Wie kann er einschlafen "lernen"? Welche Alternativen gibt's?

Wiege oder Familienbett? Allein oder zusammen? Wie schlafen wir alle am besten?

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Paprikagemüse
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Wie kann er einschlafen "lernen"? Welche Alternativen gibt's?

Beitrag von Paprikagemüse »

Hallo zusammen,

bin -wie wohl sehr viele in diesem Unterforum :( - mittlerweile recht verzweifelt und hoffe jmd. hat vielleicht noch eine Idee für uns, was wir ausprobieren könnten.

Ich versuch mich mal möglichst kurz zu fassen, die Situation:
Kind 14 Monate alt, überwiegend einschlafgestillt (bei mir immer) und ansonsten wenn's in Schüben oder so mal nicht geklappt hat, vom Papa mit Schnuller auf dem Arm in den Schlaf getragen. Solange wir wach sind ist bei Bedarf auch immer der Papa nach oben um Schnuller rein und ggf. rumzutragen, ab unserer Schlafenszeit (oder wenn Papa nicht reicht) habe ich gestillt. Bei mir hat er sich nur selten mit Schnuller alleine beruhigen lassen, tragen schafft mein Rücken nicht, also halt das Stillen. Wurde über die letzten Monate auch eher immer mehr als weniger, er verbrachte meist die ganze Nacht bei mir im Bett. Grds. schlief er im halbseitig offenen Gitterbett neben mir. Seit einigen Wochen klappte das Einschlafstillen immer seltener, also Papa. Dann fing er vor ca. 3(?) Wochen an, den Schnuller ziemlich "aggressiv" wegzuschmeissen und abzulehnen, auch z. B. im Auto. Damit war das in den Schlaf tragen durch Papa Geschichte. Funktioniert einfach nicht. Was neues musste her.

Die Krabbelgruppenleiterin empfahl ihn mit Spielzeug ins Bett zu verfrachten 'a la "wenn Du noch nicht schlafen kannst/willst kannst Du solange noch ein Buch gucken" (nicht, dass ich glaube dass er das schon versteht).

Da sein Bett erst noch offen war, legte sich Papa mit ihm hin (sein halboffenes Gitterbett, dann unser Bett, dann große Matratze auf dem Boden) und blieb bei ihm, bis er schlief. Das funktionierte so halbwegs, natürlich turnt er überall rum, fummelt an nicht kindgerechtem Zeug rum (Babyfon, Steckdosenleiste was weiß ich) und -und das ist das blödeste- war irgendwann so müde, dass er sich regelmäßig den Kopf am Bett angeschlagen hat -> Riesengebrüll. Alles weit weg von optimal, also nach ein paar Tagen das fehlende Gitter an sein Bett montiert. Für mich nicht unerwartet fing er darin irgendwann an zu schreien (wollen wir nicht) und ich habe ihn wieder rausgeholt. Wenn er turnt geht's ins Bett "spielen kannst Du hier", wenn er schreit hole ich ihn raus. Hatte die Hoffnung er lernt so, dass er gerne kuscheln oder was weiß ich darf, nicht "eingesperrt" schlafen muss, aber halt auch keine Spielzeit mehr ist, weil er ja hundemüde ist! (Wir hatten auch schon Phasen, wo wir ihn wieder mit runtergenommen haben, das oberste Ziel ist einfach, dass er nicht schreiend einschläft. Aber momentan ist er dafür einfach zu müde.) Das klappte ein paar Tage einigermaßen, er ist dann auf meinem Bauch liegend eingeschlafen, zwar etwas knatschend, aber gut. Finde ich jetzt ehrlich gesagt auch nicht gerade meine Traumlösung, würde ich ihm zuliebe aber machen, in der Hoffnung irgendwann mit dem Papa abwechseln zu können. Einen Tag hab ich's singend geschafft, dass er mit Schnuller einschläft, sonst leider nicht. Eigentlich hätte ich auch gedacht, dass das Thema nach ein paar Tagen durch ist, im Sinne von neues Ritual gefunden, es kann so weitergehen. Leider fing er dann aber an zu schreien. Ich hatte überhaupt keine Ahnung was er will, dachte ihm fällt einfach das Einschlafen schwer, wird immer müder, was weiß ich, schreit irgendwann. Aber das einschlafen kann ich ihm halt nicht abnehmen, das muß er nunmal "alleine" schaffen, der Rahmen in dem wir es ihm erleichtern können ist halt begrenzt :cry: Irgendwann ist er dann über's Schreien eingeschlafen, auch gar nicht mehr bei mir angekuschelt, total schrecklich. Am dritten (oder war's schon am zweiten Tag?) bin ich dann eingeknickt und hab wieder einschlafgestillt weil ich keine Ahnung hatte, wie ich die Schreierei sonst vermeiden kann. Hat auch funktioniert - für ein paar Tage... Heute dann wieder nicht, ich habe an meinen Mann übergeben und bei ihm hat er jetzt auch ewig (mind. 45 wenn nicht 60 Minuten) gebrüllt :cry:


Grundsätzlich nochmal zur Klarstellung: ich will jetzt nicht aus rein egoistischen Gründen, dass er nicht mehr einschlafstillt, aber wenn das immer nur für ein paar Tage funktioniert, dann wieder nicht -> Theater, dann wieder ja, dann wieder nicht -> Theater usw. denke ich ehrlich gesagt, daß wir ihm keinen Gefallen tun?!
Wir haben ihn auch nie zum Einschlafen alleine gelassen und würden das auch wirklich gerne vermeiden (es sei denn natürlich er käme damit gut klar, dann wären wir natürlich unglaublich dankbar dafür 8) )
Eigentlich denke ich zu einem großen Teil steht und fällt das Ganze mit der Schnullerverweigerung, er hat ihm schon immer zur Beruhigung geholfen, jetzt schafft er ihn selber ab (machen Kinder das in dem Alter tatsächlich ohne guten Grund?! Im Auto schreit er jetzt auch immer "lieber" statt den Schnuller zu nehmen, der wird echt durch die Gegend gepfeffert) und hat aber ja gar keine Alternativstrategie?!
Ich könnte noch soviel mehr schreiben, aber ich schick's erstmal ab, liest ja sonst keiner mehr :o Also lange Rede, kurzer Sinn: Eigentlich denke ich man sollte in dem Alter doch in der Lage sein, zu wissen was sein Kind beruhigt oder? Was würdet Ihr tun? Was ihm anbieten?
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Paprikagemüse
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Re: Wie kann er einschlafen "lernen"? Welche Alternativen gibt's?

Beitrag von Paprikagemüse »

Doch noch was vergessen: hatte vor dem Schreiben die Suche bemüht und dies hier gefunden:
conil hat geschrieben:I... oder (etwas gemein, aber effektiv): fest im Arm halten, sichtfeld einschränken, irgendwann fing sie dann an zu weinen und fiel recht schnell (5min?) in den Schlaf. Das wollte sie so zwar nicht, aber es hat ihr sehr geholfen runter zu kommen und je mehr sie entspannte desto mehr konnte man den Griff lockern. Das fördert Überwindung und Durchhaltevermögen und wir haben das nur angewandt, wenn wir uns sicher waren, dass das nicht-in-den-Schlaf-finden ihr Problem war...
Viele Grüße
Bin ein bißchen zwiegespalten, was ich davon halten soll (und befürchte auch, dass wir das -wenn er dann schreit- eher nicht durchhalten). Irgendjemand eine Meinung oder Erfahrung dazu?
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MamaMonster
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Re: Wie kann er einschlafen "lernen"? Welche Alternativen gibt's?

Beitrag von MamaMonster »

Ganz ehrlich: ich vermute, ihr macht euch zu viel Druck, dass es "klappen" soll. Dann ist es doch immer unbefriedigend. Alle sind unentspannt, so wird einschlafen nicht leichter, das stresst alle, das gibt Gebrüll etc.
Ich würde sehr empfehlen, Druck rauszunehmen. Ich erinnere mich, dass die Zeit kurz nach dem ersten Geburtstag (und dann noch etwas länger) bei uns schlaftechnisch auch blöd war. Einschlafen war blöd, schlafen war auch schwierig. Und ich meine, dass hier viele ähnliche Erfahrungen machen. Das ist einfach eine Phase und wird von alleine wieder leichter. Ich denke, wenn ihr das so annehmen könnt, wird es für alle leichter. Er muss kein neues Ritual lernen, muss nicht einschlafen lernen, vermutlich lernt er gerade viel anderes, das erschwert auch das Einschlafen.
Im Alltag würde ich es auch von Tag zu Tag nehmen. Wenn er nicht einschlafen kann, wieso genau ist keine Spielzeit mehr? Wenn ich nachts nicht schlafen kann, stehe ich auch auf. Wach im Bett liegen und nicht einschlafen können nervt nämlich. Dann kann ich erst recht nicht einschlafen. Egal wie müde ich bin. Steht wieder auf, wenn es hilft, bei uns war es etwas später manchmal einfacher. Oder früher (der richtige Zeitpunkt ist eine Kunst [emoji6]). Probiert einfach aus, was euch den Abend (und nicht nur das Einschlafen) insgesamt angenehmer macht. Wieso du nicht in den Schlaf stillst, habe ich nicht ganz verstanden. Weil es manchmal nicht klappt? Ohne klappt es ja auch nicht, das ist doch kein Grund. Wenn du nicht mehr Stillen möchtest, ist das etwas Anderes, aber das habe ich nicht so verstanden? Ich glaube nicht im Geringsten, dass es ein Problem ist, wenn die Einschlafsituation nicht immer die Gleiche ist. Mal klappt es mit Stillen, mal nicht, so what? Wieso sollte das ein Problem sein? Das ist so ein Spruch, den man oft hört, aber wirklich begründet wird das nie und es entspricht nicht meiner persönlichen Erfahrung. Was könnte euch sonst noch das Leben leichter machen? Tragt ihr? Wippen? Bei uns gab es zB mal eine Schaukelstuhlphase. Und eben, wieder Aufstehen, wenn es nicht klappt, es gelassen nehmen und das Beste aus dem Moment machen hat sehr geholfen. Und das Mantra "Phase, Phase, Phase" nicht vergessen. Und falls es dir Mut macht: der Monsterjunge ist mittlerweile ein völlig problemloser Schläfer.

Zum lieber Schreien als Schnuller: wenn der Monsterjunge wütend/frustriert o.ä. war, hat er ab einem bestimmten Alter auch keinen Schnuller gewollt. Er wollte seiner Wut Ausdruck verleihen und der Schnuller störte dabei. Völlig verständlich eigentlich. Du sagst es schon recht: er schreit lieber als den Schnuller (der ihn ruhig stellt) zu nehmen. Er will gehört werden. Der Schnuller löst dann sein Problem nicht.

Vielleicht liege ich aber auch völlig daneben und er braucht die Schreiphase. Manche Kinder schreien um die Emotionen des Tages loszulassen. Dann ist schreiend in jemandes Arm einzuschlafen nicht das Schlechteste. Darum geht es wohl in deinem Zitat. Findest du dich darin? Ich hätte halt erst versucht, etwas Druck raus zu nehmen und wenn du merkst, dass du ums Schreien nicht rum kommst, kannst du immer noch dein Kind beim Schreien begleiten.
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IdieNubren
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Re: Wie kann er einschlafen "lernen"? Welche Alternativen gibt's?

Beitrag von IdieNubren »

Ich hab MamaMonster nicht viel hinzufügen, stimme ihr eigentlich in allem zu. Meine Tochter schläft im Grunde wie in Zitat ein, eng in arm haltend, schunkelnd/wippen je nach emotionaler Lage auch mal schreiend zum "los lassen". Das wurde mittlerweile (13 Monate) Echt weniger! Wenn ich aufhörte sie fest zu halten, war sie fröhlich und hat gespielt, aber um schlafen zu können musste/muss sie erst den Stress durch schreien los werden. Mit einer Ausnahme von einer Woche (mit 12 Wochen) ist sie noch nie (!) alleine wo eingeschlafen, entweder kuschelnd bei mir, im Tuch (da geht's am schnellsten) oder mal in Auto.
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Paprikagemüse
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Re: Wie kann er einschlafen

Beitrag von Paprikagemüse »

Danke für Deine Antwort :-) Das gibt mir für's Einschlafen (also meins) gleich noch was zum Nachdenken. Ich schreib aber schonmal was mir so spontan einfällt, manchmal hilft's ja auch sich einfach auszutauschen, weil man halt nochmal andere Gedankenanstöße bekommt.
MamaMonster hat geschrieben:Wenn er nicht einschlafen kann, wieso genau ist keine Spielzeit mehr? Wenn ich nachts nicht schlafen kann, stehe ich auch auf. Wach im Bett liegen und nicht einschlafen können nervt nämlich. Dann kann ich erst recht nicht einschlafen. Egal wie müde ich bin. Steht wieder auf, wenn es hilft, bei uns war es etwas später manchmal einfacher. Oder früher (der richtige Zeitpunkt ist eine Kunst [emoji6]). Probiert einfach aus, was euch den Abend (und nicht nur das Einschlafen) insgesamt angenehmer macht.
Hm, also Spielzeit unten oder auch im Schlafzimmer wollen wir eigentlich -wenn er denn schon müde ist- nicht mehr, weil er sich dann ständig weh tut. Er ist motorisch nicht so ganz fit (wir wissen nicht genau ob einfach nur Spätzünder oder ob es ein Problem gibt; er krabbelt erst seit ca. 4 Wochen nach einigen Monaten Physio und steht erst seit zwei Wochen an Gegenständen) und wenn dann noch die Müdigkeit dazukommt... naja, kannst Du Dir vorstellen... das will man ihm halt irgendwie "ersparen". Daher die Idee das Spielen auf sein Bett zu begrenzen, aber ja, ich muss wohl zugeben, dass er das wohl nicht verstehen kann :oops:
MamaMonster hat geschrieben:Ganz ehrlich: ich vermute, ihr macht euch zu viel Druck, dass es "klappen" soll. Dann ist es doch immer unbefriedigend. Alle sind unentspannt, so wird einschlafen nicht leichter, das stresst alle, das gibt Gebrüll etc.
Ich würde sehr empfehlen, Druck rauszunehmen. Ich erinnere mich, dass die Zeit kurz nach dem ersten Geburtstag (und dann noch etwas länger) bei uns schlaftechnisch auch blöd war. Einschlafen war blöd, schlafen war auch schwierig. Und ich meine, dass hier viele ähnliche Erfahrungen machen. Das ist einfach eine Phase und wird von alleine wieder leichter. Ich denke, wenn ihr das so annehmen könnt, wird es für alle leichter. Er muss kein neues Ritual lernen, muss nicht einschlafen lernen, vermutlich lernt er gerade viel anderes, das erschwert auch das Einschlafen.
I
Da dachte ich erst, ja stimmt, Druck ist ja immer schlecht. Aber das dürfte eigentlich zumindest nicht ursächlich sein, einschlafstillen war für mich ok, rumtragen durch Papa auch, sogar das auf meinem Bauch einschlafen hatte ich ja schon so gut wie als neues Ritual akzeptiert. Ich stimme Dir zu, dass ich wahrscheinlich jetzt schon zu nervös in die Situation gehe, wenn's stillen nicht klappt, aber zuerst war da das Schreien und dann die Nervosität, wenn Du weißt was ich meine. Sollte ich natürlich trotzdem ab jetzt drauf achten.
MamaMonster hat geschrieben: Wieso du nicht in den Schlaf stillst, habe ich nicht ganz verstanden. Weil es manchmal nicht klappt? Ohne klappt es ja auch nicht, das ist doch kein Grund. Wenn du nicht mehr Stillen möchtest, ist das etwas Anderes, aber das habe ich nicht so verstanden? Ich glaube nicht im Geringsten, dass es ein Problem ist, wenn die Einschlafsituation nicht immer die Gleiche ist. Mal klappt es mit Stillen, mal nicht, so what? Wieso sollte das ein Problem sein? Das ist so ein Spruch, den man oft hört, aber wirklich begründet wird das nie und es entspricht nicht meiner persönlichen Erfahrung. Was könnte euch sonst noch das Leben leichter machen? Tragt ihr? Wippen? Bei uns gab es zB mal eine Schaukelstuhlphase. Und eben, wieder Aufstehen, wenn es nicht klappt, es gelassen nehmen und das Beste aus dem Moment machen hat sehr geholfen. Und das Mantra "Phase, Phase, Phase" nicht vergessen. Und falls es dir Mut macht: der Monsterjunge ist mittlerweile ein völlig problemloser Schläfer.
Nachdem das Einschlafstillen nicht mehr klappte hatte wir ja die Rumtragephase. Als die auch nicht mehr klappte wieder stillen versucht, was halt auch nicht ging (ich vermute manchmal liegt's auch an mangelndem Hunger wenn er gut zu Abend gegessen hat?! Dass er dann nur kurz stillt, weil er eigentlich voll ist und deswegen nicht bis zur Einschlafphase kommt.) Und dann gingen uns halt die Alternativen aus und ich hab gedacht irgendwie muß er ja nun einschlafen, also muß er's halt "alleine" hinkriegen, wenn unsere anderen Angebote nicht funktionieren. (Ehrlicherweise muß ich dazusagen, dass an so Abenden wo er doch mal länger stillt plus wieder mit runterkommt plus Unfälle, nur rumknatschen/weinen plus dann irgendwann später nochmal länger stillen, irgendwann auch meine Grenze erreicht ist. Erstens ist vom Abend dann nix mehr übrig und zweitens sind hier auch noch zwei ältere, aber auch noch kleine Geschwister, die auch mal wieder gerne von mir ins Bett gebracht würden z. B. Aber das ist wohl eher mein Problem als seins :oops: ) Also ich hätte nicht grundsätzlich ein Problem damit, dass die Einschlafsituation variiert, wenn es für die Tage an denen das Stillen nicht klappt eine Alternative ohne schreien gäbe. Die haben wir ja aber nicht, was ich darauf geschoben habe, dass er das alleine einschlafen halt nicht kennt/kann. Und somit kam der Gedanke wenn er das lernt wird alles gut. Beantwortet das die Frage?
Tragen mache ich -wegen Rücken aber eh nur wenig- und ohne Schnuller (s. o.) findet er das auch nicht mehr so toll :-(
MamaMonster hat geschrieben:
Zum lieber Schreien als Schnuller: wenn der Monsterjunge wütend/frustriert o.ä. war, hat er ab einem bestimmten Alter auch keinen Schnuller gewollt. Er wollte seiner Wut Ausdruck verleihen und der Schnuller störte dabei. Völlig verständlich eigentlich. Du sagst es schon recht: er schreit lieber als den Schnuller (der ihn ruhig stellt) zu nehmen. Er will gehört werden. Der Schnuller löst dann sein Problem nicht.
Das leuchtet mir total ein, da hast Du wohl recht. Hat er den Schnuller denn dann komplett abgeschafft oder war das auch nur eine Phase und irgendwann ging's wieder mit?
MamaMonster hat geschrieben: Manche Kinder schreien um die Emotionen des Tages loszulassen. Dann ist schreiend in jemandes Arm einzuschlafen nicht das Schlechteste. Darum geht es wohl in deinem Zitat. Findest du dich darin? Ich hätte halt erst versucht, etwas Druck raus zu nehmen und wenn du merkst, dass du ums Schreien nicht rum kommst, kannst du immer noch dein Kind beim Schreien begleiten.
Tja, ich hab das vor einigen Jahren bei meiner Nichte mal gesehen. Fand ich furchtbar. Wenn ich 100% wüsste, dass es ihm damit besser geht als wenn er nicht festgehalten wird, könnte ich das wohl schaffen denke ich. ABer diese Gewißheit hat man ja nicht :-( Ich habe -wie auch jetzt wenn er schreit- eigentlich dann immer das Gefühl er fühlt sich im Stich gelassen. Weil er ja schreit, ich aber, obwohl ich da bin, offensichtlich nicht in der Lage bin, etwas helfendes dagegen zu unternehmen.
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Re: Wie kann er einschlafen "lernen"? Welche Alternativen gibt's?

Beitrag von Paprikagemüse »

IdieNubren hat geschrieben:Ich hab MamaMonster nicht viel hinzufügen, stimme ihr eigentlich in allem zu. Meine Tochter schläft im Grunde wie in Zitat ein, eng in arm haltend, schunkelnd/wippen je nach emotionaler Lage auch mal schreiend zum "los lassen". Das wurde mittlerweile (13 Monate) Echt weniger! Wenn ich aufhörte sie fest zu halten, war sie fröhlich und hat gespielt, aber um schlafen zu können musste/muss sie erst den Stress durch schreien los werden. Mit einer Ausnahme von einer Woche (mit 12 Wochen) ist sie noch nie (!) alleine wo eingeschlafen, entweder kuschelnd bei mir, im Tuch (da geht's am schnellsten) oder mal in Auto.
Oh, Dich sehe ich jetzt erst, zu lange getippt. Ui, das klingt ja krass, das Du das schaffst auszuhalten! Unser Mittlerer hatte zwischen 7 und 12 Monaten auch eine Phase in der er sich in den Schlaf geschrien hat, ich bin fast Amok gelaufen! (Und habe vermutlich auch Angst, dass sich das jetzt wiederholt). Damals hat ein Osteopath geholfen, aber da scheint beim jüngsten alles ok zu sein.
Insgesamt natürlich beruhigend, dass das wohl auch einfach eine altersgemäße Phase sein kann.
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IdieNubren
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Re: Wie kann er einschlafen "lernen"? Welche Alternativen gibt's

Beitrag von IdieNubren »

Hm, könnte es sein dass er selbst einfach frustriert ist weil es motorisch nicht so klappt?
Meine kleine ist motorisch echt fit, die schlimmste Zeit war als sie gelernt hat sich zu drehen - da musste ich nachts um elf draußen im Tuch spazieren gehen weil nichts mehr ging. Alle anderen motorischen Meilensteine hat sie besser weggesteckt. also es wurde in den 13 Monaten echt zunehmend besser, ich finde es - seit dem drehen lernen mit 4 Monaten -nicht mehr so belastend. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir noch Beikost Start (5 Monate) und Weihnachten ;) kurz danach konnte sie krabbeln, sitzen und stehen.
Sie kommt von alleine nicht zur Ruhe, sie kann einfach nicht liegen bleiben und einschlafen (Vorgestern hat sie es mal probiert, zu 75% hat's sogar gekappt dann wollte sie wieder kuscheln). Kiwa geht deswegen auch schlecht (ich hab da keine Geduld den 30 min mit turnenden Kind zu schieben wenn Ich weiß sie schläft im Tuch nach einer Minute)
Da sie mein erstes Kind ist, ist bei uns alles natürlich leichter, wenn sie mal nicht schlafen will, dann toben wir noch Wenig Durchs Bett, Kitzeln, unschmeisen, etc. Sie ist dann meist ein kleiner Lachsack.

Wirklichen Rat hab ich nicht, außer irgendwie versuchen den Druck raus zu nehmen. Wie sieht's mit Tagesschlaf aus? Gibt's da evtl Möglichkeiten was zu ändern?
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Mia90
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Re: Wie kann er einschlafen "lernen"? Welche Alternativen gibt's?

Beitrag von Mia90 »

Ich verstehe deinen Frust... aber "alleine" einschlafen wird wohl noch dauern. Wir hatten (zum Glück kann ich das mittlerweile echt in Vergangenheitsform schreiben ;) ) auch einen schlecht Schläfer. Von nicht einschlafen können und stundenlang auf dem Pezziball im arm wippen und lautes weißes Rauschen dabei, bis hin zu nachts 4 Std wach am Stück alles dabei. Jeweils über Monate.
Den Ball haben wir vor ein paar Wochen gänzlich abgeschafft (im März 2 geworden). Weißes Rauschen nur noch selten.

Wie sieht denn euer sonstiges Abendritual aus? Duschen, Abendbrot, Geschichte, Rollo runter, Licht aus, stillen/kuscheln? Habt ihr da immer gleiche Abläufe?
Kann es sein, dass er vielleicht zahnt? Was macht ihr nachmittags/früher Abend für Aktivitäten?

Ansonsten kann ich mich aucv anschließen.. um den ersten Geburtstag rum ist eine (bei uns auch seeehr lange) schwierige Phase. Wenn er jetzt krabbelt und aufsteht,vielleicht steht grad einfach der nächste Sprung ins Haus und seine Welt steht einfach Kopf?

Meine erste Hebamme gab damals einen m.m.n. guten Rat... wenn dein Baby weint und du alles "relevante" ausgeschlossen (Hunger, Windel, Durst, Kuscheln) ausgeschlossen und einige "sonst wirkende Mittel"probiert hast, probiere nicht noch ewig herum, sondern atme tief durch, komme selber zur Ruhe und halte dein Baby. Zeig ihm "ich bin da, ich fang dich auf". Manchmal müssen Tränen einfach raus und dann tut es gut, wenn man einfach gehalten wird.
Je mehr man dann ausprobiert, desto mehr Unruhe bringt man meist noch rein.

Vielleicht ist ja ein Ansatz für dich dabei.

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Re: Wie kann er einschlafen "lernen"? Welche Alternativen gibt's?

Beitrag von conil »

Ha, mein Zitat.
Das haben wir tatsächlich auch genau in der Zeit angewandt. In der Zeit in der so viel rum geturnt wurde und das einschlafen einfach nicht funktioniert hat.
Der kleine (deutlich agiler als seine Schwester) kommt jetzt schon in die Phase. Eben hat das einschlafstillen nicht geklappt und trotz absoluter Müdigkeit wurde nur geturnt. Da habe ich ihn wie im Zitat fest in den Arm genommen, er hat ein bisschen protestiert und ist ruck zuck eingeschlafen.
Manchmal muss man denen glaube ich eine ganz klare Linie vorgeben und deutlich machen, dass jetzt geschlafen wird. Sie lernen so viel Neues und wollen es im wahrsten Sinne des Wortes bis zum umfallen üben. Da muss man als Eltern darauf achten, dass sie trotzdem essen wenn sie hungrig sind und schlafen wenn sie müde sind... meine Kinder sind wenn sie wirklich müde waren wirklich immer schnell mit im Arm festhalten und Schnuller recht schnell eingeschlafen...
Viel Erfolg
L mit C 07/14, J 11/16 und H 06/20
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Paprikagemüse
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Re: Wie kann er einschlafen "lernen"? Welche Alternativen gibt's

Beitrag von Paprikagemüse »

IdieNubren hat geschrieben: Wirklichen Rat hab ich nicht, außer irgendwie versuchen den Druck raus zu nehmen. Wie sieht's mit Tagesschlaf aus? Gibt's da evtl Möglichkeiten was zu ändern?
Tja, ich wüsste nicht so richtig wie. Er schläft schon immer recht früh (10/10.30 Uhr ca.) Wenn er zwei Stunden schafft (in letzter Zeit nicht mehr), dann schafft er's gut bis abends. Wenn er wie zuletzt nur 1-1,25 Stunden schläft, ist er eigentlich noch müde, nochmal einschlafstillen klappt aber nur selten. Da sind die Nachmittage dann oft schon haarig... Aber er kann dann frühestens zwischen 5 und 6 nochmal schlafen, das ist viel zu spät, wollen wir hier nicht bis in die Nacht mit ihm sitzen... Wenn er -aufgrund von Programm- erst später schläft (oft geht das gar nicht, da ist's schon schwierig ihn bis 10 rauszuzögern) gegen 12 z. B. ändert das aber abends irgendwie auch nix.
Mia90 hat geschrieben:Wie sieht denn euer sonstiges Abendritual aus? Duschen, Abendbrot, Geschichte, Rollo runter, Licht aus, stillen/kuscheln? Habt ihr da immer gleiche Abläufe? Kann es sein, dass er vielleicht zahnt? Was macht ihr nachmittags/früher Abend für Aktivitäten? Ansonsten kann ich mich aucv anschließen.. um den ersten Geburtstag rum ist eine (bei uns auch seeehr lange) schwierige Phase. Wenn er jetzt krabbelt und aufsteht,vielleicht steht grad einfach der nächste Sprung ins Haus und seine Welt steht einfach Kopf?Meine erste Hebamme gab damals einen m.m.n. guten Rat... wenn dein Baby weint und du alles "relevante" ausgeschlossen (Hunger, Windel, Durst, Kuscheln) ausgeschlossen und einige "sonst wirkende Mittel"probiert hast, probiere nicht noch ewig herum, sondern atme tief durch, komme selber zur Ruhe und halte dein Baby. Zeig ihm "ich bin da, ich fang dich auf". Manchmal müssen Tränen einfach raus und dann tut es gut, wenn man einfach gehalten wird. Je mehr man dann ausprobiert, desto mehr Unruhe bringt man meist noch rein.
Ritual ist meist gleich, zumindest sobald wir im Schlafzimmer angekommen sind, da passiert allerdings auch nicht mehr viel. Zähne habe ich tatsächlich gerade seit gestern abend das Gefühl, dass sich der erste Backenzahn auf den Weg gemacht hat. Unsere Aktivitäten variieren momentan (Ausflüge, Besuch haben oder machen), aufgrund der beiden älteren ist aber eigentlich nie so wirklich Ruhe :roll: So wie Du den Rat von Deiner Hebamme beschreibst, klingt das ja noch recht "nett", wenn Du weißt was ich meine. Mit der Argumentation könnte ich es vielleicht tatsächlich mal ausprobieren.
Pezziball ist auch nochmal ne super Idee, das könnte ich ausprobieren bzw. habe ich überlegt eventuell doch nochmal die Trage draußen auszuprobieren solange das Wetter es möglich macht.


Ansonsten hat die letzten beiden Abende das Einschlafstillen gut geklappt also im Sinne von er ist dabei eingeschlafen. Dass ich dafür aber überhaupt nicht wegkam hat mir dann was weniger gut gefallen. Bei wirklich jedem Abdocken wurde er wieder wach. Normalerweise konnte ich dann meist Brust gegen Schnuller tauschen, aber jetzt keine Chance mehr. Er hat sogar teilweise weder getrunken noch genuckelt, er hielt einfach nur die Brust im Mund und schlief wirklich schon. Aber sobald ich tauschen wollte wurde er "böse" und pfeffert den Schnuller weg oder wendet sich ab sobald er in die Nähe von seinem Gesicht kommt. Das irritiert mich wirklich sehr sehr. Ich habe auch nochmal darauf geachtet, er verweigert den Schnuller gar nicht so sehr weil er wütend ist und der ihn hindern würde das auszudrücken. Es ist tatsächlich oft so, dass er ihn einfach nicht will und dann mit der Zeit immer unzufriedener wird, weil er halt auch keine Alternativstrategie hat. Im Auto heute auch wieder sehr deutlich. Ich frage mich wirklich, ob es "normal" ist, dass ein Kind in diesem Alter den Schnuller selber abschafft?! Wir bieten ihn jetzt auch tagsüber immer mal an (bisher nur zum Schlafen, im Auto und Kiwa/Tragen wenn's nicht ohne ging), in der Hoffung dass es irgendwann wieder funktioniert. Er nimmt ihn hin und wieder auch, aber nach kurzer Zeit pfeffert er ihn in die Weltgeschichte. Dabei ist er dann aber nicht zwingend wütend oder sonstwie offensichtlich emtional.

Was seit einigen Tagen übrigens auch noch neu ist, dass er im Schlaf "spricht", also nur in seiner Sprache, aber er quatscht dann kurz ohne wach zu werden. Bisher mussten wir wirklich immer hin, wenn er sich gerührt hat. Dank Gitterbett können wir nun auch schonmal kurz abwarten und er kommt alleine klar. Wobei er sonst auch immer direkt weinend wach wurde und jetzt halt eher "spricht", ächzt oder knatscht.
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