Übergang vom Tragen zum Laufen?

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sTanja
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Re: Übergang vom Tragen zum Laufen?

Beitrag von sTanja »

Lasst Euch nicht allzu sehr von anderen beeinflussen: was die denken, wie viel und zuverlässig Euer Kind laufen soll, ist unerheblich. Wichtig ist nur, wie Ihr zurecht kommt. Wenn Ihr die Kuschelzeit oder das schnelle Vorankommen genießt, ist doch alles in Ordnung.
Wenn Dich das Tragen stört, kannst Du versuchen, die Wege interessanter zu gestalten: unterwegs Ameisen und Schnecken suchen, schöne Steine etc.
Von meinen eigenen Kindern kenne ich das so, das "langweilige" Wege von A nach B zu Protesten führen, aber sobald eine Aufgabe da ist, oder Laufrad/Roller/etc ins Spiel kommen, klappt das super.
Liebe Grüße
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Carraluma
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Re: Übergang vom Tragen zum Laufen?

Beitrag von Carraluma »

Also bei uns wurde sehr viel gelaufen, als sie es konnte, aber dann immer weniger. Momentan mit über 3,5 wird immer noch viel gejammert beim Laufen und das obwohl sie seit etwa einem Jahr laufen "muss" wegen Schwangerschaft oder Babybruder (aber nur kurze Strecken). Motivieren klappt nur kurzfristig, obwohl wir eigentlich überwiegend motivierende Ziele (Besuch, Spielplatz) haben. Laufrad und Co sind nur für sehr kurz benutzt. Ich hoffe wirklich das wird bald besser.
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Liaa
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Re: Übergang vom Tragen zum Laufen?

Beitrag von Liaa »

Unser Sohn ist manchmal so lauffaul, dass er sein Laufrad oder Puky Wutsch benutzt um vom Wohnzimmer ins Bad zu fahren... [FACE WITH TEARS OF JOY]
Generell muss er mit knapp 2 noch nirgendwo hinlaufen. Er fährt Laufrad, wird im Buggy geschoben oder wird getragen bis zum jeweiligen Ziel und dort läuft er dann selbst. Ich habe aber meistens auch keine Geduld und keine Zeit für sein Tempo und die ständigen Richtungsänderungen...
Spaziergänge gehen mit dem Laufrad gut. Aber auch da startet er irgendwann den Sitzstreik und will getragen werden..

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Jolina
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Re: Übergang vom Tragen zum Laufen?

Beitrag von Jolina »

Mein Sohn wollte im Buggy geschoben werden bis er fast drei war. Mit anderen (Oma, Opa, in der Kita etc.) ist er auch immer mehr/weiter/lieber gelaufen als mit uns. Vielleicht, weil er es da spannender fand? Oder weil Kinder woanders generell etwas "angepasster" sind als zu Hause? Wir wurden nie gefragt, warum er nicht mehr läuft. Im Gegenteil, alle fanden, dass er schon toll mitläuft. Er will auch jetzt noch ab und an getragen werden (bei Papa auf der Schulter, gestern sogar kurz im Sling). Und es gibt bei uns einige Kinder, die älter sind und mit dem Buggy gebracht/geholt werden. Wahrscheinlich ist tragen einfach auffälliger, da seltener.
Ich würde an deiner Stelle nur was ändern, wenn es dir wirklich zu sehr auf den Rücken geht.
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DolphinFFM
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Re: Übergang vom Tragen zum Laufen?

Beitrag von DolphinFFM »

Ich bestätige mal einfach was der Rest schreibt.
Ich finde auch zu erwarten das ein 2-jähriges Kind mitläuft ist schon einiges. Als Erwachsener will man ja auch vorankommen und das geht bei meiner jetzt mit etwas über 2,5 hin und wieder mal bei guter Laune.

Klar können Kinder aus triftigen Grund lernen früh mitzulaufen, aber eben nur bei triftigem Grund. Und bei einem 2-jährigem im Kiwa/Buggy sagt keiner was.

Also ich würde entweder mal Laufrad, Roller, Dreirad als Alternative zum tragen probieren und ihn ansonsten einfach weitertragen.
Wird dir das Zuviel könntest du über einen günstigen Buggy nachdenken.

Morgens vor der Kita laufen lassen ginge bei uns aufgrund von Zeitdruck nicht. Nachmittags weiß man nie wie ko das Kind grade ist und da warte ich einfach ab ob es laufen will oder nicht.

Meine wird sicherlich noch länger im Buggy fahren und ich finde das ok.
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Pfefferminzie
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Re: Übergang vom Tragen zum Laufen?

Beitrag von Pfefferminzie »

Vielen Danke für die vielen Antworten! Das hilft mir schonmal weiter. Dann werd ich ihn einfach ruhigen Gewissens weiter an mich gekuschelt transportieren :) und warte geduldig, dass er irgendwann von sich aus mobiler wird. Bei Papa sitzt er übrigens am liebsten auf der Schulter. Das finden auch beide toll.
Ein Laufrad haben wir auch. Damit ist er aber noch ziemlich unsicher. Das probieren wir einfach auch weiter.
Es stimmt schon, dass auch viele Kinder die ganze Zeit geschoben werden, aber ich sehe eben auch einige, die laufen. Aber naja, so ist halt jedes Kind anders. Zumindest muss ich nicht alle drei Meter wegen einem besonders tollen Stein anhalten und warten :D
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Cryptomon
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Re: Übergang vom Tragen zum Laufen?

Beitrag von Cryptomon »

Hier wird zwar gern gelaufen, aber auch oft “mama, arm!“ gefordert. Ich habe immer den onbu dabei (sling ist mir zu einseitig, genau wie arm. Das kann ich mit dem.rücken nicht). Ich setz sie dann vor die wahl: laufen oder onbu. Oder papa fragen, wenn er dabei ist ;)
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Was für andere der Ringsling, ist für mich der Onbuhimo!

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Pfefferminzie
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Re: Übergang vom Tragen zum Laufen?

Beitrag von Pfefferminzie »

Ich will nochmal schnell berichten...

ich habe also jetzt alle Bemühungen sein lassen, und Söhnchen heute zum zweiten Mal wieder in der Manduca in die KiTa gebracht (nur vorher gefragt, ob er laufen möchte -> Kopfschütteln). Die Erzieherin hat mich etwas vorwurfsvoll angeschaut, als ich ihn letzte Woche abgeholt habe. Sie meinte, es wäre extrem wichtig für seine motorische Entwicklung, dass er viel läuft... Ich habe ihr versichert, dass ich ihn nicht den ganzen Tag herumtrage, und sie war einigermaßen zufrieden. Kaum waren wir zu Hause, wollte er sofort runter, und hat mich dann an der Hand zu einer nahegelegenen Baustelle geführt, die er anschauen wollte, was wieder der halbe Weg zurück Richtung Kindergarten war :)

Ich schätze mal, dass das nur Zufall ist, aber die beiden Tage jetzt waren auch die ersten (er geht seit Juli in die KiTa), an denen er beim Abgeben nicht geweint hat, nur leicht unzufrieden geschaut. Vielleicht denkt er sich ja doch: "Wenn ich vorher so nah bei Mama sein darf, ist es auch nicht schlimm, wenn ich dann etwas auf sie verzichten muss." :D
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RonjaR
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Re: Übergang vom Tragen zum Laufen?

Beitrag von RonjaR »

Hallo Pfefferminzie, ich bin auf deinen Thread aufmerksam geworden, nachdem ich durch die Schilderung der Tagesmutter, mein 16 Monate alter Sohn würde bei ihr ganze Spaziergänge mit laufen, etwas stutzig geworden bin.

Hier ist tragen bei zielgerichteten Wegen immer Pflicht und ich fand das auch immer total normal und gut, zumal er eh viel Mama tankt, wenn er mit mir zusammen ist (bei allen anderen sitzt er auch im Buggy oder auf dem Dreirad, bei Mama geht nur der Arm oder sling) und jedes Kleinkind doch ohne Ende rennt und läuft, aber halt so wie es ihnen in den Sinn kommt und nicht, um völlig unüberschaubare Wege von a nach b zu gelangen.

Mir fiel dann wieder ein, dass ich zu dieser entspannten Haltung irgendwann auch mal etwas theoretisches gelesen habe, nämlich von Carlos Gonzales, der dazu in "in liebe wachsen" sehr schöne Ausführungen macht und zu dem Ergebnis kommt, dass Kleinkinder längere Strecken einfach nicht laufen können müssen . Das fand ich schon schlüssig, bevor ich ein eigenes Kind hatte- jetzt umso mehr.

Und jede Erzieherin wird doch wohl wissen und sehen, dass die meisten Kinder rennen rennen rennen, wenn sie wollen und daran sicher nicht durch das tragen zur Kita gehindert werden. Wenn Eltern mit dem Auto Vorfahren wird sie sicher auch keine Sorge äußern?

In diesem Sinne: fröhliches weiter schleppen allseits [emoji1]


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sTanja
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Re: Übergang vom Tragen zum Laufen?

Beitrag von sTanja »

Ich freue mich, dass Ihr einen entspannten Umgang damit gefunden habt. Lass Dir noch einmal versichern, das Tragen ganz gewiss nicht die motorische Entwicklung Deines Kindes behindert. Dafür erfüllst Du sein Nähebedürfnis, das ist doch gerade vor und noch der Kita schön für Euch beide.
Und beim letzten Beitrag stimme ich zu: kämen die Kinder im Auto, würde das vermutlich niemand hinterfragen.
Liebe Grüße
sTanja mit Nomadenkind (03/11) und Osterhasen (03/14) im Familienbett und zwei Sternchen im Herzen
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