette internet durchsucht, ob es dairgendwelche langzeitschäden gibt und nichts gefunden. wenn ich richtig dolle übertreibe, kommt was beim kind an, sonst merk ich da null unterschied. und wenn es weder langzeitschäden gibt noch kurzfristige folgen, warum sollte ich dann drauf verzichten?
ansonsten bin ich generell der ansicht, dass gerade das einschränken der mütterlichen ernärung das verkehrteste ist, was man bezüglich gewöhnung an nahrungsmittel machen kann.
kaffe hab ich damals beim ersten kind gar nicht getrunken. das war bei allen müttern, die ich kannte, absolut verpönt und wurde mit rauchen und alkohol gleich gesetzt. jetzt trink ich kaffee, weil mir da ehrlich gesagt die wissenchaftliche grundlage fehlt. ich hab das komplette internet durchsucht, ob es dairgendwelche langzeitschäden gibt und nichts gefunden. wenn ich richtig dolle übertreibe, kommt was beim kind an, sonst merk ich da null unterschied. und wenn es weder langzeitschäden gibt noch kurzfristige folgen, warum sollte ich dann drauf verzichten?
ansonsten bin ich generell der ansicht, dass gerade das einschränken der mütterlichen ernärung das verkehrteste ist, was man bezüglich gewöhnung an nahrungsmittel machen kann.
die Große 03/2002 die Kleine 02/2012 getragene, gestillte, zuhause entbundene, bei mir schlafende Familientischesserin
“There's no way to be a perfect mother and a million ways to be a good one.”
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- Tutti
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Re: AW: Stillen und Essen - alles ist erlaubt?
Danke für die tolle Auflistung, Jusl.
Du bist immer so klar und strukturiert. Es liest sich nicht nur toll, sondern ist immer sehr wissenswert und aufschlussreich.
Gesendet von meinem HTC Desire S mit Tapatalk 2
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Re: AW: Stillen und Essen - alles ist erlaubt?
Mich beschäftigt es auch gerade..
Ich weiß zwar von hier und von meiner hebamme, dass blähungen nicht von der mütterlichen Ernährung kommen können.. aber ich hab schon festgestellt, dass mein kleiner sehr zu kämpfen hat, wenn ich viel rohkost esse.. erbsen, linsen und kohlsorten..
Sehr schade, denn das sind alles Sachen die ich sehr gern esse
Im allgemeinen hat er viel mit püpsen zu kämpfen, jetzt wollte ich mal testweise 2 Wochen auf Milchprodukte verzichten, um zu schauen ob es dann besser wird.
Orangen usw.gehen aber problemlos.
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Ich weiß zwar von hier und von meiner hebamme, dass blähungen nicht von der mütterlichen Ernährung kommen können.. aber ich hab schon festgestellt, dass mein kleiner sehr zu kämpfen hat, wenn ich viel rohkost esse.. erbsen, linsen und kohlsorten..
Sehr schade, denn das sind alles Sachen die ich sehr gern esse
Im allgemeinen hat er viel mit püpsen zu kämpfen, jetzt wollte ich mal testweise 2 Wochen auf Milchprodukte verzichten, um zu schauen ob es dann besser wird.
Orangen usw.gehen aber problemlos.
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revolte mit Zahnlückenpiratin (10/2010), Herr Neunmalklug (10/2012) und Schnecke (05/2016)
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- Jusl Almighty
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Re: Stillen und Essen - alles ist erlaubt?
Eine kleine Linksammlung zum Thema "Ernährung in der Stillzeit":
Wunder Po durch mütterlich eingenommenes Vitamin C?
Blähungen und Stillabstände
Blähungen und Kohlensäure
Laktoseintoleranz im Säuglingsalter möglich?
Zu viel Eiweiß bei Stillen plus Kuhmilch
Qualität der Muttermilch ernährungsbedingt?
MilchZUCKERunverträglichkeit und MilchEIWEISSunverträglichkeit
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- alter SuT-Hase
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- Registriert: 17.09.2012, 16:14
Re: Stillen und Essen - alles ist erlaubt?
Danke Jusl, das ist eine sehr hilfreiche Zusammenstellung.
Nina mit A. (11/2008), J. (03/2011), Minimaus (28/01/15), Babyzwerg (15/02/2019) und Weihnachtsengel im Herzen (Januar 2018, 10. Woche)