Wir sind unzufrieden beim Essen - Tipps erbeten

Was kommt nach dem Vollstillen?

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Bali
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Wir sind unzufrieden beim Essen - Tipps erbeten

Beitrag von Bali »

Liebe SuTler,
im Bereich „Stillen“ bin ich ja schon länger aktiv. Nun bin ich hierher „gewandert“, weil mich das Thema Beikost beschäftigt.
Da M. ohne Zufütterung nicht genug zunimmt, haben wir mit der Beikost mit 4 Monaten gestartet.
Es lieg anfangs auch ganz gut: sie hat gerne gegessen und auch ganz gute Mengen verdrückt, sodass wir öfter auf das BES verzichten konnten.
Nun ist es so, dass ich das Gefühl habe, dass sie das Breiessen so semi findet. Wie ich darauf komme?
Sie jammert, wenn wir sie in ihren Hochstuhl setzen und das Lätzchen umlegen. Daher haben wir sie gestern mal wieder auf dem Schoß sitzend gefüttert. Aber auch da war es nicht weg.
Beim Füttern fuchtelt sie ständig mit den Händen herum. Sie nimmt den Löffel sozusagen mit den Händen „in Empfang“ am Mund. Sobald der Löffel den Mund verlässt, steckt sie die Hände in den Mund. Sie und ich sehen meistens aus wie ein Schwein nach dem Essen. Das nervt mich irgendwie. 🙈🙈 Mich nervt dieses Gefuchtele mit den Händen.
Nach 50g Brei will sie dann meistens nicht mehr und jammert wieder, sodass wir aufhören. Ich hatte eigentlich gehofft, dass es mal mehr wird mit dem Essen. Aber irgendwie fühlt es sich für mich grad einfach nur anstrengend an.
Ihre Verdauung ist seit Geburt an ja auch eher „träge“; sie hatte oft Bauchweh und selten Stuhlgang. Mit der Beikosteinführung ist die Häufigkeit besser geworden, aber der Stuhl ist meistens eher fest. Wir geben ihr nach Absprache mit dem KiA Lactulose. Aber den „durchschlagenden“ Erfolg hatten wir damit nicht. Wir achten schon drauf, ihr keine stopfenden Lebensmittel wie Banane oder Möhre pur zu geben. Trotzdem hat sie sich schon öfter echt gequält…
Beim Fingerfood ist sie gut beschäftigt, aber viel landet nicht im
Magen. Und meinen Partner stresst das auch eher, da sie sich schon manchmal verschluckt und er Panik hat, dass sie erstickt.
Von meinen Freundinnen kenne ich es eher so, dass das Breifüttern total gut funktioniert und es nicht so anstrengend ist…
Ich bin echt ziemlich unzufrieden.
Habt ihr ein paar Tipps für mich?
Ich würde mir so wünschen, dass es M. und mir mehr Spaß macht, zu essen bzw zu füttern.
Ich freu mich auf eure Rückmeldungen!
Liebste Grüße
Bali 🌺
Alice89
gehört zum Inventar
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Registriert: 11.11.2020, 13:27

Re: Wir sind unzufrieden beim Essen - Tipps erbeten

Beitrag von Alice89 »

Liebe Bali,

Hier lief es ganz genauso (inklusive der Freundinnen-Babys, die nach zwei Wochen 100 g pro Mahlzeit gegessen haben 😅). Nach ca. 4 Wochen durfte meine Tochter abends vom Familientisch mitessen. Nachdem ich auch Angst vorm Ersticken hatte, hab ich ihr die Sachen halt ganz klein geschnitten. Seitdem isst Frau Zwerg mit Freude und Begeisterung 😄
Lösche Benutzer 22277

Re: Wir sind unzufrieden beim Essen - Tipps erbeten

Beitrag von Lösche Benutzer 22277 »

50g Brei ist doch mega viel. Finde ich zumindest. Keines meiner Kinder hat je so viel Brei auf einmal gegessen.

Hast Du es schon mal mit selbst essen probiert? Brot mit Butter zum in die Hand nehmen und selbst lutschen, gedünstetes Gemüse, Omelett in Streifen geschnitten und und und.
Sagt Dir Baby Led Weaning etwas?
Lösche Benutzer 27440

Re: Wir sind unzufrieden beim Essen - Tipps erbeten

Beitrag von Lösche Benutzer 27440 »

Hallo Bali,

Hast du schon versucht M. einen Löffel in die Hand zu drücken ? Ich weiß zwar nicht wie alt sie ist aber früher oder später fangen ja alle Kinder mal an selbstständiger werden zu wollen. Vielleicht mag sie sich auch mal ausprobieren? Wie fühlt sich der Brei mit den Händen an, kann ich den auch mit den Finger in den Mund schieben? usw.
Oder du gibst ihr neben dem Brei essen noch etwas zum Selbstständigen essen dazu. Maisstangen lösen sich ja im Mund eher auf, vielleicht wäre das ja was, wenn ihr euch noch nicht an sowas wie weiche Kartoffeln oder stückiges Gemüse traut.
Ich mag dir auch ans Herz legen, dass du versuchen solltest dieses „Gematsche“ zu akzeptieren. Egal wie Kinder essen lernen, eine gewisse … äh… „Unordnung“ gehört irgendwie dazu. Und wenn man es akzeptiert dann macht es die Mahlzeiten insgesamt etwas entspannter. Außerdem kann es mitunter sehr amüsant sein ein Kind zu beobachten wie es versucht Brei selber zu essen.😊
Nala85
schreibt ganz schön oft
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Re: Wir sind unzufrieden beim Essen - Tipps erbeten

Beitrag von Nala85 »

Hallo!

Mir gings auch so und ich bin eigentlich ein sehr ruhiger ausgeglichener Mensch der auch Flecken und Unordnung mit einem "kann man ja waschen" hinnimmt - aber dieses Gefuchtele oder kurz vorm Löffel die Wange hinzudrehen das hat mich richtiggehend aggro gemacht. Und dabei war meine Tochter schon gut 6.5 Monate als wir es probierten. Am ehesten ging es noch den Brei in einer richtig schweren Tasse zu machen damit es gut steht und ihr auch einen Löffel zu geben.
Abends gabs Fingerfood denn da hatte ich wirklich keinen Nerv noch zu füttern. Kartoffeln, Karotten, Avocado, Brokkoli - das ging ganz gut.
Brei hat sie erst mit über einem Jahr gerne gegessen (eingefrorene Bolognese und so) aber richtig gerne waren so ca. 60g. Die 5 Monate alte Tochter einer Freundin hat vis a vis das doppelte verputzt. :D
Meine Tochter wurde trotzdem gross (naja älter zumindest) und ist gesund. Sie ist aber immernoch eine Snackerin die eher 6 mal am Tag was snackt, als 3 mal am Tag richtige Portionen zu essen. Dafür müsste sie ja länger als 2 min wo sitzen ... undenkbar.

Stresst euch nicht. Diese Phasen (besonders das mit dem nachgrabschen in den Mund) kommen immer wieder. Sie entdecken die Nahrung einfach komplett/ganzheitlich und nicht nur so wie wir denken dass man das tut. Als meine mit 1.5 plötzlich anfing jedes Lebensmittel erst mit dem Zeigefinger anzudrücken dacht ich mir auch - was ist jetzt los. Aber es war wohl eine Phase des Konsistenz testens.

Ich würde ihr auch parallel was zum selber machen anbieten. Löffel oder gegartes Gemüse.
Mädchen *11/2018 + Bub *4/2021
Leominor
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Registriert: 22.03.2018, 15:59

Re: Wir sind unzufrieden beim Essen - Tipps erbeten

Beitrag von Leominor »

50g ist doch gar nicht so wenig. 😉 Aber ja, ich verstehe was du meinst. Hier sind auch zwei solche Kandidaten unterwegs. Das Tigermädchen mochte Brei schon nicht sonderlich und hat ihn eigentlich fast nur gegessen, wenn ich in der Arbeit war und mein Mann mit ihr alleine.

Sie hat dann auch relativ früh bei uns mitgegessen, wobei sie in meiner Gegenwart erst mit etwa 14 Monaten ernsthaft gegessen hat.

Dann kam ihr Bruder, der sehr früh gezeigt hat, dass er waren möchte. Ich glaube wirklich etwas gegeben haben wir ihm dann mit 5 Monaten. Er fand Essen von Anfang an toll und hat sich mir Brei füttern lassen. Ich dachte schon, aha, Nummer 2 mag also Brei. Tja, er hat sich dann 2 Wochen lang füttern lassen. Dann fand er, dass er dafür jetzt zu alt ist. Er hat komplett verweigert, sich füttern zu lassen. Selber essen war abgesagt. Wir haben also den Löffel mit Brei gefüllt und ihm gegeben. Er hat ihn dann selber genommen und in den Mund gesteckt. Problem: Er wollte den Löffel dann nicht mehr hergeben. Wir hatten dann meistens 3 Löffel im Einsatz. Da war dann einer frei zum wieder befüllem. Und ja, das ist eine riesige Sauerei! Gleichzeitig hat er am Familientisch mitgegessen. Das hat auch relativ schnell geklappt (und war etwas weniger Sauerei, aber nicht viel weniger… 🙈). Als er halbwegs selbst essen konnte, hat er Brei dann auch komplett verweigert.


Bei beiden Kindern hatte ich den Eindruck, dass es mit dem Sender Essen so richtig gut geklappt hat, wenn sie ein paar Zähne hatten. Davor waren die Mengen eher klein. Kann aber auch Zufall gewesen sein. Ich glaube hier im Forum ist das bei vielen Kindern kein Problem.

Ich wünsche euch starke Nerven. Es wird besser werden, bestimmt!
Leominor mit dem kleinen Tigermädchen (12/17) und dem kleinen Bärenjunge (2/20)
Zweierlei
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Re: Wir sind unzufrieden beim Essen - Tipps erbeten

Beitrag von Zweierlei »

Kind 3 hat nur mit den Händen gegessen, Joghurt, abgekühlter Brei, Suppiges etc.... Später dann auch gekochtes. Irgendwann kam Besteck dazu, heute ist er 14 und isst ganz normal und anständig.
Kind 2 + 4 waren Breiverweigerer, absolute Verweigerer. Selbst heute noch - kein Griessbrei oder Milchreis oder sowas - hier haben wir neben stillen einfach alles was sie probieren wollten auch probieren lassen.

Je entspannter wir waren, desto entspannter die Kinder. Und ja, gematsche hat bei uns auch dazu gehört, allerdings ist das ja zeitlich begrenzt, irgendwann matschen sie nicht mehr so extrem.
4 allertollste Kinder - 03/16 + 04/07 + 04/05 + 07/02

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Multik90
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Re: Wir sind unzufrieden beim Essen - Tipps erbeten

Beitrag von Multik90 »

Dass der Löffel abgefangen und nicht mehr hergegeben wird, kommt hier auch ganz oft vor. Wir haben dann zwei und mehr Löffel im Einsatz. Und dass mit den Händen nachgeprüft wird, was im Mund gelandet ist, ist denke ich auch ganz normal. Aber ich weiß, was du meinst. Mich stresst das auch gelegentlich, besonders wenn ich nicht die Zeit habe, alles in einem Meter Radius um den Hochstuhl zu putzen, weil ich los muss. Was mir hilft: ich biete dann, wenn es schnell gehen muss, eher sowas wie Obst und Gemüse an, oder Brot. Brei und Suppe führen tendenziell zu mehr Sauerei, wenn das Baby selbst löffelt, als Birnenstückchen, Gurke, Brokkoli...
Oder wir mixen: es gibt zunächst etwas Suppe gefüttert und dann dazu ein Stück Brot oder Gemüse in die Hand zum selbst essen. Das steigert nochmal die Freude beim Essen, dass was "Neues" auf dem Tischchen liegt. Der beste Tipp für mich ist aber, mal bewusst tief durchzuatmen und zu versuchen, das Ganze entspannt zu sehen. Unsere Kinder entdecken die Welt des Essens und wir können sie dabei beobachten. Ganz ganz schlimm eingesaute Kinder von oben bis unten mit Spinat in den Haaren, ergeben tolle Erinnerungen, wenn man noch fix ein Foto schließt. :lol:
Mitten im Abenteuer mit K1 (02/17) und K2 (09/20)
pqr
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Re: Wir sind unzufrieden beim Essen - Tipps erbeten

Beitrag von pqr »

Ich finde 50 g Brei auch recht viel. Keines meiner Babys hat je mehr verdrückt. Und das Rumsauen ist bei bedürnisorientiertem achtsamen Essen/ Füttern auch normal. Du lässt das wichtige Erkunden zu und trainierst es nicht ab.
Viele Grüße
pqr

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Sommermama2017
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Re: Wir sind unzufrieden beim Essen - Tipps erbeten

Beitrag von Sommermama2017 »

Ich würde auch (zusätzlich) Fingerfood empfehlen. Ich finde es sooo faszinierend, wie A innerhalb von 2 Wochen so viel geschickter geworden ist beim Essen Halten... Und die paar Breiversuche fand ich schlimmer, was die Sauerei angeht als Fingerfood. Vor allem: Brei mit Fingern ist doch irgendwie immer ne Sauerei, bei Stücken können sie ja lernen, "ordentlich" zu essen. Also, es besteht eine realistische Chance, meine ich damit. ^^
Liebe Grüße von Sommermama mit L. 07/17 und A. 01/21
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