Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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Mondenkind
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von Mondenkind »

ViolaBo hat geschrieben:Ich hätte mir ganz konkret mehr Unterstützung im Punkt Stillen bei PPD gewünscht. Das ist wahrscheinlich auch ein Thema, was viele Frauen betrifft.
Mein Gynäkologe hat mir leider ganz klar zum Abstillen geraten, im Hinblick auf Medikamente sowie Hormonstatus. (Ging dann glücklicherweise anders - an dieser Stelle noch mal ein ganz dickes Dankeschön an dich, Mondenkind!!!)
Sehr sehr gern!
Lunali hat geschrieben:Weil ich sie kurz vor deiner Frage in der Hand hatte, lagen im KH aus und ich fand sie ganz gut, weil knapp, aber die wichtigsten Infos eben drin.
Ja, die gibts auch in unterschiedlichen Sprachen, das ist ganz gut.
AnnieMerrick hat geschrieben:Es gibt eine Brustkrebsvorsorge bei Stillenden?! Ich denke, dass geht wegen der Milch in den Brüsten nicht? Ich bin deswegen auch immer ängstlich, da viele Krebsfälle in derFamilie...
Ja, das geht.

Bitte schreibt gern noch mehr!

Liebe Grüße, Mondenkind, Modteam Stillberatung
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AnnieMerrick
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von AnnieMerrick »

Positiv bei meiner aktuellen FA; es gibt eine art Tüte mit 1000 infozetteln. Viel quatsch aber ein zettel gut beschrieben mit bildern zum stillen, abpumpen und mumi aufbewahren, ausstreichen,1.hilfe bei milchstau, bebo gym. Und sws gym.und ein zettel mit Telefonnummern aller stillberaterinnen und hebammen ,hinweis zum angebot des geburtshauses und div stillvorbereitungskurse!

Kostet den arzt nicht viel zeit, paar gutscheine sind auch drin, und JETZT würde sich aus meiner Sicht eine mama mit 1. Sws vorinformiert fühlen.
Viele Grüße
AnnieMerrick mit 🐭 2014 und 🐦 2018
---
Ich reduziere meine Onlinezeit und antworte unter Umständen erst einige Tage später.
Sunflower1503
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von Sunflower1503 »

Hallo Mondenkind,

es ist immer wieder schön, wie sehr du dich einsetzt! Danke! :bravo


1. Was an Mindest-Stillwissen wünscht ihr euch bei euren Gynäkologen*innen?

Viel wichtiger als Wissen finde ich eine positive Einstellung gegenüber dem Stillen. Mein Frauenarzt hat nur mit den Schultern gezuckt, als ich kurz nach der Geburt heulend und mit wunden, offenen Brustwarzen vor ihm saß :( Er hat auf mein Bitten geguckt, ob es Soor ist, aber das war es auch schon.
Würde mir wünschen, dass man mit dem Wunsch zu stillen ernst genommen wird und dann auch an Stillberaterinnen weiter verwiesen wird! Mir hätte schon gereicht, wenn er gesagt hätte: Ohja, der Anfang kann manchmal ganz schön hart sein, aber bitte noch nicht aufgeben, kontaktieren Sie doch erstmal eine Stillberaterin!
Zum Thema Wissen kann ich mich nur anschließen: Stillen nach Bedarf, WHO Empfehlungen, Embryotox, Akzeptanz von Langzeitstillen, keine Ammenmärchen erzählen (Die Hebamme in der Praxis, die ich auch um Rat fragte, sagte ich sollte nicht so oft stillen, die Brust müsste sich erholen :shock: ), Wissen über Vasospasm

2. Was wäre für euch ggf. hilfreich gewesen, wenn eure Gyn/euer Gyn etwas Bestimmtes gewusst hätte?
In meiner speziellen Situation wäre wichtig gewesen:

- Vasospasm. Da kam vom Arzt gar nix zu. Ich hatte mir was ausgedruckt dazu und hatte sogar nach Nifedipin gefragt, da wurde aber nur abgewunken...
- Domperidon zur Milchsteigerung: hatte ich auch nach gefragt, doch auch da keine Chance. Da könne man halt nix machen, wenn die Milch nicht reicht. Es wurde nur nochmal auf die Pumpe verwiesen.
-Pumpen hat bei mir ja gar nicht geklappt. Da wäre es schön gewesen, zu hören, dass das nichts über die Milchmenge aussagt...


3. Hättet ihr euch sonst noch irgendwas diesbzgl. von euren Ärzten gewünscht?
Siehe oben: ein bisschen Einfühlungsvermögen und positiven Zuspruch!!!

Liebe Grüße!
Sunflower1503
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von Sunflower1503 »

Ach, noch ganz vergessen und ganz aktuell :wink:

Stillen und Kinderwunsch! Ich habe ihn nicht gefragt, aber ich bin mir sicher, mein Arzt hätte mir zum Abstillen geraten, bevor er irgendetwas bzgl meines Zyklus unternommen oder untersucht hätte.

Wurde aber ja auch schon öfters genannt...

LG
koalina
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von koalina »

- HILFREICHE Tipps bei viel Milch/ starkem MSR. Meine Kinder haben damit sehr gekämpft und als Tipp kam nur: seltener stillen. Das machte es schlimmer, da der MSR noch heftiger war. Wissen um Blockstillen usw.
- Infoblatt mit verschiedenen Stillpositionen, insbes. intuitives Stillen, aufrecht und Vierfüßler
- Wissen um die asymmetrische Anlegetechnik herum
- nicht vorschnelle Empfehlung von Stillhütchen, und falls sie indiziert sind Wissen um zur BW passende Größe
- Info, das Stillen NICHT weh tut. Es hiess immer nur: Schmerzen sind normal. Dabei waren es nur Vasospasmen, die gut behandelbar waren.
- Infos um richtige Pflege der Bw in der Stillzeit
--.-'-;@

mit Krümel (*15) und Krümelchen (*17)

Unsere kleinen Wunder... kamen überraschend und haben unser Leben mehr bereichert als man es in Worte fassen kann.

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Serafin
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von Serafin »

Keine Ammenmährchen.
Die allerallerwichtigsten Grundlagen (Stillen nach Bedarf, ca 10-12 Mal täglich, stillen sollte nicht weh tun, Mutter darf alles essen. Stillen ist keine sichere Verhütung)
Medizinische Grundlagen für Frauenärzte(wie behandle ich Mastitis, Embryotox, Schwangerschaft und Stillen, Brust ist weich nach dem Stillen ist normal, Brustkrebsvorsorge)
Für Kinderärzte: Was ist ein verkürztes Zungenbändchen, wo behandeln etc. Wachstumschübe führen zu vermehrtem Stillen, wenn die Kinder aktiver werden müssen sie mehr verarbeiten führt ebenfalls zu wieder schlechteren Nächten...Zähne sind kein Problem, Probleme durch Saugverwirrung

Von allen Ärzten: Embryotox.
Und einfach zugeben, wenn man keine Ahnung hat. Müssen sie ja auch ncith. Aber sie müssen wissen, wo sie und die Mutter adäquate Hilfe bekommen können. Also einen Zettel mit Stillberaterinnen z.B.

Und ganz wichtig: Stillen ist die Norm und natürliche Ernährung von Babys und Kleinkindern. Alles andere ist schlechter. Die menschliche Stilldauer beträgt 2 bis 7 Jahre. Niemand hat das Recht, über die Stilldauer von Mutter und Kind zu bestimmen, außer diese beiden. Es ist ein normales menschliches Verhalten, ein Kleinkind zu stillen.
kleiner Maulwurf 12/15
kleiner Schildkröterich 05/19
carolina
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von carolina »

Ich wäre ja gar nicht auf die Idee gekommen, bei Stillproblemen zur Gyn zu gehen, insofern für mich:
- Hinweis auf kompetente Stillberatung, also Stillberaterinnen, andere Angebote
- Wissen zu Stillen und Medikamenten aller Art, Stillen bei Krankheiten
- Wissen um die emotionale Bedeutung des Stillens für viele Frauen (und die Bedeutung des Stillens generell), Empathie
- keinen Blödsinn erzählen und dämliche Kommentare machen -》alle paar Jahre ein gutes Fachbuch zum Stillen (oder meinetwegen eine ausführliche Broschüre) lesen
Mit der wilden Bande 2010, 2013 und 2015.
Ich nähe mit Brother innovis-100, Babylock Desire3, Bernina L220
Nusserl
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von Nusserl »

ich habe mit meiner Gyn auch nie übers Stillen gesprochen ausser einmal, als ich gerne ein drittes Kind wollte und keinen Eisprung hatte. Da meinte sie nur, ich müsse halt abstillen (Kind 2 war da knapp über 1,5 Jahre alt) Das fand ich etwas doof, dass sie da nicht auf andere Möglichkeiten eingegangen ist, aber im Monat drauf ist ein Ei gesprungen und schwupps wars Mäuschen Nummer 3.
Meine Schwiegereltern sind beide Gyns in Italien und wurden von mir "weitergebildet" im Bereich Stillen. Meine Schwiegermutter praktiziert nun und weiss nun, dass man auch 3 Jahre stillen kann, ohne das das komisch wäre. Sie weiss auch nun, dass es Saugverwirrung gibt und man nach Bedarf stillt. Das gibt sie auch an ihre Patientinnen weiter, sollte doch mal wer nach fragen.

Von meinen Ärzten (FA, Kia und Hausarzt) würde ich mir auch wünschen, dass sie die Basics kennen und keine Ammenmärchen erzählen. Embrytox zu kennen finde ich auch enorm wichtig. Ich war jedes Mal froh, wenn sie akzeptiert haben, dass ich sofort in der App nachschaue ob ein Schmerzmittel stillfreundlich ist.
Glücklich mit drei Mädels und Mann
07/2008, 11/2011 und 04/2014
Regenbogen82
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von Regenbogen82 »

Ich hätte mir vor dem ersten Kind gewünscht, zu hören, dass er da auch eine gewisse Zuständigkeit hat und nicht nur, dass wir uns nach acht Wochen zur Nachuntersuchung sehen. Vielleicht wäre beim Großen noch etwas zu machen gewesen, wenn ich direkt gewusst hätte, dass er mir eine Pumpe verordnen kann, dass er sich mit Galaktogoga auskennt etc.
Also, einfach vor der Geburt das Thema ansprechen und sich auch als möglichen Ansprechpartner ins Gespräch bringen. ;) Irgendwie hatte ich ihn da gar nicht auf dem Schirm und die Hebamme beim ersten Kind war leider ein Totalausfall. Danach war ich schlauer.

Sonst wurde alles genannt: embryotox, Vorsorge an der laktierenden Brust (da wurde und werde ich immer vorsichtig gefragt, wie lange ich noch stillen will, aber er mache alles) und Verweis auf Stillberaterinnen/IBCLC.

Auch von mir nochmals danke für Deinen Einsatz! :)
Brüderchen (09/11) und Schwesterchen (04/13) und kleines Schwesterchen (08/16)
LariZZa
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Re: Ärzte und Stillen- was hättet ihr euch gewünscht?

Beitrag von LariZZa »

1. Was an Mindest-Stillwissen wünscht ihr euch bei euren Gynäkologen*innen?
- lange Stillen ist okay
- stillfreundliche Behandlung, sowohl bei Problemen bei noch kurzer Stillzeit (Brustenzündung, Milchstau, Soor) aber vorallem auch bei längerer Stillzeit.
- Wissen, was Vasospasmen sind !!! (Ich war deswegen nicht beim Arzt, aber ohne Hilfe von hier wäre ich unter die Decke gegangen bei den Schmerzen manchmal...)
- Brustkrebsuntersuchung auch bei noch Stillen
- Verweisen an Stillberatung
- den Patientinnen mitteilen, dass man eine Milchpumpe auf Rezept bekommen kann, einer Freundin hat diese Information von mir das Stillen gerettet

2. Was wäre für euch ggf. hilfreich gewesen, wenn eure Gyn/euer Gyn etwas Bestimmtes gewusst hätte?
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3. Hättet ihr euch sonst noch irgendwas diesbzgl. von euren Ärzten gewünscht?
- keine dämlichen Kommentare, dass es jetzt auch mal reichen würde (die kamen zwar von der Orthopädin, und nicht von der Gyn, waren aber trotzdem doof)
- Ich werde lieber gefragt, ob ich noch stille als ob ich nicht mehr stille. (Das muss man der Orthopädin lassen, beim ersten Besuch kam nach der Problembeschreibung nur die Frage, ob ich noch stille, der dumme Kommentar erst bei der Zweitbehandlung)
Bei Kitakindern fängt der Elternabend 16:30 Uhr an. Richtig, das ist jetzt unser Abend. Denn unser Morgen ist die Nacht von früher. - Kirsten Fuchs

Mit Schulkind, Kitakind und Laufling
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