Noch nie alleine eingeschlafen

[Miaui123]

Hallo ihr Lieben, ich brauche wirklich einen guten Rat. Meine Tochter ist mittlerweile fünf Monate alt und ein wirklicher Sonnenschein. Sie will alle zwei Stunden gestillt werden um vor allem an der Brust einzuschlafen. Sie schläft im Auto, Kinderwagen, auf dem Arm ( beim Laufen) und beim Stillen. Wenn sie im Arm einschläft dann kann ich sie erst nach einer Stunde ablegen und wenn sie an der Brust einschläft nuckelt sie noch mindestens eine Stunde. Sie ist jedoch noch nie im Bett (oder auf der Couch) eingeschlafen und mittlerweile habe ich wirklich Rückenschmerzen durch das tägliche Tragen und das Nuckeln ist auch sehr schmerzhaft.
Seit gestern versuchen wir sie wach ins bett zu legen. Das lief folgendermaßen ab:
Ich stille sir im Bett und merke dass sie sehr müde ist. Dann quietscht, lacht, weint und strampelt sie im Bett. Ich bin die ganze Zeit bei ihr, singe, streichel sie oder rede einfach mit ihr. Gestern ging das zwei Stunden so bis mein Mann sie wieder genommen und in den Schlaf getragen hat. Nach wenigen Minuten konnten wir sie auch schon ablegen. Heute hat es min 2,5 Stunden gedauert. Dann hat mein Mann sie wieder genommen und in den Schlaf getragen. Sie ist so müde und schläft im Arm sofort ein, ist aber im Bett Stundenlang wach. Ist das normal? Was soll ich nun tun? Kann sie doch nicht jeden Abend so quälen.
Ich hoffe wirklich auf eure Tipps oder Erfahrungen aus eurer Zeit.

[soda]

Ist vielleicht nicht die erhoffte Antwort - aber so wie dein Baby verhalten sich sehr viele Kinder. Das würde ich als absolut normal bezeichnen (auch wenn das nicht heißt, dass selbst einschlafen irgendwie unnormal=komisch oder schlecht wäre).
Meine Tochter ist 3,5 Jahre alt und geht nicht allein schlafen. Hätte ich ihr vielleicht antrainieren können. Methoden gibt es ja und Bücher und was weiß ich. Aber ich empfand das in verschiedenen Altersstufen jedes Mal furchtbar anstrengend (2,5 Stunden, soviel Zeit hab ich gar nicht) oder unwürdig und grausam (allein lassen und schreien lassen).

Aktuell hab ich hier so ein Baby, das sich von Kind 1 in vielen Details deutlich unterscheidet. Da könnte ich mir vorstellen, dass das mit dem Schlafen anders ablaufen wird. Aber das ändert sich auch manchmal ganz schnell.
Bei dir vielleicht auch. Bis dahin kann ich nur raten: mach es dir gemütlich und stress dich nicht. Dann schläft sie vermutlich schneller ein

[Bärin]

Meiner Erfahrung nach ist das völlig normal-und die Erkenntnis und das Akzeptieren, dass das normales Babyverhalten ist, hilft einem sehr weiter. Das Schlafverhalten ändert sich gerade im ersten Jahr noch sehr, bei manchen Babys merkt man das mehr, bei anderen weniger. Was heut Abend noch funktioniert hat, kann beim nächsten Schub schon wieder ganz anders sein.
Sie ist ja noch sehr klein, gebt euch Zeit und vergesst dieses 'Müsste sie nicht??' Glaub mir ich weiß wie anstrengend das alles sein kann. Aber hört auf euren Bauch, wenn ihr etwas ändert wollt, ist das auch ok, das braucht dann aber sehr viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Wie gesagt, es ist völlig normales Säuglingsschlafverhalten, Nähe brauchen zum Einschlafen. Sie war 9 Monate in deinem Bauch, gib ihr Zeit für die Umstellung.
Ich kann dir z.B. das Buch 'Ich will bei euch schlafen' von Sibylle Lüpold empfehlen, falls ihr mehr Infos sucht.
Alles Gute!

[Reisende]

babys brauchen bewegung, um sich selbst zu spüren. deshalb schlafen sie beim tragen/fahren so gut ein.
du kannst versuchen, dein kind im bett liegend hin und her zu wiegen, indem du eine hand unter die hüfte bzw den po legst und es dann sanft hin und her rollst. das ganze nicht zu schnell und am besten noch im takt zu dem, was du vorsingst. damit ist mein sohn häufig gut eingeschlafen.

[Jamelek]

Hier auch, 4 Jahre und noch nie alleine eingeschlafen. Und solange er Einschlafbegleitung möchte, wird er sie von mir auch bekommen. Allerdings geht es mittlerweile mit 15 Minuten ziemlich flott, also keine Angst. Dein Baby verhält sich wirklich ganz normal. Es braucht deine Nähe.
Versuche deinen Blickwinkel zu ändern. Genieße die Zeit. Auf dein Leben bezogen ist es eine sehr kurze Zeit, die unsere Kinder uns so brauchen und auch überhaupt so nah an ihrer Seite dulden (mein ältester ist 16, ich weiß wovon ich schreibe). Die Zeit vergeht so schnell. Genieße diese Zeit der intensiven Nähe. Für die Dauer der Einschlafbegleitung, des Stillens, aber auch wo den Baby schläft, du dich aber noch nicht weg bewegen kannst, ohne dass es aufwacht, lege dir einen Ebookreader oder sonstiges zu. Bei mir war der Kindle meine Rettung. In der Säuglingszeit lag ich meist 3-4 Stunden täglich wach bei ihm mit im Bett.

Und bei Dauertragen hat mir ein Pezziball geholfen, auf dem ich mit dem Baby im Arm gewippt bin.
Eine Federwiege könntet ihr auch versuchen, viele Babys lassen sich darein besser schlafend ablegen.

Es gibt auch sehr viel gute Literatur dazu, warum Babys diese Nähe brauchen. Unter anderem "Besucherritze" oder "Schlaf gut" von Renz-Polster/Imlau oder das Artgerecht Buch.

[Miaui123]

Danke fürs durchlesen und Antworten. Das Tragen hat immer dazu geführt, dass sie nach spätestens einer halben Stunde eingeschlafen ist. Leider muss sie mindestens eine Stunde im Arm eingeschlafen sein bis ich sie ablegen kann. Würdet ihr an meiner Stelle weiterhin versuchen sie ans einschlafen im Bett zu gewöhnen oder weiter Tragen/Stillen in den Schlaf? Bin einfach so unsicher ob das ans Bett gewöhnen überhaupt bei ihr Erfolge zeigen wird denn 2,5 Stunden ohne Erfolg ist schon eine Hausnummer

[Dellyo]

Auch Schlafen ist eine Reifungssache. Bei Babies sind die Schlafphasen noch ganz anders strukturiert als bei Kindern und Erwachsenen. Babies haben zuerst eine Leichtschlafphase und nach 20-40min kommen sie in den Tiefschlaf. Beim Übergang wachen sie nochmal fast auf. Vermutlich kannst du sie deshalb erst ablegen, wenn sie im Tiefschlaf ist.
Aber es strukturiert sich der Schlaf um, wirklich. Ich hab bei meiner großen Tochter immer gesagt, sie ist die schlechteste Einschläferin der Welt. Es hat ewig gedauert, lange Zeit ging nur stillen, nachh 20min war sie wieder wach. Tagschlaf war noch schwieriger, puh, es war anstrengend. Und nun schläft sie schon lang in ihrem Bett ein, oft allein, manchmal will sie jemanden dabei haben. Echt, so entspannt mittlerweile. Hätte ich nie, nie, nie geglaubt, als sie ein Baby war!

Ich kann natürlich verstehen, dass das Tragen anstrengend sein kann. Oder geht es dir nur um die Gewöhnung? Das ändert sich wieder. Wenn es jetzt 2,5h nix bringt, probier es halt in einiger Zeit wieder. Irgendwann klappt es. Sie macht wieder einen Entwicklungsschub und dann gehen gewisse Sachen, die vorher nicht gingen.
Andere Sachen werden ja auch nicht geübt und Babies und Kinder lernen es trotzdem später noch. Neue Sachen lernen geht immer!

[Dellyo]

Auch Schlafen ist eine Reifungssache. Bei Babies sind die Schlafphasen noch ganz anders strukturiert als bei Kindern und Erwachsenen. Babies haben zuerst eine Leichtschlafphase und nach 20-40min kommen sie in den Tiefschlaf. Beim Übergang wachen sie nochmal fast auf. Vermutlich kannst du sie deshalb erst ablegen, wenn sie im Tiefschlaf ist.
Aber es strukturiert sich der Schlaf um, wirklich. Ich hab bei meiner großen Tochter immer gesagt, sie ist die schlechteste Einschläferin der Welt. Es hat ewig gedauert, lange Zeit ging nur stillen, nachh 20min war sie wieder wach. Tagschlaf war noch schwieriger, puh, es war anstrengend. Und nun schläft sie schon lang in ihrem Bett ein, oft allein, manchmal will sie jemanden dabei haben. Echt, so entspannt mittlerweile. Hätte ich nie, nie, nie geglaubt, als sie ein Baby war!

Ich kann natürlich verstehen, dass das Tragen anstrengend sein kann. Oder geht es dir nur um die Gewöhnung? Das ändert sich wieder. Wenn es jetzt 2,5h nix bringt, probier es halt in einiger Zeit wieder. Irgendwann klappt es. Sie macht wieder einen Entwicklungsschub und dann gehen gewisse Sachen, die vorher nicht gingen.
Andere Sachen werden ja auch nicht geübt und Babies und Kinder lernen es trotzdem später noch. Neue Sachen lernen geht immer!

[Dellyo]

Huch, sorry, das kam doppelt.

[Elena]

Meine Kinder sind auch nie alleine eingeschlafen, schon gar nicht in dem Alter. Sie sind nun 4, 6 und 8 Jahre alt und werden immer noch einschlafbegleitet. Das heißt im Moment: Wir lesen im Bett ca. eine halbe Stunde vor, danach singen wir 2 Lieder und alle schlafen. Ich empfinde das als sehr gemütlich und unkompliziert.

Die beiden Großen übernachten übrigens schon länger völlig unkompliziert bei Großeltern, Freunden, im Kindergarten (aktuell war Abschiedsübernachtung) etc. und schlafen da natürlich einfach mit den andern ein. Von Heimweh oder Angst war da nie die Rede! Die Kleinste hat bisher nur bei Oma übernachtet, mit Einschlafbegleitung.

Ich empfinde die Einschlafbegleitung bei uns als sehr friedliche, gemütliche Zeit, die wir Eltern mit den Kindern haben. Es ist eine der mittlerweile wenigen Zeiten am Tag, zu denen wir uns ganz aufeinander konzentrieren, wo keiner abgelenkt oder anderweitig beschäftigt ist. Manchmal kommt währenddessen auch noch etwas hoch, das den Kindern auf dem Herzen liegt und geklärt werden kann. Ich habe das Einschlafen schon immer als sehr engen, intimen Moment mit meinen Kindern erlebt und möchte das nicht missen!

Anstrengend waren die Zeiten mit 2-3 Jahren, wenn die Kinder Mittagsschlaf machten und dann abends lange brauchten zum Einschlafen. Aber das geht ja vorbei! Ich kann verstehen, dass dich die Situation momentan nervt. Abends so lange rumzumachen, wenn man auch tagsüber schon total baby-fremdbestimmt war, ist hart. Ich fürchte aber, da "hilft" nur, das zwischen den Eltern aufzuteilen und ansonsten darauf zu vertrauen, dass diese Phase vorbeigehen wird! Denn das wird sie.