Stillstreik

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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SteN181
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Stillstreik

Beitrag von SteN181 »

Hallo liebe Profi's.
Mein Kleiner wird jetzt 10 Monate alt (heute)und befindet sich seit nunmehr 8Tagen im Bruststreik. Ich habe natürlich schon alles versucht was mir möglich war, was an Tipps in vergangenen Beiträgen stand.
Da ich nicht mit dem Vater des Kindes zusammen lebe, ihm es jedoch von Anfang an ermöglichen wollte auch das Kind zu nehmen, haben wir früh angefangen auch eine Flasche zu geben mit abgepumpter Milch. Bruststreik gab es immer wieder mal, das 1. Mal im März. Ich hatte sie auch immer im Griff. Anfangs durch Schnuller in den Mund, dran saugen lassen, schnell raus ziehen und Brust in Mund. Von Mal zu mal mussten meine Tricks anspruchsvoller werden. Beim vorletzten Mal musste ich ihm Flasche mit 10-20 ml geben, (wobei ich den calma Sauger verwende) die er dann leer trank, feststellte dass Flasche leer und danach an die Brust wechselte. Beim letzten Mal im September funktionierte auch der Trick nicht mehr, so dass der kleine 24h die Brust anbrüllte. Ich habe dann konsequent keine Flasche gegeben und somit gab es 24h auch keine Milch. Gleichzeitig war er so bockig dass er auch den Tag Brei abgelehnt hatte und somit den ganzen Tag nur etwa 300g Nahrung zu sich nahm. Nach 24h ohne Muttermilch oder Fläschen hat er sich dann aber entschlossen wieder an die Brust zu gehen. Wasser oder Fencheltee kann er schon gut aus dem Becher trinken. Auch eine Wasserflasche ist kein Hindernis, allerdings geht doch noch was daneben)
Sein Trinkrhytmus war von Geburt an 3-stündlich, nun bekommt er Muttermilch nur noch etwa 6-stündlich, da dazwischen die Mahlzeiten liegen, bei denen er immer mit am Tisch sitzt. Inzwischen isst er eigentlich alles mit, (natürlich keine Riesen Mengen)trotzdem wollte und will ich ihm noch länger Muttermilch geben und auch das Stillen,was abends und nachts (da nach Bedarf) und morgens nach dem Aufwachen (da aber immer) angesagt war. Den Nunni benötigt er nur zum Einschlafen, dann nimmt er ihn sich selbstständig und zeigt somit seine Müdigkeit an. Doch plötzlich am 31.10 wieder Bruststreik. Jetzt ist schon der 8.Tag und so langsam mache ich mir Sorgen da ich alles ausprobiert habe was in älteren Beiträgen stand: Im halbdunkel stillte ich sowieso immer, habe ihn auch nachts im Halbschlaf versucht anzulegen- doch er ist sofort voll da und brüllt beim Anblick der Brust. Und wendet sich ab(dreht sich also weg),guckt aber immer wieder ob ich noch da bin. Drehe ich mich weg kommt er angerollt und befummelt meinen Rücken. Drehe ich mich zu ihm rollt er wieder davon. Manchmal bleibt er aber auch liegen will aber nix von der Brust wissen. Stillhütchen habe ich auch probiert- ebenfalls abgelehnt, mit 1ml Spritze versucht und MM auf die Brust und bei ihm in Mund geträufelt damit er sofort ein Erfolgserlebnis hat, auch Fehlanzeige. In anderen Lagen (stille im Liegen seitdem er so groß ist, das es im sitzen nicht mehr ging) probiert zuStillen- Fehlanzeige. Wieder Milch aus Flasche eingestellt- trotzdem kein Erfolg. Nunni weg genommen, und obwohl er nirgends sein Saugbedürfnis befriedigen kann- Fehlanzeige. nach 2 Tagen dann erstes mal Milch aus Becher , da ich ja ihm doch die Milch anbieten möchte. Da schafft er aber maximal 30ml zu trinken,( in mehreren Etappen) seine standartmilchportion sind aber 130 ml (Flasche) und sonst ca. 90ml von der Brust (das ist das was ich etwa alle 3h abpumpen kann). Sodass er in der Regel zwischen 700-800ml Nahrung am Tag(Milch und Brei- festes nicht inklusive) zu sich nahm. Er wiegt jetzt 8 kg.
Ich möchte ihn aber auch nicht hungern lassen und auch der Papa ist dagegen ihm seine Milch zu verwehren,ist aber der Meinung dass das dann eben so ist und ich mich damit abfinden soll das Niki nicht mehr gestillt werden will. Da kann ich also keine Unterstützung erwarten. Doch ich denke: kein Stillen> keine Milch, da die Pumpe ja nur ein Luxusartikel ist. Und schon 2x habe ich gelesen dass sich Kinder so früh noch nicht freiwillig abstillen. In einem anderen Forum wurde mir aber geantwortet dass das durchaus möglich wäre dass er sich gerade abstillt. So schnell will ich aber nicht aufgeben und bin dann auf dieses Forum gestoßen, wo ich im Archiv den besten Beitrag, den ich in den letzten Tagen gelesen habe, fand. Nämlich von 2009 von Mayra mit ihrer 18 tägigen Odyssee bevor der Durchbruch mit dem BES kam. Ich habe mir das Ding bestellt, habe es auch probiert, aber der Kurze will natürlich alles erkunden, dran ziehen usw. Er nimmt den Schlauch vom BES in den Mund und versucht daran zu saugen (was natürlich nicht möglich ist wegen des kleinen Durchmessers), aber nicht die Brust die wird immer noch angeschrien. Hatte in einem von den 256 Beiträgen von Mayra gelesen dass sie den Sauger aufsetzt aber was für einen??
Denn die haben doch heutzutage alle ein belüftungsventil/-Schlitz. Ich hatte es mit dem Sauger vom Calma Ventil versucht, da der keine Belüftung hat, der ist allerdings zusammen gefallen beim saugen. Also ran ging der Kurze. Aber es kam ja da auch nix.
Brusthütchen nimmt er in den Mund, dann ekelt es ihn und er spuckt sie wieder aus.
Was soll ich weiter versuchen, bin mit meinem Latein am Ende
Auch sonst ist er ein schwieriger Esser, (von Anfang an) wenn Essen von Brei nicht nach seiner Regel geschieht (immer mit Ablenkung in Form von Spielen mit eigener Schüssel, Becher oder Besteck)verweigert er das Essen, teilweise den ganzen Tag lang.
Auch sonst ist er nicht frustrationstolerant, er weint sofort wenn der Körper nicht so will wie er wodurch er sehr viel weint. Entspannung gibt es eigentlich nur draußen in der Natur (durch den Hund ja sowieso jeden Tag 3h draußen) und bei anderen Leuten wo immer "Action" ist. Die verstehen immer gar nicht was ich habe"ist doch so ein lieber Junge"
Stillen ging aber nur in Ruhe, ohne Ablenkung- sonst wurde sofort losgelassen und geguckt was geschieht.
Vielen Dank für eine schnellen Rat
Lg
SteN181
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Re: Stillstreik

Beitrag von SteN181 »

Leider immer noch keine Veränderung in Sicht. Der kleine war jetzt 2 Tage beim Papa und ich habe also erst heute wieder einen Anlegeversuch im Liegen gestartet. Wieder bloß Geschrei. Er dreht sich dann weinend auf den Bauch und begibt sich in die Sitzposition um von der Brust weg zu kommen. Habe ihn im Wiegegriff beruhigt bekommen. Dabei akzeptierte er auch die Brust in der Nähe. Habe es noch mit "Niki"-Weihalssauger über die BW überstülpen probiert doch den Sauger will er immer abmachen und so in den Mund stecken, aber nicht wenn er auf der ne steckt, dann wird er angeschrien. Hatte auch zuvor angepumpt und MSR ausgelöst womit ein paar Tropfen im Sauger drin waren aber nix. Anschließend habe ich ihn noch auf einem Bein sitzend die Brust angeboten aber da wollte er sich nix von wissen. Er hat mir stattdessen die leere Flasche, womit ich zuvor den msr ausgelöst hatte, hingehalten, nach dem Mottos " mach Flasche "
Neuerdings gibt er mir nämlich die Sachen die ich benutzen soll wie zB den Beißring oder andere Gegenstände. Nach 30 Minuten versuchen habe ich dann aufgegeben und abgepumpt. Dabei hat er wieder freudig mit gemacht.
Da ich die Milch dann in Becher gekippt hab hat er wieder nur schluckweise Milch getrunken.
Hat den jemand noch nen Rat was ich ausprobieren könnte?
Lg
Milulu
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Re: Stillstreik

Beitrag von Milulu »

Hallo du Liebe, das tut mir Leid für euch! Also ich bin zwar kein Profi, aber ich glaube, dass eigtl. die Flasche komplett weggelassen werden müsste. Ich weiß nicht. Ob ich es überlesen habe, aber wie ist es beim Papa? Kriegt er dort die Flasche? Hat der Papa die Möglickeit, stillfreundlich zu füttern?
Mama von Sohnemann (05/17) und Töchterchen (11/20)
SteN181
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Re: Stillstreik

Beitrag von SteN181 »

Vielen Dank für Deine Antwort.
Also der Papa gibt sich Mühe. Tagsüber gibt er auch Milch aus dem Becher. Nur nachts wenn der kurze da aufwacht gibt es eine Flasche.
Lg
Milulu
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Re: Stillstreik

Beitrag von Milulu »

Ist er oft bei Papa über Nacht oder hast du die Möglicheit, längere Zeit am Stück komplett ohne Flasche auszukommen?
Mama von Sohnemann (05/17) und Töchterchen (11/20)
SteN181
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Re: Stillstreik

Beitrag von SteN181 »

Das nächste mal zusammenhängend Freitag bis bis Montag Nacht bei mir.
Da kann ich nachts ohne Flasche, die er bei mir auch nicht bekommt, da ich ja Brust anbiete. bei mir schläft er allerdings nachts durch, so war es zumindest jetzt die letzten Nächte.
Ich habe dann früh morgens immer das BES versucht zu verwenden aber er ist so geschickt dass er sich einfach das schläuchlein mit dem Mund schnappt, die bw wird ausgelassen, und daraus versucht zu saugen was natürlich kaum klappt da ja der Durchmesser viel zu klein ist.
Stillhütchen, wo ich den Schlauch drunter verstecken könnte, hat er bisher noch nicht in Mund genommen.
Bin echt frustriert. :(
Stillemaus
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Re: Stillstreik

Beitrag von Stillemaus »

Ich glaube, ihr müsstet die Flasche wirklich dauerhaft weglassen. Ihr hattet ja nun bereits mehrmals Stillstreik/Saugverwirrung deswegen und auf Dauer werdet ihr die Probleme vermutlich nicht los, wenn ihr nicht etwas grundlegend ändert.
Wenn der Papa nicht auf die Flasche verzichten kann, könntest du dir denn vorstellen in Zukunft zu Pumpen und Muttermilch mit Flasche zu geben, auch wenn der Kleine bei dir ist? Also quasi in Zukunft aufs Stillen zu verzichten?
Das könnte Stress für dich und den Kleinen rausnehmen.

Aber möglicherweise haben Erfahrenere noch bessere Ideen wie ihr mit dem Thema umgehen könnt.
Mit Klein (*10/15) und Klitzeklein (*10/17)
Sonny83
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Re: Stillstreik

Beitrag von Sonny83 »

Ich habe über Monate praktisch pumpstillen müssen. Das würde ich niemandem empfehlen!
Ich finde es total toll dass du dem Papa auch die Möglichkeit geben möchtest Zeit mit seinem Kind alleine zu verbringen.
Aber in der Realität ist es glaube ich schwer Stilllkinder unter 1 Jahr über Nacht woanders schlafen zu lassen. Ich hätte es auch nie geschafft nachts zu bechern oder so. Habe wirklich Achtung vor jedem der das schafft!!!
Die Frage ist: Wie wichtig ist dir das Stillen? Und schläft der Kleine nur bei Papa um ihm eine Freude zu machen oder brauchst du es als Entlastung? Was ich total verstehen könnte! Anderenfalls fände ich es auch legitim zu sagen, dass es erstmal nur in dem Rahmen Besuche gibt wie es sich für dich mit dem Stillen vereinbaren lässt!
Du hat ein Recht darauf, dass es klappt. Und mit Flasche ist es einfach für viele Stilllkinder sehr schwierig...

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück und drücke dir die Daumen, dass es weiter klappt!



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SteN181
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Re: Stillstreik

Beitrag von SteN181 »

@stillemaus
Also vielen Dank für Deine Antwort.
Habe mir jetzt das Buch"
"Oje, ich wachse" zugelegt. Darin konnte man erkennen, dass die bruststreiks, die da waren immer in einen Wachstumsschub fielen. Aber das kann auch nichtssagend sein.
Das Modell, aufs Stillen zu verzichten und nur noch abzupumpen, ist die einzige Variante die noch bleibt, falls der Bruststreik länger anhält. @sonny 83
Ich hatte im Krankenhaus mit dem abpumpen angefangen da ich zunächst keine Milch hatte. Da hatten wiR auch die erste Flaschennahrung bekommen. Nachdem ich dann zu Hause war kam auch der Milcheinschuss. Bis zur 4. Woche. Da hatte Niki dann seine "fressattacken" /Clusterfeeding. Da hatten wir dann mit zufüttern begonnen. ab diesem Zeitpunkt konnte dann auch Papa zuständig sein.
Natürlich ist das eine große Erleichterung auch das Kind mal abgeben zu können. Zumal nirgends Verwandte sind denen man mal das Kind sonst anvertrauen kann. Und dann mal zu schlafen. Wie lange ich noch abpumpen werde- keine Ahnung. Aber für mich ist ja auch wichtig dass das Kind solange wie möglich die Vorteile der MM mitbekommt.
Erstmal Lg
Glyzinie
ist nicht mehr wegzudenken
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Re: Stillstreik

Beitrag von Glyzinie »

Könnte denn der Papa den Kleinen bei dir daheim betreuen und z.B. auf dem Sofa schlafen? Oder ist dir das zu nah? Wie ist denn das Stillverhalten nachts? Wenn er sich nicht so häufig meldet, könnte ihn der Papa doch einfach fix bringen.
Unser Baby ist abends Brei beim Papa wenn er so um 21:00 nochmal aufwacht. 1x die Woche bin ich nämlich von 19:15-22:00 bei einem Hobby außerhalb. So ein paar Löffel Abendbrei und er ist wieder zufrieden. Der Papa hält das einfach etwas länger warm und bereit.
Mit eiligem Piffi (11/2016)
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