Baby schläft nachts extrem lange

[Silvia270717]

Hallo,
Kurz mal zur Ausgangssituation: Mein Zwerg ist jetzt 13 Wochen alt und hat es sich seit einigen Tagen (eigentlich ist’s jetzt schon über eine woche) angewöhnt nachts wirklich lange zu schlafen, also 4-6 Stunden durch. Im Schnitt sind es meist 5 Stunden. Am Tag bekommt er die Milch in 1,5 bis 2 Stunden Rhythmus, wir haben gelegentlich aber auch Cluster feeding, also eigentlich immer nach Bedarf. Pipi und Stuhl sind (am Tag) auch reichlich vorhanden.
Zugenommen hat er wirklich super. In seinem drei Lebensmonaten hat er sein Startgewicht mehr als verdoppelt und wiegt jetzt über 6,5 Kilo.
Nur das lange schlafen nachts macht mir inzwischen Sorgen, denn er wacht auch nicht mehr alleine auf. Er wälzt ich solange herum bis ich ihn abhalte (da wird er dann so halbwach) und danach ein bisschen stille. Da schläft er dann nach ein paar Minuten wieder ein und ich bleibe mit zwei vollen Busen zurück. Ich kränkle deshalb auch schon seit ein paar Tagen am Rande des milchstaus weil sich einfach kein Rhythmus mehr einstellen will.
Eine stillberaterin im Krankenhaus (in meiner stillgruppe) meinte ich solle die Brüste nicht mehr abwechseln sondern 2x links 2x rechts. Aber am Tag will er dann manchmal beide und nachts ist das undenkbar. Und es heißt ja auch immer nachts stillen sei so wichtig.
Ich weiß einfach nicht weiter. Was würdet ihr machen?

[pqr]

Ich denke, wenn das Baby gut gedeiht, sollte eine 4 bis 6 h Schlafpause kein Problem darstellen.(bin aber kein Profi).
Was ich nicht verstehe, wieso Du die Brüste nicht mehr abwechseln solltest?
Es scheint doch gut zu klappen.

[koalina]

Mein Baby macht das auch. Wenn deines gut gedeiht geniesse es. Kann sich jederzeit wieder ändern

[soda]

Möglicherweise geht der Rat mit dem 2x li. 2x re. in die Richtung, die Milchmenge nicht so hoch halten zu wollen (weil du die dann nicht los wirst, wie ich es verstanden habe).
Mein Baby ist jetzt zwar schon älter als deins, aber ihre Trinkvorlieben ändern sich manchmal. Dann kommt so etwas bei uns auch vor. Sie schläft seit längerem oft durch und trinkt tagsüber gern ausgiebig und auch gern beide Seiten mit Bäuerchenpause dazwischen.
Natürlich sind auch manchmal Nächte dabei mit 1-2-stündlichem Stillen. Dann hab ich in der nächsten Nacht manchmal bißchen Druck. Mir hilft dann, bevor sie sich so richtig einnuckelt, ihr noch schnell die andere Seite unterzujubeln. Damit sie da noch bißchen was trinkt bevor sie einschläft. Sonst wird es in der Tat unangenehm.

Bei normaler Gewichtsentwicklung und gesunden Kindern ist viel Schlafen zum Glück ganz unproblematisch. Damit es für dich angenehm ist, musst du evtl ein bißchen/ ein paar Tage probieren.
So wie es im Forum bisher immer erklärt wurde, sind die ersten Wochen die wichtigsten in Bezug auf Etablierung einer ausreichenden Milchmenge. Also würde man Müttern von neugeborenen Babies davon abraten, lange Stillpausen einzuführen oder Blockstillen zu betreiben (z. B. strikt 8 Stunden nur links/8 Stunden nur rechts stillen, wie man es manchmal liest, wenn eine Frau viel zu viel Milch hat).
Wenn die Stillzeit schon komplikationslos viele Wochen andauert, wird wahrscheinlich weder eine nächtliche Stillpause noch Blockstillen in kürzeren Blöcken (2x/2x) innerhalb weniger Tage zu unumkehrbarer Milchreduktion führen. Die Brust hat schon gelernt, dass sie sich mit ein paar Stunden/Tagen Verzögerung in beide Richtungen an eine veränderte Nachfrage anpassen kann. Sie wird nicht den Dienst quittieren. ;

Nachts zu stillen, bewirkt halt auch insbesondere am Anfang mehr Milchbildung. Die Minibabies werden rund um die Uhr mit Kalorien versorgt. Das wirkt sich günstig gegen Schlappheit/Trinkschwäche (falls ein Baby das haben sollte), Unterzucker (falls vielleicht bei der Mutter ein Schwangerschaftsdiabetes vorlag) und Neugeborenengelbsucht aus. Es stärkt die Bindung, bietet eine Möglichkeit, das Kind nachts im Blick zu haben. Wahrscheinlich noch 1000 gute Gründe.
Zudem kann es Vorteile haben, wenn man seinen Zyklus noch ein Weilchen vermissen möchte...
Du siehst, dass einige dieser möglichen Gründe mit steigendem Alter des Babies schrittweise in den Hintergrund rücken. So ist es dann auch kein Problem, wenn das Kind schrittweise, oder sprunghaft oder sporadisch länger schläft.

[bayleaf]

Hallo Silvia270717!
Ein gut gedeihendes, super ausscheidendes Baby darf ruhig Nachts eine lange Stillpause haben. Deine Milchproduktion ist mit 13 Wochen etabliert und für mich klingt es so als ob dein Sohn sich die Milch tagsüber holt. Deine Brüste gewöhnen sich nach etwas Zeit daran, Du musst keine Angst um Deine Milchproduktion haben. Natürlich kannst Du ihm gerne die Brust im Halbschlaf untermogeln wenn es zu unangenehm wird, Du kannst auch ein wenig ausstreichen (in ein Mulltuch im Bett, dann musst Du nicht aufstehen). Welche Seite Du wann gibst machst Du am besten nach Bedarf. Es spielt sich ganz sicher bald ein, oder es ändert sich wieder alles. Bis dahin: Gute Nacht und liebe Grüße
bayleaf
ModTeam Stillberatung

[Glöckchen]

Meine kleine hat von Geburt an 5-8 Stunden nachts geschlafen, nach zwei Wochen 10-12 Stunden und das bis sie vier Monate alt war. Es geht, die Brust gewöhnt sich daran. Ich hab mir ein Spucktuch unters T-Shirt getan und eins zum wechseln neben mein Kissen. Dieses nicht aufwachen kenne ich auch, das kann sie teilweise bis heute. So wie sie sich im Schlaf bewegt und jammert, da glaubt man nicht, dass sie wirklich nicht wach ist.
Genieß die ruhigen Nächte

[Silvia270717]

Vielen Dank für Eure Antworten! (Das 2li2re stillen sollte die Milchmenge reduzieren - bin generell eher auf der „zu viel“ Seite).
Ich hoffe es renkt sich bald ein. Ich bin aber erleichtert, dass es für ihn nicht nachträglich ist wenn er nachts ein bisschen länger schläft. Lg

[Serafin]

Willste tauschen?

Nee, im Ernst. Sei froh und danke dem Herrn oder wem auch immer und genieße es, so lange diese Phase anhält.

[CiJay]

Der Kommentar unseres (sehr sehr stillfreundlichen) Kinderarztes als meine damals anfing durch zu schlafen: Genießen Sie es (mit einem breiten Lächeln) Wir sollen uns über die Situation freuen die die meisten nicht haben, denn sie kann auch jeden Tag wieder vorbei sein

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[februarkind16]

Ich hatte eine zeitlang auch eher zu viel Milch und da habe ich es den ganzen Tag lang so gemacht, dass es immer nur eine Seite gab, beim nächsten, manchmal auch erst beim übernächsten Mal die andere. Von der Milchmenge her kam ich so gut klar. Irgendwann war es von alleine besser und dann durfte er wieder wechseln, so viel er wollte.