Unser Abstillbericht...

[Bolline]

Aaaaaalso.

Der ein oder andere mag ja mitbekommen haben, dass es mit Dauerstillen & Co nicht so einfach hier war.
Sämtliche Nachts-Abstill Versuche sind auch gescheitert. Wir haben uns nächtelang mit NCSS oder Gordon
gequält. Bis zur nächsten Erkältung oder was-weiß-ich und alles fing von vorne an.
Durch die langen, bzw. kurzen Nächte war ich auch echt immer mehr kaputt und musste mir eingestehen,
dass meine lähmungserscheinungen vom Schlaganfall doch sehr mit dieser körperlichen Anstrengung zusammen
hängen... was aber der Hauptgrund war fürs Abstillen war, dass ich das Gefühl hatte, Xaver nru noch "still"
machen zu wollen mit meiner Brust (wo ist eigentlich Ninas Fred zu dem Thema hin...) und ihn ganz oft nicht
wahrgenommen habe oder wahrnehmen wollte, konnte, da sich jedes Problem ja leicht lösen lies.
Brust rein, Klappe zu

Mir machte es zunehmend zu schaffen, dass er die Brust nun immer mehr handgreiflich einforderte und
wir es nicht schafften, dass ich ihn mal in den Arm nehmen durfte oder ähnliches, ohne den Busen rausrücken
zu müssen. Ich hatte das Gefühl Xaver dadruch nicht mehr nahekommen zu können, das war total schrecklich
für mich. Es hat ein paar Tage oder Wochen gedauert, bis ich zu dem FESTEN Entschluss gekommen bin, es zu
beenden. Wir haben nochmal ganz lange und ganz friedlich (gab es auch nicht mehr oft) gestillt und ich hab
ihm dabei meine Beweggründe erklärt und so weiter.

Ich hab dann noch an 2 Abenden gestillt und tagsüber Rollkragenpullover angehabt.
Er hat schon am Pulli gezogen, wie so oft, lies sich aber erstaunlich gut ablenken, tags hat er gar nicht geweint.
Abends hat ihn Markus eine Zeit zu Bett gebracht. Das war nicht immer leicht, aber auch nicht so schlimm wie
die Gordon Nächte, nicht annähernd....

Er nimmt ja keinen Schnuller und braucht abens eifnach total lange zum "runterkommen".
Ich habe es dann einfach mal mit einer Reismilchflasche probiert und er nuckelt daran ein bisschen, dass beruhigt
ihn total, dann lege ich ihn neben mich, umarme ihn und er schläft binnen 5 Minuten ein.

Die ersten Nächte waren ein absoluter Traum.
Wir sind sogar einmal auf nur 2x wach sein gekommen!

Seit ein paar Tagen ist es allerdings wieder ganz schlimm.
Er wacht ganz oft auf und weint (zwar wirklich nur ganz kurz, aber er ist eben wach).

Er lässt sich aber im Moment auch ganz problemlos vom Papa beruhigen, so dass wir einfach
ab und an ein paar Stunden tauschen. Ich schlafe dann bei Hannes (dort schläft ja normalerweise mein Mann)
und Markus legt sich zu Xaver.

Seit dem Kindergarten komme ich hier auch wieder zu ganz tollen, langen Mittagspausen, die wir alle
schlafend verbringe, deshalb ist das jetzt auch einfacher zu ertragen.

Wir haben nun seit gut 2 Wochen abgestillt.
Ich musste oft noch pumpen und bin glaub ich auch ganz knapp an einem Stau vorbei, ich dachte ja tatsächlich
ich kann einfach nicht mehr stillen und ein paar Tage "aushalten" und dann regelt sich das schon von allein... tststs

Vorgestern hab ich auch nochmal gepumpt, weil sich direkt hinter der BW ganz dicke "Knubbel" gebildet haben
(sonst war aber die ganze Brust weich). Das war dann aber zum Glück gleich wieder weg.

Xaver packt es wahnsinnig gut.
Es ist mehr als erstaunlich wie ich finde.
Und er ist der gleiche Sonnenschein wie zuvor auch (davor hatte ich am meisten Angst...)

Und das allerschönste... wie kuscheln richtig zusammen!
Er nimmt mich in den Arm, schmiegt sich an, lässt sich total gern streicheln und drückt mir
nachts seinen Popo entgegen (statt mich zu hauen, weil er die BW verloren hat und nicht gleich wieder findet)

Es fühlt sich stimmig an, ich denke es war die richtige Zeit und der richtige Weg.

Bei Hannes hab ich alles so nach Plan gemacht, also Morgen Mahlzeit Stillen, Vormittags Obst, mittags Gemüse, nachmittags Obst, abends stillen, das war ihm wohl zu wenig und er stillte sich sehr früh ab.

Bei Xaver glaub ich war's ein zuviel des Guten. Kein Stillen nach BEDARF DES KINDES sondern ein stillen nach Bedarf der Mutter (oder der Familie). Das meinte ich mit "still" machen... ich denke so ist es zu der schlimmen Einforderung seinerseits gekommen... nun ja.

Ich war sehr wehmütig nach der Stillzeit von Hannes.
Komischerweise bin ich es jetzt nicht, obwohl es das letzte Kind war, das ich stillen durfte.

Ich lieb(t)e das stillen über alles und steh nach wie vor dahinter und doch war es jetzt wohl einfach für diese Stillbeziehung an der Zeit....
Ich bin dankbar für die 15 Monate - es waren auch auch ganz ganz viele tolle Zeiten dabei und die behalte ich mir in Erinnerung..!

[Fruchtschnitte]

wunderschöner bericht!danke fürs teilhabenlassen!!

[mondkuss81]

Toller Bericht, der macht Mut!!

Und ich finde Deine Entscheidung super, denn man hört raus, dass es der richtige Zeitpunkt für Euch war.

Echt Klasse!!

LG

[Brathendel]

hast mir gerade ein paar gute denkanstösse gegeben mit "still machen" und "stillen nach bedarf der mama". danke dafür! wirklich ein sehr schöner bericht.
lg brathendel

[BEcKa]

Schön, dass ihr so harmonisch aus der Situation raus gefunden habt!

[turbomary]

Bei Xaver glaub ich war's ein zuviel des Guten. Kein Stillen nach BEDARF DES KINDES sondern ein stillen nach Bedarf der Mutter (oder der Familie). Das meinte ich mit "still" machen... ich denke so ist es zu der schlimmen Einforderung seinerseits gekommen...

Diese Aussage finde ich ganz toll und irgenwie auch mutig von Dir.
(Ich glaube, ich sollte unsere Stillbeziehung mal genauer unter die Lupe nehmen)

Dein Bericht ist toll geworden! Vielen Dank dafür
und eine schöne Kuschelzeit wünsche ich Euch