Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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Serafin
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Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von Serafin »

Doch. Es sind rein evolutionär gesehen überzogene Erwartungen. Das hat die Natur einfach nicht vorgesehen.
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Larala
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Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von Larala »

Puh, danke für die Antworten und dass ihr euch so viele Gedanken gemacht habt! Ich versuche mal ein paar Fragen zu beantworten.
pqr hat geschrieben:Kannst Du erklären, wodurch Du Dich verkrampft, wenn sie im Elternbett ist?
Zum einen, weil ich es eigentlich nicht will und mich innerlich dagegen wehre. Ich muss schauen, ob ich diesen Schalter in meinem Kopf finden und umlegen kann.
Zum anderen auf jeden Fall auch Platz, unbequeme Stellung, eiskalte Hände, solche Sachen... Dinge, die sich wahrscheinlich lösen lassen.
Angst mich im Schlaf auf sie zu rollen, habe ich eigentlich nicht, aber ich mache mir immer etwas Sorgen um die Bettdecke. Ich will sie nicht ersticken, aber ich will auch nicht frieren :wink:
Und ja, ich bin absolut keine Kontaktschläferin, auch nicht mit meinem Mann.
Außerdem bin ich sowieso ein schlechter (ein)schläfer und alles muss zum Einschlafen perfekt sein. Meine Abendroutine sieht normalerweise so aus: Socken anziehen, mit meinem Mann kuscheln, aufs Klo gehen, Halstuch suchen, MPR-Player-Kabel sortieren, Socken ausziehen, aufs Klo gehen, dreimal hin und herwälzen, meinem Mann gute Nacht sagen, die richtige Stelle im Hörbuch suchen, aufs Klo gehen... Es ist echt schlimm, aber das ganze Gefummel fehlt mir, wenn ich es wegen dem Baby nicht machen kann.
kann sie im Babybalkon oder Beistellbett schlafen?
In der Vergangenheit ist sie immer aufgewacht, wenn ich sie von meiner Matratze rüber ins Beistellbett gehoben habe. Ich habe das Chicco Next2Me, das ist relativ klein. Eigentlich ist sie da schon rausgewachsen. Ich kann sie platzmäßig nicht stillen, wenn sie darin liegt. Wir könnten aber evtl. ein größeres Beistellbett kaufen.
Könnte Dein Mann mit der Kleinen einzeln in einem anderen Bett schlafen? Alternativ könntest Du noch im Elternbett einschlagstillen, Dein Mann bleibt bei Deiner Tochter liegen, Du stehst auf und schläfst in einem anderen Zimmer im eigenen Bett.
Das muss ich mit ihm mal besprechen.
Sophia85 hat geschrieben:Ich fand es letztendlich einfacher, an mir zu arbeiten, als am Kind. Und seitdem ich mir keinen Stress mehr mache, schläft komischerweise auch der Kleine besser. Das war jetzt nicht, was du hören wolltest...
Nee, das ist nicht, was ich hören wollte. Kannst du nicht sagen: "Die Lösung besteht darin, dem Baby Feenstaub ins Ohr zu blasen und dreimal auf einem Bein zu hüpfen und dann schläft es durch"? Das wäre so schön ;) Es ist schwer zu akzeptieren, dass etwas, gegen das ich mich wehre, wahrscheinlich unausweichlich ist.
Es hat gedauert aber jetzt ist die Situation so entspannt für mich, dass ich sogar wieder gerne ins Bett gehe.
Das macht mir Hoffnung. Im Moment fürchte ich mich nämlich jeden Abend vor der Nacht.
Siljay hat geschrieben:Dein Baby kann nichts dafür, dass du es nicht neben dir haben möchtest verstehen kann es das auch nicht.
Das klingt so brutal. Ich liebe die Kleine, und ich weiß, dass sie nicht versteht, dass ich ab und zu mal Abstand brauche. Es tut mir jedes Mal leid, wenn ich ihr die Nähe und Zuneigung nicht so geben kann, wie sie das gerade bräuchte oder möchte, weil ich selber am Ende bin.
Eventuell habt ihr mit den Schlaftrainings (Die sind nie!! sanft) schon so eine angstvolle Erwartung beim Baby ausgelöst, dass sich der Schlaf dadurch sogar verschlechtert hat.
Das hatte ich noch nicht bedacht. Danke. Das überzeugt mich jetzt sofort mit all diesen besch--- Versuchen aufzuhören.
Kennst du "Schlaf gut Baby" von Nora Imlau? Das ist eine gute Lektüre zum Thema.
Kenne ich nicht, aber schau ich mir an. Danke.

Ich habe jetzt erstmal eine 1.40 breite Matratze aus dem Gästebett ins Kinderzimmer gelegt und auf beiden Seiten begrenzt. Da kann ich vorerst mit der kleinen schlafen. Bzw. sie kann schlafen. Ich kann hoffentlich schlafen...

Wir haben heute abend nochmal darüber gesprochen und wollen vielleicht doch noch unser Ehebett babytauglich umbauen. Wie funktioniert denn das Stillen, wenn das Baby im Beistellbett liegt? Wie groß muss das Bettchen dafür sein? Irgendwie muss da ja meine Schulter und mein Arm mit reinpassen. Und was mache ich mit meinem ganzen Krempel, der jetzt im und auf dem Nachttisch ist? Wenn da ein Babybalkon steht, muss der Nachttisch weg, oder?
Es gibt doch hier irgendwo einen "Zeigt her eure Familienbetten"-Thread. Ich schau mir mal ein paar Fotos an, wie das aussehen kann.

Danke euch schonmal, und Danke vor allem auch für die Umarmungen und das Verständnis. Das fehlt mir im echten Leben gerade.
mit der Ritterin vom "Ni" 5/17
Serafin
Miss SuTiversum
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Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von Serafin »

Wir haben ein richtiges Bett dran gebaut. Ihr braucht ja doch ein großes Bett fürs Kind irgendwann, da kann man auch gleich was gescheites kaufen. Die eine Seite steht an der Wand. Liebesbrücke in die Mitte und die Betten mit Schraubzwingen zusammen gemacht. Außen rum hatten wir noch so nen Rausfallschutz, falls er sich im Schlaf dagegen rollt. Kind liegt in der Mitte oder an der Wand. Ich stillen in den Schlaf und Rolle mich dann einfach weg. Eine dicke Strickjacke hab ich an, damit ich nicht friere und ein Oberteil, wo man den Mops oben rausholen kann.
Wir haben so viel Platz mit 2,4 m, dass jeder für sich schlafen kann. Kind will aber zum Glück keinen Körperkontakt. Sondern rollt sich nachts meist weg, wenn es fertig gestillt hat.
Mit stillen einschlafen klappt nur phasenweise. Wir haben schon getragen und geschoben auch. Dann ablegen und falls es sich regt schnell den Busen rein schieben.


Und Mal so als Denkanstoß: Wenn deine Katze Junge kriegt, und die dann in ein anderes Körbchen trägt, als das, in dem sie selbst schläft, fändest du das nicht komisch?
kleiner Maulwurf 12/15
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Lösche Benutzer 22251

Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von Lösche Benutzer 22251 »

Ich bin auch keine Kontaktschläferin und liebe es Platz im Bett zu haben. Aber auch bei uns hat unser erstes Kind sehr deutlich gezeigt, dass es nicht alleine schlafen möchte. Es brauchte Körperkintakt zum Einschlafen und ist ziemlich schnell wieder aufgewacht, wenn ich aufgestanden bin. Das Beistellbett haben wir bei ihr wirklich selten genutzt, weil sie auch meist aufgewacht ist, wenn ich versucht habe sie Rüber zu schieben.

Aus dieser Erfahrung heraus haben wir jetzt beim zweiten Kind das Beistellbett entfernt und unser Bett mit einer weiteren Matratze auf 2,40m erweitert.So können wir zu viert bequem darin schlafen. Wenn die kleine eingeschlafen ist beim Stillen kann ich von ihr wegrücken und habe dann meinen eigenen Platz zum Schlafen. Schläft sie nachts beim Stillen nicht wieder ein, gebe ich sie zudem häufig zu meinem Mann rüber, der sie dann in den Arm nimmt.
Die erste Schlafphasen ist zudem in der Federwiege im Wohnzimmer. Dort bleibt sie drin, bis sie sich das erste Mal nachts meldet. So kann ich abends erstmal alleine einschlafen und genieße das auch sehr.
Besondere Entspannung hat aber auch das Annehmen der Situation gebracht. Ich schaue Nachts nicht auf die Uhr und zähle auch nicht die Häufigkeit des Aufwachens. Denn wenn ich dem zu viel Aufmetksamkeit schenke bin ich am nächsten morgen deutlich müder und fertiger weil ich mich innerlich so darüber aufrege.
pqr
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Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von pqr »

Zum Beistellbett:
Wir haben 1.40 x 70 cm, da passe ich mit angewinkelten Beinen sogar auch rein (ich würde heute aber noch größer, also volle Länge 2m nehmen). Es kann hinter dem Nachttisch stehen, da das Baby ja eher Kopf auf Brusthöhe schlafen würde. Im Übergang Beistellbett zum Bett macht sich so ein Ikea-Keil ganz gut.
Viele Grüße
pqr

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Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von meme2017 »

Wie wäre es, wenn Du statt einer Decke in einem Schlafsack schläfst? Keine Sorge, dass Dein Kind unter der Decken landet und ich finde ein Schlafsack ist wie eine Mini-Höhle und könnte vielleicht Dein Rückzug sein? Dein (zugegebenermaßen klitzekleiner) privater "Raum" im Familienbett?

Das macht eine Freundin von mir, die immer Panik wegen der Decke hatte.

Nur ein Tropfen, aber vielleicht hilft das ein bißchen.
Mit dem kleinen Mann (01/17)
Lösche Benutzer 16233

Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von Lösche Benutzer 16233 »

Larala, ich finde wenn du wirklich nicht in einem Bett mit deinem Kind schlafen möchtest oder kannst, dann musst du das auch nicht.

Ich persönlich finde die Antworten hier im Thema irgendwie schon ziemlich drängend, auch noch diese letzte Grenze zu überschreiten - dem Kind zu liebe.
Das finde ich nicht gut.

Familienbett mag hier ihm SuT der Standard und auch oft eine sehr gute Lösung für alle beteiligten sein, aber nicht jeder kann und möchte das, und es ist ganz sicher in Deutschland nicht die Norm. Es geht also auch anders, und das auch ohne dem Kind dabei irgendwie zu schaden.
Und einfach nur zu warten, ob es in ein, zwei Jahren vielleicht besser wird ist doch auch keine Lösung.

Meine Maus wird im Mai 4 und kommt jede Nacht, so zwischen Mitternacht und drei meistens, zu uns ins Bett. Und obwohl unser Bett wirklich groß ist schlafe ich dann deutlich schlechter wenn sie da ist. Das liegt nicht daran, dass ich Angst hätte sie zu überrollen oder dergleichen, denn dafür ist sie zu groß, aber ich brauche meinen Freiraum zum schlafen. Und so ein kleiner Wurm der kuscheln möchte ist auch im Schlaf ganz schön aufdringlich - da hilft dann auch kein Beistellbett oder dergleichen.
Für mich ist das im Moment zwar in Ordnung, weil ich vorher eigentlich immer ein paar Studen alleine und frei schlafen kann. Könnte ich das nicht würde ich auch auf dem Zahnfleisch gehen, vor allem weil so ein ganz kleines Kind ja noch viel öfter aufwacht und noch gestillt oder getragen werden möchte.

Sich Nachts so gegen den eigenen Willen und das eigene Bauchgefühl "zu opfern" bringt keinem was, wenn man dafür am nächsten Tag unausgeglichen und grantig ist. Und den Widerwillen nachts spürt das Kind bestimmt auch und klammert um so mehr.

Leider hab ich auch keine Tipps mit Feenstaub, aber ich mag dich ermuntern deine Grenze zu wahren so weit das irgendwie geht.
Vielleicht hilft es dir, wenn du dich fest für einen klaren Fahrplan entscheidest und diesen planst und aufschreibst.
So etwas ähnliches haben wir vor einem Jahr angelehnt das das Buch für größere Kinder von Pantley (oder so ähnlich) gemacht.
Da haben wir erst beobachtet und Protokolliert wie der Schlaf tatsächlich ist, und was wir glauben dass die Kleine braucht, und was wir brauchen.
Dann haben wir ein fixes Ritual und (weil sie eben schon 3 ist) auch eine relativ fixe Bettgehzeit geplant. Und wir haben auch Regeln aufgestellt, wie das ins Bett bringen funktioniert und in welchen Situationen / wann sie zu uns ins Bett kommen darf.
Und das hat hier wirklich geholfen. Das ständige hin und her das wir vorher hatten - zwischen schlechtem gewissen und daraus resultierender inkonsequenz, und manchmal auch viel zu harten Maßnahmen aus schierer verzweiflung (zimmer trotz schreiendem Kind verlassen und für ein paar augenblicke die Tür zu machen um durchzuatmen) - das hat nur zur Verunsicherung von uns allen beigetragen.

Ich habe das Gefühl, seit ich wirklich weiß was wir brauchen und mich da klar zu bekenne kann meine Tochter das auch viel besser akzeptieren. Auch weil es verlässlich ist.
Natürlich gibt es Ausnahmen, wenn sie krank ist zum Beispiel oder wenn wir im Urlaub oder bei meiner Familie sind. Diese werden aber auch als solche kommuniziert.

Ich glaube, von Pantley gibt es auch ein Buch für Babys, vielleicht hilft dir das weiter.
Jedenfalls war das im "großen" Buch das, was ich mir unter einem sanften Training vorstellen würde - auch wenn hauptsächlich wir Eltern uns trainiert haben :)
pqr
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Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von pqr »

Vronilein
Das stimmt nicht ganz, auch Larala schläft wie sie es sich wünscht allein und dafür Papa beim Baby wurde vorgeschlagen. Dies würde ja auch Laralas Grenze wahren.
Viele Grüße
pqr

pqr mit Mini 04/2015
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Lösche Benutzer 16233

Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von Lösche Benutzer 16233 »

pqr hat geschrieben: 03.03.2018, 23:03 Vronilein
Das stimmt nicht ganz, auch Larala schläft wie sie es sich wünscht allein und dafür Papa beim Baby wurde vorgeschlagen. Dies würde ja auch Laralas Grenze wahren.
Ich gebe zu, mein Beitrag hat die vorherigen Antworten etwas undifferenziert über einen Kamm geschert, die Option mit dem Papa nehme ich da gerne aus :oops:
Melli2
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Re: Hilfe! Die Nächte werden immer schlimmer

Beitrag von Melli2 »

Ich habe leider keinen Feenstaub für dich, aber wir haben hier ein normales Kinderbett von I*kea, wo wir eine Seite aufgemacht haben. Das funktioniert gut und stillen klappt auch da drin.
Ich bin zwar auch keine Kontaktschläferin, aber bei mir ist die Faulheit Nachts aufstehen zu müssen zum stillen noch viel größer als mein Nicht-Kontakt-Bedürfnis... :oops:
Ich wünsche dir, dass ihr euren Weg findet und alle eine gute Nacht haben könnt.
Liebe Grüße von Melli mit dem Keks (09/14) und dem Mäuschen (10/17)
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