Wieviel Platz braucht/will man wirklich?

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Moderator: Marla84

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Mirimama
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Re: Wieviel Platz braucht/will man wirklich?

Beitrag von Mirimama »

Ich glaube, es sind hier viele verschiedene Punkte vermischt.

Zum einen lese ich häufig "das geht nicht", "das brauche ich". Wie Sibi aber sehr treffend schrieb, wie ich finde, müssen diese Wünsche eben auch möglich sein. Verstehen kann ich sie trotzdem sehr gut.

Ich selbst liebe große Räume und große Häuser. Wir haben früher immer in freistehenden Einfamilienhäusern gelebt und ich hatte ein eigenes relativ großes Zimmer. Ich dachte auch immer, dass ich so später natürlich auch leben werde. (Noch dazu habe ich immer von einem riesigen Grundstück geträumt, auf dem ich einen Teil verwildern lasse, einen Teil als Anbaufläche nutze und natürlich ganz viele Tiere halte).
Mittlerweile haben sich für mich leider Realitäten entwickelt, die diese Möglichkeit in weite Ferne rücken lassen. Zum Einen habe ich begriffen, dass meine Eltern so nur leben konnten, weil sie selbst geerbt hatten (was uns aller Wahrscheinlichkeit nicht passieren wird) und sie sich darüber hinaus trotzdem immer wieder verschuldet hatten.
Wir leben im Berliner Speckgürtel und die Preise sind hier so exorbitant gestiegen in den letzten Jahren, dass wir uns voraussichtlich über kurz oder lang mit unserem Reihenmittelhaus (108qm) arrangieren werden müssen. Ursprünglich dachten wir immer, das ist so ein praktisches Übergangshaus und irgendwann kaufen wir uns was Größeres, mit mehr als handtuchgroßem Garten. Es sieht aber nicht so aus, als ob wir uns das mit unseren Gehältern jemals leisten können werden, wenn nicht irgendwie per Zufall uns mal ein enormes Schnäppchen in die Hände fällt.

Als wir uns dies nun in aller Deutlichkeit vor Augen geführt haben, haben wir versucht, uns damit abzufinden. Und tatsächlich geht es uns mittlerweile ganz gut damit. Wir mögen unser Haus an sich auch recht gerne. Nur ist es eben nicht sehr groß und hat neben den Haupträumlichkeiten unten nur drei Zimmer oben.
Wir hätten aber gerne vier Kinder. Und ich bin Lehrerin, sprich: benötige ein Arbeitszimmer...
Unsere neueste Idee ist nun, den Keller komplett zu entrümpeln und unser Zeug auf die Waschküche zu beschränken, so dass wir den anderen größeren Raum teilen und langfristig als Schlaf- und Arbeitszimmer nutzen können.
Dann wären oben eben drei Kinderzimmer möglich, wovon man ggf. das Dachzimmer noch teilen könnte, da es recht groß ist. Und plötzlich zeigt unser kleines Haus ganz neue Kapazitäten auf.

Zum Schlafen brauchen wir nicht viel Platz, aber zum Spielen (und sich aus dem Weg gehen) für die Kinder finde ich viel Platz schon wichtig und toll. WENN es möglich ist. Und manchmal bringt eben schon ein Zimmertausch was.

(Was ja aber z.B. für Sandküste vermutlich auch ein wichtiger Faktor ist, ist ja, dass sie im Verhältnis zu den heutigen Marktpreisen vermutlich relativ günstig leben. Ein Verkauf und Umzug würde demnach ja lediglich mögliche Probleme mit Exmann oder so vereinfachen. Aber eine neue Wohnung/Haus wäre dann ja im Verhältnis auch bei weniger Platz vermutlich teurer, spricht es müsste NOCH weniger Platz in Kauf genommen werden. Und selbstverständlich kann ich verstehen, dass das ziemlich be******en wäre! Total blöde Situation, ich wünsche euch das Allerbeste!)
Ich und my little lovers of life (07/11, 07/14, 07/17 und 02/22)
Lösche Benutzer 17612

Re: Wieviel Platz braucht/will man wirklich?

Beitrag von Lösche Benutzer 17612 »

Von Gefühl her würde ich sagen dass der Platz zum Spielen bei kleinen Kindern wichtiger ist als eine Rückzugsmöglichkeit, bei großen Kindern kehrt sich das um.
D.h. wenn man die Möglichkeit hat mit kleinen Kindern weniger Räume mit etwas mehr Platz zu haben ohne eigenes Zimmer, und dann die letzten Jahre bis die Teeniies ausziehen einfach Zimmer durchwürfelt/ abteilt ist das doch eine gute Möglichkeit.
Mein Kellerzimmer hatte 2,50 auf 3,50 Meter, da war nicht mal Platz für einen Schreibtisch zum Bett. Trotzdem war es so viel besser als das gemeinsame Zimmer. Wir leben auf ganz viel Raum, und davon ist auch ganz viel Raum ungenutzt. Da sich hier alles in der Küche abspielt, könnten wir das Wohnzimmer komplett streichen. Arbeitszimmer etc. mittlerweile auch, da die Kinder mittlerweile verständig genug sind dass sie meinen Mann nicht stören wenn er Homeoffice macht am Esstisch.
Tinkerbell82
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Re: Wieviel Platz braucht/will man wirklich?

Beitrag von Tinkerbell82 »

Wir haben auch ziemlich viel Platz. Die Kinder haben je ein Kinderzimmer, ein gemeinsames Zimmer und die Hälfte meines Arbeitszimmers. Noch werden die Kinderzimmer (außer zum schlafen) nicht so viel genutzt. Ich denke das kommt später.
Als Kind bin ich in einem 90qm Einfamilienhaus aufgewachsen mit 12qm Kinderzimmer. Damals empfand ich es als nicht zu klein. Heute kommt mir das Haus aber klein vor. :wink: Meine Mutter hätte auch gerne mehr Platz gehabt. Auch heute noch, überlegen sie ein größeres Haus zu kaufen.

Was ich entscheidend finde an der Frage wieviel Platz ich brauche, ist die Frage wieviel ich mir leisten kann. Unser Haus wäre in einer Großstadt für uns nicht bezahlbar. In Bremen könnten wir uns ein 100qm Reihenhaus leisten. Auf dem Land haben wir nun 210qm.
LG Tinkerbell
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monelein
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Re: Wieviel Platz braucht/will man wirklich?

Beitrag von monelein »

Jaja...das leisten können ist nicht zu unterschätzen.
Und ich habe mal vorhin so durchgerechnet, wenn wir z.b. jetzt hergehen würden und oben die Zimmer so aufteilen würden das Sohn sein eigenes Zimmer hat und die (bald) beiden kleinen Mädels in ein großes erstmal reinkommen und warten... Sohnemann ist fast 10, wenn die Mädels dieses Alter erreicht hätten also 10 und 13 so das man sagen könnte okay, die bräcuhten echt jeder ein eigenes, wäre Sohnemann schon 20!! und wer weiß, schon eher ausgezogen als man denkt?!
Daher finde ich die Theorie, das man später die Räume ja immer noch den Bedürfnissen nach durchwürfeln kann gar nicht so doof! Ich glaube zuuu weit in die Zukunft sollte man auch nicht vorrausplanen wollen, könnte ja auch doch immer wieder ganz anders kommen.
Unterwegs mit Großkind (10/07) , Mittelkind (3/14) und bald Minikind (8/17)
Lösche Benutzer 17612

Re: Wieviel Platz braucht/will man wirklich?

Beitrag von Lösche Benutzer 17612 »

Auf jeden Fall! Wir sprechen immer öfter davon später nochmal ein kleines Haus zu kaufen für uns beide, und den Hof an einen der Jungs zu vermachen wenn er Familie hat. Mit Sicherheit will ich mit über 50 hier nicht deutlich über 200 Quadratmeter putzen, von dem Riesengrundstück ganz abgesehen. Das ist mir dann viel zu groß und zu viel Arbeit!
monelein
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Re: Wieviel Platz braucht/will man wirklich?

Beitrag von monelein »

Ja auch das! Wenn die Kinder mal zumindest zur Hälfte raus sind, dann kann ich immer noch ein Hobbyzimmer einrichten, ohne direkt 5 komplette Räume leerstand zu haben, will ja auch alles in Schuß gehalten und finanziell unterhalten werden. Mir scheint also das Mittelding immer sympathischer zu werden, so sehr, das ich die Maklerin eines Hauses nun mal um einen Besichtigungstermin gebeten habe :lol:
ICh bin gespannt.
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Cecily
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Re: Wieviel Platz braucht/will man wirklich?

Beitrag von Cecily »

Ich will auf jeden Fall mehr Platz als ich habe und ich habe schon 110 qm (ungünstigst geschnitten, 4 Zimmer).

Mich macht es jeck, dass alle auf einer Etage ist, mich macht es jeck, dass noch andere Leute im Haus wohnen. Es gibt schöne und es gibt praktische Seiten an unserer Wohnung, aber ich will ein Haus. Für uns alleine, mit Garten und mehreren Etagen.

Ich brauche kein Haus. Ich habe mehr als ich brauche. Die Kinder haben beide ein Zimmer - zwar klein (so um die 10 qm, schätze ich, aber ok). Wir haben ein eigenes Schlafzimmer und wenn mich alle nerven, kann ich mich auch ne Runde dahin zurückziehen. Ich kann auf dem Balkon in der Sonne liegen und ich liebe unsere Spielstraße.

Aber: Wir können uns kein Haus leisten, wenn wir da bleiben wollen, wo wir sind (und das wollen wir). Ich versuche also mit dem, was ich habe nicht nur zufrieden, sondern glücklich zu sein und ärgere mich sehr sehr sehr, dass ich so undankbar bin.

Das liegt sicher auch daran, dass mir und meiner Schwester je ein Elternhaus "versprochen" wurde, ich also fest damit gerechnet habe, in meinem Elternhaus wohnen zu können (an dem ich auch sehr gehangen habe) und mein Vater die Häuser dann doch lieber versoffen / verspielt hat.
Lösche Benutzer 17612

Re: Wieviel Platz braucht/will man wirklich?

Beitrag von Lösche Benutzer 17612 »

Alles geht selten. Ich würde am liebsten dort wohnen, wo ich geboren und aufgewachsen bin. Dort fühle ich mich 100% Zuhause.
Dort könnten wir und schlichtweg kein Haus leisten, ohne uns bis zur Rente extrem zu verschulden. Hier haben wir riesig viel Platz, aber obwohl ich es hier mag und ich seit meinem 18. LJ hier bei/mit meinem Mann wohne, ist es ein Kompromiss.
dowa

Re: Wieviel Platz braucht/will man wirklich?

Beitrag von dowa »

Ich finde es spannend, mal so eine späte Altersgrenze zu lesen. Erst in der Pubertät brauchen Kinder wahrscheinlich ihren Rückzugsort. Uns wurde schon von Einschulung erzählt. Aber die meisten Kinder, die ich beobachtet hatte, haben ihre Hausaufgaben doch in der Küche oder anderen Gemeinschaftsräumen gemacht. Jetzt kann ich mich erst recht entspannt zurück lehnen und unsere kleine Wohnung genießen. Denn nur mit dem Verdacht, irgendwann mal mehr Platz zu brauchen, will ich nicht umziehen. Und erst recht nicht, wenn ich noch einige Jahre auf dem aktuellen Niveau leben kann. So verdallere ich unser Geld nicht für wohnen, sondern für Luxus. :)
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Talgaro
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Re: Wieviel Platz braucht/will man wirklich?

Beitrag von Talgaro »

EllenRipley hat geschrieben:Auf jeden Fall! Wir sprechen immer öfter davon später nochmal ein kleines Haus zu kaufen für uns beide, und den Hof an einen der Jungs zu vermachen wenn er Familie hat. Mit Sicherheit will ich mit über 50 hier nicht deutlich über 200 Quadratmeter putzen, von dem Riesengrundstück ganz abgesehen. Das ist mir dann viel zu groß und zu viel Arbeit!
Genau. Ich mag die Vorstellung hier wohnen bleiben zu können. Wenn die Kinder irgendwann ausgezogen sind, kann ich auch wieder ein oder zwei Katzen haben. 8) Ich liebe unsere Wohnung einfach sehr und sie gefällt mir mit jeder Verschönerung, die wir hinbekommen mehr.

Hinzu kommt, dass ich ein Stadtmensch bin und wenn dann noch soviel Grün in greifbarer Nähe ist, wie hier, fühle ich mich einfach wohl. Ich habe für eine Studie hier in der Innenstadt in mehreren Stadtbezirken auch viele ältere Anwohner interviewt. Diese waren auch im hohen Alter sehr glücklich ihre Freunde, ihre Ärzte usw. unkompliziert in der Nähe zu haben und überall mit den Öffentlichen alles ganz bequem erreichen zu können. Dazu die nahe Innenstadt mit Kultur, Museen, Literaturabenden...
Liebe Grüße von Talgaro & ihren drei Räuberkindern (Juni 2002 - Juli 2006 - März 2010)
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