Verdacht auf Brustkrebs und stillen

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Lösche Benutzer 8492

Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Lösche Benutzer 8492 »

Ich wünsche dir erstmal alles, alles Gute...
Rosenrot85 hat geschrieben: 17.01.2018, 09:26 1.
Wie könnte ich auch nach meinem Tod ein bereichernder Teil des Lebens der Kinder sein?


Ich habe mir überlegt, jedem Kind zu jedem Geburtstag einen Brief zu schreiben. Ich habe damit noch nicht angefangen. Es erscheint mir wie eine Mammutaufgabe.

Ich möchte aber gerne jetzt, es geht mir ja noch gut, gerne etwas machen.
Ich habe vor einigen Wochen angefangen jeden Abend ein Handy-Selfie-Video von mir zu machen und von den Erlebnissen des Tages zu erzählen. Also, was ich mit den Kindern erlebt habe, wie ich sie erlebt habe, was schön war, was wir gemacht haben,…

Gerne möchte ich auch noch Geschichten aufnehmen. Also Vorlesegeschichten, die sie sich zum Schlafen anhören können.

Die Kinder werden aber auch älter. Ich würde ihnen so gerne in jeder Lebenssituation irgendwie beistehen.
Ich überlege, ob es Sinn macht für verschiedene Themen Videos aufzunehmen. Also, was ich meinen Kindern gerne weitergeben würde, wenn sie .. das erste Mal Liebeskummer haben… das erste Kind bekommen.. an sich zweifeln… eine Berufswahl treffen wollen… da ist die Themenpalette ja quasi unerschöpflich.

Habt ihr noch Ideen?
Es geht mir darum, weiterhin das Leben der Kinder bereichern zu können. Und ihnen, sofern irgendwie möglich, Schmerz zu nehmen.
Ich war 16 als meine Mutter relativ kurz nach der Krebsdiagnose (war aber Gallenblasenkrebs und es ist sehr, sehr spät entdeckt worden) daran gestorben ist, mein Vater ist dann gestorben als ich 27 war, mein erstes Kind kam mit 30. Und da habe ich meine Mutter dann nochmal ganz anders vermisst, einfach weil ich gerne gewusst hätte, wie ich als Baby war und weil ich meinen Kindern recht wenig von ihren Grosseltern mütterlicherseits erzählen kann... Mangels jüngerer Kinder im Verwandten/Bekanntenkreis war dafür nie Anlass. Ich finde diese "Mama/Oma/XY erzähl mal Bücher ganz schön" und fände es auch jetzt mit Ende 30 noch schön so etwas zu haben. Gerade weil da nicht nur die Sachen "abgefragt" werden, auf die man im Gespräch so käme.
Wenn du allgemein weisst, was du z.B. zur Berufswahl sagen willst, dann mach das ruhig. Ich könnte mir aber vorstellen, dass das viel zu individuell ist um es allgemein zu beantworten. Meine Kinder sind jetzt 5 und 7 und wenn sie so bleiben wie sie sind, würde ich beiden was komplett unterschiedliches raten. Und wer weiss, wie es in 10 oder 15 Jahren in der Berufswelt aussieht? Vielleicht fallen Sozialleistungen weg und "mach was dir Spass macht" ist der falsche Rat?

Was deinen Mann angeht - wichtig wäre wohl, dass er mit dem Papierkram möglichst gut klar kommt? Wie sieht Eurer soziales Netz aus?
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Kinsale
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Kinsale »

Rosenrot85 hat geschrieben: 17.01.2018, 09:26 1.
Wie könnte ich auch nach meinem Tod ein bereichernder Teil des Lebens der Kinder sein?


Ich habe mir überlegt, jedem Kind zu jedem Geburtstag einen Brief zu schreiben. Ich habe damit noch nicht angefangen. Es erscheint mir wie eine Mammutaufgabe.

Ich möchte aber gerne jetzt, es geht mir ja noch gut, gerne etwas machen.
Ich habe vor einigen Wochen angefangen jeden Abend ein Handy-Selfie-Video von mir zu machen und von den Erlebnissen des Tages zu erzählen. Also, was ich mit den Kindern erlebt habe, wie ich sie erlebt habe, was schön war, was wir gemacht haben,…

Gerne möchte ich auch noch Geschichten aufnehmen. Also Vorlesegeschichten, die sie sich zum Schlafen anhören können.

Die Kinder werden aber auch älter. Ich würde ihnen so gerne in jeder Lebenssituation irgendwie beistehen.
Ich überlege, ob es Sinn macht für verschiedene Themen Videos aufzunehmen. Also, was ich meinen Kindern gerne weitergeben würde, wenn sie .. das erste Mal Liebeskummer haben… das erste Kind bekommen.. an sich zweifeln… eine Berufswahl treffen wollen… da ist die Themenpalette ja quasi unerschöpflich.

Habt ihr noch Ideen?
Es geht mir darum, weiterhin das Leben der Kinder bereichern zu können. Und ihnen, sofern irgendwie möglich, Schmerz zu nehmen.
Liebe Rosenrot,

ich finde Deine Gedanken zu Deinen Kindern, zu dem, was Du für sie machen willst, sehr schön. Und ich kann das Gefühl nachvollziehen, dass das, wenn Du das jetzt machst, ein erster Schritt Richtung Aufgeben sein könnte. Aber Du könntest die Briefe, Gedanken, Erinnerungen auch aufheben und ihnen zum 18. Geburtstag schenken, oder wenn Du Oma wirst oder wenn Du einfach das Gefühl hast, dass sie Deine Liebe grade sehr brauchen oder oder oder - es lohnt sich in jedem Fall.
Es ist kein Aufgeben.
Ich schreibe gelegentlich in eine Art Babytagebuch für meine Kinder. Als sie klein waren, mehr über das, was sie gerne mochten und machten, aber auch darüber, wie das für mich war als ich schwanger war, sie zum ersten Mal gesehen, gerochen habe. Wann sie zum ersten Mal gelacht haben. Wie schwer ihr Weinen oder ihre Schlaflosigkeit manchmal auszuhalten war. Wie sich ihr Charakter schon so früh gezeigt hat. Wen sie mochten, was ihre liebsten Bücher waren.
Jetzt auch manchmal, wenn wir Konflikte haben. Wie manchmal das Leben beeinflusst, dass ich nicht so geduldig mit ihnen bin, wie ich das gerne wäre. Dass ich ihre Art sich zu freuen schöne finde, dass ich den bestimmten Gesichtsausdruck, den meine Tochter macht, wenn sie sauer ist, so wahnsinnig niedlich finde, dass ich sie fressen könnte. Dass das Leuchten in den Augen meiner anderen Tochter, wenn sie etwas entdeckt hat, so mitreißend ist. Also nichts, was speziell für einzelne Situationen gedacht ist.
Ich hoffe einfach, dass sie daran - wenn ich ihnen das irgendwann mal gebe - sehen können, wie sehr ich sie liebe und immer geliebt habe. Das zu wissen, hilft in jeder Lebenslage ein bisschen, hoffe ich. Ob das nun sein wird, wenn wir uns mal nicht so nahe sind, weil sie pubertieren und mich doof finden oder wenn sie erwachsen sind und ausziehen oder selbst Mütter werden oder wenn sie Rückhalt brauchen und ich aus welchem Grund auch immer nicht für sie da sein kann, wer weiß das schon?
Und gleichzeitig hilft es mir, das alles ab und zu zu reflektieren. Dinge zu Papier zu bringen, hilft oft dabei, das Wesentliche zu sehen.

Ich würde also einfach loslegen - sie werden jedes Wort von Dir zu schätzen wissen und in Ehren halten. Ob mit Dir oder ohne Dich.
Und ich hoffe und wünsche Dir so sehr, es wird mit Dir sein.
Tschichen

Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Tschichen »

Liebe Rosenrot, die Idee mit den Briefen und Video finde ich sehr gut. Der Vater meiner beiden großen ist leider auch gestorben, da waren sie erst 1 und 3 und sie möchten jetzt viel über ihn wissen, schauen sich gerne Bilder an. Ich denke, dass das für deine Kinder sehr wertvoll wäre. Das ist kein aufgeben.
Ich wünsche dir, deinem Mann und deinen Kindern weiterhin viel Kraft.
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Frieda78
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Frieda78 »

Liebe Rosenrot,
ich kann so viele Deiner Gedanken nachvollziehen, die Du in Bezug auf die Kinder hast.
Und es ist gut und wichtig, Dich damit auseinanderzusetzen, was wäre, wenn das Schlimmste eintritt. Es ist eine schöne Idee, Briefe zu schreiben, eine Art Videotagebuch zu führen und Dinge zu regeln.
Wenn Du Zeit dazu hast. Und Kraft. Wenn Du müde bist - leg Dich hin. Wenn Du mit den Kindern kuscheln möchtest - kuschel mit den Kindern. Es sind vermutlich die kleinen Dinge, von denen sie zehren werden. Das Aufblitzen eines kleinen, scheinbar profanen Augenblicks. Die Bilder und Geschichten, die man ihnen erzählt.
Jetzt zählt aber der Augenblick, Du bist hier und jetzt da! Vielleicht fühlst Du Dich nicht gut, bist traurig, panisch, aber Du bist da. Verlier Dich nicht im Gedanken, was Du alles noch für den Fall der Fälle erledigen musst. Du kannst nichts planen, denn niemand weiß, auf welcher Seite der Statistik Du stehst.
Den Schmerz wirst Du keinem nehmen können. Der Schmerz ist auch jetzt schon da. Aber die Erinnerung wird den Schmerz auffangen.
Vielleicht ist das alles einfach gesagt, wenn man außen steht. Wir können es sicher nicht beurteilen.
Gut finde ich den Ratschlag des Psychologen, sich auf das Schlimmste vorzubereiten, um die Angst davor zu verlieren. Eine Art Loslassen, weil man es letztendlich so wenig beeinflussen kann.
Ich möchte Dich auch in den Arm nehmen und Dir sagen: Du starke Frau und Löwenmama! Es wird alles gut, ganz egal wie es endet.
Frieda mit Junge 07/98, Mädchen 12/12, Junge 04/15 und Mädchen 08/18
elfenblume
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von elfenblume »

Liebe Rosenrot! Es tut mir so leid, dass du solchen Belastungen ausgesetzt bist!
Ich kann jeden einzelnen deiner Gedanken nachvollziehen und vermute, dass das auch meine Fragen wären, die mich in dieser Situation beschäftigen würden. Ich versuche mal ein paar Dinge aufzuschreiben, von denen ich denke, dass sie mir hilfreich sein könnten.
Ich würde es wichtig finden, positiv eingestellt zu bleiben.
Dennoch finde ich den Vorschlag deines Psychoonkologen gut und glaube, dass dir die Konfrontation mit einem schlechten Ausgang helfen könnte, deine Ängste in ein erträgliches Maß zu bringen.
Mir wäre es wichtig, dass mein Mann nach meinem Tod mit den Kindern psychologische Hilfe in Anspruch nimmt, damit "Profis" da mit begleiten können und auch ein Auge darauf haben, ob die Kinder ihre Trauer bewältigen können. Deshalb würde ich ihm Hilfsangebote aufzeigen, die er annehmen kann/soll. So wie ich ihn kenne, würde er alles alleine wuppen wollen...
Die Vorstellung, dass sie an der Trauer über den Verlust zerbrechen, wäre, denke ich, am schlimmsten für mich.
Deine Idee mit den Videos finde ich gut. Schön wären bestimmt auch Videos, wo ihr gemeinsam drauf seid, Badeausflüge, Geburtstagsfeiern oder auch Gute Nacht Rituale, Familienbett...kurze Sequenzen.
Bei den Briefen an Geburtstagen bin ich mir unsicher. Die Vorstellung, dass die Kinder dann an jedem Geburtstag wieder so massiv mit dem Schmerz konfrontiert werden...Schön fände ich eine Kiste für jedes Kind, die bei Bedarf genommen werden kann, mit Geburtsbericht, einzigartige Dinge über das Wesen des Kindes aufschreiben, schöne Erlebnisse, Fotos und vielleicht ein Abschiedsgeschenk.
Ich finde die Vorstellung überhaupt nicht schön, dass ich auf Stern XY sitze, alles beobachten aber nicht eingreifen kann und daran kann und will ich auch nicht glauben.
Dennoch glaube ich, dass es viel mehr gibt, als wir mit unseren Augen sehen können und daran, dass wir uns eines Tages wiedersehen werden auf der anderen Seite, von der wir auch gekommen sind.
Dinge, die du ihnen unbedingt fürs Leben mitgeben möchtest schriftlich festzuhalten, finde ich auch gut. Vor allem, wenn die Kinder dann älter werden.
Mach das, was dir hilft bestmöglich klar zu kommen und dich zur Ruhe kommen lässt!
Ich denke viel an dich und gebe die Hoffnung nicht auf, dass du auf der richtigen Seite der Statistik stehst! Viele gute Gedanken können viel bewegen! 😚
vivi
alter SuT-Hase
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Registriert: 05.05.2007, 19:17

Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von vivi »

Liebe Rosenrot,
es tut mir so leid, was du ertragen musst.
Ich kann deine Gefühle so gut nachempfinden. Es muss schrecklich sein, in Angst davor zu leben, die Kinder nicht aufwachsen zu sehen, nicht helfen und beistehen zu können.
(((Rosenrot)))
vivi mit der großen Zuckermaus Jan '07 und der kleinen Strahlemaus März ' 14
diefue
ist nicht mehr wegzudenken
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Registriert: 28.06.2014, 18:12
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von diefue »

Liebe Rosenrot,

ich finde keine richtigen Worte. Ich hoffe mit Dir. Ich glaube an Dich.

Es muss doch Wunder geben!
Mit kleinem Klabauter 01/2014
carolina
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von carolina »

Vielleicht magst Du auch von Dir, Deiner Kindheit und Deiner Familie schreiben für Deine Kinder? Ich glaube fest, dass Du den Krebs überleben wirst, aber solche Aufzeichnungen stelle ich mir echt wichtig vor, falls Deine Kinder ohne Dich aufwachsen müssten. Und es ist auch später schön, wenn Du 80 bist und Deine Kinder ihren Kindern von der verrückten Jugend der Oma vorlesen können.

Deine ganze Situation muss so schwierig sein (((Rosenrot)))
Mit der wilden Bande 2010, 2013 und 2015.
Ich nähe mit Brother innovis-100, Babylock Desire3, Bernina L220
Qwertzuiopü
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Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von Qwertzuiopü »

Hallo Rosenrot,
Ich wünsche dir weiter viel Kraft für die Behandlung. Ich hoffe mit allen, dass sie gut anschlägt!

Vielleicht hilft dir Meditation oder progressive Muskelrelaxation oder Yoga beim Entspannen nachts?

Bezüglich der Erinnerungen für deine Kinder würde ich überlegen, was dir selbst am meisten gebracht hat in ähnlichen Situationen.
Als mein Opa früh starb, war mir neben der emotionalen Unterstützung am wichtigsten, Geschichten über den Verstorbenen zu kennen, und, gemeinsam Fotos anzugucken.
Du könntest:
- ein kleines Büchlein/Album bestücken und beschreiben (ggf. für jedes Kind): Kindheitserinnerungen von dir, du in der Schwangerschaft mit Kind, beim stillen, mit Baby... Je nach Vorräten, nicht zu viel und zu groß. Du könntest auch jetzt versuchen, im Alltag häufiger Fotos zu machen, und die direkt dafür zu nehmen. Vielleicht eine kurze Erzählung, was in Schwangerschaft/Geburt/Babyzeit besonders für dich war, reinschreiben, damit deine Kinder wissen können: das hat Mama mit mir erlebt, über mich gedacht, für mich geschrieben
- eine Session als Familie beim Fotografen
- Ein kurzes Video von euch, zb auf dem Spielplatz? Die Stimme oder das Gesicht im Video sprechen noch andere Sinne und Erinnerungen an und lassen eine vollständigeres Vorstellung zu.

Fühl dich gedrückt, viele Grüße
Wirbelwind (07/16), *(05/15)
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rula
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Registriert: 19.09.2007, 21:11

Re: Verdacht auf Brustkrebs und stillen

Beitrag von rula »

Liebe rosenrot

Deine Worte machen mich so betroffen. Ich denke fast jede Mutter kann sich diesen Schmerz ansatzweise vorstellen, Deine Gedanken nachvollziehen.
Mir kam noch der Gedanke: gibt es in D nicht mittlerweile auch eine Organisation wie hier in der CH herzensbilder.ch? Sie arbeiten mit Fotografen zusammen die von Familien mit frühgeborenen/kranken/behinderten oder SternenKindern oder eben auch schwer erkrankten Eltern den Umständen angepasste Familienfotos machen, unentgeltlich. Das wäre vielleicht auch eine Möglichkeit für Euch? Erinmerungen an eine Zeit mitten im Sturm, wie auch immer das Ende des Sturms aussieht.

Vielviel Kraft liebe Rosenrot! ((()))
N. (04/07), Y. (01/09), L. (05/11, 31 SSW), L. (08/14) & mini B. (06/18)
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