Baby sehr unruhig beim Stillen - weiss nicht mehr weiter...

[Sommerliebe]

Hallo,

meine kleine Maus ist etwas mehr als 4 Wochen alt. Wir hatten bisher keine einfach Stillbeziehung.
Zuerst hiess es im KH, dass ich gleich zufuettern muss. Das haben wir dann gemacht, weil wir ziemlich unter Druck gesetzt wurden. Erst haben wir mit dem Loeffel zuefuettert und dann doch mit der Flasche. Jetzt stille ich seit drei Wochen voll, aber es klappt noch nicht wirklich.
Zum einen habe ich wunde Brustwarzen. War schon bei der Stillberatung. Hier hiess es, dass Hannah einen hohen Gaumen hat und noch Probleme, wenn etwas zu tief im Mund ist. Die Stillberaterin meinte, dass sich dies mit der Zeit ergeben wuerde.
Nun ist es so, dass wir manchmal eine schoene Zeit beim Stillen haben. Das heisst Hannah trinkt und ist dann gluecklich. Aber sehr haeufig ist es auch so, dass sie sich von meiner Brust weg drueckt, wieder hin will, sich wieder weg drueckt...Das geht eine Weile so. Ich kann ihr Verhalten nicht richtig deuten. Hat sie keinen Hunger, bekommt sie keine Milch und ist frustriert? Manchmal denke ich, dass sie Blaehungen hat, weil sie meistens einen hochroten Kopf hat. Wuerden Blaehungen denn ihr Verhalten erklaeren? Ich hoere es auch oft in ihrem Bauch rumoren.
Problem ist fuer mich, dass sie durch das Wegdruecken meine Brustwarzen lang zieht. Das wiederum traegt nicht wirklich dazu bei, dass meine Brustwarzen verheilen.

Ich weiss einfach nichts mit ihrem Verhalten anzufangen.
Bin schon drauf und dran das Stillen aufzugeben. Dabei wuerde ich so gerne stillen!

Habt ihr mir irgendwelche Ratschlaege?
Liebe Gruesse,
Christina

[rhapsody]

Hallo Christina und herzlich willkommen!
Ich möchte Dir Mut machen, das Stillen nicht aufzugeben. Bei uns war es so ähnlich, als der Kobold im selben Alter war- dabei hatten (und haben) wir eine sehr harmonische Stillbeziehung und (zum Glück) keine Anfangsschwierigkeiten. Aber immer Abends fing er an, sich von der Brust wegzudrücken und zu schreien, liess sich kaum beruhigen, war sichtlich hungrig und konnte/wollte aber trotzdem nicht richtig trinken. Zudem hatte mein Zwerg die ersten Monate ganz arg mit Bauchiweh zu kämpfen (er vertrug es zB nicht, wenn ich Milch(produkte) zu mir genommen habe).
Was uns geholfen hat, ist im Liegen stillen, also beide liegen auf der Seite, einander zugewandt. Und im Bett, reizarm. Dann hat er auch getrunken. Oder kurze Stillpause, Tragetuch bis Babylein sich beruhigt hatte, dann hinlegen- dann hat er super getrunken uns ist auch alsbald eingeschlafen.

Vielleicht hilft Dir mein Bericht ein wenig? Aber es werden sicher noch einige fachfrauliche Tips von den Stillberaterinnenhier kommen. Alles Gute!

[Sommerliebe]

Hi,

danke fuer Deine Antwort.
Langsam habe ich das Gefuehl, dass meine kleine Maus unheimlich Blaehungen hat. Kurz nach dem Stillen faengt sie an sich zu winden und fuehlt sich sichtlich unwohl. Das einzige was sie mag ist im Fliegergriff herum getragen werden.
Ich weiss einfach nicht mehr was ich machen kann.
Ich vermute, dass sie zum einen zu hastig trinkt und zum anderen auch noch Luft schluckt. Wir waren bei einer Stillberaterin und die meinte, dass ich gut anlege, die kleine Maus aber weg drueckt weil sie es irgendwie nicht mag, wenn zu viel Brust im Mund ist. Aber eine Loesung fuer dieses Problem konnte sie mir auch nicht bieten. Habe einfach keine Ahnung was ich nun noch machen soll!?

Liebe Gruesse,
Christina

[Captainsparrow]

Vielleicht die erste Milch nach MSR "auslaufen" lassen, damit die Milchmenge sie nicht überfordert. Evtl in einem bestimmten Intervall (z.B. 2 STunden) nur an einer Brust trinken lassen, damit sie die auch gut "leert" und viel Hintermilch bekommt und nicht mit Druck so viel von der Vordermilch, die wohl mehr Blähenden Zucker hat. Wir hatten auch das Unruhe/ Blähungsproblem, ich hab diese Tips selbst ausprobiert und schon direkt am gleichen Tag eine deutliche Besserung gemerkt. Anlegen tu ich übrigens in der Boxerstellung, da hab ich ihn besser "im Griff" mit seiner Zappelei.

[Sommerliebe]

Hi,

also meinst Du, dass sie alle zwei Stunden wecken soll - gerechnet von der letzten Mahlzeit?
Meistens schlaeft sie zwischen 3-5 Stunden. Dann trinkt sie und ist fuer 2-3 Stunden wach. Nicht jedes Mal aber oft!

Wie geht die Boxerstellung?

Das der Milchfluss sie ueberfordert, habe ich mir auch schon mal ueberlegt.
Werde mal versuchen vorher etwas auszustreichen.

Liebe Gruesse,
Christina

[Iris]

Ich kann mir vorstellen, dass diese Situation besonders belastend ist, weil Eure Stillbeziehung schon so unglücklich begonnen hat. Vielleicht gelingt es Dir aber mit der Zeit, das Positive zu sehen: Ihr habt eine sehr große Anfangsschwierigkeit (vom Zufüttern weggkommen ist gar nicht so einfach) gemeistert und nun könnt Ihr Euch darauf konzentrieren, zur Stillroutine zu kommen. Dass Ihr die nach vier Wochen noch nicht habt, ist ganz normal - auch ohne Eure Anfangsschwierigkeiten.
Auch das Verhalten Deines Babys ist nicht selten. Gerade in der Anfangszeit müssen auch die Kinder das Stillen "lernen" - sie wissen zwar instinktiv, wie das geht, müssen aber z. B. lernen, mit dem ganz konkreten Milchfluss in der ganz konkreten Stillsituation klarzukommen.
Unruhe an der Brust kann sehr viele Ursachen haben. Die häufigste Ursache ist tatsächlich - wie schon von anderen vermutet - ein starker Milchspendereflex (MSR), bei dem dem Kind die Milch heftig in den Mund oder gar direkt in den Rachen schießt. Das wird natürlich manchmal als unangenehm empfunden. Oft ist es auch nur ein einzelner Strahl (die Milch schießt ja in mehreren Strahlen gleichzeitig aus der Brust), der in einem ungünstigen Winkel im Mund landet. Hier hilft dann oft einfach ein Wechsel der Stillposition. Bei starkem MSR helfen folgende Maßnahmen:

• Möglichst gegen die Schwerkraft stillen - z. B. in Hoppe-Reiter-Stelung (Kind "sitzt" - natürlich gut gestützt - auf Deinem Oberschenkel) oder stark zurückgehlehnt oder rücklings, d. h. im Liegen, während das Kind auf deinem Bauch liegt
• Häufig stillen, damit der MSR nicht so stark ist und das Kind nicht zu gierig bzw. nicht zu schnell frustriert. Stille also nicht nach der Uhr, sondern immer dann, wenn Dein Kind unruhig ist. Das darf auch ruhig mal 10 Minuten nach der letzten Mahlzeit sein.
• Gib Deinem Kind häufig Gelegenheit zum Aufstoßen.
• Nach dem Stillen halte Dein Kind möglichst aufrecht bzw. trage es z. B. aufrecht im Tuch und lege es nicht gleich hin (schon gar nicht auf den Rücken), damit es auch später noch aufstoßen kann. Überhaupt sind viel Körperkontakt und die aufrechte Haltung verdauungsfördernd und beugen Blähungen vor.
• Zur Regulierung des Milchflusses hilft es, über mehrere Stunden hinweg immer dieselbe Brust anzubieten und an der anderen gerade so viel Milch auszudrücken, dass der Druck nachlässt. Das würde ich aber nur machen, wenn die anderen Maßnahmen nicht helfen; es ist nämlich grundsätzlich schon besser, nach Bedarf zu stillen - also auch nach Mamas Bedarf, wenn die Brust spannt.
• Manchen Babys hilft es auch, wenn die Mutter vor dem Anlegen bereits ein bisschen "Druck" ablässt, indem sie ein wenig Milch ausstreicht.

Meine erste Tochter war fast immer sehr unruhig an der Brust. Hier half es, möglichst viel Ruhe ins Stillen hineinzubringen. Am besten ging es im Liegen, an schlimmen Tagen habe ich es dafür sogar dunkel gemacht. Aber das war dann auch echt extrem. Das ist nicht gerade der Normalfall. Aber in sehr unruhigen Phasen war ich froh um diesen Notnagel.
Andere ruhigere Situationen: Im Schaukelstuhl, beim Umhergehen, in der Badewanne, bei ruhiger Musik (dabei wurde ich selbst dann auch ruhiger)...

[Sommerliebe]

Hi,

danke fuer Deine Hilfe. Ich versuche zurzeit einige Deiner Tipps umzusetzen. In der Regel trinkt sie nun ganz gut. Allerdings nachwievor sehr hastig. Nun hat sie danach oft - vermute ich - Probleme mit dem Darm / Magen. Zumindest schreit sie viel!
Habe auch schon einen neuen Beitrag deswegen eroeffnet.

Jedenfalls waren Deine Tipps zu den Stillpositionen gold wert!
Danke dafuer,
Christina

[Iris]

Danke für die Rückmeldung - auch an Julia in dem anderen Thread. Das tut gut.

[pilo7070]

Hallo Christina,
also ich habe die Erfahrunge mit tom auch manchmal gemacht. Er war unruhig beim Trinken. Ran, weg, ran weg.... ich konnte das auch nicht so ganz nachvollziehen. er hatte auf jeden Fall hunger. Am anfang des Stillens hatte ich auch massig Milch, die ihm nur so on den Mund schoss. Er hat sich dabei wohl verschluckt, bzw. Luft mit geschluckt. Es wurde meist besser, wenn ich ihn dann kurz hochgenommen habe, damit er ein Bäuerchen machen konnte. Danach hat er dann ruhig getrunken.
Wenn die Mäuse wachsen wurd es mit dem Stillen für sie auch einfacher und deine Milchmenge wird sich sicherlich bald anpassen, dann kommt nicht mehr so viel rausgeschossen am Anfang.
mach auf jeden Fall weiter, es macht soooo viel Spaß, vor allem wenn sie älter werden.

[Sommerliebe]

Hallo Silke,

das mit dem Verschlucken wegen der Milchmenge ist bei uns ein ziemliches Problem.
Habe es heute frueh im Liegen versucht und das hat eigentlich ganz gut geklappt - ohne Verschlucken und Theater.
Ja, und sie ist sogar nach dem Stillen ganz zufrieden eingeschlafen. Das hat wiklich gut getan!

Danke auch fuer Deine Tipps und den Zuspruch.
Ich kann Euch allen gar nicht sagen wie gut das tut! Zumal ich sonst immer eher hoere, dass ich es doch lassen soll mit dem Stillen, warum ich nicht pumpe...So haette ich doch kein Eigenleben mehr - ich stille ja nach Bedarf und zurzeit macht Hannah Clusterfeeding.

Ich bin wirklich so froh, dass ich dieses Forum gefunden habe.
Liebe Gruesse,
Christina