Stillprobleme am Abend

[wra28]

Hallo ihr Lieben!
Ich bin total verzweifelt, weil ich mit meinem kleinen Sohn (6 Wochen) folgendes Stillproblem habe. Vielleicht kann mir einer von Euch helfen:

Das Stillen tagsüber klappt eigentlich recht gut. Er meldet sich zwar, wenn er nicht schläft, alle 1,5 - 2 Stunden (wenn er schläft ca. alle 3 Stunden). Er wird aber immer satt und es gibt keinen großen Stress. Das Problem beginnt eigentlich erst gegen abend. zwischen 18 und 19 Uhr kriegt er eine Mahlzeit. Danach liegt er meistens bei meinem Mann und mir und meldet sich, wenn er wach ist, auch sehr bald wieder. Jedoch ist es abends anders als tagsüber. Er ist super ungeduldig, zieht nur drei, vier mal an der Brust und, wenn dann nichts kommt, fängt er sofort an zu weinen. Meistens klappt es dann bei erneutem anlegen auch nicht auf Anhieb und so kurbelt sich das Ganze hoch bis er total hysterisch ist und schreit was das Zeug hält. Er zieht immer nur ganz kurz und hat überhaupt keine Geduld mehr.

Kann es sein, dass meine Brust abends weniger Milch gibt als tagsüber? Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass ich ihm Abends zu wenig Milch geben kann oder er gegen Abend vor der Nacht nochmal einen erhöhten MIlchbedarf hat, dem ich nicht gerecht werden kann.

Ich habe schon daran gedacht abends halt dann zuzufüttern. Was haltet ihr davon? Und was nimmt man denn da überhaupt? Würde ihm natürlich am Liebsten irgend ein natürliches Produkt geben... Kennt sich damit jemand aus?

Für Eure Hilfe bin ich schon jetzt echt dankbar!

[Persephone]

Hallo wra28,

ich bin zwar kein "Fachmann", aber anhand unserer Geschichte möchte ich versuchen Dir etwas Mut zu machen. Und zwar hatte ich auch einige Wochen genau das gleiche Problem. Tagsüber war alles in Ordnung und abends hat Lilly ein paar Schluck getrunken, dann geschrien wie am Spieß und sich auch ewig nicht beruhigt. War sie dann wieder ruhig und ich hab ihr die Brust wieder angeboten, ging das Ganze von vorne los. Das Schauspiel zog sich jeden Abend über 2 bis 3 Stunden, bis die Maus dann vor Erschöpfung eingeschlafen ist. Wenn sie dann 2 Stunden später vor Hunger wieder wach wurde, konnte sie wieder ganz normal trinken und danach selig weiter schlummern. Das Problem hat sich nach und nach gebessert. Heutzutage schreit sie abends fast gar nicht mehr.
Damals habe ich darüber mit einer Stillberaterin gesprochen. Die meinte, dass evtl. mein sehr stark vorhandener Milchspendereflex Lilly aufregt und sie daher anfängt zu schreien. Aber auch beim Bergaufstillen hat sich das Geschrei nicht gebessert. Außerdem schießen auch tagsüber beim Stillen Fontänen aus meiner Brust. Warum sollte sie tags damit klar kommen und abends nicht?! Meine Theorie ist jetzt im Nachhinein, dass die Kleine einfach sehr müde war, einfach nur nuckeln wollte um in den Schlaf zu finden, ihr aber immer die dämliche Milch entgegen kam. Seit sie mit 8 Wochen ihren Daumen gefunden hat, wurde das Problem nämlich langsam aber stetig besser.
Klar, ich kann es Dir natürlich nicht garantieren, aber ich denke, dass bei euch kein Stillproblem vorliegt, sondern das abendliche Schreiprobleme, was wohl einige Babys haben. Denn mehr als 3,4 Schlücke wird Deine Brust hergeben, auch wenn die Milchproduktion nachts etwas weniger werden würde (hab ich glaub ich schon mal bei uns im Stilltreff gehört). Aber es ist keinesfalls so, dass nicht mehr kommt. Mach Dich bitte nicht verrückt.
Und das die Brust nach einigen Wochen nicht mehr so prall, sondern ziemlich weich ist, ist auch normal. Das sagt nichts über Deine Milchmenge aus.

Vielleicht äußert sich hier ja noch eine von den Fachfrauen dazu. Ich würde Dir jedenfalls davon abraten zuzufüttern, denn wie gesagt, ich glaube nicht, dass ihr ein Stillproblem habt, wenn es tagsüber gut klappt.

Alles Liebe

[Nimue1212]

Gerade mit sechs Wochen haben die Kleinen einen enormen Entwicklungsschub! Und das zeigt sich ganz oft in den Abendstunden. Ich glaube nicht, dass das Schreien etwas mit dem Stillen zu tun hat. Dein Kleiner baut in den Abendstunden ganz ganz viel Streß mit dem Schreien ab. Das ist einfach eine Zeit wo ihr durchmüsst!

Zufüttern sollte man am besten nicht. DAS bringt dann erst die Probleme, weil deine Milchbildung durcheinandergebracht wird!

Sag die einfach immer das Müttermantra: esistnureinePhase, esistnureinePhase, esistnureinePhase, esistnureinePhase....
Alles Gute für dich!

[Iris]

Hundertprozentige Zustimmung meinen Vorrednerinnen. Dieses Verhalten ist absolut typisch für das Alter. Vielleicht muss deine Tochter außerdem einfach abends ne Menge verarbeiten und kommt nicht richtig zur Ruhe. Uns hat in der Situation immer ein warmes Bad oder ein Kuschelspaziergang mit Tragetuch geholfen. Und dann am besten kuschelig im Bett oder mit Decke auf dem Sofa stillen. Phasenweise habe ich ganze Abende stillend auf dem Sofa verbracht (also kurz stillen, Trinkpause mit Schläfchen, Dösen oder Spielen, kurz stillen, Trinkpause usw. - oft auch nach so einer Unruheaktion, aber ich fand das gemütlich. Ich habe seitdem nie mehr so viel gelesen. Meine Tochter hat mich dann aber mit immer länger werdendem Nachtschlaf belohnt.

[Steini]

Ich glaube auch, dass es nicht an deiner milchmenge, sondern eher n der Unruhe deins Spatzes liegt. Wann habt ihr denn die letzte Abendmahlzeit vorm ins Bett gehen?
Wir "mussten" Miriam z.B. immer schon um 6 Bett fertig machen, weil sie danach überhaupt nicht mehr runter kam. Die Mahlzeit um 6 haben wir dann ganz ruhig, im halbdunklen gemacht mit viel kuscheln und dann hab ich sie in ihre Wiege gelegt und sie hat meist recht schnell geschlafen. Auch vorher das wickeln und bettfertig machen war schon im halbdunklen und ganz ruhig, so dass sie da schon etwas runterkam.
Bei Saskia kann ich mich auf der anderen Seite erinnern, dass wir sie damals bis abends um 10 mit im Wohnzimmer hatten und sie quasi erst mit uns zusammen ins "Bett gegangen" ist. Jedes Kind ist anders, aber bei abendlicher Unruhe würde ich mit viel Ruhe und abgedunkeltem Zimmer versuchen gegenzusteuern. Im Zweifelsfall mit hinlegen und später wenn das Kind schläft wieder aufstehen.

[Levins_Mama]

Das ist ganz normal! Dein Baby wächst und braucht mehr Milch, daher hängt er Dir abends zur ZEit immer an der Brust, d.h. er kurbelt die Produktion an Das hat sogar einen Namen: Cluster-Feeding. Am besten hält man solche Phasen durch, indem man sich entspannt, viel Zeit auf dem Sofa verbringt und die Kleinen einfach machen lässt. Du musst nicht zufüttern, sondern der Natur einfach ihren Lauf lassen

Alles Gute!