Verdacht auf Brustkrebs und stillen

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anni1110
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von anni1110 »

Liebe Rosenrot,

ich hoffe, du hast du Wartezeit bis zur MRT Besprechung bisher gut rumbekommen und bist etwas abgelenkt durch deine Kinder? ich denke an dich.
Liebe Grüße
anni mit Wintersohn (2006), Herbsttochter (2008) und Frühlingskämpfer (2013)
Rosenrot85
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Rosenrot85 »

Ich wollte mich kurz melden.
MRT-Befund sagt:

"Die Tumorclips scheinen offenbar nach der letzten MR-Mammographie eingelegt worden. Direkt um die beiden Clips ist kein konstrastmittelaufnehmendes Gewebe zu erkennen, somit - zentrale Lage im Tumor vorausgesetzt - hier Komplettremission.
Gesicherte Malignome, BI-RADS 6.
Rein bildmorphologisch mögliche duktale Malignomreste/Malignomausbreitung, allerdings lässt sich das messtechisch nicht nachweisen, welches eventuell techisch bedingt sein könnte wegen der strichförmigen Strukturen.
Bilmorphologisch BI-RADS 4, gemessene KM Affinität BI-RADS 2"

Es finden sich noch zwei Herde mit Kontrasmittelanreicherungen. Einmal knapp 1 cm und einmal 4 mm.

Was der große Knoten, den ich seit ein paar Wochen ertaste, nun ist, ist nicht klar. Vielleicht ist die 1cm-Stelle.

Mein Onkologe ist zufrieden, weil die einst gefundenen Knoten nicht mehr nachweisbar sind.
Das finde ich auch super.

Allerdings habe ich Angst, dass sich etwas Neues bildet - nämlich der Knoten, den ich ertaste und den mein Onkologe gefühlt nicht ernst nicht (einmal meinte er, es könnte Brüstdrüsengewebe sein, einmal meine er, es fühlt sich schon scharfkantig, also krebsartig, an. Und heute meinte er "Ach, Sie meinen den Knoten, den Sie SUBJEKTIV ertasten?" Öh.. nein, den erstaste ich sicher nicht nur subjektiv, sondern auch er hat da schon mehrfach dran rumgetastet und er ist auch objektiv vorhanden.
Nicma84
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Nicma84 »

Liebe Rosenrot,
zum Befund kann ich nichts sagen, da ich nichts mit Medizin am Hut habe.

Aber ich finde, das was du danach schreibst, nämlich das die einstigen Knoten erstmal nicht mehr nachweisbar sind, hört sich doch wirklich erstmal nach einem kleinen oder auch etwas größerem Hoffnungsschimmer an.

Vertraust du deinem Onkologen? Wenn nicht, wie sieht es mit einer 2. Meinung aus wegen des unklaren Knotens?

Ich denke jeden Tag an dich und deine Familie und wünsche dir unendlich viel Kraft für den Kampf gegen diesen Krebs.

Ganz liebe Grüße
Nicma mit Pünktchen 08/14 und Krümeline 06/17
Lösche Benutzer 3519

Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Lösche Benutzer 3519 »

Ich wünsche dir weiter alles Gute!
Seelentattoo
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Seelentattoo »

Ich hoffe für dich, dass der von dir tastbare Knoten nur brustdrüsengewebe ist und du keinen Rückfall erleiden musst!
Mit Mann, drei Bonuskindern (*97, *04, *07) und drei Kindern (*12, *16, *18) sowie unserem Sternchen fest im Herzen (05/11)
jali
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von jali »

Ich finde es schwierig zu schreiben, weil ich medizinisch keine Ahnung habe. Das die Tumore nicht mehr nachweisbar sind, klingt ja erstmal nach dem bestmöglichen Ergebnis zu diesem Zeitpunkt. Und das der Onkologe zufrieden ist, klingt auch gut. Dass der neue Knoten per MRT abgeklärt wird, u.U. eine Kontrastmittelanreicherung ergibt, das dann aber nicht weiter abgeklärt wird, hört sich für mich als Laien auch erstmal komisch an. Ich würde da vielleicht auch lieber eine Zweitmeinung einholen. Selbst wenn es wohl sehr unwahrscheinlich ist, dass es da noch eine andere Art Tumor ist, die auf die laufende Chemo nicht anspringt, würde ich auch Gewissheit haben wollen. Du solltest dich uneingeschränkt über den Rückgang der Tumore freuen können und nicht mit Zweifeln zurückbleiben! Ich wünsche dir alles gute und baldige Beruhigung!
Mit zwei Töchtern (2011 und 2014)
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anni1110
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von anni1110 »

Ich habe medizinisch leider keine Ahnung, will dich aber wissen lassen, dass ich weiterhin an dich denke und dir alles alles Liebe wünsche.
Wie verträgst du die Chemo? Habt ihr weiterhin Unterstützung?

(((())))
Liebe Grüße
anni mit Wintersohn (2006), Herbsttochter (2008) und Frühlingskämpfer (2013)
AnnaH85
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von AnnaH85 »

Dein onkologe klingt ja mal überhaupt nicht einfühlsam! :evil: ich finde er hat jede deiner sorgen absolut ernst zu nehmen und nicht abzuwinken mit so einem doofen Kommentar. Ich finde es zwar manchmal beruhigend wenn man Panik hat und der Arzt völlig unbeeindruckt ist weil es heißt meist dass da nix ist worüber man sich sorgen manchen muss. Trotzdem, als krebsspezialist sollte man auch zwischenmenschlich was drauf haben.
Ich würde ihn nochmal darauf ansprechen, dass du sorge hast (absolut verständlich!) und dir ggfs wirklich eine zweite Meinung holen.

Geht die chemo denn noch weiter oder war es das erst mal? Ich wünsche dir und deiner Familie weiterhin alles Gute!
Mama A mit Papa A und Baby A 04042016
Rosenrot85
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Rosenrot85 »

Hallo,

ich wollte mich mal wieder melden.

Letzten Donnerstag hat der Onkologe mal wieder einen Ultraschall von der Brust gemacht und meinte diesmal, der neue Knoten wäre nichts "Krebsiges".
Er ändert seine Meinung darüber, was es sein könnte, aber auch ständig.
Eine Zweitmeinung würde aber insofern keinen Sinn machen, dass nur mein jetziger Onkologe den Verlauf einigermaßen im Blick hat.
Ich höre am Besten einfach auf an meiner Brust herumzutasten...

Ich hoffe/glaube, der Doc ist schon ok.
Er ist manchmal in seiner Art etwas derb.
Zum Beispiel als er mir vor Augen führte, dass meine Brust während der Stillzeit wie ein Luftballon war. Und jetzt nach dem Abstillen sieht meine Brust so aus, als hätte jemand mit der Nadel reingestochen und die Luft rauszulassen. Über diese Metapher könnte man ja durchaus beleidigt sein, aber diese Art ist für mich ok.
Oder als er meinte "Ihre Brust wird später sowieso in lauter Scheibchen geschnitten".
Mit seiner menschlichen Art komme ich klar. Und was seine Kompetenz angeht, so fällt es mir als Laie schwer die einzuschätzen, aber er hat einen sehr guten Ruf.

Ansonsten befinde ich mich weiter in der Gefühlswaschmaschine. Wut, Dankbarkeit, Angst, Neid, Glück, Liebe, Hoffnungslosigkeit, Hoffnung.
Und bei jedem schönen Erlebnis hockt die Krankheit auf meiner Schulter und flüstert mir zu "Genieße es, wer weiß wie lange du es noch kannst".

Mir hilft gerade ein Spruch von Snoopy sehr. Vielleicht kennt den jemand.
Snoopy sitzt mit ... seinem Begleiter (dessen Name mir einfach nicht geläufig ist) auf einem Steg und der Begleiter sagt zu Snoopy "Eines Tages werden wir alle sterben".
Und Snoopy antwortet "Ja. Aber an allen anderen Tagen werden wir es nicht".
Den Spruch versuche ich mir in solchen Situationen vor Augen zu führen. Ja, ich werde sterben. Irgendwann ganz sicher. Und vielleicht früher, als ich es erwarte. Aber heute werde ich es ganz sicher nicht. Also soll mir der Gedanke an den Tod nicht die heutige Stimmung vermiesen.
Klingt gut in der Theorie, klappt noch nicht so häufig in der Praxis.

Wenn ich ganz ehrlich bin, dann glaube ich vom Gefühl her schon, dass ich diesen Brustkrebs jetzt überlebe. Ich sehe meine 2-Jahres-Prognose eher positiv.
Aber meine 10-Jahres-Progrnose sehe ich ganz miserabel.
Einfach weil der Krebs G3(besonders schnell waschend) ist, weil er HER2 positiv +++ (besonders aggressiv) ist, weil die Lymphknoten befallen sind, weil mehrere Herde vorhanden sind.... das alles macht ein Rezidiv einfach sehr wahrscheinlich.
Und damit versuche ich irgendwie zu leben.

Es ist fast skurril wie der Alltag dennoch einfach weiter läuft. Wie ich dennoch mir abends wünsche, die Kinder würden endlich schlafen, weil ich so erschöpft bin. Wie ich mich dennoch mit meinem Mann streite. Wie ich... Ach.. in meiner Vorstellung müsste jemand, dessen Lebenszeit begrenzter ist als angenommen wahrscheinlich den ganzen Tag achtsam durch die Gegend laufen und jeden kostbaren Atemzug in sich aufsaugen. Aber so ist es eben nicht. Und es ist ja auch normal.

Ich fülle gerade diverse Erinnerungsbücher für meine Kinder aus und in einem war die Frage "Was würdest du tun, wenn du wüsstest du wärst unheilbar an Krebs erkrankt?".
Es gab sogar vorgegebene Antwortmöglichkeiten (Heroin ausprobieren, fremdgehen, etc - WTf?!).
Aber tatsächlich lebe ich einfach so weiter.
Ich bin weiterhin (und das war ich vorher schon) dankbar für meine Kinder. Und dankbar für die Gesundheit, die ich (noch) habe.
Es ist daher auch nicht so, dass ich den Krebs als Mahnmal sehen könnte a la "Lebe achtsamer". Nein, das tue ich ja weitestgehend. So gut es mir möglich ist.
Und tatsächlich möchte ich nichts Außergewöhnliches tun.
Ich möchte weiterhin Zeit mit meinen Kindern verbringen. Über sie staunen. Mein Studium gerne (so gut es gerade geht) nicht aus den Augen verlieren. Die Natur genießen. Ich möchte nichts Außergewöhnliches.
Aber ich würde mir wünschen, die Krankheit mal für einige Momente aus meinem Kopf zu kriegen.

Und ich suche weiterhin nach Antworten auf das "nach dem Tod".
Was passiert, wenn wir sterben?
Sehen wir unsere Lieben irgendwann wieder?

Ich hatte ein Gespräch mit dem Pastor.
Ich war in einem Buddhistischen Zentrum und habe dort Gespräche geführt.
Ich habe Bücher gelesen zum Thema Tod, Nahtoderfahrung, Tod aus der Sicht des Buddhismus.
Einfach, weil ich Impulse suche, damit ich mir eine eigene Meinung glauben kann.

Woran glaube ich?
Mir würde der Gedanke gefallen, dass Liebe Energie ist. Und das Energie nirgendwo im Universum verloren geht.
Mir würde es gefallen, davon überzeugt zu sein, dass es irgendwas nach dem Tod gibt. Dass der Tod nicht das Ende ist. Und dass das, was danach kommt, gut ist.
Und dass ich meine Kinder und meinen Mann wiedersehe. Irgendwannn.
Ich würde so gerne daran glauben.
Weil, wenn ich es biologisch/wissenschaftlich betrachte, dann endet in meiner Vorstellung alles nach dem Tod. Aber dieser Gedanke ist so schlimm für mich, dass ich nach Alternativen suche, woran ich glauben könnte.

Liebe Grüße
Rosenrot
Rosenrot85
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Registriert: 09.02.2013, 10:03

Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Rosenrot85 »

Ach so.
Am Donnerstag war Chemo Nr. 7.
Es sind insgesamt 12 Chemos. Danach ändert sich das Chemoverfahren und dann kommt nochmal 8 Wochen die Hammer-Chemo-Keule alle 14 Tage. Die Nebenwirkungen jetzt sind körperlich noch ok. Ich habe Probleme mit der Verdauung, bin etwas müder als sonst, die Haare sind bis auf ein paar Reste ausgefallen und ich habe etwas Probleme mit der Haut und den Schleimheuten. Die Leukozyten sind auch im Keller, was aber zu erwarten war.
Es stehen mir also noch etwa drei Monate Chemo bevor. Anschließend OP. Anschließend Bestrahlung.
Und die Antikörper gibt es alle drei Wochen. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann läuft die Antikörpertherapie noch mindestens ein Jahr, vermutlich aber länger.
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