Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

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bayleaf
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von bayleaf »

- Laktation ist Teil des weiblichen Fruchtbarkeitszyklus und somit ein physiologisches Kontinuum von Schwangerschaft und Geburt (deshalb habe ich noch nie verstanden warum Gyns sowenig Stillwissen haben?!)
-ein solides Grundwissen wie Milchbildung und Milchtransfer funktioniert
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Sophia85
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von Sophia85 »

Ich bekomme langsam den Eindruck, durch das was hier so berichtet wird, dass einige Gynäkologen (und auch Ärzte anderer Fachrichtungen) unterschätzen, welch hohen Stellenwert das Stillen in vielen Mutter / Kind Beziehungen hat. Oder das nicht respektieren.

Insofern wünsche ich mir: wenn eine Frau stillt, egal wie alt das Kind ist, sollte, sofern sie es will, alles getan werden, um eine Behandlung stillfreundlich zu gestalten. Und Kommentare à la "Soooo wichtig ist Stillen nun auch nicht" oder "wird eh Zeit, dass Sie Abstillen" gehen gar nicht.

Schlimmstenfalls wird sowas gefährlich. Wenn ich befürchten muss, dass er mir das Stillen "versaut", suche ich einen Arzt evtl gar nicht oder zu spät auf.

Da muss ich meine Frauenärztin aber sehr loben. Sie ist respektvoll, nicht wertend, fragt nach meinen Wünschen und versucht, diese zu berücksichtigen. Insofern glaub ich ihr auch, wenn sie sagt, dieses oder jenes geht bei Ihnen leider nicht und kann das dann auch besser akzeptieren.
Zum ersten Mal Mama, Sohn wurde 04/2017 geboren.
Zööö
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von Zööö »

Das Thema stillen is bei meiner fä nicht wirklich aufgekommen, weil ich keine Probleme hatte und erst nach acht Wochen oder so dort war.
Ich finde aber die ärzte sollten so grundlegende Dinge wissen.
Zb, dass häufiges, aber auch weniger häufiges stillen normal is, dass clustern normal is, dass man beim vollstillen kein Wasser oder Tee geben soll, dass man doch einige Medikamente einnehmen kann (embryotox!), sie sollten denke ich auch die who Empfehlung kennen und akzeptieren. Wissen zu erneuter Schwangerschaft und stillen finde ich auch wichtig und sie sollten einen an still Beraterinnen weiter leiten können. Außerdem sollten sie wissen, dass man stillend Ernährungstechnisch nicht so viel beachten braucht. Und ich denke es is auch wichtig, dass sie wissen, dass viele ammenmärchen nicht stimmen (steckt ja in den meisten Punkten von oben mit drin)
Viele Grüße
ich und
Großer Wurm *November 2014 und Würmchen *November 2016 und Würmli Juni 2019
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Sakura
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von Sakura »

Mondenkind hat geschrieben: 1. Was an Mindest-Stillwissen wünscht ihr euch bei euren Gynäkologen*innen?
- Die Empfehlungen der WHO.
Also nicht bei einem Kind, welches 11 Monate alt ist, die Hände überm Kopf zusammen schlagen, und sagen, stillen Sie SCHLEUNIGST ab, wir sind doch hier nicht in Afrika.

2. Was wäre für euch ggf. hilfreich gewesen, wenn eure Gyn/euer Gyn etwas Bestimmtes gewusst hätte?
- Embryotox ist bei den Gyns, mit denen ich zu tun hatte, bekannt, wird aber fachlich nicht akzeptiert, "weil das keine sauberen Studien sind".
Also das Wissen ist vorhanden, aber die Akzeptanz nicht.

3. Hättet ihr euch sonst noch irgendwas diesbzgl. von euren Ärzten gewünscht?
Nicht von den Gyns, mit denen hatte ich in der Stillzeit kaum zu tun. Wirklich zu tun hatte ich mit Allgemeinärzten, und die raten bei X Monaten auch reflektorisch zu Abstillen, oder die stillende Mutter bekommt keine Medikamente, wenn sie krank wird. Stillen über 6 Monate hinaus, Empfehlungen der WHO, Embryotox.... das ist bei meinen Gyns bekannt, auch wenn es vielleicht nicht akzeptiert wird. Bei Allgemeinärzten war das alles nicht bekannt, da sehe ich das größere Problem.
Sakura mit zwei tollen Mädels 04/11 und 05/13

Ich werde sie lehren, den eigenen Weg zu gehen,
vor keinem Popanz, keinem Weltgericht,
vor keinem als sich selber gerade zu stehen. (Reinhard Mey)

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bayleaf
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von bayleaf »

- Laktation ist Teil des weiblichen Fruchtbarkeitszyklus und somit ein physiologisches Kontinuum von Schwangerschaft und Geburt (deshalb ist es doppelt Banane dass Gyns sowenig Stillwissen haben)
-solides Grundwissen wie Milchbildung und Milchtransfer funktioniert
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08u11
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von 08u11 »

Wirkliche Stillberatung würde ich mir vom Gyn nicht erwarten.

Aber eine Brustentzündung oder auch eine entzündete Wunde an der Brust sollte er/sie auf jeden Fall stillfreundlich behandeln können.
Also im Prinzip: wissen um stillfreundliche Medikamente - wobei ich das nicht nur vom Gyn erwarte, sondern von allen anderen Ärzten eigentlich auch. Toll war natürlich, dass mein Gyn auch noch Tipps hatte, wie ich die Wunde an der Brust so abdecke, dass ich selbst mit der verletzten Brust noch weiterstillen kann - da wusste er sogar mehr als die Stillberaterin :D

Und Brustkrebsvorsorge bei stillender Mutter ist mir auch wichtig.

Wissen über Stillen in der Schwangerschaft ist natürlich auch toll. Zumindest, dass das grundsätzlich möglich ist.
Nina mit A. (11/2008), J. (03/2011), Minimaus (28/01/15), Babyzwerg (15/02/2019) und Weihnachtsengel im Herzen (Januar 2018, 10. Woche)
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AnnieMerrick
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von AnnieMerrick »

Es gibt eine Brustkrebsvorsorge bei Stillenden?! Ich denke, dass geht wegen der Milch in den Brüsten nicht? Ich bin deswegen auch immer ängstlich, da viele Krebsfälle in derFamilie...

Zu anderen Ärzten würde ich mir schwanger und stillend eine Behandlung wünschen. Z.b Orthopädie, Zahnärzte. Also bei starken schmerzen mind. Eine Grundversorgung. Einzig gut; mein neuer Pneumologe. Stillen oder schwangerschaft, kein Problem.
Viele Grüße
AnnieMerrick mit 🐭 2014 und 🐦 2018
---
Ich reduziere meine Onlinezeit und antworte unter Umständen erst einige Tage später.
kuscheltiger
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von kuscheltiger »

...ich höre ja auch viel, ich stehe ja als IBCLC auf der Kinderseite :)
Ich finde, jeder Gyn sollte wissen, dass die Milch nicht im Laufe der Zeit dünner wird.
Viele Grüße vom kuscheltiger
mit großer Maus 02/09 und kleiner Maus 03/11
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von 08u11 »

AnnieMerrick hat geschrieben:Es gibt eine Brustkrebsvorsorge bei Stillenden?! Ich denke, dass geht wegen der Milch in den Brüsten nicht? Ich bin deswegen auch immer ängstlich, da viele Krebsfälle in derFamilie...
Also mein bisheriger Gyn hat immer eine gemacht. Wenn ich darauf hingewiesen habe, dass ich noch stille, hat er abgewunken: das würde keine Rolle spielen. Okay, wenn die Milch gerade überfließt, ist abtasten sicher nicht so einfach. Aber gerade beim Langzeitstillen spielt sich das ja meistens gut ein.

Zahnrzt war bei mir übrigens weder schwanger noch stillend ein Problem. Antibiotikum habe ich stillend auch ohne Probleme bekommen - abschwellende Nasentropfen allerdings nicht :shock:
Nina mit A. (11/2008), J. (03/2011), Minimaus (28/01/15), Babyzwerg (15/02/2019) und Weihnachtsengel im Herzen (Januar 2018, 10. Woche)
koalina
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von koalina »

Gute zusammenarbeit mit fachärzten. Meine gyn hat sich mit meinem schmerztherapeuten und embryotox schlau gemacht. Ärzte können und müssen nicht alles wissen daher ist der Hinweis auf embryotox und Fachleute super.
--.-'-;@

mit Krümel (*15) und Krümelchen (*17)

Unsere kleinen Wunder... kamen überraschend und haben unser Leben mehr bereichert als man es in Worte fassen kann.

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