Stillstreik oder selbstbestimmtes Abstillen? 14 Monate zahnend

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gertraudanna
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Stillstreik oder selbstbestimmtes Abstillen? 14 Monate zahnend

Beitrag von gertraudanna »

Guten abend,

Unsere Tochter ist 14 Monate, bekommt gerade mind. 4 Backenzähne auf einmal und stillt seit Dienstag nicht mehr. Ist das eine Stillstreik,weil ihr der Mund weh tut oder stillt sie sich ab?

Vor ca. 1 Monat war sie krank mit Fieber und hatte parallele dazu einen Zahnungsschub. Sie hat viel geweint, War matt und wollte ununterbrochene stillen. Ich habe mich so gefreut, dass wir noch stillen und sie so die Möglichkeit hatte sich zu erholen und Energie zu tanken.

Nun hat sie diese Woche einen neuen Zahnungsschub. Sehr heftig. Bisher habe ich 4 neue Zahnspitzten (Backenzähne) entdeckt. An Schlafen war nur zu denken, wenn ich ihr vorher ein Zäpfchen gegeben habe und selbst dannist sie in der Nacht öfter weinend aufgewacht.

Am Dienstag habe ich sie aus der KITA geholt sie weinte die ganze Heimfahrt. In der KiTa selber ist sie gut drauf. Sie hat auch kein Fieber. Habe dann gemeinsam mit ihr gebadet und ihr die Brust angeboten. Die hat sie genommen aber nicht richtig gesaugt, mehr drauf gekaut aber es half ihr erstmal sich etwa zu beruhigen. Dann weinte sie wieder. Sie wirkte seht müde also bin ich mit ihr ins Schlafzimmer und hab mich mit ihr hingelegt. Auch hier wie gewohnt andocken zum Einschlafstillen aber kein saugen. Nur zaghaft zuppeln. Sie war gerade beim Einschlafen und lag schon mit Augen zu neben mir, da brüllte sie los, weinte und ließ sich nicht wieder andocken. Ich kuschelte dann mit ihr und habe versucht sie zu beruhigen. sie schlief dann irgendwann ein.

Seitdem stillt sie nicht mehr. Sie Dockt an, wenn ich es anbiete. Nimmt das Stillhütchen in den Mund und wartet ob was rausläuft, tut es ohne saugen natürlich nicht, das frustriert dann und sie weint. Dockt ab. kurz danach wieder an und probiert es.
Großes Problem ist so auch das einschlafen. Sonst habe ich mich mit ihr hingelegt. Jetzt drückt sie mich weg und will lieber auf den Arm genommen werden oder rumgetragen werde. Ist sie dann kurz vorm Einschlafen, sucht sie die Brust, Dockt an und wieder nichts. Einfach nur Brust in Mund und Gut. Nur diesmal reicht es.

Muttermilch abgepumpt aus dem Becher trinkt sie mit Begeisterung. Allerdings merke ich, dass die Milch stark zurück geht. Und es kommt kaum was.

Bisher war unsere Stillbeziehung trotz Hütchen super. Ich habe es immer mal wieder ohne versucht. Selten hat es geklappt aber meist wurde sie dann so wütend, dass ich mit Hütchen weiter gemacht habe. In den letzten Monaten hat sie mir sogar das Hütchen aufgesteckt.

Rückblickend fällt mir nun auf, dass sie in den letzten Wochen nachts teilweise trocken gestillt hat. Sie hat die Brust gesucht und gesaugt aber so halbherzig, dass kaum was raus kam und sie dann geweint hat, weil sie Durst hatte. Dann hat sie geweint und versucht ohne Brust einzuschlafen. Das klappte nicht. Dann hat sie nochmal stillen versucht und es lief wieder. Ein paar mal habe ich ihr dann ein Flasche mit Tee angeboten damit sie was trinken kann. Dann hat sie Tee getrunken. War ruhiger und hat sich wieder andocken und stillen lassen.

Bisher hat Sie Flasche verweigert bzw halbherzig getrunken. Aus der Flasche gab es bisher nur Tee. Becher trinken geht sehr gut. Nucki mag sie nicht. Jetzt gibt es gar keine Flasche nur noch Becher.

Ich bin gerade verzweifelt. Soll ich akzeptieren, dass unsere Stillzeit vorbei ist und sie abends mit tragen und Brust im Mund halten begleiten muss, sie weint so bitterlich. [emoji22]

Oder ist es ein Stillstreik wegen der Zähne und ich Streiche aus oder Pumpe ab um die Milch zu erhalten?

Ich bedanke mich schon mal im voraus. Das schreiben, hat gut getan.

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gertraudanna
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Re: Stillstreik oder selbstbestimmtes Abstillen? 14 Monate zahnend

Beitrag von gertraudanna »

Ps: Wenn ich mit ihr ins Schlafzimmer gehe, wirft sie sich an meine Schulter und weint sowie früher, wenn sie müde war und sie nicht schnell genug die Brust bekomme n hat, biete ich ihr die Brust an drückt sie sich aber weg und wirft sich wieder an meinen Hals. Liegen geht gar nicht, da windet sie sich sofort weg und setzt sich auf.

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Lösche Benutzer 21900

Re: Stillstreik oder selbstbestimmtes Abstillen? 14 Monate zahnend

Beitrag von Lösche Benutzer 21900 »

Unsere Kinder sind ja ähnlich alt und das war hier auch gerade Thema. Ich dachte auch zuerst an einen Stillstreik bzw. hatte es gehofft, ich wollte zumindest noch über Herbst-Winter stillen in der Erkältungszeit.
Es gibt Methoden, dein Kind wieder an die Brust zu locken. Im Halbschlaf anlegen zB, Schnuller weglassen. Aber das versuchst du ja schon, Schnuller hat sie anscheinend nicht.
Ich weiß, das biologische Abstillalter liegt irgendwo zwischen 2 bis 4 Jahren. Meiner Erfahrung und meinem Umfeld nach sieht die Realität oft anders aus. Ich habe zwei Monate viel versucht, um meinen Sohn wieder an die Brust zu bekommen. Schnuller fast ganz weggelassen, immer wieder angeboten, im Halbschlaf angelegt, beim Spielen angelegt. Er wollte nur noch morgens und irgendwann hörte auch das auf. Ich finde, es ist auch bedürfnisorientiert, ein kindgesteuertes Abstillen zu akzeptieren, auch wenn der Zeitpunkt nicht Lehrbuch-konform ist.
Meine Mama hat 3 Kinder gestillt, wir alle haben uns mit 12-14 Monaten selber abgestillt (nur einer von uns hatte einen Schnuller übrigens), meine Nichte mit genau 12 Monaten, im Freundeskreis teilweise ähnlich.
Wenn du das überhaupt nicht akzeptieren kannst, gibt es sicher einen Weg, deine Tochter wieder vermehrt an die Brust zu bekommen. Vielleicht ist es ja wirklich nur ein Stillstreik. Ich hoffe, ihr findet eine Lösung, die für euch beide passt.
Ich habe mir übrigens zum Stillende schöne neue BHs gegönnt um es zu zelebrieren und abzuschließen. Außerdem bin ich fast sicher, dass ich irgendwann nochmal stillen darf. :)
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gertraudanna
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Re: Stillstreik oder selbstbestimmtes Abstillen? 14 Monate zahnend

Beitrag von gertraudanna »

Danke Khalessi. Das muntert auf. Das hat du seht schön geschrieben. [emoji4] Die Idee mit dem BHs finde ich schön.

Hier war es bis vor kurzen noch so, dass dir zum Einschlafen und morgens gestillt werden wollte, auch nachts. Seit ein paar Wochen fiel morgens immer mehr weg. Und nun anscheinend Abends und nachts. Wenn sie nur nicht wo bitterlich weinen würde. [emoji24] Da leide ich ja immer so mit.

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Re: Stillstreik oder selbstbestimmtes Abstillen? 14 Monate zahnend

Beitrag von gertraudanna »

Ups. Ich seh gerade, ich habe deinen Namen falsch geschrieben. Entschuldige. Khaleesi

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Re: Stillstreik oder selbstbestimmtes Abstillen? 14 Monate zahnend

Beitrag von pqr »

Gibst Du dem Kleinen Schmerzmittel gegen die Zahnschmerzen nur nachts oder auch tags? Mein mini ass und trank bei Schmerzen nichts.
Viele Grüße
pqr

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Re: Stillstreik oder selbstbestimmtes Abstillen? 14 Monate zahnend

Beitrag von Teazer »

Hallo,

ein selbst bestimmtes Abstillen kommt in diesem Alter sehr selten vor. Und ihr Weinen zeigt ja auch kein zufrieden, selbst abgestilltes Kind. ((()))

Was und wieviel isst sie denn? Trinkt sie Wasser?

Ich sehe neben den aktuten Schmerzen auch noch das Stillhütchen als ein möglicher (Mit-)Auslöser. Die Stimulation der Brust und die Entleerung sind durch dieses abgeschwächt und führt bei vielen Frauen bei seltenerem Stillen zu einem Rückgang der Milch.

Stillstreiks sind anstrengend für die ganze Familie. Ich denke, dass ein Schmerzmittel helfen würde. Zusätzlich wäre es gut, wenn Du mehrmals täglich Milch gewinnen würdest, um die Brust anzuregen. Nachts wäre es besonders effektiv zur Milchsteigerung.

Im Halbschlaf anzulegen, funktioniert oft. Von daher wäre es eine Idee, Dein Baby z.B. im Tuch in den Schlaf zu tragen und dann zu stillen.

Ich bin mir sicher, dass der Spuk bald vorbei ist. Gerne begleite ich Dich in dieser schwierigen Zeit.

Viele Grüße,
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Re: Stillstreik oder selbstbestimmtes Abstillen? 14 Monate zahnend

Beitrag von gertraudanna »

pqr hat geschrieben: 12.11.2017, 08:17 Gibst Du dem Kleinen Schmerzmittel gegen die Zahnschmerzen nur nachts oder auch tags? Mein mini ass und trank bei Schmerzen nichts.

Sie hat abend Paracetamol oder Ibu bekommen, sonst wäre sie aufgrund der Schmerzen nicht zur Ruhe gekommen. Stilltechnisch hat das keinen Unterschied gemacht. Auch diverse Zahngold bewirkten keinen Unterschied.
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Re: Stillstreik oder selbstbestimmtes Abstillen? 14 Monate zahnend

Beitrag von gertraudanna »

Teazer hat geschrieben: 12.11.2017, 10:57
ein selbst bestimmtes Abstillen kommt in diesem Alter sehr selten vor. Und ihr Weinen zeigt ja auch kein zufrieden, selbst abgestilltes Kind. ((()))
Genau dieser Gedanke verursacht mir Bauchschmerzen.
Teazer hat geschrieben: 12.11.2017, 10:57 und wieviel isst sie denn? Trinkt sie Wasser?
Sie isst und trinkt gut. Auch die in der KiTa meinten sie ist eine gute Esserin.
Teazer hat geschrieben: 12.11.2017, 10:57 Ich sehe neben den aktuten Schmerzen auch noch das Stillhütchen als ein möglicher (Mit-)Auslöser. Die Stimulation der Brust und die Entleerung sind durch dieses abgeschwächt und führt bei vielen Frauen bei seltenerem Stillen zu einem Rückgang der Milch.
Bisher hatte ich immer viel Milch. Oft ist sogar Milch im Hütchen übrig geblieben oder Milch ging ab,weil Mausi noch nicht gestillt hat. Mich verunsichert sie Situation unter anderen,weil wir bis auf die Hütchen eine sehr unkomplizierte Stillbeziehung hatten,stillen ging über all in jeder Lage.
Teazer hat geschrieben: 12.11.2017, 10:57 Stillstreiks sind anstrengend für die ganze Familie. Ich denke, dass ein Schmerzmittel helfen würde. Zusätzlich wäre es gut, wenn Du mehrmals täglich Milch gewinnen würdest, um die Brust anzuregen. Nachts wäre es besonders effektiv zur Milchsteigerung.
Ich pumpe zurzeit abends ab und Streich ab und zu aus. Gerade das melken mit der Hand klappt nach wie vor sehr gut. Aber wie lange soll ich das machen? Wenn ich abpumpen oder melke und Mausi sieht das,dann kommt sie sofort und greift nach der Pumpe. Sie trinkt danach gierig die Milch aus der aufgeschraubt Flasche.
Teazer hat geschrieben: 12.11.2017, 10:57 Im Halbschlaf anzulegen, funktioniert oft. Von daher wäre es eine Idee, Dein Baby z.B. im Tuch in den Schlaf zu tragen und dann zu stillen.
Ich werde das weiterhin versuchen bisher hat es leider nicht geklappt und löste Wein und Wutanfälle aus.
Teazer hat geschrieben: 12.11.2017, 10:57 Ich bin mir sicher, dass der Spuk bald vorbei ist. Gerne begleite ich Dich in dieser schwierigen Zeit.
Vielen Dank. Der Rückhalt gibt Kraft.
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Re: Stillstreik oder selbstbestimmtes Abstillen? 14 Monate zahnend

Beitrag von Teazer »

gertraudanna hat geschrieben: 12.11.2017, 20:25Aber wie lange soll ich das machen?
So lange wie es für Dich stimmig ist. Selbst, wenn sie nicht mehr an die Brust gehen sollte - was ich natürlich nicht hoffe - kannst Du weiterhin für sie Milch gewinnen. Dagegen spricht absolut nichts. Muttermilch ist ein gesundes Nahrungsmittel im ersten und zweiten Lebensjahr und darüber hinaus.
Viele Grüße von Teazer (Stillmodteam)

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