Schlaf besser durch (Teil)Abstillen (Kind 2 Jahre und 2 Monate, Famiienbett)

Fragen und Antworten rund um das Thema Stillen

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stachelbeeren83
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Schlaf besser durch (Teil)Abstillen (Kind 2 Jahre und 2 Monate, Famiienbett)

Beitrag von stachelbeeren83 »

Hallo zusammen, ich habe ein massives Schlafdefizit, welches mit der Schlafsituation meiner Tochter zusammenhängt. Ich hab das im Schlafforum schon mal geschildert und zitiere hier kurz:
"Meine Tochter ist 2 J und 8 Mon alt. Sie stillt noch, vor allem zum Einschlafen, nachts mehrmals, nach dem Aufwachen und einmal nachmittags nach der Kita. Seit ihrer Geburt schläft sie bei mir im Bett, mein Mann schläft extra, weil er schnarcht :-) und damit wenigstens einer ausgeschlafen hat... Einschlafen funktioniert zuhause nur per Stillen - alternativ auch auf dem Fahrrad oder im Auto, wenn sie sehr (!) müde ist und dann ablegen im Bett. Praktisch bedeutet dass, dass Nachtschlaf bislang ohne mich nicht möglich ist, denn wenn Sie aufwacht, müsste mein Mann ja wieder los mit Rad/Auto. Versuche sie im Bett zum Schlafen zu bekommen (Mittags, Abends) durch meinen Mann oder die Oma sind bislang gescheitert (wir haben nach stundenlangem hin und herwälzen oder wenn sie zulang weinte aufgegeben). Interessanterweise funktioniert Mittagsschlaf bei der Tagesmutter oder in der Kita jedoch... Nun ist es jedenfalls so, dass die Kleine prinzipiell sehr unruhig schläft, noch oft stillt, was ich eigentlich sehr lange abkonnte - ich gehe ja eh mit ihr ins Bett und in den 12 Stunden die ich da lag, hat die Gesamtmenge Schlaf meist gepasst. Wenn sie jedoch krank ist - schon bei leichtem Schnupfen o.ä. - schläft sie allerdings grottenschlecht, stillt ca 50% der Nacht, liegt auf mir etc. Seit 3 Monaten ist sie nun in der Kita (vorher Tagesmutter) und quasi dauererkältet. Seit dieser Zeit schlafe ich so wenig, dass ich mir nicht vorstellen kann, so über den Winter/die Erkältungszeit zu kommen...ich bin ständig müde, arbeiten fällt schwer, keine Kraft etc. Es muss also etwas passieren. Verschiedene Überlegungen stehen im Raum..."
Der häufigste Rat den ich bekomme (ihr ahnt es vielleicht) ist, die kleine Abzustillen - "dann schläft sie durch". Ein Teil von mir möchte gern weiterstillen - die kleine genießt es, ich mag die Nähe auch sehr, ich denke es tut ihrem Immunsystem gut und wie gesagt ist es bislang unsere einzig sichere, halbwegs verlässliche Option sie unkompliziert in den Schlaf zu kriegen oder nachts, wenn sie aufgewacht ist, ruhig zu halten. Einschlafen war bei ihr übrigens schon als Baby schwierig, sie ging nicht in den Wagen, musste in den Schlaf gestillt oder getragen werden. Der andere Teil von mir ist erschöpft, müde, überfordert, nachts dann tw auch einfach nur noch genervt vom stundenlangen stillen, der Rücken tut weh, weil sie auf mir liegt bzw. darauf besteht, dass ich mich nicht wegdrehe. Und dieser Teil überlegt natürlich, ob sie evtl besser schlafen würde ohne das Stillen bzw auch relativ unkompliziert alternative Einschlafoptionen erlernen würde..
Meine Fragen sind nun folgende:
1) Gibt es Studien/habt ihr Erfahrungen zum Theme Schlafqualität mit/ohne Stillen?
2) Ich würde sie gern nur noch zum Einschlafen, nach dem Aufwachen, nach der Kita stillen - aber ist das realistisch, wenn sie weiter bei mir im Bett schläft? Vielleicht wäre es dann einfacher, sie schläft in ihrem Bett bei meinem Mann im Zimmer (der würde dann einen "Anti-Schnarch-Schlafanzug" verpasst bekommen), da käme sie nachts quasi nicht in Versuchung...(und wenn die neue Schlafvariante scheitert könnten wir wieder zurück zum aktuellen Status quo, da ja noch Milch da ist...)
3) oder ist nun doch die Zeit zum Abstillen gekommen?
Für Ideen, Erfahrungen, Gedanken, Tipps wäre ich sehr dankbar!
pqr
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Re: Schlaf besser durch (Teil)Abstillen (Kind 2 Jahre und 2 Monate, Famiienbett)

Beitrag von pqr »

Hallo

Ich finde, für Euch könnte sanftes Abstillen nach Gordon gut passen.
Du stillst in einem festgelegten Fenster nachts nicht mehr, das Kind kann weiter im Familienbett bleiben und Einschlafstillen abends und Aufwachstillen, nach Kitastillen etc. beibehalten.
Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht und auch einige Mamas in meinem Umfeld.
Viele Grüße
pqr

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pqr
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Re: Schlaf besser durch (Teil)Abstillen (Kind 2 Jahre und 2 Monate, Famiienbett)

Beitrag von pqr »

Ergänzung
Sanftes NÄCHTLICHES Abstillen nach Gordon
Viele Grüße
pqr

pqr mit Mini 04/2015
und Mini2 12/2017
Theolino
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Re: Schlaf besser durch (Teil)Abstillen (Kind 2 Jahre und 2 Monate, Famiienbett)

Beitrag von Theolino »

Mit Studien kann ich nicht dienen,nur meine Erfahrung mit EINEM. Kind. Bei uns hat schrittweises nächtliches Abstillen im Familienbett funktioniert. Der Zwerg war da etwa 21 Monate alt. Und ja unsere Nächte wurden dadurch ruhiger. Aber das sind eben nur Erfahrungen, sicherlich nicht allgemeingültig...
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Re: Schlaf besser durch (Teil)Abstillen (Kind 2 Jahre und 2 Monate, Famiienbett)

Beitrag von AnnaH85 »

Witzig, ich hab heute genau das gleiche Thema hier eröffnet, mein Sohn ist aber erst 18 Monate alt. Mir geht es genau wie dir. Untertags die Nähe und das Stillen sind super, auch hab ich das Gefühl er braucht es zur Zeit einfach sehr, vor allem seit er in die Kita geht. Mir haben alle geraten nachts abzustillen und das werde ich jetzt auch probieren. Dein Kind ist doch auch schon "alt" genug, um vielleicht zu verstehen wenn du erklärst, dass es nachts keine Brust mehr gibt? Wir könnten gemeinsam einen Versuch starten ;)
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stachelbeeren83
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Re: Schlaf besser durch (Teil)Abstillen (Kind 2 Jahre und 2 Monate, Famiienbett)

Beitrag von stachelbeeren83 »

Danke für eure Antworten. Ich hab mich zum nächtlichen Abstillen nun mal belesen. Einerseits klingt es genau nach dem Kompromiss, den ich gesucht hab. Andererseits bin ich noch skeptisch. Wie habt ihr Theolino/pqr dem Kind erklärt, ob nun Stillzeit/nicht-Stillzeit ist? Es kann ja nicht die Uhr lesen. Hattet ihr da ein auch für das Kind erkennbares Zeichen? Speziell bei uns befürchte ich auch angesichts des Temperaments der Kleinen massive Proteste bei "Brustverweigerung", durch die sie dann ganz aufwacht und einmal wach ist bei ihr die Nacht meist gelaufen, d.h. sie schläft meist nicht mehr ein. Ach es ist ein Mist...ich bin so erschöpft und fürchte durch Änderungsversuche weitere Verschlechterung, weswegen ich mich irgendwie nicht richtig rantraue...AnnaH - was hält dich denn noch ab? Irgendwie hab ich auch noch die Idee im Kopf, dass bei Papa schlafen evtl. einfacher sein könnte zu verstehen, denn dann ist ganz klar keine Brust möglich...Hm
pqr
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Re: Schlaf besser durch (Teil)Abstillen (Kind 2 Jahre und 2 Monate, Famiienbett)

Beitrag von pqr »

Zu den Zeichen:
Manche Familien verwenden spezielle Nachtlichter als Zeichen. Es gibt z.b. solche, bei denen Sterne für die Nachtphase und für die Tagphase Sonne angezeigt wiird.
Bei uns genügte Klarheit bei mir.
Wenn ich überzeugt gesagt habe, die Brust schläft jetzt (und morgen früh gibt es wieder) wurde das erstaunlich gut akzeptiert mit der Zeit.
Man kann auch beim letzten Stillen schon darauf hinweisen, wenn man mag.
Viele Grüße
pqr

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soda
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Re: Schlaf besser durch (Teil)Abstillen (Kind 2 Jahre und 2 Monate, Famiienbett)

Beitrag von soda »

pqr hat geschrieben:Zu den Zeichen:
Manche Familien verwenden spezielle Nachtlichter als Zeichen. Es gibt z.b. solche, bei denen Sterne für die Nachtphase und für die Tagphase Sonne angezeigt wiird.
Bei uns genügte Klarheit bei mir.
Wenn ich überzeugt gesagt habe, die Brust schläft jetzt (und morgen früh gibt es wieder) wurde das erstaunlich gut akzeptiert mit der Zeit.
Man kann auch beim letzten Stillen schon darauf hinweisen, wenn man mag.
So war es hier auch. Einschlafen ohne Stillen war hier bis zum abendlichen Abstillen nicht vorgekommen. Keine Chance. Mir war es wichtig, vom Einschlafstillen wegzukommen. Nächtliches Abstillen und gänzliches Abstillen kamen viel später.

Einige Tage vorher angekündigt (nicht als Drohung, sondern als Tatsache). Dann immer wieder daran erinnert, wenn die Situationen kamen. Es ging auch im ersten Anlauf schief. Aber bei überzeugter innerer Haltung einige Zeit später war es kein großes Problem. Die ersten beiden Abende waren laut und unschön. Erst nach langem Weinen und sich in einer Ecke vom Bett verkriechen war sie bereit, sich in den Arm nehmen und trösten zu lassen.

Sie hat auch noch sehr lange nach Mimi gefragt. Aber dann habe ich wieder möglichst unaufgeregt nein gesagt und das ging.

Mein Mann hat in dem ganzen Prozess keine Rolle eingenommen. Er hat mir nicht geholfen und wollte das scheinbar auch gar nicht. Ich habe ihm das zunächst übel genommen. Heute sehe ich das etwas anders. Erstens hat er sich völlig machtlos gefühlt, angesichts des sich windenden und um sich schlagenden Brüllkäfers, der nach Brust verlangte.
Zweitens glaube ich, dass unsere Tochter sich abgeschoben gefühlt hätte. Wenn ich (z. B.) gesagt hätte, ich komme nachts nicht mehr zu ihr oder ich bringe sie nicht mehr ins Bett. Ich wollte diese Loslösung mit ihr zusammen erreichen. Klar, sie durfte das nicht entscheiden. Das hab ich getan. Aber aus der Situation wollte ich nicht weg. Zur "Belohnung" hab ich nach wenigen Abenden (2-3) ein schmusendes Kuschelkind gehabt, das mit mir im Bett liegen und erzählt/gesungen haben wollte.
Tina + T (* 2013) und T (2017)

Mitte Februar werden die Entscheidungsträger genauso hilf- und konzeptlos sein wie jetzt.
Gerd Antes am 29.01.21


Wir sind gut vorbereitet. Jens Spahn am 27.01.20

Impfungen sind eine Chance, aber AHA+L muss unbedingt weiter eingehalten werden!
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Re: Schlaf besser durch (Teil)Abstillen (Kind 2 Jahre und 2 Monate, Famiienbett)

Beitrag von Theolino »

Ich habe es so gemacht,dass zum Einschlafen gestillt werden durfte. Dazu habe ich ein Glas Kuhmilch ans Bett gestellt und erklärt, dass die Brust jetzt auch schlafen geht und erst am Morgen wieder Milch gibt. In der Nacht als er dann aufwachte und stillen wollte hat es wunderbarer weise gereicht die Erklärung zu wiederholen und Milch aus dem Glas anzubieten. Diese wurde dann recht schnell durch Wasser ersetzt. In den ersten Nächten hat er noch gefragt, auch mal kurz geweint. Lies sich aber interessanterweise sehr gut beruhigen. Das nächtliche Stillen war dann sehr schnell kein Thema mehr.Hier war es damit wider erwarten sehr einfach nachts abzustillen.
Theolino mit Lieblingssohn 01/15 und Lieblingstocher 06/17
stachelbeeren83
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Re: Schlaf besser durch (Teil)Abstillen (Kind 2 Jahre und 2 Monate, Famiienbett)

Beitrag von stachelbeeren83 »

Danke euch für eure Erfahrungen. Die machen mir ein bisschen Mut. Und gleichzeitig bestärken sie mich darin, das ganze wirklich genau zu durchdenken und mit meinem Mann zu besprechen, damit ich nicht zwischendrin einknicke;-)
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