Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Rosenrot85
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Rosenrot85 »

Hallo,
Gestern lief die zweite chemo.
Ich schreibe sicher noch mal in Ruhe.

Meine Brüste haben (endlich) keine Milch mehr.

Bromocriptin nehme ich seit dem 25.12.
Und auch weiterhin. Ich traue mich nicht es wegzulassen. Oder soll ich es wagen?

Dafür habe ich vorgestern einen riesen (!) Knoten in der Betroffenen Brust entdeckt, den ich vorher noch nie bemerkt hatte.
Der Arzt konnte ihn auch tasten, aber per Ultraschall nicht darstellen (Häh?) und vermutet eine Milchdrüse (?als eiförmiger relativ großer Knubbel).

Ich melde mich irgendwann in Ruhe.
Danke für eure Worte!
Mondenkind
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Mondenkind »

Rosenrot85 hat geschrieben: 12.01.2018, 11:43 Meine Brüste haben (endlich) keine Milch mehr.
Gut!
Rosenrot85 hat geschrieben: 12.01.2018, 11:43 Bromocriptin nehme ich seit dem 25.12.
Und auch weiterhin. Ich traue mich nicht es wegzulassen. Oder soll ich es wagen?
Wie wäre es, es auszuschleichen? Aber wenn die Milch jetzt weg ist, ohne Stimulation kommt sie nicht wieder. Aber schleich doch aus, dann bist du auf der sicheren Seite. Also erstmal reduzieren.
Rosenrot85 hat geschrieben: 12.01.2018, 11:43 Dafür habe ich vorgestern einen riesen (!) Knoten in der Betroffenen Brust entdeckt, den ich vorher noch nie bemerkt hatte.
Der Arzt konnte ihn auch tasten, aber per Ultraschall nicht darstellen (Häh?)
Das gibt es, dass das Drüsengewebe einfach fester ist an der Stelle, im Rahmen des Abstillens, man im Ultraschall also nur normales Drüsengewebe sieht, aber festes Gewebe als Knubbel tastet.
Liebe Grüße, Mondenkind, Modteam Stillberatung

Sei ein Mensch! M. Reif

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toktok
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von toktok »

Ich freue mich, dass Du nun schon einmal die erste Erleichterung hast und hoffe, die Chemo läuft so nebenwirkungsfrei, wie man es Dir angekündigt hatte!! Ich nehme an, das wird ambulant durchgeführt und Du bist ansonsten zuhause - lass Dich von Deinen Lieben schön verwöhnen! ((()))
kleiner Kaiser 09/15
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Glückskatze »

Zu deinen Fragen kann ich leider nichts beitragen.
Dennoch:
Weiterhin alles erdenklich Gute und ganz viel Kraft!!
Auch wenn wir uns nicht kennen und ich sehr neu im Forum bin, berührt mich Dein Schicksal sehr und ich sende Dir und Deiner Familie ganz viel gute Wünsche.
Unterwegs mit zwei Jungs ('14&'17)
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Mausebär
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Mausebär »

Ich denke oft an dich und möchte dir auf diesem Weg Kraft schicken.
Völlig verrückte Familie mit Mausebär 12/2016 und Knödl 10/2023 :smilie_und_kind:
Rosenrot85
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Rosenrot85 »

Hallo,

lieben Dank für die Antworten!

Ich bin auch im Wunschkinder-Forum aktiv und habe dort eben einen Text gepostet, den ich hier nachfolgend reinkopieren möchte, weil ich Unterstützung für meine wirre Gedankenwelt suche.
Ich kopiere den Text im nächsten Feld einfach rein.

Das Bromocriptin nehme ich übrigens immer noch. Eine halbe Tablette morgens und abends. Ich werde es jetzt auf eine halbe Tablette täglich reduzieren. Aber habe Angst davor, da ich den unlogischen Gedankengang habe, dass es die Tumore beeinflussen könnte, wenn meine Brüste nochmal Milch bilden sollten.

Liebe Grüße
Rosenrot
Rosenrot85
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Rosenrot85 »

Hallo,

vorab:
Es geht um meine Brustkrebserkrankung und die Möglichkeit, dass ich es nicht überleben könnte. Wer sich nicht mit solchen Themen beschäftigten möchte, der kann sich überlegen, ob er weiterlesen möchte.

Bei mir wurde vor einem guten Monat Brustkrebs diagnostiziert.
Die Chemo läuft seit knapp drei Wochen.

Kurz zum Medizinischen:
Brustkrebstyp:
G3, HER2positiv+3, nicht hormonabhängig, mehrere Lymphknoten befallen, drei Herde in der Brust.

Therapieschema:
12 Wochen lang wöchentlich Chemo sowie alle drei Wochen zwei verschiedene Antikörper (Doppelblockade). Danach 8 Wochen lang 14tägig eine andere Chemo.
Danach OP geplant.
Die betroffene Brust wird definitiv entfernt. Die andere voraussichtlich nicht, was ich wegen der hohen Wiederauftretenswahrscheinlichkeit nicht nachvollziehen kann.
Danach Bestrahlung.

Ich hatte gestern ein Gespräch bei einem Psychoonkologen.
Meine größte Angst ist, meine Kinder nicht aufwachsen zu sehen. Sie nicht beschützen zu können.

Ich hatte seit den Schwangerschaften immer überdurchschnittliche Angst um meine Kinder. Davor, dass sie krank werden, sich verletzen könnten, ihnen Schaden in welcher Form auch immer zugefügt werden könnte.
Paradoxerweise habe ich nie in Erwägung gezogen, dass ich diejenige bin, die krank wird und dass die Kinder hierdurch leiden könnten.

Ich stehe vor mehreren inneren Zwiespälten (äh.. ist das die richtige Mehrzahl von Zwiespalt?)

1.
Hoffnung vs. Scheitern

Ich weiß nicht, ob ich mich an den Gedanken klammern sollte, dass schon alles gut werden wird und die andere Möglichkeit ganz außer Acht lassen sollte.

Es ist schwierig in Statistiken/Wahrscheinlichkeiten zu denken. Mein Onkologe sagte „Statistik ist ein Arschloch“. Man weiß halt nie, auf welcher Seite man steht.
Trotzdem grübelt mein Kopf ständig.
Der Brustkrebstyp spricht (statistisch gesehen) für eine eher nicht so optimistische Prognose.
Andererseits werde ich mit einem Therapieschema behandelt, welches so – laut Arzt – erst im Dezember bei einem wichtigen Krebskongress in den USA vorgestellt wurde und welches für den HER2positiven-Brustkrebs quasi revolutionär sein soll.
Ich bin ständig hin und hergerissen in meinen Gedanken. Manchmal denke ich "klar, das klappt schon" und manchmal denke ich "das wird nichts".

Der Psychoonkologe gestern empfahl mir, mich mit einem schlechten Ausgang zu beschäftigen. Nicht, weil dies am Wahrscheinlichsten wäre, sondern aus dem Grund, dass dadurch meine Angst davor vielleicht sinken könnte.

Meine Hauptangst ist der Schmerz, den ich den Kindern zufüge, wenn ich sterbe. Und wie der Alltag weiterlaufen soll. Wie kann ich sicherstellen, dass sie gut beschützt sind? Wie kann ich ihr Leid aufgrund meines möglichen Verlustes senken? Was kann ich tun, damit sie mich in positiver Erinnerung behalten und ich die Möglichkeit habe, ihnen weiterhin Kraft zu schenken?

Folgende Überlegungen/Fragestellungen habe ich:

1.
Wie könnte ich auch nach meinem Tod ein bereichernder Teil des Lebens der Kinder sein?


Ich habe mir überlegt, jedem Kind zu jedem Geburtstag einen Brief zu schreiben. Ich habe damit noch nicht angefangen. Es erscheint mir wie eine Mammutaufgabe.

Ich möchte aber gerne jetzt, es geht mir ja noch gut, gerne etwas machen.
Ich habe vor einigen Wochen angefangen jeden Abend ein Handy-Selfie-Video von mir zu machen und von den Erlebnissen des Tages zu erzählen. Also, was ich mit den Kindern erlebt habe, wie ich sie erlebt habe, was schön war, was wir gemacht haben,…

Gerne möchte ich auch noch Geschichten aufnehmen. Also Vorlesegeschichten, die sie sich zum Schlafen anhören können.

Die Kinder werden aber auch älter. Ich würde ihnen so gerne in jeder Lebenssituation irgendwie beistehen.
Ich überlege, ob es Sinn macht für verschiedene Themen Videos aufzunehmen. Also, was ich meinen Kindern gerne weitergeben würde, wenn sie .. das erste Mal Liebeskummer haben… das erste Kind bekommen.. an sich zweifeln… eine Berufswahl treffen wollen… da ist die Themenpalette ja quasi unerschöpflich.

Habt ihr noch Ideen?
Es geht mir darum, weiterhin das Leben der Kinder bereichern zu können. Und ihnen, sofern irgendwie möglich, Schmerz zu nehmen.

2.
Wie wird der Alltag ohne mich laufen? Wie wird mein Mann die Situation meistern?


Mein Mann bezieht EU-Rente, hat einen GdB von 70.
Er kümmert sich gut, verantwortungsvoll und fürsorglich um die Kinder. Er ist aber in seiner Belastungsfähigkeit eingeschränkter als es der „Normalmensch“ vielleicht wäre.
Wie kann ich ihn unterstützen?
Wie kann ich durch irgendwas, was ich jetzt vielleicht noch machen kann, auch ihm etwas von dem Schmerz nehmen?
Wie kann ich sicherstellen, dass die Kinder immer gut versorgt werden?

3.
Was ist nach dem Tod?


Es wäre für mich irgendwie hilfreich daran zu glauben, dass ich auf einem Stern sitzen würde und auf die Kinder aufpassen würde oder so. Glaube ich aber nicht.

Ich bin nicht gläubig. Aus wissenschaftlicher/biologischer Sicht erscheint es mir das naheliegendste, wenn auch Schmerzhafteste, dass nach dem Tod alles vorbei ist.
Und ich glaube, dass die Menschen sich Alternativhypothesen zurecht basteln, weil diese eben aufgeführte Möglichkeit einfach zu schmerzhaft ist.
Und ich suche jetzt auch nach Alternativen. An irgendwas, an das ich mich halten kann. Weil der Gedanke, dass alles einfach vorbei ist, einfach nicht aushaltbar ist.
An was kann ich glauben, wenn ich eigentlich an nichts dergleichen glaube?

Vielleicht hört sich das alles etwas zu pragmatisch an.
Es ist eigentlich meine Stärke, Probleme zu analysieren und Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Bisher waren meine Probleme jedoch immer so gelagert, dass ich Einflussmöglichkeiten hatte.
Das macht es für mich jetzt so schwer.
Ich kann keinen Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen. Es sei denn, ich klammere mich an Alternativheilmethoden, die man zuhauf im Internet findet (Kurkuma essen, etc.).
Was ich übrigens tatsächlich mache ist eine ketogene Ernährung. (natürlich stelle ich dabei sicher, dass ich Makro- und Mikronährstoffe ausreichend zu mir nehme).

Aber das schwierige ist.. die IST-Situation zu akzeptieren. Es ist gerade so wie es ist. Der Ausgang es ungewiss. Diese Ungewissheit zu akzeptieren. Wie macht man das? Was kann mir dabei helfen?

Wie gestalte ich die Zeit mit den Kindern?

Ich bin oft abends so müde, dass ich froh bin, wenn die Kinder im Bett sind. Und das verschafft mir einen Stich im Herzen. Weil ich doch jede Sekunde genießen möchte.. und sinnvoll gestalten möchte.. und trotzdem schimpfe ich manchmal mit den Kindern bzw. bin ungeduldig oder so.
Ich möchte gerne mehr prime-time mit den Kindern verbringen. Aber irgendwie vergehen die Tage und am Ende des Tages denke ich mir, ich hätte mehr machen sollen, mehr vorlesen sollen, mehr spielen sollen, mehr Liebe vermitteln sollen.

Vermutlich habe ich wirr geschrieben. Mein Kopf ist auch wirr. Ich schlafe zu wenig. Tagsüber kann ich mich oft ablenken. Abends und nachts ist es schlimm. Meine Gedanken kreisen. Ich weine viel. Ich kann es nicht begreifen. Vor einem Monat war alles noch normal. Ich möchte mein Leben zurück. Ich finde es so ungerecht. Und gemein. Und unverständlich. Unreal.
Ich hatte so viele Pläne für dieses Jahr. Und für das ganze Leben.
Und es zerreißt mir das Herz, wenn ich an die Kinder denke.

Ich habe Tabletten verschrieben bekommen. Tavor. Es hat absolut 0 Wirkung gezeigt. Dann habe ich andere Tabletten verschrieben bekommen, die auch nicht gewirkt haben. Aber was erwarte ich? Die Realität ändert sich ja dadurch nicht. Es ist einfach die Hölle.

Ich verbringe schöne Zeiten mit den Kindern. Wir spielen und gehen spazieren. Und gleichzeitig ist es schön, weil ich die Zeit versuche achtsam in mich aufzusaugen und zeitgleich ist es grausam, wenn ich daran denke, dass die Realität bald für uns alle ganz anders aussehen könne.

Liebe Grüße
Rosenrot
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anni1110
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von anni1110 »

((((Rosenrot))))

Mir laufen die Tränen und ich kann einfach nichts sinnvolles schreiben. Alles klingt so banal.

Ich mag dich virtuell ganz fest in den Arm nehmen und dich halten, dich ein Stück durchtragen, durch diese Scheißsituation
Liebe Grüße
anni mit Wintersohn (2006), Herbsttochter (2008) und Frühlingskämpfer (2013)
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hej-da
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von hej-da »

Rosenrot, mir fehlen einfach die Worte, aber ich möchte dir eine Umarmung da lassen. Fühle dich gehalten (((((((()))))))
Großzwerg 6/2009, Kleinzwerg 5/2012
Wir haben Langhaarkatzen.
Sophia85
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Registriert: 02.07.2017, 16:48

Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Sophia85 »

Liebe Rosenrot,

ich finde es beeindruckend, wie klar und geordnet Du Dich in dieser unglaublich belastenden Situation äußern kannst. Ich kann Dir keine Ratschläge geben, habe aber den Eindruck, dass du diese evtl auch gar nicht brauchst. Ich vermute, dass du mit der Zeit von selbst Antworten auf Deine Fragen finden wirst, denn nach deinen Beiträgen hier zu urteilen, bist du eine starke und kluge Frau.

Ich denke, egal ob es nun ein Dasein nach dem Tod gibt oder nicht, du wirst immer für Deine Kinder da sein, weil sie sich an Dich erinnern werden. Ganz gleich, ob sie dich früh verlieren oder erst wenn sie selbst erwachsen sind. Du bist Teil ihres Lebens und nichts kann das ändern, weder Krebs noch Tod noch sonstwas.

Ich denke an Dich und wünsche Dir Kraft. Bitte fühle Dich nicht verpflichtet, zu antworten, Du hast genug auf der Matte. Halt durch.
Zum ersten Mal Mama, Sohn wurde 04/2017 geboren.
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