Mittelalterliche Gewandung für die Familie

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Louet
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Re: Mittelalterliche Gewandung für die Familie

Beitrag von Louet »

Tolles Kleid, Myeskathry, und ein traumhafter Stoff :-D

Ich hab heute meine Lösung zu Stillkleidung verbloggt:https://diehandmaid.wordpress.com/2017/ ... ing-dress/

Funktioniert super! :-)
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Louet
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Re: Mittelalterliche Gewandung für die Familie

Beitrag von Louet »

https://diehandmaid.wordpress.com/2017/ ... ing-dress/


Und hier noch mal mit funktionierendem Link ;-)
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Myeskathry
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Re: Mittelalterliche Gewandung für die Familie

Beitrag von Myeskathry »

Oh, danke für den Link und deine tolle Beschreibung!
Ja, um 1400 ist das ja sehr einfach mit den vorne mittigen Knöpf- und Schnürverschlüssen. Für Ende 12. Jh finde ich es relativ schwierig, weil für diese Zeit ja noch keine Schlupfärmel zu finden sind. Ansonsten gefiel mir diese, deine Variante auch sehr gut. Die seitliche Schnürung scheint in dieser Zeit aber weiträumig verbreitet gewesen zu sein. Bisher war ich immer davon ausgegangen, dass man Seiten von oben nach unten schnürt - muss aber ja gar nicht sein. Wenn ich von unten nach oben schnüre mit einer Schnur (wie die 1400 Mittelverschlüsse) ist es ein Leichtes wie bei deinem Schlupfärmel den oberen Teil zu öffnen und entsprechend zu stillen. Wenn man nun nicht besonders Stoffreich, besonders ohne Rumpfüberlänge, und eben sehr passig das Kleid näht (ohne, dass an der Seitenschnürung viel durchschaut) sieht man im zugeschnürten Zustand kaum, dass es überhaupt geschnürt ist. Die Taille kommt eben ein bisschen raus, wie man es auf Abbildungen um 1180 gerne sieht.... insofern finde ich diese Seitenschnürung auch für die Frau eines Handwerksmeisters angemessen.

Mir ist noch keine bessere Lösung für das Stillproblem vor den Schlupfärmeln begegnet. Nur die Aussage, stillen wäre ja eine relativ kurze Ausnahmezeit, das könnte man ja auch im stillen Kämmerlein mit hochgerafftem Kleid. Das wiederum passt für mich überhaupt nicht mit stillenden Marien in Kirchen zusammen und schon gar nicht mit einer angenommen Stilldauer von mind. 2,5 Jahren. Stillen war ja kein Ausnahmezustand einer verheirateten Frau.

In den blauen Diamantköper habe ich mich auch verliebt. Irgendwann nähe ich mir auch noch so eines....

Ich wünsche dir, dass Joris genauso viel Spaß an dem Hobby entwickelt wie unsere zwei! Dein Stillportrait ist schon mal ein Traum. :wink:
Liebe Grüße
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Myeskathry
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Re: Mittelalterliche Gewandung für die Familie

Beitrag von Myeskathry »

So, fertig :D .
Die Ärmel hätten oben noch etwas enger sein können, aber meine Freundin ist damit zufrieden. Dann bin ich es auch.
Live sieht es noch 10 mal so gut aus. Das Tablet im Innenraum und dann auch noch durch meine Hand geknipst gibt wahrlich nicht die schönsten Bilder....
Ich habe von dem Stoff jetzt was nachbestellt....
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Myeskathry
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Re: Mittelalterliche Gewandung für die Familie

Beitrag von Myeskathry »

Und nun habe ich für die Tochter unserer Freunde (6 J.) noch zwei Kleider in Arbeit. Ihr Papa hat mich gebeten, die Innennähte mit der Maschine zu nähen. Die Säume will er dann selbst von Hand nähen. Das erste aus dünnem Stoff ist schon soweit fertig. Sie konnten mir gar nicht sagen, was das blaumelierte für Material ist. Der zweite, dickere Stoff ist dann auf jedenfall ein schöner wollweiß-hellbrauner Wollfischgrat.
Bin gespannt, wie das Kleid passt. Sie ist so ein schmales Hemd.
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amantedealmeria
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Re: Mittelalterliche Gewandung für die Familie

Beitrag von amantedealmeria »

Stillen mit Schlupfärmeln und geschlitztem Unterkleid geht bei mir auch gut, komischerweise aber nur auf einer Seite bequem, auf der anderen brech ich mir einen ab. Den Unterschied hab ich noch nicht gefunden :D

Was gibt es denn für Männer an einfachen Hosen oder improvisiert an modernen Hosen, die gaaanz grob zumindest besser zum Mittelalter passen als Jeans?

von unterwegs gesendet
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Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf. Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient.

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Myeskathry
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Re: Mittelalterliche Gewandung für die Familie

Beitrag von Myeskathry »

Im Hochmittelalter sind ja Beinlinge das gängigste.
Daraus entwickelten sich richtung Spämi dann auch enge Hosen. Die sind aber sehr speziell.
Ich kenne mich da nicht so gut aus, da mein Mann (und die meisten anderen die ich kenne) sich schnell an den bequemen Sitz von Beinlingen gewöhnt haben. Mann braucht halt eine Bruche und Kotte dazu.
Ansonsten fallen mir die Schlagwörter Rus-Hose und Thorsberghose ein, dazu müsstest du dich aber dann genauer informieren, welche Zeit, wo, wer, wie?
Wenn es nur fürs Marktmittelalter ist, dann würde ich zumindest nach einer Stoffhose schauen, die unauffällig unter der Kotte getragen werden kann. Es ist so ziemlich alles besser als Jeans oder Jogginghose....
Liebe Grüße
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amantedealmeria
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Re: Mittelalterliche Gewandung für die Familie

Beitrag von amantedealmeria »

Ich hab ihm ja schon ne wollene, lange Unterhose vorgeschlagen, wollte er aber nicht :D
Dann guck ich nochmal in Richtung Beinlinge...mal gucken. Erstmal haben wir eh keine Zeit für Märkte u.ä.

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Louet
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Re: Mittelalterliche Gewandung für die Familie

Beitrag von Louet »

amantedealmeria hat geschrieben:Stillen mit Schlupfärmeln und geschlitztem Unterkleid geht bei mir auch gut, komischerweise aber nur auf einer Seite bequem, auf der anderen brech ich mir einen ab. Den Unterschied hab ich noch nicht gefunden :D
Ich glaube, man ist einfach n bisschen schief. Wenn Babyboy zum Beispiel an der rechten Seite stillt, liegt sein Kopf in meiner Armbeuge. Links geht das irgendwie nicht, da halte ich den Kopf in meiner Hand.
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Re: Mittelalterliche Gewandung für die Familie

Beitrag von Feuerkatze »

Ich hab kurz ne Frage zur seitlichen Schnürung: Wie machst du da die Ärmel? Das mit dem Keil geht ja da nicht ganz so praktisch. Mit ausgeschnittener Kugel dann, wie bei einem modernen Kleid?

Wobei, ich seh gerade das Bild von dem Kleid für die Freundestochter. Der Keil kommt hinten hin? Und dann die Seitennaht offen lassen und die Nahtzugaben umklappen und dort die Löcher hin?

Ohne Schnittmuster bin ich echt meistens augeschmissen.
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