Liebe Schattenhexe,
Danke für Deine Angaben. Ich geh einfach mal auf alles der Reihe nach ein:
schattenhexe hat geschrieben: ↑15.03.2018, 14:20
Huhu liebe blueberry, Danke für deine Meldung
Mit dem Becher füttern tut nur mein Mann und wir haben es bisher probiert, wenn sie minimal Hunger anzeigt also wie du sagst sich nicht grad schon satt getrunken hat oder schon völlig ausgehungert ist. Wir haben den kleinen Becher von Medela, Größe stimmt also, und beim Trinken sitzt mein Mann mit angezogenen Beinen auf dem Sofa und sie lehnt gepuckt aufrecht an seinen Beinen mit den Füßen an seinem Bauch. Schütten tut er auch nicht. Er legt den Becher so an, dass die abgeflachte Kante möglichst auf der Unterlippe und unter der Zunge liegt, so dass sie sich die Milch rausschlabbern kann. Funktioniert soweit auch schon öfter, aber immer nur kurz, dann dreht sie den Kopf plötzlich hin und her und es geht daneben - vor allem bis er den Becher wieder sinnvoll positioniert hat...
Das klingt doch schon recht gut, dass es schon mehrmals funktioniert hat
. Evtl. hilft es Eurem Baby den Kopf besser zu stabilisieren, wenn Dein Mann es nicht vor sich hält sondern im Arm, so wie in diesem Video:
Becherfütterung (Video)
schattenhexe hat geschrieben: ↑15.03.2018, 14:20Alles andere an Bedürfnissen klappt auch gut mit den beiden. Sie kuscheln, er hat sie öfter in der Trage, sie schläft auch bei ihm ein (sowohl in der Trage als auch so auf dem Arm, zB im Flieger)
Super! Klingt nach einem wunderbaren Papa!
schattenhexe hat geschrieben: ↑15.03.2018, 14:20 und sofern sie überhaupt den Finger zum Nuckeln nimmt, dann klappt auch das. Zur Zeit will sie aber generell weder Finger noch Schnuller.
Schlaues Baby
Ausschließlich an der Brust zu saugen, hilft Deinem Baby, das Stillen ungestört zu lernen und sich keine falsche Technik anzugewöhnen (Stichwort "Saugverwirrung"). Bei Bedarf kann man natürlich gern den Finger anbieten (es gibt viele Gründe die für Mamas/Papas Finger und gegen Schnuller sprechen.)
schattenhexe hat geschrieben: ↑15.03.2018, 14:20 Sie schläft bei uns im selbstgebauten Babybay, also direkt neben mir im "Bettbalkon" (nur etwas nach Richtung Fußende verschoben, etwa 30 cm, wegen meines Nachttischs). Nachts stillen wir entweder so dass sie da drin liegen bleibt (und ich zu ihr runter und rüber rutsche) oder ich lege sie einmal um und zwischen uns auf die andere Seite, je nachdem welche Seite gerade dran ist (beide auf der gleichen Seite stillen klappt leider nicht dank Brustform
). Normalerweise schläft sie beim Stillen auch wieder ein und dann lasse ich sie da liegen wo sie gerade ist.
Klingt super! Das macht Ihr alles total prima!
Obere und untere Seite zu Stillen ist gar nicht notwendig - das können viele Frauen nicht. Und es ist gar nicht schlecht, wenn das Baby mal so und mal sorum liegt - es möchte sich ja symmetrisch entwickeln. Wenn Du Dich derzeit zum Seitenwechseln aufsetzen musst, kannst Du versuchen, Dein Baby in Zukunft über Dich "drüber zu rollen", so dass Du liegen bleiben kannst: seitlich liegend Dein Baby eng an Deinen Bauch ziehen, mit Baby Bauch an Bauch auf die andere Seite drehen und dort Dein Baby ablegen.
schattenhexe hat geschrieben: ↑15.03.2018, 14:20Wir stillen entsprechend im Liegen, das klappt auch gut, es sei denn sie ist mega zappelig, dann meistens wegen Pupserei.
Verdauung und Nahrungsaufnahme sind reflexhaft verbunden, so dass viele Babys beim/nach dem Stillen mal müssen. Am Anfang auch nachts (später dann meist nur noch tagsüber). Vielen jungen Babys, die dadurch sehr unruhig werden, hilft es, wenn man sie abhält (oder auch mal kurz aus der Windel auspackt), damit sie sich erleichtern können.
schattenhexe hat geschrieben: ↑15.03.2018, 14:20 Das einizge ist, dass sie im Liegen den Mund meist nicht weit genug auf macht oder wie aktuell ständig ab- und sofort wieder andockt (sie schnalzt neuerdings, denke das liegt am starken Milchfluss), so dass meine Brustwarzen leiden, aber die haben sich offenbar mittlerweile dran gewöhnt und sind maximal mittelmäßig gereizt was dann mit Lanolin und MultiMam gut wieder weg geht bis zum nächsten Tag.
Ich möchte an dieser Stelle nochmal ganz deutlich vom Einsatz künstlicher Sauger abraten, damit Dein Baby ungestört das Stillen erlernen kann und kleine Stillprobleme nicht zu größeren werden (was oft schleichend passiert, wenn Babys Fläschchen und/oder Schnuller bekommen). Gerade wenn Du stressanfällig bist, denn saugerbedingte Stillprobleme werden schnell stressig.
Wenn die oben genannten Probleme nur im Liegen bestehen, könntest Du versuchen:
... Dein Baby in Seitenlage gut abzustützen (etwa mit einer Handtuchrolle hinter den Schulterblätter/dem unteren Rücken, so dass Dein Baby nicht nach hinten wegrollen kann, sondern wirklich ohne den Hals seitlich drehen zu müssen Bauch zu Bauch vor Dir liegt. Auf jeden Fall sollte Dein Baby nicht auf dem Rücken sondern auf der Seite liegen - besonders, wenn Du einen starken Milchspendereflex hast)
... Deine Brust etwas vorzuformen, indem Du sie zw. Daumen und restlichen Fingern parallel zu Babys Lippen flach drückst (Motto: "Sandwich statt Apfel"
). Im seitlichen Liegen formen sich aus Babys Sicht Brüste nämlich gern so, wie ein hochkant stehendes Sandwich - das bekommt man schlecht in den Mund
. Beim Formen genügend Abstand zum Warzenhof lassen, damit Dein Baby viel Brust in den Mund nehmen kann.
... dass Deine Brustwarze vor dem Andocken eher auf Höhe von Babys Nase liegt, damit es mit leicht in den Nacken gelegtem Kopf stillen kann (so schluckt es sich deutlich leichter als mit gesenktem Kopf).
schattenhexe hat geschrieben: ↑15.03.2018, 14:20
Ich selbst schlaf unterschiedlich schnell wieder ein. Wenn sie ruhig weiterschläft bin ich meistens auch flott wieder weg, aber wenn sie wie die letzten zwei Tage danach super unruhig schläft und ständig rumstrampelt, dann bin ich erstmal wach bzw werd ständig wieder wach
Die letzte Woche hat sie nachts tatsächlich 7 bzw 8 Stunden ohne stillen komplett durchgeschlafen, nun ist sie die letzten zwei Tage wieder super unruhig und schläft kürzer, so zwischen 3 und 5 Stunden in der ersten Phase, danach noch etwa 2 am Stück bevor wir wieder stillen.
Zur Zeit ist mein Mann die meiste Zeit durchgehend zuhause, so dass er sie dann morgens nochmal für 2 bis 3 Stunden in die Trage nimmt, in denen ich dann in Ruhe nachschlafen kann.
Ich sage es nur ungern, aber: das sind wirklich Traumbedingungen, nach denen sich viele junge Mütter alle zehn Finger lecken würden.
Euer Baby schläft im Moment ausgesprochen lange am Stück - das tun die meisten Kinder in diesem Alter nicht. Und auch "3-5 Stunden in der ersten Phase und danach alle zwei Stunden" ist eigentlich der Idealzustand erholsamer Babynächte. Da spricht man eigentlich von "schon echt gut eingespielt" und rät dazu,
sich in der ersten Schlafphase aber eben gleich mit hinzulegen, um diese auch für sich als Mama/Papazum Schlafen zu nutzen, statt dann erstmal Haushalt o.ä. zu machen.
schattenhexe hat geschrieben: ↑15.03.2018, 14:20 Ich merke aber trotzdem, dass ich nicht ausgeruht bin, egal ob ich mit den beidem um 7 aufstehe oder noch bis 10 schlafe. Sofern sie so lange durchschläft wie die letzte Woche ist das entsprechend auch eher nicht so das Problem, aber ich fürchte das wird nicht so recht die Regel werden
Das mit dem nicht ausgeruht sein kann aber auch an mir und meinen Hormonen liegen, ich kenne das schon lange. Ich bin schon jahrelang morgens unausgeruht aufgewacht, so dass ich schon vergessen hatte, wie das überhaupt ist
Das klingt so, als sei das viel eher Deine Baustelle, als alles, was mit dem Baby, seinem Schlaf und dem Stillen zu tun hat. Entsprechend würde ich die Lösung auch wirklich nicht in dem Versuch sehen, irgendwas an Babys Stillverhalten oder Schlaf zu ändern oder den Papa unbedingt Mahlzeiten übernehmen zu lassen (es sei denn, Euer Baby findet Becherfütterung bald prima und als Alternative zum Stillen völlig okay), wenn ich ehrlich bin. Erfahrungsgemäßg birgt sowas nämlich die Gefahr von deutlich mehr Stress, als es bei Euren Ausgangsbedingungen zu nehmen verspricht.
schattenhexe hat geschrieben: ↑15.03.2018, 14:20 Generell schläft sie im Moment auch mega viel, so dass sie dann tagsüber fast stündlich stillen möchte (teils sogar im 45- oder sogar 30-Minuten-Takt von Ende zu Anfang gemessen), sofern sie eben nicht gerade schläft. Da wäre es dann aktuell für mich wiederum dahingehend Entlastung, wenn mein Mann mal eine Mahlzeit übernehmen könnte, damit ich zu was komme. Geht aber auch noch so.
Gesunde, sich gut entwickelnde Babys stillen durchschnittlich 8-12 mal in 24 Stunden. Da eine längere Schlafphase von ca. 3-4 Stunden zu Beginn der Nacht normal ist, ergeben sich für den restlichen Tag automatisch auch Stillabstände von unter zwei Stunden - Stichwort "Clusterfeeding" (besonders am Abend). Gerechnet werden Stillabstände übrigens von Beginn der Mahlzeit zu Beginn der nächsten Mahlzeit - und selbst dann können halbstündige Stillabstände vorkommen.
schattenhexe hat geschrieben: ↑15.03.2018, 14:20Zunehmen tut sie übrigens trotzdem gut, die letzten Wochen meist 200 g pro Woche, ein mal sogar 300. Heute war die Hebamme das letzte mal da, die hatte bisher gewogen.
Prima!
schattenhexe hat geschrieben: ↑15.03.2018, 14:20Alles in allem würde ich sagen machen wir es schon so optimal wie es eben geht. Die Probleme liegen da eher auf meiner Seite, dass ich eben trotzdem nicht so sinnvoll schlafe wie ich müsste und auch einfach nicht zu so viel komme, wie ich müsste. Ist auch völlig normal, das ist mir klar, aber durch die Hochsensitivität brauche ich den Ausgleich in Form von Auszeit noch mehr als andere, sonst knicke ich stresstechnisch recht schnell ein. Das ist auch schon sehr lange so und ist unter anderem zB ein Grund, warum ich seit Jahren nur Teilzeit mit 30 Stunden arbeite - mehr geht einfach nicht lange gut, sonst werd ich dauerkrank.
Ich finde es total stark, wie klar Deine Sicht auf die Dinge ist und wie sicher Du zum Kern der Sache vordringst und Deine Situation analysierst! Das wird Dir noch ganz viel im Umgang mit Deinem Kind und auch im Umgang mit stressigen Situationen helfen!
Gibt es Dinge, die Dir beim erholsameren Schlafen helfen? Hast Du dafür medizinische Begleitung (Du erwähntest Hormonprobleme)?
und auch einfach nicht zu so viel komme, wie ich müsste
- vielleicht kannst Du dabei ansetzen: Lass Dich HIER unterstützen, nicht durch Baby-mit-Flasche-füttern mit seinen Risiken. Gib Haushaltspflichten ab, lass Deinen Mann/Deine Mutter/Deine Nachbarin/eine Haushaltshilfe/beste Freundin/... Dinge für Dich erledigen. Lass Dir auch gern bei allem anderem mit dem Baby ausgiebig helfen (Wickeln, Tragen, Baden, Spazierengehen, ...), lass Deinen Mann am Wochenende vorkochen, stopf den Tiefkühler voll, leg die Flyer Deiner Lieblingslieferdienste bereit und lass den Haushalt schleifen...
durch die Hochsensitivität brauche ich den Ausgleich in Form von Auszeit
Wenn Du einen gut eingerichten Stillplatz hast, werden die Tages-Stillzeiten wahrscheinlich bald die coolsten Auszeiten Deines Baby- und Kleinkindalltags. Je mobiler ein Kind wird, desto mehr sehnen viele Mütter die nächste Stillpause herbei, um endlich eine Auszeit vom anstrengenden Krabbelbaby-/Laufanfängertag zu haben...
Version A) Leg Dich auch tagsüber mit Baby zum Stillen ins Bett und schlafe/döse selbst mit.
Version B) Stell Essen in fingerfertigen Happen und Trinkflasche bereit, Fernbedienung, Handy, Hörbuch auf mp3, Lieblingsbuch, ... in Reichweite, lehn Dich bequem in Deinen Polster- und Kissenstapel (z.B. in einer Sofaecke) zurück, stell die Füße hoch (eine Yogamatte unter Couchtisch/Hocker/Sessel kann dazu dienen, dass der nicht wegrutscht), leg Dein Baby auf Dich drauf (das erspart einem lahme Arme, Rumgezuppel an wegrutschenden Stillkissen und ähnlichen Krampf) und tanke Kraft für die nächste Tragerunde oder die Stunden mit wachem Baby.
Und nicht vergessen: Du machst das toll!
Liebe Grüße
blueberry