12 Monate gestillt, Diagnose Brustkrebs, Abstillen

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

Moderatoren: klecksauge, Teazer, Mondenkind, SchneFiMa, deidamaus

Annie2017
ist gern hier dabei
Beiträge: 78
Registriert: 18.07.2017, 16:01

Re: 12 Monate gestillt, Diagnose Brustkrebs, Abstillen

Beitrag von Annie2017 »

Ihr habt wahrscheinlich recht, dass es am einfachsten wäre den Rhythmus wie er jetzt ist aufrecht zu erhalten und einfach das Mittel zu tauschen, also Flasche mit PRE statt Brust...

Ich kann mich nur irgendwie emotional grad (noch?) nicht damit abfinden, meinem 1-jährigen PRE zu füttern. Zum Einen, weil ich ja so lange um das Stillen gekämpft habe und es durchgezogen habe, damit er kein PRE braucht. Ach mann, ich will ihn doch eigentlich weiter stillen :cry:! Zum Anderen, weil ich die Flasche mit PRE ja auch wieder irgendwann mühsam (?) abgewöhnen müsste und da er ja eigentlich schon alt genug ist um ohne auszukommen, warum dann den Umweg nehmen? Ach, ich bin so unsicher und das ganze nimmt mich grad fast mehr mit als die Diagnose selbst. Ich komm viel besser damit klar, dass es mir selber schlecht geht als mit der Tatsache, dass mein Kleiner da so mit rein gezogen wird, ohne dass er da irgendwas für kann :cry:
Februar-Junge 2017 --- Dezember-Mädchen 2021
elfenblume
möchten wir nicht mehr missen
Beiträge: 322
Registriert: 07.03.2014, 14:41
Wohnort: Österreich

Re: 12 Monate gestillt, Diagnose Brustkrebs, Abstillen

Beitrag von elfenblume »

Das Fläschchen hätte meiner Meinung nach den Vorteil, dass damit auch sein Saugbedürfnis gestillt werden kann.
Zum Abgewöhnen kann ich nichts sagen, damit hab ich wenig Erfahrung. Nur soviel, dass das Abgewöhnen von der Brust auch nicht immer so einfach ist, hängt auch stark vom Kind ab...
Wenn dein Kleiner das Abstillen ohne Ersatzobjekte (Schnuller/Flasche) gut schafft und es sich für dich besser anfühlt, ist das sicher auch ein Weg.
Und, auch wenn es im Moment nur ein geringer Trost ist, du hast ihm mit einem Jahr stillen den best möglichen Start gegeben!
Es tut mir so leid für dich, dass du da jetzt durch musst!
*dicke Umarmung*
Das Leben ist so bunt, wie du es dir ausmalst!
Glückskatze
ist gern hier dabei
Beiträge: 97
Registriert: 30.12.2017, 16:53
Wohnort: Bayern

Re: 12 Monate gestillt, Diagnose Brustkrebs, Abstillen

Beitrag von Glückskatze »

Hallo,
erst mal eine dicke Umarmung (falls du möchtest). Ich kann Dir nur aus Erfahrung berichten. Mein Großer musste mit gut 11 Monaten wegen einer schweren Erkrankung meinerseits innerhalb einer Woche abgestillt werden. Wir stillten zu diesem Zeitpunkt nur noch nachts. Ich bin ehrlich, ich habe es ganz radikal gemacht. Bei uns gab es in der ersten Nacht nur noch selten die Brust. Aber ich glaube, das hat ihn verwirrt. In der zweiten Nacht habe ich das Stillen komplett verweigert. Ihm die Flasche angeboten, mit ihm gekuschelt. Er hat die erste Nachthälfte viel geschrien, es war schlimm. Die zweite Hälfte war schon viel besser. Die zweite Nacht war noch besser und in der dritten war es ein Traum. Er hat die Flasche ohne Probleme akzeptiert. Allerdings hat er diese mehrmals stündlich eingefordert. Öfter als die Brust. Gerade weil ich krank war ging das dermaßen an die Substanz, dass wir auch die Flasche nach zwei Monaten abgewöhnt hatten. Mir tat es sehr leid, dass mein Sohn da innerhalb so kurzer Zeit zweimal durch musste. Allerdings klappte bei uns die Entwöhnung von der Flasche nahezu problemlos.
Ich habe ihm dann nachts eine Banane angeboten und Wasser. Damit sind wir sehr gut gefahren.
Ich denke, du musst einfach überlegen, was sich für Euch am Besten anfühlt.

Auch wenn bei mir eine komplett andere Diagnose im Raum stand, kann ich sehr gut nachvollziehen wie du dich fühlst. Man macht sich dann um das Kind, Abstillen so viele Gedanken, so viel Kraft geht da rein, Kraft die man wo anders auch brauchen könnte. Es ist einfach nur scheiße das Kind so gezwungenermaßen Abstillen zu müssen. Es gibt keine passenden Worte.
Ich schicke Dir ganz viel Kraft.
Unterwegs mit zwei Jungs ('14&'17)
Annie2017
ist gern hier dabei
Beiträge: 78
Registriert: 18.07.2017, 16:01

Re: 12 Monate gestillt, Diagnose Brustkrebs, Abstillen

Beitrag von Annie2017 »

Wir sind inzwischen bei einer Stillmahlzeit in 24h. Weil ich Freitag nach einer Untersuchung 24h nicht stillen durfte, haben wir zuerst das Einschlafstillen gestrichen und Stillen jetzt nur noch einmal morgens nach dem Aufwachen.

Die Nächste sind allerdings zur Zeit der Horror. Mein Mann übernimmt die ganze Arbeit, weil der Kleine sich von mir gar nicht ohne Brust beruhigen lassen will. Wir sind alle drei total übermüdet und entsprechend liegen die Nerven blank. Und dabei bräuchten wir gerade alle Energie, die wir kriegen können um mit all dem umzugehen, was gerade auf uns herein prasselt. Wir kriegen grad nichtmal ein vernünftiges Gespräch zu zweit organisiert, weil entweder mein Mann am Arbeiten ist, ein quängelndes Kind versorgt werden muss, gegessen wird, Essen zubereitet werden muss, ein müdes Kind in den Schlaf getragen oder geschoben wird oder tausend andere Sachen zu organisieren sind. Dabei müssten wir eigentlich gerade jetzt so viel besprechen, weil so viele Entscheidungen und Veränderungen auf uns zu kommen.

Anfangs hat der Kleine nachts sowohl Flasche, Becher als auch Essen (Banane) komplett verweigert und sich nur mit sehr viel tragen wieder zum schlafen überreden lassen. Letzte Nacht hat er tatsächlich um halb 2 eine halbe Banane gegessen und danach trotzdem nochmal eine Stunde gebraucht, bis er wieder einschlafen kann. Habt ihr noch Ideen, was wir ihm sowohl abends als Nachtsnack als auch in der Nacht noch anbieten können, was möglichst kleckerfrei zu füttern ist und lange vor hält? Wir können ihm leider nicht unbegrenzt Bananen füttern, denn ab 1 Banane am Tag kriegt er ziemliche Verstopfung.

Ansonsten ist grad alles wie ein Alptraum, aus dem man nicht mehr aufwacht. Zusätzlich zu den ganzen Untersuchungen, dem Kämpfen um Informationen, den Entscheidungen dann auch noch die ständigen Gedanken daran, was man dem Kleinen jetzt wann an Essen anbietet. Jeder Krankenhausbesuch, die wir fast alle zu dritt wahr nehmen, bedeutet energiefressende Planung rund um das Essen und Trinken für den Kleinen und dann auch immer die Schwierigkeit, ihm Möglichkeiten zum Schlafen tagsüber zu geben, ein Kampf um ein Bisschen Rest-Rhythmus, den wir ihm erhalten wollen...
Februar-Junge 2017 --- Dezember-Mädchen 2021
Benutzeravatar
Tüpfli
ist nicht mehr wegzudenken
Beiträge: 1642
Registriert: 26.08.2009, 19:52
Wohnort: Schweiz

Re: 12 Monate gestillt, Diagnose Brustkrebs, Abstillen

Beitrag von Tüpfli »

Oh du arme! Es tönt wirklich nicht gut :(
Viellicht wären Quetschies etwas als Snack in der Nacht? Es gibt auch diese wiederverwendbaren Beutel. Da könntest du selber steuern, was drin ist. z.B. Fruchtmus mit Getreide
Ich wünsch euch viel Kraft weiterhin.
Grosse Tochter 07/09 und kleine Tochter 05/17
Seelentattoo
Profi-SuTler
Beiträge: 3151
Registriert: 07.10.2012, 22:41
Wohnort: Hessischer Spessart

Re: 12 Monate gestillt, Diagnose Brustkrebs, Abstillen

Beitrag von Seelentattoo »

An quetschies habe ich auch gleich gedacht. Die hat mein Sohn manchmal auch bekommen in der Nacht.
Das muss wirklich für euch alle drei eine sehr harte Zeit sein. Ein wenig kann ich mich reinversetzen, mein Mann bekam kurz nach der Geburt des großen chemo bis er dann ein halbes Jahr alt war und ich habe mich da auch ganz schön zerrissen gefühlt, weder meinem Mann noch meinem Kind wirklich gerecht werden zu können, wenn man immer nur zwischen Klinik und Heimat pendelt.
Es ist doch klar, dass euer Kind protestiert. Seine Welt ist nun genauso aus den Fugen geraten wie eure, noch dazu spürt es ja euren Stress (ich habe den Unterschied sehr deutlich beim zweiten Kind gemerkt, da gab es keinen monatelangen Krankenhausaufenthalt somit waren mein Mann und ich sehr viel entspannter).
Was ich damit sagen will: sicherlich hängt viel auch an der Ernährungsumstellung von eurem Zwerg. Aber euer Kind spürt, dass es ganz besonders dir schlecht geht und seinem Papa auch. Es kann sich noch nicht anders artikulieren und weiß noch viel weniger als ihr, wie es damit umgehen kann/soll.
Ich hoffe, ihr habt so viel Unterstützung wie irgendmöglich. Und das diese scheiss Zeit bald für euch vorbei ist.
Mit Mann, drei Bonuskindern (*97, *04, *07) und drei Kindern (*12, *16, *18) sowie unserem Sternchen fest im Herzen (05/11)
Niamh13
ist mit Leidenschaft dabei
Beiträge: 881
Registriert: 12.03.2012, 07:58

Re: 12 Monate gestillt, Diagnose Brustkrebs, Abstillen

Beitrag von Niamh13 »

Erstmal wünsche ich besonders dir aber auch deinem Mann und Söhnchen alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit.

Als Snackidee: Fruchtriegel gehen für zwischendurch gut und werden hier auch geliebt, also diese leicht feuchtenmit Obladenpapier außen dran. Joghurt bzw. Ersatz mit eingerührten Haferflocken kleckert auch weniger.
Und genial fand ich Freunde von uns, die immer gekochte abgekühlte Nudeln als Snacks mithatten. Vor allem Tortellini, die schon kleine Kinder selbst mit dem Finger aufpieken konnten.
Meine mögen z b auch noch vorgekochte kalte Kartoffeln und Möhren in Stücken.
Räuberwichteline 2011 und Novemberbub 2015
kjoi
Dipl.-SuT
Beiträge: 4722
Registriert: 28.08.2013, 09:39
Wohnort: Berlin

Re: 12 Monate gestillt, Diagnose Brustkrebs, Abstillen

Beitrag von kjoi »

Es hört sich sehr anstrengend an! Ihr macht alle eine ganz harte Zeit durch!
Was isst dein Sohn denn gerne? Das würde ich so oder so ähnlich auch nachts anbieten. Flasche geht überhaupt nicht? Das fand ich noch praktisch.
Ansonsten würde ich auch so wiederverwendbare quetschiebeutel nehmen und auffüllen. Apfelmus wird hier geliebt, das könnte man mit Getreide nahrhafter machen.
Ich schicke euch ganz viel Kraft!
Ich bin Mama eines Mädchens (03/09) und zwei Jungen (06/11 und 08/15).
Mondenkind
Forumsleitung
Beiträge: 29419
Registriert: 25.09.2008, 17:33

Re: 12 Monate gestillt, Diagnose Brustkrebs, Abstillen

Beitrag von Mondenkind »

Kann dein Mann sich krank schreiben lassen? Ich würde mit dem Hausarzt sprechen und die Karten auf den Tisch legen. Damit er wenigstens nicht arbeiten gehen muss.
Liebe Grüße, Mondenkind, Modteam Stillberatung

Sei ein Mensch! M. Reif

Mondenkind mit K1 (3/08) und K2 (3/11)
Annie2017
ist gern hier dabei
Beiträge: 78
Registriert: 18.07.2017, 16:01

Re: 12 Monate gestillt, Diagnose Brustkrebs, Abstillen

Beitrag von Annie2017 »

Danke für eure Ideen. Quetschies habe ich bisher noch gar nicht angeboten, weil ich immer im Hinterkopf hatte, dass das nicht so gut für die Zähne wäre... Oder ist das doch nicht so schlimm? Diese Fruchtriegel isst er auch sehr gerne, die geb ich ihm aber schon tagsüber 1-2 mal als Snack zwischendurch. Heute abend habe ich ihm kurz vor dem Zubettgehen Weintrauben, Mango und ein Bisschen Hafer-Apfel-Brei gegeben. Mal sehen wie lange das vorhält. Da er heute noch gar keine Banane hatte, leg ich die neben das Bett bereit für die Nacht.
Flasche geht tagsüber, nachts hat er sie bisher nicht an sich ran gelassen.
Was er sehr gern isst, ist zur Zeit: Banane, Weintrauben, Blaubeeren, Mango, Getreide-Obst-Brei, Fruchtriegel, Tomaten, Gurke, Mais und Erbsen. Anderes je nach Tagesform und Hunger, aber das geht immer.

An Krankschreiben haben wir noch gar nicht gedacht. Bisher ist uns der Arbeitgeber meines Mannes sehr entgegen gekommen und unterstützt uns wo es nur geht. Mein Mann arbeitet im Prinzip im Moment auch nicht voll (stundenmäßig), kümmert sich nur um die Dinge, die erledigt werden müssen. Wir hatten eher mal in die Richtung überlegt, dass er mal eine Woche Urlaub nimmt jetzt in der so anstrengenden Zeit. Da er letztes Jahr 2 Monate Elternzeit gemacht hat, hat er noch einigen Resturlaub übrig (den wir eigentlich im April nehmen wollten). Ich bin Mittwoch sowieso bei meiner Hausärztin, da werd ich das aber mal zur Sprache bringen. Da werden wir sowieso auch das Thema Antrag für eine Haushaltshilfe thematisieren...
Februar-Junge 2017 --- Dezember-Mädchen 2021
Antworten

Zurück zu „Stillforum“