Stillen und Fremdbetreuung

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Qwertzuiopü
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Stillen und Fremdbetreuung

Beitrag von Qwertzuiopü »

Hallo Ihr Lieben,
ich hoffe, mein Anliegen passt in das Unterforum, obwohl das Stillen an sich voll okay ist gerade. Es macht trotzdem Probleme: Die Krippen-Erzieherinnen haben den Eindruck, dass O. gerade die ganze Zeit unzufrieden ist und stillen will. Und ich bräuchte von Euch Input, wie Ihr mit ähnlichen Situationen umgeht.

Hier die Langverison:
O. ist anderthalb und seine Krippen-Eingewöhnung (Berliner Modell) begann im Dezember. Drei Wochen lang lief alles ziemlich super, nur viel zu Mittag gegessen hat er nicht. Er ist neugierig in den Gruppenraum gelaufen, war quasi nie unzufrieden, hat die Trennung ohne zu leiden mitgemacht - sowohl beim Verabschieden als auch die Stunden in der Krippe. Das Maximum an Zeit waren 8:30 bis 14:30. Jetzt waren 11 Tage Pause über Weihnachten. Die Erzieherin meinte beim Abschied, die Eingewöhnung sei jetzt eigentlich geschafft, alles paletti, tolle Bindung.
Seit Dienstag ist jetzt wieder Krippe, aber O. ist fast dauerunzufrieden. Heute waren mein Mann und ich deswegen eingeladen zu einem Gespräch: O. verlangt dauernd "Mama", "Papa", "nin" (=Stillen). Die Erzieherinnen meinten, er bräuchte in dem Alter ganz viel Sicherheit, Struktur, Kontinuität. Wenn ich tagsüber abstillen würde, wäre es leichter für sie, ihn zu beruhigen. Weil er dann nicht umschalten müsste von Tagen mit mir zu Tagen ohne mich.

Zum Stillen: Vor Weihnachten haben wir abends-morgens häufig gestillt und meist tagsüber nur einmal nach dem Mittagsschlaf. Seit Beginn der Weihnachtsferien will er aber wieder viiiieeel häufiger, manchmal quasi direkt nach dem Aufhören schon wieder. Ich erfülle ihm meistens den Wunsch, wenn wir nicht gerade im Supermarkt oä sind oder ich ganz entnervt bin. Nachts braucht er das Stillen viel seltener, wenn mein Mann bei ihm schlaft, so dass ich meistens mit meinem Mann mitten in der Nacht abwechsele, um auch ein paar Stunden Schlaf zu kriegen.

Ich will wenn es irgendwie geht, auch weiter tagsüber stillen, wenn wir zusammen sind (Wochenende o.ä.). Aber ich brauche auch gerade sehr die Zeit ohne O. tagsüber, um Papierkram zu erledigen, irgendwann vielleicht mein Schlafdefizit aufzuholen oder sogar mal Freizeit zu haben. Ich bewerbe mich auf Jobs, aber bin nicht böse, wenn das noch ein bisschen dauert. Da besteht also kein Zeitdruck. Mal erst sind wir im Gespräch nun so verblieben, dass O. nächste Woche mal erst nur vormittags in die Krippe geht, und nachmittags bei uns zu Hause ist. Und sich dann die Zeiten hoffentlich auch von ihm aus wieder ausdehnen können. Ich bräuchte jetzt aber bitte von Euch die Rückversicherung, dass weiter Stillen tagsüber richtig ist und nicht mein Kind verwirrt/verunsichert oder ihm zu viel Umstellung abverlangt. Bei den Großeltern oder meinem Mann verlangt er auch nicht nach Stillen, und vor Weihnachten in der Krippe auch nicht. Mein Gefühl ist: Ich will ihm und mir das nicht wegnehmen, weil Stillen uns beiden noch ganz wichtig ist. Und "nur" zu festen Zeiten stillen... naja... ich verwehre O. ungerne Wünsche, die ich ihm genauso gut erfüllen kann, wenn es ihm nicht schadet. Tagsüber ganz abstillen wäre meiner Meinung nach das Dümmste, weil das ja noch eine Verunsicherung, ein Wechsel mehr auf einmal wäre.

Viele Grüße,
Katharina
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Serafin
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Re: Stillen und Fremdbetreuung

Beitrag von Serafin »

So ein Schmarrn. Hier wurde mit 9 Monaten eingewöhnt, Kind stillt immer noch viel.

Bei uns war nach dem Urlaub oder so auch oft, dass sich unser Kind da wieder etwas schwerer getan hat, meist erst nach zwei oder drei Tagen. Mir wurde gesagt, dass das ganz normal ist, weil die Kinder jetzt merken, dass halt wieder Alltag ist.

ZItat der Erzieherin: Bei mir hat noch keins angedockt. Die wissen doch, wos Milch gibt und wo net.
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AnnaKatharina
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Re: Stillen und Fremdbetreuung

Beitrag von AnnaKatharina »

Ich alte das für großen Humbug!
Habe aber hier im Forum schon häufiger gelesen, dass betreuungspersonen sich gerne am Stillen "aufhängen" und alle Probleme darauf schieben.

Schon alleine, dass er auch nch "Papa" verlangt, zeigt ja, dass es nciht um Milch, sondern um Sicherheit und Bindung geht.
11 Tage Pause sind für so ein kleines Kind, das gerade erst eingewöhnt wurde, und noch keine 4 Wochen in der KiTa ist, totaaaaaal lang!
Das ist ja praktisch halb so lang wie seine Anwesenheitszeit dort!

Und bei Anderen (Großeletren) kommt er ja auch ohne gut aus.

Das Argument mit Struktur und Umgewöhnung ist ja nun mal auch völiger Humbug. An KiTa Tagen muss er sich ja auch "umgewöhnen" udn den Tag in der KiTa und ohne Eltern verbringen. Selbst wenn er nicht mehr gestillt würde, wäre das so. Umschalten muss er so soder so. Und das kann er auch.

Beide meine Kinder wurden bei der Eingewöhnung noch viel gestillt. Trotzdem sind sie immer gerne in die Betreuung gegangen. Und haben dort ohne Brust Mittagsschlaf gemacht.

Ich würde auf keinen Fall tagsüber abstillen!!!
Mit K1 (2010) und K2 (2015)
Neuhier
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Re: Stillen und Fremdbetreuung

Beitrag von Neuhier »

Die ersten Tage bis zwei Wochen nach langen Bertreiungsferien ist für die Kinder immer schwer, egal ob sie gestillt werden oder nicht. Da werden alle Kinder in eurer Krippe keine Ausnahme machen.
Lass dich nicht beirren. Dein Kind weiß sehr gut wann was geht und wann nicht.
In diesem Fall würde ich bei den Erziehern verständnisvoll nicken, ein „wir kümmern uns drum“ und die Zeit abwarten...
Delivery 04/13 + 07/15
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Re: Stillen und Fremdbetreuung

Beitrag von Misle »

Hallo Katharina,
ich würde auf keinen Fall tagsüber abstillen. Stillen kannst nur du, das weiß dein Kind.
Ich denke, dass der Weg mit der nochmaligen kleinen Eingewöhnung der beste ist. Würde ich auch so machen. Ihr habt erst im Dezember begonnen und dann gleich die lange Pause.
Bei uns wollten die Erzieherinnen, dass ich das Einschlafstillen abschaffe, was ich aber nicht gemacht habe. Inzwischen klappt der Mittagschlaf in der Krippe aber trotzdem :wink:
Ich mit den lange gestillten Kindern, der Lebendige (5/16) und der Gerechte (11/19)
Misle
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Re: Stillen und Fremdbetreuung

Beitrag von Misle »

Noch vergessen: Das zeigt auch, dass die Bindung zu seiner Bezugsperson noch nicht ganz so stark ist? Da könnte sich die entsprechende Erzieherin vielleicht etwas mehr Mühe geben (darf ich das so sagen?)?
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Re: Stillen und Fremdbetreuung

Beitrag von dingsda »

mein sohn hat anfangs auch häufig nach stillen gefragt und die Erzieherin war etwas irritiert. dann hat sie ihn einfach mal gekuschelt und gemerkt das ihm das reicht.
ansonsten seh ich das auch genau so wie die anderen. ich hatte mich auch jetzt drauf eingestellt das kita erstmal schwieriger wird und habe in der anderen Gruppe auch ein zwei kinder weinen sehen aber zum glück war doch alles gut, mein sohn ist ja auch schon seit august dabei.
sonst finde ich nochmal nen schritt zurück erstmal auch gut. etwas mehr zeit beim abgeben lassen, früher holen ect
mit kleinem rabauken seit 2/2016
Serafin
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Re: Stillen und Fremdbetreuung

Beitrag von Serafin »

Misle hat geschrieben: 05.01.2018, 11:35 Hallo Katharina,
ich würde auf keinen Fall tagsüber abstillen. Stillen kannst nur du, das weiß dein Kind.
Ich denke, dass der Weg mit der nochmaligen kleinen Eingewöhnung der beste ist. Würde ich auch so machen. Ihr habt erst im Dezember begonnen und dann gleich die lange Pause.
Bei uns wollten die Erzieherinnen, dass ich das Einschlafstillen abschaffe, was ich aber nicht gemacht habe. Inzwischen klappt der Mittagschlaf in der Krippe aber trotzdem :wink:
Bei uns klappt der Mittagsschlaf von Beginn an in der Krippe deutlich!!! besser als zu Hause. Hier wird mittlerweile gar nicht mehr geschlafen, weil ich mir den Zinober nimmer antu.
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suttine
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Re: Stillen und Fremdbetreuung

Beitrag von suttine »

+1 für "Passt so".
Kinder sind nicht doof, sie können problemlos zwischen "Tag zuhause" und "Tag in der Kita" umschalten. Und sich bei "Papa, Mama, nin" gerade am Stillen aufzuhängen, ist aktives Falschverstehenwollen :roll:
Gib euch Zeit, das ist ja wirklich alles noch ziemlich frisch.
mit S. (12/2015)
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soda
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Re: Stillen und Fremdbetreuung

Beitrag von soda »

Lächeln und winken.

Mit unseren Erzieherinnen war das Stillen bald kein Thema mehr, weil ich stur gelächelt und gewunken habe, aber da sie gesehen haben, dass ich die Große oft im Sling brachte und abholte, wollten sie mir eben das ausreden, sobald das Kind mal schlecht drauf war.
Tina + T (* 2013) und T (2017)

Mitte Februar werden die Entscheidungsträger genauso hilf- und konzeptlos sein wie jetzt.
Gerd Antes am 29.01.21


Wir sind gut vorbereitet. Jens Spahn am 27.01.20

Impfungen sind eine Chance, aber AHA+L muss unbedingt weiter eingehalten werden!
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