Beikost und Toleranzentwicklung / Eisen

Was kommt nach dem Vollstillen?

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jeweli
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Beikost und Toleranzentwicklung / Eisen

Beitrag von jeweli »

Hallo,

mein Sohn wird voll gestillt, mein Plan war dies 6 Monate zu tun und dann nach Bedarf weiter zu stillen, mindestens das 1. Jahr (danach gerne länger, solange wir beide das wollen eben).

Mein Kinderarzt ist eigentlich sehr entspannt. Er meint es müsse nicht mit Brei angefangen werden, auch nicht 1 Lebensmittel nach dem anderen, und ich solle weiter stillen, aber zur Allergie Prävention sei es wichtig, früh anzufangen. Dafür gebe es ein Zeitfenster zwischen 4 und 8 Monaten. Als Beispiel hat er Zöliakie genannt.
Dies basiere auf aktuellen Studien.
Die 6-Monats-Empfehlung der WHO beruhe auf dem Umstand, dass dies auch Entwicklungsländer einschließe.
Beikoststart mit 6 Monaten findet er zu spät, um das Zeitfenster auszunutzen. Wenn das Kind früher etwas möchte solle man es ihm nicht verwehren.
(Andererseits meinte er es sei auch ok, wenn ein Kind 8 Monate nur Muttermilch möchte, dann soll es das auch bekommen.)

Ich dachte eigentlich, man würde in Deutschland einen früheren Beikoststart empfehlen, da viele Mütter früh abstillen und die Beikost unter dem Schutz der Muttermilch eingeführt werden soll.

Mein Kinderarzt sagte ausdrücklich, er möchte mich nicht 'überreden, die Entscheidung lege natürlich bei mir, ich sollte es eben nur wissen.

Dennoch (oder gerade deshalb) bin ich unsicher. Gibt es so ein Zeitfenster? Und wenn ja - wieso reichen dann die Monate 7 und 8 nicht aus? Mann kann ja zum Beispiel bewusst glutenhaltige Lebensmittel und ähnliches anbieten.

Zum Anderen habe ich gelesen, dass der Eisenspeicher nicht so voll ist, wenn die Nabelschnu direkt durchtrennt wird. Das war bei uns der Fall. Ab wann kann dies problematisch sein?

Viele Grüße
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thuri
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Re: Beikost und Toleranzentwicklung / Eisen

Beitrag von thuri »

Die Studien in Sachen Allergie Prävention haben sich mittlerweile wieder erledigt. Der Erfolg könnte nicht erneut nachgewiesen werden. Weiß leider nicht mehr, wo die Studie her war. Die Info hab ich hier aus dem Forum.
Und zumindest in einem Punkt würde ich dem Arzt recht geben. Wenn das Kind früher so weit ist, macht es keinen Sinn den beikost Start künstlich rauszuzogern.
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pqr
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Re: Beikost und Toleranzentwicklung / Eisen

Beitrag von pqr »

Ich schliesse mich thuri an.
Es macht keinen Sinn den Beikoststart künstlich hetauszuzögern, die Studien haben sich aber wieder sehr stark relativiert bzw. Effekte was Allergie- und Zölliakieprävention betrifft wurden stark überschätzt.
Ich würde nach den Beikostreifezeichen gehen.
Wegen des Eisens würde ich tatsächlich nach 6 Monaten täglich Beikost anbieten, zeigt das Kind früher Beikostreifezeichen, auch früher, aber nicht vor dem vollendeten 4. Monat.
Ich suche mal den anderen Thread.
Viele Grüße
pqr

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pqr
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Re: Beikost und Toleranzentwicklung / Eisen

Beitrag von pqr »

Viele Grüße
pqr

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Re: Beikost und Toleranzentwicklung / Eisen

Beitrag von pqr »

Dort werden sehr ähnliche Fragen besprochen.
Viele Grüße
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klecksauge
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Re: Beikost und Toleranzentwicklung / Eisen

Beitrag von klecksauge »

Entscheidend für den beikoststart sind die 3 Reifezeichen nach Unicef:
- stabile Rumpfkontrolle
- zungenreflexstoß verschwunden
- Hand-Auge-mund Koordination

Das kann auch schon vor dem 6. Monat der Fall sein. Die WHO ist da aber eindeutig und empfiehlt dann zu starten und zwar 2-3 x am Tag anzubieten.

Zum Beikoststart hier zu Lande hast du Recht.

Zum Eisen:
Ja, kann ein Grund für frühreren Mehrbedarf und kleinerer Speicher sein.
Muss aber nicht.
Mach dich damit nicht verrückt. Dein Kind ist gut versorgt. Und ab Beikoststart ergänzt die mit der kompletten Palette der Nährstoffe altersgerecht den Speiseplan.
Das heißt, nicht erst nur Gemüse, dann vielleicht noch Getreide/Kohlenhydrate und irgendwann mal Fleisch/Eiweiß.
Liebe Grüße aus den Norden von
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ShinyCheetah
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Re: Beikost und Toleranzentwicklung / Eisen

Beitrag von ShinyCheetah »

Hi! Pqr hat mein Thema ja schon verlinkt. Wir haben F inzwischen mal 3 Löffel Pastinakenbrei gegeben, die er auch bei sich behalten hat. Die Reifezeichen sind gegeben. Aber eigentlich möchten wir BLW versuchen - und das klappt bisher nicht. F fand Gurke, Pastinaken und Nudeln bisher völlig uninteressant. Der Teller, Löffel und ein Schneebesen waren um ein Vielfaches interessanter ;) Wir beobachten jetzt erstmal, ob sich Interesse an Essen entwickelt - wenn nicht, werden wir mit 6 Monaten verschiedene Breis geben, vor allem mit Fleisch und Hirse wegen Eisen, und immer wieder Fingerfood anbieten. So der Plan.

Ich will ja sein bestes. Aber ganz ehrlich, einfach Stillen ist so viel praktischer :oops:
mit Sohn F (Ende September 18)
und Tochter V (Ende Juni 21)


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Re: Beikost und Toleranzentwicklung / Eisen

Beitrag von dinosauriermama »

Da ich mir gerade den Spaß mit dem Eisenmangel gebe, ich würde im Rückblick viel früher darauf achten, ob der Appetit auf Essen mit der Zeit mehr wird, und wenn nicht, und evtl weitere Symptome da sind (Blässe, Müdigkeit, Infektanfälligkeit), mal auf den Eisenwert schauen lassen.

Ich bin aber natürlich auch sehr sensibilisiert, da ich tatsächlich eines der Kinder habe, dessen Speicher nach 11 Monaten fast ausschließlich Stillen sowas von leer sind, dass es eben auch schon deutliche Symptome macht. Von daher, erstmal nicht verrückt machen, aber auch nicht so lange alles einfach so laufen lassen wie ich.
- Mama von Dinosauriermädchen, 26.02.2018
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Re: Beikost und Toleranzentwicklung / Eisen

Beitrag von klecksauge »

Wenn ein Baby mit 9/10 Monaten immer noch kaum Interesse an Beikost zeigt, kann es tatsächlich Sinn machen zu schauen.
Trotzdem plädiere ich immer für einen entspannten Start.

Mein Sohn hatte mit 3,5 einen Mangel + Vitamin D.
Rückblickend hätte ich schon eher mal schauen lassen sollen.

Aber ich bin seit meiner Weiterbildung in dem Bereich erst richtig sensibilisiert.
Liebe Grüße aus den Norden von
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Re: Beikost und Toleranzentwicklung / Eisen

Beitrag von jeweli »

Vielen Dank schonmal!!!

Also aktuell ist er noch nicht mal 4 Monate :-)

Falls er eindeutig schon vor Ablauf von 6 Monaten beikostreif ist und unbedingt etwas möchte ist es vielleicht was anderes. Grundsätzlich hätte ich gerne die 6 Monate abgewartet.
Dann allerdings gleich vielfältige Lebensmittel angeboten. Ob Brei oder nicht weiß ich noch nicht, denke ich mache es davon abhängig was er gerne mag. Vielleicht mische es auch und biete beides an.

Wann sollte man denn mal genauer hinschauen wegen dem Thema Eisen?

Kann ich entspannt und unbesorgt die 6 Monate Vollstillzeit und die Anfangsbeikostzeit abwarten und zb erst dann, wenn er mit 7 oder 8 Monaten immer noch wenig Interesse zeigen sollte, etwas unternehmen?

Danke und viele Grüße
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