Mehrkindfamilien und Chaos

[Larala]

Ich weiß, du suchst Austausch mit Leuten, die Kinder haben, aber vielleicht tröstet es dich etwas, dass bei mir auch (noch) ohne Kinder Chaos herrscht. Ich bin ganz dankbar, dass wir regelmäßig alle zwei Wochen Besuch kriegen und ich dann einen Arschtritt zum Aufräumen zumindest im Wohnzimmer habe. Da stapel ich dann aber häufig alles einfach in eine Ramschecke oder in einen Schrank und mach die Tür zu. Ich hab auch ganz bewust Ecken und Zimmer im Haus, die super-schlampig sein dürfen, ohne schlechtes Gewissen (und ohne dass Fremde diese zu Gesicht bekommen).

[Jamelek]

Hier sieht es auch meist schlimm aus. Nur 2 Kinder, eines davon bereits 16. Sein Chaos bezieht sich eigentlich nur auf sein Zimmer, was eh nicht mehr mein Metier ist. Ich bin aber alleinerziehend, arbeite 30 Stunden.

Ja, ich hätte es gerne ordentlicher, in erster Linie sauberer. Das würde aber definitiv zu Lasten meiner ohnehin geringen Schlafzeit gehen. Ich arbeite und danach ist einfach mal Spielzeit und später essen kochen dran. Gerade mal ne Waschmaschine oder kleinen Einkauf vielleicht noch zwischengeschoben. Kind ist gegen 20 Uhr 30 im Bett, wacht aber öfters noch auf. Dann räume ich ein bisschen auf, bereits Frühstückstisch vor. Und dann ist einfach mal Schluss. Würde ich jeden Tag saugen, wischen was weiß ich, die Wohnung auf meinen Sauberkeits Wohlfühl Standart bringen würde ich auf höchsten 3 Stunden Schlaf kommen. Nee, dann lieber schlafen und am Tag mit meinem Kind(ern) beschäftigen.

Bei mir ist nicht unbedingt die Ordnung das Problem. Die bekomme ich mit 30 Minuten Aufwand hin jederzeit. Aber der ständig krümelige Küchenboden, Schlieren an den Küchenmöbeln, Waschmaschine, so was. Also eher Sauberkeit, auch wenn es nicht total verkeimt ist.

Und ehrlich, ich kenne keine Familie, wo es immer tiptop ohne Putzfrau ist, oder sie beschäftigen sich nicht mit ihren Kindern. Kinder dümpeln alleine vor sich hin, aber die Bude glänzt. Och nöh, mag ich auch nicht haben. Geputzt wird, wenn die Kinder aus dem Haus sind.

Ich freue mich wirklich, wenn ich bei Leuten mit Kindern zu Besuch bin, wo es schlimmer aussieht, wie bei mir. Da kann ich mich prima entspannen.

[Elena]

Ist es eine Option, dass dein Mann seine Arbeitszeit etwas reduziert und/oder ihr euch eine Putzfrau leistet? Müsste ja beides nicht viel sein, aber schon drei Stunden die Woche reines Putzen/Aufräumen mehr bewirkt ja Wunder!

Ich weiß, du willst eigentlich keine Tips, sondern Austausch. Deshalb schreibe ich auch gleich mal, wie es bei uns ist und warum ich den Tip gebe: Unsere Kinder sind 3, 6 und 8 Jahre alt und wir arbeiten beide Teilzeit UND haben eine Putzfrau. Also der totale Luxus - und ohne den wäre hier das reine Chaos. Auch so gibt es hier Ecken, die nur alle paar Wochen mal ausgeräumt werden und in denen sich dann zu diesen seltenen Anlässen Berge von Staubflusen finden... wie solche Brackwasserecken an Flüssen, wo auch immer alles mögliche im trüben Wasser schwimmt. Diese Ecken sind an Stellen, wo es im Alltag nicht stört. Wir haben eine Abstellkammer, wo wir nicht nur Dreckwache sammeln, sondern auch so einfach mal Dinge reinstellen. Da kann man die Tür zu machen und schon ist es besser und der Besuch denkt, es wäre ordentlich.

Bei den meisten Leuten ist es unordentlicher als man zu sehen bekommt! Bei meinem Bruder z.B. bin ich sehr gerne zu Besuch, ich fühle mich dort einfach wohl im Haushalt. Aber es ist ein recht chaotischer Haushalt, mit zwei Berufstätigen, zwei kleinen Kindern und sehr vielen Tieren. Ich bin sicher, potentieller Besuch fände dein Chaos nicht halb so schlimm wie du selbst und ist vielleicht auch ganz froh, dass andere auch nicht so ordentlich sind.

[Elena]

Und ehrlich, ich kenne keine Familie, wo es immer tiptop ohne Putzfrau ist, oder sie beschäftigen sich nicht mit ihren Kindern. Kinder dümpeln alleine vor sich hin, aber die Bude glänzt. Och nöh, mag ich auch nicht haben. Geputzt wird, wenn die Kinder aus dem Haus sind.

Einerseits kann ich das nachvollziehen, gerade, wenn es um Konstellationen wie bei euch geht. Bei uns spielen aber die drei Kinder extrem viel miteinander und "brauchen" uns Eltern manchmal 2 Stunden am Stück nicht. Da kann man schon viel schaffen. Das ist aber erst so, seit die Kleinste 2,5 Jahre alt ist und wirklich bei den Großen mitspielen kann. Da ist es mir lieber, ich hole sie direkt nach der Arbeit mittags vom Kiga ab und räume/putze in ihrer Gegenwart am Nachmittag, als dass ich z.B. morgens noch putze oder mittags und sie später abhole.

[mama2008]

ich hab den anspruch an mich, dass es so sein muss, dass ich jederzeit besuch empfangen kann, ohne in völlige panik auszubrechen. wenn ich entspannt bin, wirds entspannt, wenn ich gestresst bin, ist ungemütlich. besuch nicht zu empfangen ist keine option für mich.
ich arbeite 30 stunden die woche und mein mann vollzeit, beide im schichtdienst und wochenenddienst. hier ist fast täglich kommen und gehen von freunden unserer jungs. oft beim bringen- bzw. abholen trinken wir einen kaffe zusammen oder ratschen.
ich habe für uns vieles optimiert und durch tägliche routinen herrscht mittlerweile eine gewisse grundordnung, da stört eine ausgekippte legokiste und rumfliegendes zeug aus der verkleidungskiste nicht. ich finde, man sieht einen unterschied zwischen kruschig, altem chaos und neuem kinder- und sonstigem chaos.

[maditaundpims]

Das mein Mann reduziert ist keine Option-rein Verdienstmäßig. Aber er macht bald ein paar Wochen Elternezeit.

Klar habe ich auch den Anspruch das es aufgeräumt sein soll, aber gerade das setzt mich ja so unter Druck.
Meine Kinder schlafen alle nicht durch, d.h. ich bin mehrmals die Nacht wach. Sei es zum trösten, zum Wasser bringen oder auch nur um den Großen zuzudecken wenn er in unser Bett kommt.
Und wie ein paar Posts vorher jemand schrieb: klar kann ich aufräumen bis in die Puppen: ich bin irgendwann fix und fertig und MUSS ins Bett sonst schaffe ich den nächsten Tag nicht.
Und selbst wenn ich mal aufgeräumt habe: ich backe und koche auch, ist ja nicht so das ich aufräume und dann atme ich nciht mehr. Und durch die ständigen Unterbrechungen (Popo abwischen, ich habe hunger, kuscheln, lesen) brauche ich manchmal mehrere Anläufe bis ich die Spülmaschine ausgeräumt habe.
Und was das alltägliche angeht: das ist ja irgendwie machbar, aber ich rede auch vom Bücherregal im Wohnzimmer das mal geordnet werden sollte, oder sonstige Ecken die einfach liegen bleiben weil keine Zeit und Energie übrig sind....

Putzfrau ist definitv im Hinterkopf, hier aber schwierig eine zu finden. Weiß von Freundinnen, die mehrere Anzeigen geschaltet hatten, das sich niemand gemeldet hatte. Und bisher hatte ich auch immer den Anspruch alles hinzubekommen, zumal die Putzfrau ja auch wieder eine Kostenfrage ist....

[mama2008]

Und wie ein paar Posts vorher jemand schrieb: klar kann ich aufräumen bis in die Puppen: ich bin irgendwann fix und fertig und MUSS ins Bett sonst schaffe ich den nächsten Tag nicht.
Und selbst wenn ich mal aufgeräumt habe: ich backe und koche auch, ist ja nicht so das ich aufräume und dann atme ich nciht mehr. Und durch die ständigen Unterbrechungen (Popo abwischen, ich habe hunger, kuscheln, lesen) brauche ich manchmal mehrere Anläufe bis ich die Spülmaschine ausgeräumt habe.
Und was das alltägliche angeht: das ist ja irgendwie machbar, aber ich rede auch vom Bücherregal im Wohnzimmer das mal geordnet werden sollte, oder sonstige Ecken die einfach liegen bleiben weil keine Zeit und Energie übrig sind....

was ist für dich mal aufgeräumt?
ich kann nur von mir schreiben, ich brauch täglich insgesamt 30 minuten für das tägliche. das beinhaltet eine aufgeräumt küche, leer- bzw. eingeräumt spülmaschine, einen aufgeräumten esstisch, gemachte betten, aufgeräumten eingangsbereich (schuhe im schuhregal, jacken aufgehängt, taschen am platz), mit nem lappen durch die waschbecken und über´s wc und ne gefütterte waschmaschine bzw. aufgehängte wäsche. rumliegenden krusch wird im gehen mitgenommen und verräumt. dann ist für mich der zustand einer wohnung in der ich problemlos besuch empfange.
ich glaube, oft hat man selbst an sich zu hohe ansprüche und andere sehen das viel entspannter, wenn sie zu besuch bei einem sind.
staubwischen, saugen, feucht wischen, richtig sauber machen ist da nicht beinhaltet, brauchts aber für mich nicht um angstfrei besuch empfangen zu können.

[Sumpfnudel]

Ich oute mich hiermit als Chaotin...schon lange vor dem Kind (das ja bisher auch selbstständig noch keine Unordnung machen kann) sah es bei mir regelmäßig aus wie bei den sprichörtlichen Hempels
Es ist nicht so, dass ich Ordnung nicht mag - ich glaube, Ordnung mag mich nicht...zumindest bleibt sie ungern in meiner Nähe
Nach inzwischen vier Jahrzehnten mit mir habe ich da eine Art Waffenstillstand geschlossen - ich gebe mir Mühe und die Ordnung bleibt in einer Art vertretbarem Mindestmaß am Platze. So ist es ausverhandelt - auch mit (dem viel, viel ordentlicheren) Herrn Sumpfnudel.
Deshalb von mir auch keine guten Ratschläge, nur ein entspanntes "Thumbs-up" für die Friedensverhandlungen mit dem Durcheinander

Habt alle einen sonnigen Sonntag!

[maditaundpims]

Ich vergaß zu erwähnen das wir einen sehhhr großen Garten haben, der auch etwas Pflege möchte und von den Kindern sehr gerne unordetnlich gemacht wird.
Und ich muss für die Arbeit viel von zuhause aus vorbereiten, bedeutet das ich abends mal noch was vorbereiten muss. Diese Zeit fehlt dann schonmal.

Was ist für mich ordentlich: es geht nicht darum das alles glänzt und blitzt. Ich stehe auf freie Flächen und geordnete Regale, keine Häufen oder Kruscht.
Und wie gesagt: wenn die Kinder mal aus dem Haus sind, kriege ich das ja hin, aber sobald die drei da sind herrscht binnen kurzem wieder das Chaos.
Ein Beispiel: wir sind im Garten. Der Küchenboden ist frei. Der Große ist drin und hört alleine CD, er kommt raus, ich rein-> der ganze Küchenboden voll Papierschnipsel. Klar muss er das wieder aufräumen, aber in der Zeit in der ich in bearbeite das er das doch bitte aufräumt und ich ihn beaufsichtige, kommt die 2jährige mit den Gummistiefeln von draußen rein und verdreckt alles. So geht das die gnaze Zeit und das Problem ist: ich komme einfach nie auf Null! Ich komme nicht hinterher!

[Dickkopf-Mama]

jedes mal ein neuer Beitrag, ich schick jetzt aber trotzden noch ab

Ich kommt mit 30 min da nie und nimmer hin.
Fängt schon damit an, dass ich für einmal schnell Tisch abwischen erst ne Führe Kinderkram runternehmen muss. Einmal schnell durch's Waschbecken am Tag reicht nicht, denn das sieht ca drei mal am Tag mehr braun als weiß aus.
Die Schuhe bleiben leider selten im Schuhregal bei den Jacken wird imner die unterste benötigt um mal kurz in den Garten zu gehen, die anderwn werden natürlich nicht wieder aufgehängt.
Dann wird sich selbst was zu essen gemacht und alles benötigte nicht wieder weggestellt.

Natürlich hab ich schon Fusseln am Mund, hilft aber nur bedingt und natürlich ist immer was dringendes wenn ich gerade mit einem Kind sein Chaos wegräumen will...
Und häufig finde ich meinen Krempel, den ich gleich wieder wegräumen will nicht, weil die Kinder was draufgelegt haben oder ihn weggeschleppt haben, weil sie ihn gut gebrauchen konnten.
Bei 30 min bin ich echt neidisch!